6201 | Üsenberg (Herrschaft). Die Herrschaft Ü. gelangte 1392 an Hachberg, mit Hachberg 1415 an Baden (später Baden-Durlach) und damit Ü. 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 37; Treffeisen, J., Das Abgabenverzeichnis der Markgrafschaft Hachberg und der Herrschaft Üsenberg, (in) Jb. des Landkreises Emmendingen 1994, 147. |
6202 | Usigheim (Reichsritter) s. Ussigheim | |
6203 | Usingen (Burg, Stadt, Herrschaft). An alten Handelswegen im Taunus erscheint zwischen 750 und 802 in Urkunden Fuldas U. an der Usa. 1207 kam es an die Grafen von Diez, 1302 an deren Linie Neuweilnau, 1326 an die Grafen von Nassau. Dort wurde es Sitz der Linie Nassau-Usingen, deren nach 1651 geschaffene Residenz 1744 nach Wiesbaden und Biebrich verlegt wurde. Das Residenzgebäude brannte 1873 ab. U. kam über Nassau und Preußen (1866) 1945 zu Hessen. | Wolff 265. |
6204 | Usiti (Gau zwischen Unstrut und Sächsischer Saale bzw. sächsischer Saale, Husitin, Ostargouue) s. Ostgau | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Wormstedt, Utenbach, Münchengosserstädt bzw. Münchengosserstedt) ); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 (Buttelstedt, Flurstedt, Gebstedt, Gernstedt, Münchengosserstädt, Hohlstedt, Niedertrebra, Utenbach, Vippach, Wormstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 33, 66 Ostargouue. |
6205 | Ussigheim, Uissigheim, Usigheim (Reichsritter). Im 16., 17. und 18. Jahrhundert zählten die U. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. | Stieber; Seyler 392; Riedenauer 127. |
6206 | Utingeradeel (Gebiet in Friesland) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 10, Utingeradeel. |
6207 | Utrecht (Herrschaft, Niederstift). Am Ort einer ehemaligen römischen Militärstation Traiectum (Übergang) ad Rhenum entstand nach einer wahrscheinlich bereits am Ende des 6. Jahrhunderts bezeugten Kirche spätestens in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts das Köln unterstellte Bistum U. Der Sitz des Bischofs wurde zugleich Mittelpunkt einer Herrschaft U., die dem Bischof zustand (Niederstift U.). 1528/1529 trat Bischof Heinrich von Bayern das Hochstift U. an Kaiser Karl V. ab. Dieser vereinigte das Niederstift 1536 verwaltungsmäßig mit Holland. 1579 trat das Niederstift als Provinz U. mit rund 25 Quadratmeilen (U., Amersfoort, Rhenen, Wijk-bij-Duurstede [Wyk by Duurstede], Montfoort, Oberquartier, Niederquartier, Eemland, Quartier Montfoort) der Union der Niederlande (Generalstaaten) bei. ... | Wolff 72; Oppermann, O., Untersuchungen zur Geschichte von Stadt und Stift Utrecht, vornehmlich im 12. und 13. Jahrhundert, Westdt. Zs. 27/28 (1908/1909); Reese, W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 (bis 14. Jh.) 3. A. 1943. |
6208 | Utrecht (Hochstift, Herrschaft, Oberstift, Residenz des Bischofs). Am Ort einer ehemaligen römischen Militärstation Traiectum (Übergang) ad Rhenum entstand nach mehreren erfolglosen Versuchen (1. Hälfte 7. Jh., 690 Willibrord) erst in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts ein (friesisches) Bistum, das dem Erzbischof von Köln untergeordnet war und das Gebiet der heutigen Niederlande nördlich der Waal bis fast zur Ems umfasste. Unter Bischof Adalbold (1010-1026) wurde 1024 die Grafschaft Drente südlich von Groningen gewonnen, danach weitere Güter und Rechte (Teisterbant 1026, Grafschaft am Ostufer der Zuiderzee 1042, Grafschaft im Hamaland 1046, Westfriesland 1064, Staveren 1077, Oostergo (Ostergau), Westergo (Westergau) 1086, Ijsselgau 1086). Später entzogen sich die reichsfürstlichen Bisc... | Wolff 72f.; Großer Historischer Weltatlas II 74 (1363-1477) E1; Oppermann, O., Untersuchungen zur Geschichte von Stadt und Stift Utrecht, vornehmlich im 12. und 13. Jahrhundert, Westdt. Zs. 27/28 (1908/09); Oorkondenboek van het sticht Utrecht tot 1301, hg. v. Muller, S. u. a., Bd. 1ff. 1920ff.; Berkelbach van der Sprenkel, J., Geschiedenis van het bisdom Utrecht van 1281-1305, 1923; Reese, W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 (bis 14. Jh.) 3. A. 1943; Blijstra, R., 2000 jaar Utrecht, 1968; Große, R., Das Bistum Utrecht und seine Bischöfe im 10. und frühen 11. Jahrhundert, 1987; Utrecht, 1988; Vlierden, M. van, Utrecht, 1988; Utrecht tussen kerk en staat, hg. v. Stuip, R. u. a., 1991; Große, R., Utrecht, LexMA 8 1996, 1351; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und ... |
6209 | Uttenheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die U. zum Ritterkreis Unterelsass. | Roth von Schreckenstein 2, 595. |
6210 | Uttenreuth s. Schütz von Hagenbach und U. | |
6211 | Utterod (Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die U. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. | Riedenauer 127. |
6212 | Utzmemmingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | |
6213 | Utzwingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Bayern. | |
6214 | Uuauerensis (pagus) s. Woëvre | |
6215 | Uznach (Herrschaft). U. am Rand der Linthebene östlich des Zürichsees wird 741 erstmals erwähnt. Um 1200 gründeten dort die Grafen von Toggenburg eine Stadt. Nach dem Aussterben der Grafen von Toggenburg wurde U. 1437/1469 gemeine Herrschaft von Glarus und Schwyz. Nach 1798/1803 kam es an den Kanton Sankt Gallen. | Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F/G2; Oberholzer, P., Geschichte der Stadt Uznach, 1969. |
6216 | Uzwil, Uezwil, Uezwile, Urzwile (freie Leute). Am 26. 2. 1409 bestätigte König Ruprecht dem Eberhard von Ramschwag die freien Leute zu U. bei Sankt Gallen als Reichspfandschaft. | Hugo 474, 473. |
6217 | Vaduz (Grafschaft). V. am oberen Rhein wird 1150 erstmals erwähnt. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts war das Schloss V. Sitz der Grafen von V. Bis 1392 stand die Grafschaft den Grafen von Werdenberg zu. 1396 erlangte die Grafschaft Reichsunmittelbarkeit. Bis 1507 kam sie an die Freiherren von Brandis, bis 1613 mit Schellenberg und Blumenegg an die Grafen von Sulz. 1613 fielen Grafschaft V. und Herrschaft Schellenberg an die Grafen von Hohenems, 1699/1712 an die Fürsten von Liechtenstein. 1719 wurden V. und Schellenberg unter dem Namen Liechtenstein zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum erhoben, das 1723 Sitz und Stimme im Reichstag erhielt. | Wolff 179; Umlauft, F., Das Fürstentum Liechtenstein, 1891; Kaiser, P., Geschichte von Liechtenstein-Vaduz, 2. A. 1923; Liechtenstein - Fürstliches Haus und staatliche Ordnung, 1987; Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel, hg. v. Oberhammer, E., 1990. |
6218 | Vaihingen (Grafen). 779 wird V. an der Enz (Feinga) in Fuldaer Überlieferung erstmals erwähnt. Die Burg V. war Sitz der Grafen von V. (ältere Linie bis 1175, jüngere, den Grafen von Calw-Löwenstein verwandte Linie ab 1189), die zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Stadt V. gründeten. 1339 fiel V. durch Verkauf an Württemberg. Die Grafen starben 1364 aus. Mit Württemberg kam V. 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. a. Calw. | Wolff 161; Feil, W., Geschichte der Oberamtsstadt Vaihingen im Rahmen der Landesgeschichte, Bd. 1f. 1933ff.; Der Kreis Vaihingen, 1962; Rombach, O., Vaihingen an der Enz. Stadt aus vielen Orten, 1979; Elias, O., Vaihingen/Enz als Oberamtsstadt (1806-1938), (in) 750 Jahre Stadtrecht Vaihingen an der Enz, 1989. |
6219 | Val di Taro (Lehen). Das 1578 den Doria Landi gewaltsam abgenommene V. d. T. umfasste im 18. Jahrhundert als Reichslehen rund 50 Dörfer. | Aretin, Das alte Reich 2, 370ff. |
6220 | Valais s. Wallis | |