4561 | Praunheim genannt Klettenberg (Reichsritter) | Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Lindheim 1550) |
4562 | Prechtal (Herrschaft). Die Herrschaft P. wurde 1405 von den Fürsten zu Fürstenberg erworben. Über Baden (1806) kam P. 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 44. |
4563 | Preetz (Kloster). Das um 1211 von Graf Albrecht von Orlamünde gestiftete, 1233 nach Erpesfelde (Erpsfelde), 1240 nach Lutterbek und 1260 nach P. (slaw., am Fluss) bei Plön verlegte Benediktinerinnenkloster hatte am Anfang des 16. Jahrhunderts mehr als 40 Dörfer zwischen dem Lankersee und der inneren Kieler Förde sowie an der Ostsee. In der Reformation (1542) kam es als Damenstift an die schleswig-holsteinische Ritterschaft. Über Preußen (1864/1866) gelangten die Güter 1946 zu Schleswig-Holstein. | Wolff 446; Dörfer, A., Chronik des Klosters und Fleckens Preetz, 1813; Messer, J., Beiträge zur Geschichte des Klosters Preetz von seiner Gründung bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Diss. phil. 1926; Stoelting, W., Preetz, 1970; Hoffmann, E., Preetz, LexMA 7 1994, 183. |
4564 | Pregenrot, Pregenroth s. Wendler von P. | |
4565 | Přemysliden (Geschlecht) Przemysliden. Die sich selbst auf einen Přemysl (Przemysl) zurückführende, zunächst in Levý Hradec ansässige, gegen Ende des 9. Jahrhunderts nach Prag wechselnde, mit dem um 890 (874?, 882-884?) getauften Prager Burgherren Boriwoi sichtbar werdende böhmische Adelsfamilie gewann im beginnenden 10. Jahrhundert die Herrschaft in Böhmen. 1040 erhielt Bretislaw I. Böhmen als Reichslehen und setzte 1055 eine 200 Jahre beachtete Senioratserbfolge (mit zeitweisen Nebenlinien in Olmütz, Brünn, Znaim, Lundenburg und Jamnitz) durch. Wartislaw II. erlangte 1075 die sächsische Ostmark und 1076 die Mark Meißen als Reichslehen sowie 1085/1086 für sich den Königstitel. 1198 wurde die erbliche Königswürde und 1212 wurden zusätzliche Privilegien gewonnen. Unter dem mit Margarete von... | Wegener, W., Die Premysliden, 1957; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K., Bd. 1 1966; Stillfried, A., Die Premysliden und der Ursprung des Hauses Stillfried, 2. A. 1973; Zemlicka, J., Premysl Otakar I., 1990; Zemlicka, J., Premysliden, LexMA 7 1994, 186; Clemens, E., Luxemburg-Böhmen, Wittelsbach-Bayern, Habsburg-Österreich, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 183. |
4566 | Pretlack, Prettlack (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre 1800 zählten die Freiherren von P. mit einem Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), das 1802 an den Freiherrn von Gemmingen ging, samt Bierbach, Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach und Hof Rodenstein mit Rodensteinschen Waldungen und Lindenfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts immatrikuliert waren. | Stieber; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 36; Riedenauer 126; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 Prettlack (Fränkisch Crumbach 1792). |
4567 | Preuschen (Reichsritter). Mit dem Erwerb von Osterspai (1793) von den Freiherren zu Waldenburg, genannt Schenkern, waren die Freiherren von P. Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Osterspai kam über Preußen (1866, Hessen-Nassau) 1946 zu Rheinland-Pfalz. | Winkelmann-Holzapfel 158. |
4568 | Preußen (Herzogtum, Königreich, Land). Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen, Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deuts... | Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd. 1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v. d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen, J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.; Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff. 2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Ge... |
4569 | Preysing (Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die dem vornehmsten bayerischen Adel angehörenden Grafen von P. mit dem 1732 erworbenen Ramsberg und dem 1746 erlangten Rechberghausen (bis 1789) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. | Hölzle, Beiwort 62; Schulz 269. |
4570 | Prichsenstadt, Prießerstatt (?) (Reichsdorf?) | Dacheröden 257; Hugo 476. |
4571 | Priebus (Land). P. an der Neiße kam als slawischer, auf altem Siedlungsland gelegener Ort um 1210 an Schlesien. Bis 1319 gehörte es zum Fürstentum Glogau. Danach nahm es unter Herzog Heinrich von Jauer (1320-1346), von Pack auf Sorau (um 1350) und den Herren von Hakenborn auf Triebel eine Sonderstellung ein. 1413 kam das Land P. an das Herzogtum Sagan und damit über Böhmen, Sachsen, Österreich und Preußen (1742) 1945/1990 zu Polen. | Wolff 486; Heinrich, A., Geschichtliche Nachrichten über Priebus, 1898; Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966. |
4572 | Prießerstatt (Reichsdorf) s. Prichsenstadt | |
4573 | Prignitz (Landschaft). Die Landschaft zwischen Elbe, Elde, Havel und Dosse wurde im 7. Jahrhundert von slawischen Liutizen besiedelt. 928/929 wurde das Gebiet dem Deutschen Reich eingegliedert und von dem 948 gegründeten Bistum Havelberg aus christianisiert, ging aber 983 wieder verloren. 1147 wurde es erneut unterworfen. Die Herrschaft fiel an die askanischen Grafen der Nordmark, den Bischof von Havelberg und einzelne Adelsfamilien (Gans von Putlitz, Plotho bzw. Plothe, Quitzow), kam aber bis etwa 1300 fast ganz an die Markgrafen von Brandenburg. Nach dem Aussterben der Askanier kämpften Mecklenburg und Wittelsbach um das 1349 erstmals nach den slawischen Brizani P. (Prygnitz) genannte Gebiet, das aber bei der Markgrafschaft Brandenburg verblieb. Der dadurch erstarkende Adel wurde im 15. ... | Wolff 386; Luck, W., Die Prignitz, ihre Besitzverhältnisse vom 12.-15. Jahrhundert, 1917; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Bd. 1 Die Prignitz, bearb. v. Enders, L., 1962; Prignitz-Kataster 1686-1687, hg. v. Vogel, W., 1986; Die Ortsnamen der Prignitz, 1989; Escher, F., Prignitz, LexMA 7 1994, 209; Enders, L., Die Prignitz, Jb.f. Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 60 (1995), 10; Enders, L., Die Prignitz, 2000. |
4574 | Prisinga (Gau um Moosburg an der Isar, zu Langenpreising) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 34, 40, III, 8, IV, 10f. |
4575 | Proskau (Grafen). Nach dem ihnen von 1250 bis 1769 gehörenden P. an der P. nannten sich Freiherren und seit 1678 Grafen von P., die zeitweise mehrere Herrschaften in Oberschlesien und Mähren hatten. 1945 kam P. unter Verwaltung Polens und gelangte 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen. | Wolff 479. |
4576 | Provence (Grafschaft, Landschaft). Das ursprünglich von Kelten und Ligurern bewohnte Gebiet zwischen Mittelmeer, Rhone, Var und Alpen wurde 121 v. Chr. zur römischen Provinz Gallia transalpina, Gallia Narbonensis, die als älteste römische Provinz in Gallien bald nur noch provincia hieß. 470/477 kam sie an die Westgoten (bis 507), 509 an die Ostgoten und 536/537 an die Franken. 843 gelangte sie zum Mittelreich Kaiser Lothars I. Von 855 bis 863 fiel sie an Lothars I. Sohn Karl, 879 an Boso von Vienne (Königreich Niederburgund, bis 933 mit Hauptstadt Arles), 934 an Hochburgund und damit 1032 an das Deutsche Reich, dem sie trotz etwa der noch 1365 in Arles erfolgten Krönung Karls IV. immer nur lose angehörte, auf das sie aber zeitweise einen nicht unbeträchtlichen kulturellen Einfluss ausübte.... | Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Poupardin, R., Le royaume de Provence sous les Carolingiens, 1901; Fornery, J., Histoire du Comté venaissin et de la ville d’Avignon, Bd. 1ff. 1909; Bourilly, V./Busquet, R., La Provence au moyen âge 1112-1481, 1924; Tournadre, G. de, Histoire du comté de Forcalquier, 1930; Buchner, R., Die Provence in merowingischer Zeit, 1933; Busquet, R., Histoire de la Provence, 4. A. 1966, 6. A. 1976; Histoire de la Provence, hg. v. Baratier, E., 1969; Baratier, E. u. a., Atlas historique: Provence, Comtat Venaissin, principauté de Monaco, principauté d’Orange, comté de Nice, 1969; Baratier, E., Documents de l’histoire de la Provence, 1971; Forbin, M. de, L’Union de la Provence à la France, Mem. Acad. Vaucluse 1981, 19ff.; La Provence des origines à ... |
4577 | Prückner (Reichsritter). Im späteren 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 126. |
4578 | Prüm (gefürstete Abtei, Reichsabtei, Residenz). 720/721 wurde das Kloster Sankt Salvator in P. in der Eifel von Bertrada und ihrem Sohn Charibert, dem späteren Grafen von Laon, gegründet. Über die Tochter Chariberts, die Mutter Kaiser Karls des Großen war, kam es bald nach 750 (bzw. vor? 751) an die Karolinger, die ihm zu umfangreichen Gütern verhalfen (893 rund 1500 Höfe und Wälder zur Mast von mehr als 8000 Schweinen in mehr als 400 Orten zwischen Ijssel, Oberrhein, Maas und Lahn, sog. Prümer Urbar). Hieraus wuchs allmählich ein reichsunmittelbares Herrschaftsgebiet der vor allem im 9. Jahrhundert auch geistesgeschichtlich bedeutsamen Abtei (Prümer Annalen, Regino von P.) im Karosgau bzw. Carosgau und Ardennegau. Der Abt erhielt Reichsfürstenrang (1299 Reichsstandschaft). 1511 gingen all... | Wolff 241; Zeumer 552 II a 33; Wallner 697 OberrheinRK 29; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Forst, H., Das Fürstentum Prüm, 1902; Willwersch, M., Die Grundherrschaft des Klosters Prüm, 1912, Neudruck 1989; Forst, H., Landkreis Prüm, Regierungsbezirk Trier, 1959; Neu, P., Die Abtei Prüm im Kräftespiel zwischen Rhein, Mosel und Maas vom 13. Jahrhundert bis 1576, Rhein. Vjbll. 26 (1961), 255ff.; Faas, F., Berichte zur deutschen Landeskunde 33, 1 1963; Das Prümer Urbar, hg. v. Schwab, I., 1983; Neu, P., Die Abtei Prüm im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, 1986; Knichel, M., Geschichte des Fernbesitzes der Abtei Prüm, 1987; Wisplinghoff, E., Untersuchungen zur Gründungsgeschichte des Klosters Prüm, Jb.f. westdt. LG. 17 (1991), 1ff.;... |
4579 | Pruntrut (Residenz des Bischofs von Basel), Porrentruy | Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 465. |
4580 | Przemysliden (Geschlecht) s. Přemysliden (Geschlecht | |