6421 | Waldstädte (Städtegruppe, Verwaltungseinheit). W. ist die aus Laufenburg, Säckingen, Waldshut und dem bis 1449 zeitweise reichsunmittelbaren Rheinfelden (sowie den Kameralherrschaften Laufenburg und Rheinfelden) gebildete Verwaltungseinheit im Breisgau Österreichs, die 1801 an Frankreich und 1802 an die Schweiz (Laufenburg, Rheinfelden) bzw. 1805 an Baden (Säckingen, Waldshut) und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg fiel. | Wolff 41; Schib, K., Die vier Waldstädte, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978. |
6422 | Waldstätte (Bund, Kanton). Am 1. 8. 1291 schlossen Uri, Schwyz und Unterwalden einen, den früheren Bund von etwa 1241 bestätigenden Landfriedensbund gegen Habsburg, aus dem sich die Eidgenossenschaft der Schweiz entwickelte. 1309 wurden Uri, Schwyz und Unterwalden erstmals als W. bezeichnet. 1433 wurde Luzern hinzugezählt. Von 1798 bis 1803 wurden Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug im Kanton W. der Helvetischen Republik zusammengeschlossen. | |
6423 | Waldstein s. Wallenstein | |
6424 | Waldstetten (Herrschaft), Unterwaldstetten. W. bei Heidenheim, das 1275 als Walhsteten erwähnt wird, gehörte den Herren von Rechberg, die es an die Grafen von Grafeneck veräußerten, von denen es 1699 die Propstei Ellwangen erwarb. Von dort kam der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 80. |
6425 | Waledungun (Gau an der mittleren Leine, Valothungau, Valothungon). S. Valedungen. | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 ([Valothungon], Barfelde, Betheln, Wallenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Valothungau, Teil Flenithis (Barfelde, Betheln, Elze, Wallenstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 2, 4, Waledungun, Persoenenverbandsname, Valothungun. |
6426 | Walem (Grafen) s. Walheim | |
6427 | Walheim, Walem (Grafen). Die Grafen von W. zählten nach der Reichsmatrikel von 1776 zum burgundischen Reichskreis. | Gumpolzhaimer 1776, 15. |
6428 | Walhogouwe(Gau zwischen Walchensee und Garmisch-Partenkirchen). S. Walchengau. | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 2, 34, 35, III, 28, 29, Walhogouwe, heute Ortsname Wallgau bzw. Walgau. |
6429 | Walholant bzw. Walholand, Wealland (Gallien, Frankreich). | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 209, II 51, 52. |
6430 | Walkenried (Stift, Reichsstift). Um 1127 (1129?) gründete die Gräfin Adelheid von Klettenberg am Südrand des Harzes die Zisterzienserabtei W. Sie wurde rasch zum reichsten Zisterzienserkloster Norddeutschlands (mit Gütern vor allem in der Goldenen Aue bei Nordhausen und in der Mark Brandenburg [seit 1236]) und beanspruchte wegen ihres geschlossenen Herrschaftsgebiets (u. a. mit Mönchpfiffel, Schauen bei Osterwieck) Stimmrecht im obersächsischen Reichskreis, war aber nicht im Reichstag vertreten. Sie wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört. 1546 wurde die Reformation eingeführt. Die Vogtei über das Kloster war Lehen Sachsens an die Grafen von Hohnstein, von denen sie auf Grund eines Vertrags von 1574 an das Hochstift Halberstadt überging. Nach dem Aussterben der älteren Grafen von Hohnstein 1593... | Wolff 410; Wallner 710 ObersächsRK 21; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3; Niebelschütz, E. v., Kloster Walkenried, 1924; Kirchner, J., Das Reichsstift Walkenried, 1971; Heutger, N., 850 Jahre Kloster Walkenried, 1977; Germania Benedictina, Bd. 12, hg. v. Faust, U., 1994; Petke, W., Walkenried, LexMA 8 1996, 1976; Urkundenbuch des Klosters Walkenried, Bd. 1 bearb. v. Dolle, J., 2002. |
6431 | Wallbrunn, Walbrunn (Freiherren, Reichsritter). Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die Freiherren von W. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Um 1550 waren sie Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim), Wallbrunn zu Partenheim. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 80; Hellstern 216; Stetten 33, 38; Kollmer 382; Neumaier 66f., 70, 73, 151; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358 Walbrunn (bei Pfungstadt, um Frankfurt am Main). |
6432 | Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705 erlangte der aus der rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von W., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes (1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben. | Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167. |
6433 | Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) (Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim und zwei Siebteln der Ganerbschaft Niedersaulheim (Nieder-Saulheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. | Winkelmann-Holzapfel 167. |
6434 | Wallbrunn zu Partenheim (Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Drittel von Partenheim und zwei Fünfteln der Ganerbschaft Schornsheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. | Winkelmann-Holzapfel 168. |
6435 | Walldorf (Ganerbschaft). 982 gab Kaiser Otto II. Gut in Meiningen und W. (Walachdorf) bei Meiningen an das Petersstift in Aschaffenburg, 1009 König Heinrich II. an das Hochstift Würzburg. Nach W. benannte sich eine 1176 erstmals bezeugte Familie. Am Anfang des 15. Jahrhunderts kam W. als Lehen an die Marschalk von Guthmannshausen. 1920 fiel W. an Thüringen und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. | Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34. |
6436 | Walldorf (Reichsdorf). W. bei Heidelberg ist seit 770 in Vergabungen an das Kloster Lorsch bezeugt. Am 17. 6. 1230 überließ es König Heinrich dem Pfalzgrafen Otto. Bis 1803 stand es unter der Herrschaft der Pfalz und kam dann an Baden, 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hugo 469; Stocker, C., Chronik von Walldorf, 1888; Hess, M., Unser Walldorf, 1950. |
6437 | Walldürn, Walthurn (Stadt). 795 wird in einer Übertragung an Lorsch das sprachlich aus dem Keltischen kommende Turniu im Wald (Odenwald) erwähnt. Um 1170 übertrug Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Ruprecht von Ahelfingen (Alfingen) die Schirmvogtei über das Kloster Amorbach und W. (Dürn) als Lehen Würzburgs. 1803 kam W. von Mainz, an das es durch Verkauf von den Herren von W. über die verschwägerten Grafen von Wertheim gelangt war, an Leiningen, 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Wolff 80. |
6438 | Walldürn (Reichsritter). Seit 1172 nannten sich Edelherren nach Dürn. Über eine Erbtochter der Grafen von Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren aber danach rasch an Bedeutung und erloschen 1324 im Mannesstamm. Nur im Lehnsverhältnis zu ihnen standen die Ritter von Dürn/Walldürn, die im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählten. S. a. Dürn, Dürn zu Riedberg. | Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 128. |
6439 | Wallenfels, Waldenfels (Reichsritter). S. Waldenfels. | Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128; Rahrbach 285. |
6440 | Wallenrod, Waldenrod (Reichsritter). Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die W. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). | Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594. |