5201 | Schaffhausen (Reichsstadt). An wichtigen Handelswegen entstand um 1045 der Handelsplatz S. am Rhein. 1080 wurde der Ort dem 1049/1050 von Graf Eberhard von Nellenburg auf Eigengut gegründeten Benediktinerkloster Allerheiligen übertragen, dessen Vogtei seit 1198 die Herzöge von Zähringen und seit 1218 als deren Nachfolger die Staufer innehatten. 1190 bzw. 1218 erlangte der zur Stadt gewordene Ort Reichsunmittelbarkeit, 1277 eigene Gerichtsbarkeit. Von 1330 bis 1415 war S., das 1407 vom Kloster das Schultheißenamt erwarb, an Habsburg verpfändet, kaufte sich aber nach dem Zunftaufstand von 1411 im Jahre 1415 wieder frei. 1454 schloss es sich der Eidgenossenschaft der Schweiz als zugewandter Ort an und trat ihr 1501 als zwölfter Ort bei. 1491 erwarb die Stadt von den Landgrafen im Klettgau die... | Wolff 526; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F1; Früh, K., Beiträge zur Stadtgeographie Schaffhausens, Diss. phil. Zürich 1950; Schib, K., Geschichte der Stadt und Landschaft Schaffhausen, 1972; Zotz, T., Schaffhausen, LexMA 7 1995, 1434f.; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 546; Schultheiss, M., Institutionen und Ämterorganisation der Stadt Schaffhausen 1400-1550, 2006. |
5202 | Schafstal (Reichsritter), Schafstall. Die S. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 126. |
5203 | Schalksburg (Herrschaft). Vermutlich um 1100 wurde die Burg S. auf der schwäbischen Alb errichtet. Die zugehörige Herrschaft kam um 1250 an die Grafen von Zollern (Hohenzollern) 1403 fiel die Herrschaft Schalksburg-Balingen an Württemberg und damit ihr Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg. | |
5204 | Schall-Riaucour (Reichsritter). Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Riaucour | Riedenauer 126. |
5205 | Schallodenbach s. Sickingen-Schallodenbach | |
5206 | Schanbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit ihr Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg. | |
5207 | Scharfeneck (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die Herrschaft S. westlich Landaus zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Zu ihr gehörten ein Drittel Albersweiler (1065 Albrehteswilre), Sankt Johann (früher Kanskirchen) sowie Maudach (insgesamt 8 Dörfer bzw. Dorfanteile mit einer Fläche von einer Quadratmeile und 3000 Einwohnern). Über Löwenstein-Wertheim und Bayern kam S. 1946 an Rheinland-Pfalz. | Wolff 516; Biundo, G., Gefällbuch, 1940; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. |
5208 | Scharfenstein (Burg). Um 1215 errichtete das Erzstift Trier die Burg S. bei Kiedrich. Zu den Burgmannen zählten die Craatz/Kratz von S., die 1721 ausstarben. S. Craatz von S. (Kratz von S.). | Witte, B., Herrschaft und Land Rheingau, 1959. |
5209 | Scharfenstein genannt Pfeil (Reichsritter). Um 1750 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 126. |
5210 | Scharzfeld (Reichsburg)). Die 952 erstmals genannte Burg S. am Harz war Sitz der vielleicht von Lothar von Süpplingenburg (1125-1137) mit Reichsgut ausgestatteten Grafen von S. (1131) und im 13. Jahrhundert Reichsburg. Über Preußen (Provinz Hannover) kam S. 1946 zu Niedersachsen. | Wolff 435; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Nück, W., Graf Sigebodo II. von Scharzfeld/Lauterberg, 2008. |
5211 | Scharzfeld (Grafen) s. Scharzfeld (Reichsburg) | Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Nück, W., Graf Sigebodo II. von Scharzfeld/Lauterberg, 2008. |
5212 | Schäsberg s. Schaesberg | |
5213 | Schauen (Reichsherrschaft). Das Dorf S. am Harz wurde 1530 von dem Kloster Walkenried an die Grafen von Stolberg-Wernigerode verkauft und später wiederholt verpfändet. 1616 fiel es an das Domkapitel Halberstadt, 1648 als unmittelbares Reichslehen an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und 1665/1672 an Waldeck. 1689 erwarb es der hannoverische Kammerpräsident O. Grote, der im gleichen Jahre zum Reichsfreiherren erhoben wurde. Die nicht einem Reichskreis zugeteilte Reichsherrschaft gelangte 1808 an das Königreich Westphalen und 1815 an Preußen. S. kam mit der Provinz Sachsen Preußens von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. | Wolff 501; Reinecke, A., Geschichte der freien Reichsherrschaft Schauen, 1889. |
5214 | Schauenburg (Freiherren, Reichsritter). Die wohl der Dienstmannenschaft der Herzöge von Zähringen entstammenden von S. saßen mindestens seit dem 12. Jahrhundert auf dem Schloss S. oberhalb Gaisbachs (Oberkirch). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Gaisbach samt Sohlberg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Franz Joseph Wilhelm Eusebius S., Karl S., Johann Wilhelm Jakob S.). 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis Unterelsass. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Schauenburg, R. Frhr. v., Familiengeschichte der Reichsfreiherren von Schauenburg, 1954; Archiv der Freiherren von Schauenburg, Oberkirch – Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v. Fischer, M., 2007. |
5215 | Schauenburg (Grafschaft) s. Schaumburg | |
5216 | Schauenburg (Herrschaft, s. Schaumburg. | Wolff 249. |
5217 | Schauenburg-Gemen s. Gemen, Schauenburg, Schaumburg | |
5218 | Schaumberg,Schaumburg (Herrschaft). Die Herren von S. gewannen im 13. Jahrhundert im östlichen Frankenwald eine Herrschaft. Zu ihr gehörten Schauenstein und Sonneberg (1310-1317). In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erlangten, vermutlich durch Heirat, die Wolfstriegel die verbliebenen Güter und verkauften sie 1386/1368 an die Burggrafen von Nürnberg. | Kolb, F., Herrschaft und Amt Schauenstein, (in) Heimatbilder aus Oberfranken, 1913/14; Schaumberg, O. Frhr. v. u. a., Regesten des fränkischen Geschlechts von Schaumberg, 1930ff. |
5219 | Schaumberg (Reichsritter). Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die S. mit Strössendorf (Strösendorf), Altenkunstadt (Altenburg ob Burgkunstadt), Weidnitz und Hof an der Steinach (bzw. Hofsteinach), Kleinziegenfeld und Rauenstein zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren sie im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert, im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im Kanton Odenwald, im 16. und 18. Jahrhundert auch im Kanton Baunach. | Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 381; Pfeiffer 198, 209, 211; Bechtolsheim 13; Riedenauer 126; Rahrbach 207. |
5220 | Schaumburg (Grafschaft). Die Burg S. oder Schauenburg bei Rinteln an der mittleren Weser wurde am Anfang des 12. Jahrhunderts von einem vielleicht aus dem Magdeburger Raum (Sandersleben) stammenden Grafengeschlecht erbaut, das um 1030 mit der Grafschaft zwischen Rinteln und Hameln belehnt war und sich nach der Burg nannte, jedenfalls bereits seit Jahren bzw. Jahrzehnten im Mindener Raum bzw. an der Mittelweser verwurzelt erscheint. 1110 (1111) wurden die Grafen von S. nach dem gewaltsamen Tode des Grafen Gottfried von dem sächsischen Herzog Lothar von Süpplingenburg mit der Grafschaft Holstein und Stormarn (Nordalbingien) belehnt. Zwischen 1201/1205 und 1224/1247 mussten die Grafen zugunsten Dänemarks auf Holstein verzichten. 1241/1273 teilte sich das Haus in eine Kieler, vor allem in Hols... | Wolff 347f.; Zeumer 554 II b 63, 6; Wallner 703 WestfälRK 19, 22; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Schmidt, G., Die alte Grafschaft Schaumburg, 1920; Möller, H., Studien zur Rechtsgeschichte der „Schauenburgischen Lande“ in Holstein, 1939; Engel, F., Geschichte der Grafschaft Schaumburg, (in) Geschichte des Landes Niedersachsen, ein Überblick, 1962; Busch, F., Schaumburgische Bibliographie, 1964; Maack, W., Die Grafschaft Schaumburg, 2. A. 1964; Wieden, H. bei der, Schaumburgische Genealogie, 1966; Maack, W., Die Geschichte der Grafschaft Schaumburg, 1986; Steinwascher, G., Die frühe Geschichte des Klosters Rinte... |