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6181Untersee bzw. Unterseegau(Gau nordwestlich des Bodensees), Undresini, UntarseweCurs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 ([Unterseegau,] Vnderseuue, nordwestlich des Bodensees, Litzelstetten); Polenz, P. v. Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 308, I 7f., II, 21, 23, 95, V. 1 Untarsewe, pagus Undresinsis, Interlacus; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 198 (Reichenau, Dettingen, Möggingen bzw. Mögingen).
6182Untersulmetingen (freie Herrschaft). Die freie Herrschaft U. zwischen Biberach und Memmingen gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Abtei Ochsenhausen zum schwäbischen Reichskreis. Später kam sie an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.Wolff 183;Wallner 687 SchwäbRK 33.
6183Unterwalden (Kanton). Im Mittelalter bestanden in den schon vorgeschichtlich besiedelten Gebieten südlich des Vierwaldstätter Sees Grundherrschaften der Klöster Beromünster, Luzern, Muri und Sankt Blasien, über die seit 1173 die Grafen von Lenzburg die Vogtei innehatten. 1240 schloss das Gebiet nid dem Wald ([Kernwald,] U./Nidwalden) ein Bündnis mit Luzern, 1291 ein Bündnis (Bund der Waldstätte) mit Uri und Schwyz, dem auch das Gebiet ob dem Wald (U./Obwalden) beitrat, gegen die Grafen von Habsburg als Nachfolger der Grafen von Lenzburg. 1309/1324 erhielt ganz U. die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit, trennte sich aber wieder in Nidwalden und Obwalden, die in der Eidgenossenschaft allerdings einheitlich auftreten mussten. 1432 löste Nidwalden alle weltlichen Rechte auswärtiger Herren a...Wolff 522f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E3; Amrein, W., Urgeschichte des Vierwaldstätter Sees und der Innerschweiz, 1939; Vokinger, K., Nidwalden, Land und Leute, 1958; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd. 2 1990; Hitz, F., Unterwalden, LexMA 8 1996, 1273; Garovi, A., Obwaldner Geschichte, 2000.
6184Unterwaldstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft), s.Waldstetten.Hölzle, Beiwort 80.
6185Unterwallis (Land). Das Land U. an der oberen Rhone vor dem Einfluss in den Genfer See war seit 1475 Herrschaft des der Eidgenossenschaft der Schweiz zugewandten Ortes Wallis.Wolff 536; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) C4.
6186Uparacha (Gau rechts der Salzach nordöstlich Burghausens). S. Überackern.Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Uparacha, pagus Uparacha, zum Ortsnamen Überackern.
6187Upgo (Gau südöstlich Utrechts um Wijk-bij-Duurstede). S. Opgooi.Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 768; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 49, 96, Upgo.
6188Upsater, Upsaterland s. OpsterlandPolenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 49, III, 17.
6189Urach (Grafen, Grafschaft, Herrschaft, Residenz des Grafen bzw. ab 1495 Herzogs von Württemberg). U. an der Elsach bei Reutlingen wird im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Es wurde um 1225 von den am Anfang des 12. Jahrhunderts erscheinenden Grafen von U., die durch Heirat Eginos IV. mit Agnes von Zähringen die Güter der 1218 ausgestorbenen Herzöge von Zähringen im Breisgau und Schwarzwald erbten und sich auf dieser neuen Grundlage 1248 in die Linien (U.-)Freiburg und Fürstenberg teilten, oder um 1265 von den Grafen von Württemberg, an die es nach dem Aussterben der Linie Urach (1261) spätestens 1264 gelangte, bei einer Burg planmäßig neu als Stadt angelegt. Von 1442 bis 1482/1484 war es Sitz der Linie Württemberg-Urach. Über Württemberg kam U. (Bad Urach) 1951/1952 zu Baden-Württemberg....Wolff 161; Beschreibung des Oberamtes Urach, 2. A. 1909; Schwenkel, H., Heimatbuch des Bezirks Urach, 1933; Büttner, H., Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, 1939; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Lorenz, S., Urach, LexMA 8 1996, 1279f.; Kittelberger, G., Urach, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 600.
6190Urach-Freiburg (Grafen). Bei der Aufspaltung der Grafen von Urach 1248 erhielt die Linie Freiburg den Breisgau mit Freiburg und der Herrschaft Hausach im Kinzigtal. Die Grafen von U. gaben 1328 Hausach an Fürstenberg und 1368 gegen Entschädigung Freiburg an Habsburg. 1395 erbten sie die Grafschaft Neuenburg (Neuchâtel). Beim Aussterben der Linie 1457 kamen die verbliebenen Güter im Wesentlichen an die Markgrafen von Hachberg, von denen die Grafen von 1318 bis 1395 die Landgrafschaft Breisgau als Pfand innegehabt hatten.Büttner, H., Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, 1939.
6191Urbach, Aurbach (Reichsritter). Von 1581 bis 1593 zählten die U. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, 1542 bis 1607 wegen Hohenstein (bis 1564) und Bönnigheim (bis 1607) auch zum Kanton Kocher.Hellstern 215; Schulz 273; Regesten zur Geschichte der Herren von Urbach, bearb. v. Uhland, R., 1958; (Böhringer, W.,) Aus der Vergangenheit von Urbach, hg. v. Familienarchiv Hornschuch, (1959).
6192Urfersheim (Reichsdorf). Am 24. 9. 1300 verlieh König Albrecht dem Albert von Hohenlohe 200 Mark als Burglehen und verpfändete ihm dafür unter anderem das Reichsdorf U. Dieses kam später an Bayern.Hugo 460.
6193Uri (Kanton). Das seit dem 7. Jahrhundert von Alemannen besiedelte Gebiet zwischen Sankt Gotthard und Vierwaldstätter See war im 8. Jahrhundert, in dem U. 732 erstmals erwähnt wird, Herzogsgut, das durch die Karolinger Königsgut wurde. 853 gab König Ludwig der Deutsche Königsgut im Land an das Kloster Fraumünster (Frauenmünster) in Zürich. Danach gehörte es zur Reichsvogtei Zürich, die seit dem 10. Jahrhundert die Grafen von Lenzburg, seit 1173 die Herzöge von Zähringen und von 1218 bis 1226 pfandweise die Grafen von Habsburg innehatten, die danach aber an das Reich zurückkam. 1231 bestätigte König Heinrich (VII.) die Reichsunmittelbarkeit (Reichsvögte Grafen von Rapperswil?), die 1274 auch König Rudolf von Habsburg anerkannte, nachdem U. im Interregnum infolge seiner Abgelegenheit tatsäch...Wolff 521; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F3; Matt, L. v. u. a., Uri, Basel 1946; Oechslin, M./Dahinden, H., Land am Gotthard, Zürich 1965; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd. 2 1995; Hitz, F., Uri, LexMA 8 1996, 1297.
6194Ursberg, Ursperg (Abtei, Reichsstift, Kloster). Zwischen 1119 und 1125 gab Werner IV. von Schwabegg U. an der Mindel bei Bayersried dem Prämonstratenserorden, der dort (als Doppelstift) sein erstes, bereits 1143 in den Schutz des Königs aufgenommenes Kloster in Deutschland gründete, in dem 1229/1230 Burchard von U. seine Chronik verfasste und das um 1350 zur Abtei erhoben wurde. Die Vogtei war seit dem 13. Jahrhundert Reichslehen. Seit 1301 gehörte U. zur Markgrafschaft Burgau. 1792 zählte U., das ein geschlossenes Herrschaftsgebiet mit 10 Dörfern (1775 Tiefenried) mit etwa 17,5 Quadratmeilen und 3500 Einwohnern hatte, zu den schwäbischen Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags und zum schwäbischen Reichskreis. 1802/1803 wurde U. von Bayern säkularisiert....Wolff 185; Zeumer 552 II a 36, 6; Prim, F., Das Reichsgotteshaus Ursberg, 1960; Peters, W., Die Gründung des Prämonstratenserstifts Ursberg, Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 575; Lohmüller, A., Das Reichsstift Ursberg, 1987; Seibert, U., Ursberg, LexMA 8 1996, 1329f.; Kreuzer, G., Das Prämonstratenserstift Ursberg (in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001.
6195Ursenbeck von Pottschach (Reichsritter). Von 1614 bis 1629 zählte Jörg Christoph von U. wegen Leinzell zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.Schulz 273.
6196Urseren (Reichsvogtei, Land). Das Gebiet an der obersten Reuß gehörte um 800 dem Kloster Disentis. Von etwa 1230 an erscheint dort die Reichsvogtei U. Sie wurde 1317 zugewandter Ort der Eidgenossenschaft der Schweiz. 1410 kam sie durch ein ewiges Landrecht unter die Herrschaft Uris.Wolff 521; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F3; Christen, A., Urseren, 1960; Arnold, G., Die Korporation Ursern, 1990.
6197Ursin von Rosenberg (Grafen) s. RosenbergZeumer 552ff. II b 62, 12.
6198Urslingen (Herrschaft). 1420 zählte die Herrschaft U. mit dem um 1250 auf einem Bergsporn gegründeten, 1255 erstmals erwähnten, 1317 durch Kauf von Württemberg erworbenen Städtchen Rosenfeld zu den Gütern Württembergs, über welches das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.Schmid, P., Beiträge zur Geschichte der Stadt Rosenfeld, 1926; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 100.
6199Urspring (Kloster). Das Benediktinerinnenkloster U. bei Schelklingen südwestlich Ulms wurde 1127 gegründet. 1343 fiel es mit der Herrschaft Berg an Habsburg. Dem österreichischen Mediatkloster gehörten am Ende des 18. Jahrhunderts die Orte und Weiler U., Hausen, Schmiechen, Sotzenhausen, Muschenwang (Muschelwang) und Oberschelklingen mit etwa 100 Höfen. 1806 fiel das Kloster Württemberg zu und kam folglich 1951/1952 an Baden-Württemberg.Wolff 45; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Eberl, I., Geschichte des Benediktinerinnenklosters Urspring bei Schelklingen, 1978.
6200Urspringen s. Vogt von Rieneck zu U.
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