5601 | Solms-Braunfels-Greifenstein s. Solms-Braunfels | |
5602 | Solms-Hohensolms (Grafen, Fürsten). Solms-Lich spaltete sich in die Zweige Solms-Lich (1718 erloschen) und S., der sich nach 1718 Solms-Lich-Hohensolms nannte. 1792 gehörten die Grafen von S. nach ihrer Erhebung zu Reichsfürsten (1792) zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags und zum oberrheinischen Reichskreis. Ihr Herrschaftsgebiet umfasste 4 Quadratmeilen (Ämter Hohensolms mit Hohensolms, Lich, Nieder-Weisel [Niederweisel] und 5/48 von Münzenberg). S. Solms-Lich (Solms-Lich und Hohensolms). | Wolff 274; Zeumer 553 II b 60, 6; Wallner 697 OberrheinRK 30. |
5603 | Solms-Hungen (Grafen). Hungen bei Gießen, an der alten Straße durch die kurzen Hessen gelegen, wird 782 als Houngen/Hoingen erstmals in einer Gabe König Karls des Großen an die Reichsabtei Hersfeld erwähnt. Im 14. Jahrhundert gewannen die Herren von Falkenstein als Vögte Hersfelds die Herrschaft. 1418/1419 fiel Hungen beim Aussterben der Herren von Falkenstein an die Grafen von Solms. Von 1602 bis 1678 herrschte dort die von Solms-Braunfels abgespaltete Linie S., die von Solms-Greifenstein und Solms-Braunfels beerbt wurde. 1806 kam Hungen an Hessen-Darmstadt. | Das Buch der Stadt Hungen, 1961. |
5604 | Solms-Laubach (Grafen). Laubach bei Gießen erscheint am Ende des 8. Jahrhunderts als Gut der Abtei Hersfeld. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte es den Herren von Falkenstein, unter denen es 1405 erstmals als Stadt erwähnt wurde, seit 1418 den Grafen von Solms. 1548/1561 wurde Laubach Sitz der von Solms-Lich abgespalteten Linie S., deren Gebiet außer Stadt und Amt Laubach auch das Amt Utphe und 5/48 von Münzenberg umfasste. S. teilte sich 1561 in Solms-Sonnewalde (bis 1615) und S. S. zerfiel 1607 in Solms-Rödelheim (bis 1640), S. (bis 1676), Solms-Sonnewalde und Solms-Baruth. Dieses spaltete sich in Solms-Baruth, Solms-Rödelheim und S. Sein Gebiet umfasste außer Stadt und Amt Laubach auch das Amt Utphe und 5/48 von Münzenberg und Trais-Münzenberg. 1802 erhielt diese Linie die Güter... | Wolff 274; Zeumer 553 II b 60, 8; Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Solms, E. Graf zu, Aus dem Schloss zu Solms-Laubach, 1958. |
5605 | Solms-Lich (Grafen, Fürsten). Durch Teilung der Grafschaft Solms entstand 1409/1420/1436 die Linie der Grafen von S.(, die sich später S. und Hohensolms nannte). Sie erbte 1461 durch Heirat Kronberger Güter aus der Falkensteiner Erbschaft (Rödelheim, Assenheim, Niederursel), erlangte 1479 Nieder-Weisel, 1494 die kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit, 1507 das Bergregal und seit 1537 Herrschaften im obersächsischen Reichskreis (1537 Sonnenwalde in der Niederlausitz, 1544 Pouch bei Bitterfeld an der Mulde, 1596 Baruth in Brandenburg südöstlich Berlins, 1602 Wildenfels in Sachsen südöstlich Zwickaus). 1628 verlor sie das Amt Königsberg. 1562/1563 führte sie die Reformation ein. Sie spaltete sich in die Linie S. (1718 erloschen) und in die Linie Solms-Hohensolms, die sich nach 1718... | Zeumer 553 II b 60, 5; Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 389. |
5606 | Solms-Lich-Hohensolms (Grafen). Die Grafen von Solms-Hohensolms nannten sich nach dem Aussterben der Grafen von Solms-Lich 1718 S. Sie gehörten zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags und wurden 1792 in den Reichsfürstenstand erhoben. Ihr Herrschaftsgebiet umfasste 4 Quadratmeilen (Ämter Hohensolms mit Hohensolms, Lich, Nieder-Weisel [Niederweisel] und 5/48 von Münzenberg). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Grafschaft S. zum oberrheinischen Reichskreis. S. Solms-Lich, Solms-Hohensolms. | |
5607 | Solms-Münzenberg (Grafschaft). (Nach der Reichsmatrikel von 1776 zählte die Grafschaft S. zum oberrheinischen Reichskreis.) S. Solms, Münzenberg. | Reichsmatrikel 1776, 129. |
5608 | Solms-Rödelheim (Grafen). Die Grafschaft S. entstand 1607 bei der Teilung Solms-Laubachs. Sie zerfiel später in S. und Solms-Assenheim mit den Ämtern Rödelheim, Assenheim und Nieder-Wöllstadt. 1806 kam die Grafschaft S., welche die Städte und Ämter Rödelheim und Assenheim umfasste, an Hessen-Darmstadt und damit das Gebiet 1945 an Hessen. S. Solms. | Wolff 274; Zeumer 552ff. II b 60, 7; Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Busch, T., Herrschen durch Delegation, 2008Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 401. |
5609 | Solms-Sonnewalde (Grafen). Nach der 1537 erlangten Herrschaft S. bei Luckau (mit Sonnewalde, Groß Leipe und Schköna) nannte sich eine Linie der Grafen von Solms-Lich bzw. Solms-Laubach. | |
5610 | Solms-Wildenfels (Grafen). Nach der 1602 erlangten Herrschaft Wildenfels in Sachsen südöstlich Zwickaus nannte sich eine von Solms-Lich bzw. Solms-Laubach abgespaltete Linie. Das bis 1803 reichsunmittelbare Kloster Engelthal kam 1803 an Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (Leiningen-Westerburg) und durch Kauf an Solms-Wildenfels. 1806 fiel es an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. | Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961, 46. |
5611 | Solothurn (Reichsstadt, Kanton). An der Stelle einer bisher archäologisch nicht erwiesenen keltischen Siedlung errichteten die Römer das keltisch bezeichnete Kastell Salodurum. Das danach im Osten von Alemannen und im Westen von Burgundern besetzte Gebiet kam 888 an das Königreich Burgund und 1032 mit diesem an das Reich. Seit 1127 unterstand es der Vogtei der Herzöge von Zähringen und wurde nach deren Aussterben 1218 Reichsstadt. Von 1295 an verbündete diese sich mit Bern und erwarb seit 1389 Gebiete im Aaretal und im Jura (Herrschaften Buchegg 1391, Falkenstein 1402/1420, Olten 1426, Gösgen [Obergösgen, Niedergösgen] 1458), nachdem sie von Kaiser Ludwig dem Bayern 1344 das Stadtschultheißenwahlrecht und die Verfügung über Münze und Zoll sowie von Kaiser Karl IV. 1360 das Stadtschultheiße... | Wolff 525f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) D2; Meyer, K., Solothurnische Verfassungszustände zur Zeit des Patriziates, 1921; Amiet, B., Die solothurnische Territorialpolitik von 1344 bis 1532, 1929; Amiet, B., Solothurnische Geschichte, Bd. 1ff. 1952ff.; Solothurner Urkundenbuch, bearb. v. Kocher, A., Bd. 1, 2 1952ff.; Sigrist, H. u. a., Solothurn, 3. A. 1972; Solothurn, bearb. v. Schubinger, B., 1990; Noser, O., Solothurn, LexMA 7 1995, 2038f. |
5612 | Sommerau (Freiherren, Reichsritter). Um 1750 (1752?) zählten die Freiherren von S. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 127. |
5613 | Sommerhausen (Reichsdorf). Am 28. 8. 1297 verpfändete König Adolf (von Nassau) unter anderem die zwei Dörfer S. (Bartholomäi-Ahausen) und Winterhausen (Nikolai-Ahausen) an den Bischof von Würzburg. | |
5614 | L.; Dacheröden 220; Hugo 455. | |
5615 | Sommerschenburg (Pfalzgrafen). Seit 1129 nannten sich die Pfalzgrafen von Sachsen nach der Burg S. (Somerischenborg) südöstlich Helmstedts. Sie hatten Eigengut an der oberen Aller und am Lappwald, Grafenrechte im Hosgau (Hassegau) und um Seehausen sowie die Vogtei u. a. über Helmstedt (1145), Schöningen (1120), Quedlinburg (vor 1137-1179) und Gandersheim (nach 1152). Als Anhänger Heinrichs des Löwen verloren die Pfalzgrafen 1180 ihre Rechte an Wettin (Seehausen) und an die Landgrafen von Thüringen (Pfalzgrafschaft, Hassegaugrafschaft) bzw. verkauften sie 1179 an den Erzbischof von Magdeburg (S.). | Wolff 428; Petke, W., Sommerschenburg, LexMA 7 1995, 2042. |
5616 | Sonderburg (Burg, Herzogtum) s. Schleswig-Holstein-Sonderburg | |
5617 | Sondershausen (Burg, Stadt, Herrschaft). Das vermutlich ältere S. an der Wipper wird 1125 erstmals genannt (Sundershusen). Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts lassen sich dort die Grafen von Hohnstein nachweisen. 1356 kam es an die Grafen von Schwarzburg und wurde 1571/1599 Sitz der Linie Schwarzburg-Sondershausen. Über diese kam S. 1920 zu Thüringen. S. Schwarzburg-Sondershausen. | Wolff 378, 412; Lammert, F., Verfassungsgeschichte von Schwarzburg-Sondershausen, 1920. |
5618 | Sonnenberg (Herrschaft, Grafschaft). Um die Burg S. bei Nüziders bildete sich eine Herrschaft aus, die von Frastanz bis zum Arlberg reichte. 1455 kam sie von den Werdenbergern an die Truchsessen von Waldburg, die 1463 mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs III. den Titel Grafen von S. annahmen. 1473/1474 gewann der Herzog von Tirol im Kampf gegen die durch die Eidgenossenschaft unterstützten Truchsesse die später zum österreichischen Reichskreis zählende Herrschaft. | Wolff 39; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Sander, H., Die Erwerbung der vorarlbergischen Grafschaft Sonnenberg durch Österreich, 1888; Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff. |
5619 | Sonnewalde (Burg, Herrschaft). S. südlich Luckaus in der Niederlausitz erscheint 1255 als Herrschaft, 1301 als Burg. Von etwa 1328 an saß dort ein Zweig der Eulenburg.(Eilenburg) 1447 verkauften die Eulenburg (Eilenburg) die Herrschaft mit Schloss, Stadt und 16 Dörfern an die Herzöge von Sachsen. Seit 1477 ging sie bei der Markgrafschaft Meißen zu Lehen, später beim Kurkreis Sachsen. 1486 belehnte der Herzog von Sachsen die Minkwitz (Minckwitz) mit der Herrschaft. 1537 gelangte sie an die Grafen von Solms, welche die Herrschaft bis 1945 behaupteten. Mit Brandenburg kam S. 1945 an die sowjetische Besatzungszone und von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. | Wolff 377, 471; Zahn, G., Chronik von Kirchhain und Dobrilugk, Grafschaft und Stadt Sonnewalde, 1926. |
5620 | Sooneck (Ganerbschaft). Die Burg S. am Soonwald wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert von den Vögten der Abtei Kornelimünster erbaut. 1270 erwarb das Erzstift Mainz das Gebiet von Kornelimünster und belehnte 1346 den Marschall zu Waldeck. 1444 nahmen die Waldeck die mit ihnen durch Heirat verbundenen Breidbach auf. Am Anfang des 17. Jahrhunderts erlangten die Breidbach-Bürresheim die Güter. | Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34. |