4421 | Petersbuch, Petersbach (Reichsdorf?) | Dacheröden 234; Hugo 475. |
4422 | Petershagen (Residenz des Bischofs von Minden) | |
4423 | L. Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 443. | |
4424 | Petershausen (reichsunmittelbare Abtei, Reichsstift). Das Benediktinerkloster P. auf dem rechten Rheinufer gegenüber Konstanz wurde (kurz vor) 983 von Bischof Gebhard II. von Konstanz gegründet. Es war seit dem 13. Jahrhundert (1214) reichsunmittelbar, gehörte seit dem 16. Jahrhundert zum schwäbischen Prälatenkollegium des Reichstags und zur Prälatenbank im schwäbischen Reichskreis und besaß die Herrschaften Hilzingen und Herdwangen, die Landeshoheit über Ebratsweiler und den Schopflocherhof (Hof Schopfloch) bei Engen. Außerdem waren der Abtei seit 1583 die Abtei Sankt Georgen zu Stein am Rhein mit der Propstei Klingenzell im Thurgau einverleibt. 1802/1803 kam P. mit einem Gebiet von etwa 2,5 Quadratmeilen an Baden und wurde aufgehoben. Über Baden gelangten die Güter 1951/1952 zu Baden-Wür... | Wolff 189; Zeumer 552 II a 36, 13; Wallner 688 SchwäbRK 50; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Miscoll-Reckert, I., Kloster Petershausen als bischöflich-konstanzisches Eigenkloster, 1973; Walther, H., Gründungsgeschichte und Tradition im Kloster Petershausen vor Konstanz, Schr. d. Ver.f. Gesch. des Bodensees 96 (1978), 31ff.; St. Gebhard und sein Kloster Petershausen, 1979; Reden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; 1000 Jahre Petershausen, 1983; Maurer, H., Petershausen, LexMA 6 1993, 1941. |
4425 | Peterswald, Peterswaldt (Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. | Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126. |
4426 | Petkum (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit P. südöstlich von Emden gehörte als adlige Herrschaft zu Ostfriesland. Über Hannover und Preußen kam P. 1946 zu Niedersachsen. | Wolff 339. |
4427 | Petsch, Petzsch (Reichsritter). Um 1700 zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. | Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126. |
4428 | Pettau (Mark). Nach älteren Siedlungsspuren erscheint in römischer Zeit das Legionslager Poetovio an der Drau. Im Frühmittelalter war der Ort ein Mittelpunkt der Herrschaft Salzburgs im Draugebiet. Die Mark P. mit dem Vorort Marburg ist vielleicht im 11. Jahrhundert entstanden. Herren von P., die vergeblich Herrschaft, Burg und Stadt zu gewinnen versuchten, erloschen 1438. Nach einem Verzicht der Schaunberger (1445) unterstand P. uneingeschränkt Salzburg. 1555 kam das Gebiet zur Steiermark, 1918 zu Jugoslawien (Ptuj), 1991 zu Slowenien. | Wolff 28; Die mittelalterlichen Stiftsurbare der Steiermark, hg. v. Pirchegger, I., Bd. 1: Seckau, Pettau, hg. v. Pirchegger, I./Roth, B./Sittig, W., 1955; Saria, B., Pettau, Entstehung und Entwicklung einer Siedlung im deutsch-slowenischen Grenzraum, 1965; Pickl, O., Der Funktionswandel der Stadt Pettau, 1985; Hödl, G., Pettau, LexMA 6 1993, 1989; Kranjc, J., Die Einflüsse des römischen Rechts auf das Statut von Ptuj (Pettau), FS K. Kroeschell, 1997, 545; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. |
4429 | Peugerich (Gau um Poigen nordwestlich Horns im Waldviertel, Poigreich) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 94 Piugen. |
4430 | Peusser von Leutershausen, Preußer von Leutershausen? (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. | Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126. |
4431 | Pfäfers (Kloster, Residenz), lat. Fabaria. Das Kloster P. am Kunkelpass bei Ragaz bzw. am Ausgang des Taminatals ins Rheintal wurde im 8. Jahrhundert als Benediktinerabtei gegründet. Die freie Reichsabtei (861 Immunität) kam 905 an das Hochstift Konstanz, 909 an Sankt Gallen, 920 an Chur und wurde 950 wieder unabhängig. 1408 erhielt P. vom König die freie Abtswahl. 1483 erlangten die sieben alten Orte der Eidgenossenschaft der Schweiz die Grafschaft Sargans und damit die Schirmherrschaft über die Abtei und ihr Gebiet. 1521 erscheint P., in dem umfangreiche Fälschungen angefertigt werden, in der Reichsmatrikel. Bis zum Ende des 18. Jh.s huldigte der Abt dem Reich und ließ sich seine Privilegien bestätigen. 1798 verzichtete es auf seine Herrschaftsrechte, wurde 1803 zum neuen Kanton Sankt Ga... | Reichsmatrikel 1521; Gmür, M., Urbare und Rödel des Klosters Pfäfers, 1910; Simon, R., Rechtsgeschichte der Benediktinerabtei Pfäfers, Diss. jur. Bern 1918; Perret, F., Aus der Frühzeit der Abtei Pfäfers, 1958; Vogler, W., Das Ringen um die Reform und Restauration der Fürstabtei Pfävers 1549-1637, 1972; Die Abtei Pfäfers. Geschichte und Kultur, hg. v. Vogler, W., 2. A. 1985; Vogler, W., Pfäfers, LexMA 6 1993, 1992; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 680, 1, 2, 445; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 316; Hüeblin, J., Archiv und Fälscherwerkstatt - Das Kloster Pfäfers, 2010. |
4432 | Pfaffenhofen (Herrschaft). P. an der Roth (Rot) erscheint am Ende des 12. Jahrhunderts als Teil einer kleinen, nach dem nahen Holzheim benannten Grafschaft. 1303 verkaufte Graf Ulrich von Berg seine Grafschaft in Holzheim an den Herzog von Österreich. Zu dessen neuer Grafschaft P. zählten Leibi und das Rothtal (Rottal) von Kadeltshofen bis Attenhofen. Die Herrschaft blieb bis 1805 bei Habsburg/Österreich, war aber unter Vorbehalt der Landeshoheit vielfach verpfändet (1325-1370 Herren von Ellerbach, ab 1448 Ehinger). 1469 erhielt Hans Ehinger die Herrschaft von Herzog Sigmund zu eigen und verkaufte sie 1495 an Bayern-Landshut. 1505 zog sie König Maximilian nach dem bayerischen Erbfolgekrieg als Kriegsentschädigung ein, verkaufte sie aber 1507 an die Fugger, unter denen sie 1735 an die Fugge... | Wolff 45; Hölzle, Beiwort 4, 45; Gaiser, H./Matzke/Rieber, Kleine Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises Neu-Ulm, 1959. |
4433 | Pfäffingen, Pföffingen (Reichsdorf? in Württemberg). | Dacheröden 182; Hugo 475. |
4434 | Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein, Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz, untere Pfalz) entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10. Jahrhundert entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom Niederrhein (Aachen, Köln, mit Gütern bei Bacharach und Vogteirechten über Trier und Jülich) über die Mosel zum Mittelrhein und Oberrhein. 1093 wird Heinrich von Laach, der dritte Gatte der Witwe (Adelheid von Orlamünde) des letzten lothringischen Pfalzgrafen aus dem Haus der Hezeliniden (Hermann), nach kaiserlicher Übertragung des Pfalzgrafenamtes (1085) als comes palatinus Rheni (Pfalzgrafschaft bei Rhein) erstmals genannt. Mit dieser an wechselnde Familien gelangten Pfalzgrafschaft belehnte 1155/1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa seinen St... | Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127, 140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 8; Tolner, C., Codex diplomaticus palatinus, 1700; Widder, J., Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine, 1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich baierischen Rheinkreises, Bd. 1ff. 1836ff.; Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 1845, 2. A. 1856, Neudruck 1970; Koch, A. u. a., Regesten der Pfalzgrafen am Rhein,... |
4435 | Pfalz (Regierungsbezirk, Landesteil) s. Pfalz (Pfalzgrafschaft, Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil) | |
4436 | Pfalz-Birkenfeld (Pfalzgrafen, Fürstentum). 1569/1584 entstand durch Teilung von Pfalz-Zweibrücken die Linie P. (Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld) mit dem zweibrückischen Anteil der Grafschaft Sponheim um Birkenfeld im Nahetal. Sie zerfiel bald in zwei Zweige, deren älterer 1671 erlosch. 1671 kam P. an Pfalz-Bischweiler, zu dem seit 1673 durch Heirat auch die Grafschaft Rappoltstein im Elsass gehörte. Nach dem Anfall Zweibrückens 1731/1733 nannte sich die Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld. Aus ihr stammte Maximilian I. Joseph, der 1799 unter Beerbung von Pfalz-Sulzbach Kurfürst und 1806 König von Bayern wurde. | Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f., 2. A. 1856, Neudruck 1970; Wild, K., Die Pfalz-Birkenfelder Linie des Hauses Wittelsbach, (in) Heimatkalender des Landkreises Birkenfeld, 1966; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984. |
4437 | Pfalz-Bischweiler (Fürstentum). 1630 erhielt Christian I. von Pfalz-Birkenfeld durch Heirat Bischweiler. Sein Sohn Christian II. erbte 1671 Pfalz-Birkenfeld und gewann 1673 die Grafschaft Rappoltstein im Elsass. Nach dem Anfall Pfalz-Zweibrückens 1733 nannte sich die Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld. 1799 erbte sie beim Aussterben von Pfalz-Sulzbach die Pfalz, Bayern und die Kurwürde. | Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 2. A. 1856, Neudruck 1970; Wild, K., Die Pfalz-Birkenfelder Linie des Hauses Wittelsbach, (in) Heimatkalender des Landkreises Birkenfeld, 1966; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984. |
4438 | Pfalz-Lautern (Fürstentum, Herzogtum). 1576 wurde für den reformierten Pfalzgrafen Johann Casimir aus der in der Pfalz seit 1559 regierenden Linie Pfalz-Simmern aus den Oberämtern Lautern (Kaiserslautern) und Neustadt und dem Amt Sobernheim ein selbständiges Herzogtum gebildet. Nach seinem Tode 1592 fiel es an die Pfalz (Kurpfalz) zurück. Das zum oberrheinischen Reichskreis zählende Fürstentum umfasste das Oberamt Lautern mit der Stadt Kaiserslautern (Lautern), die Unterämter Otterberg, Rockenhausen und Wolfstein (Wolffstein) und die Gerichte Kübelberg, Ramstein, Steinwenden, Weilerbach, Morlautern (Mohrlautern), Neukirchen (Neukirch), Alsenborn und Waldfischbach. | Wolff 245; Zeumer 553 II b 3; Wallner 695 OberrheinRK 7; Kuhn, M., Pfalzgraf Johann Casimir von Pfalz-Lautern 1576-83, 1961. |
4439 | Pfalz-Mosbach (Fürstentum). 1410 entstand durch Erbteilung die Linie P. mit Gütern am Neckar um Mosbach, im Kraichgau um Sinsheim und an der Bergstraße. Sie erbte 1443 einen Teil der Güter der Linie (Pfalz-Neumarkt) (Pfalz-Oberpfalz). Bei ihrem Aussterben 1499 wurde sie gemäß Erbvertrag von 1479 von der Pfalz (Kurpfalz) beerbt. | Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 2. A. 1856, Neudruck 1970; Lang, T., Die Hauptstadt der kleinen Pfalz, 1936; Wüst, G., Pfalz-Mosbach 1410-99, Diss. phil. Heidelberg 1976; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 858. |
4440 | Pfalz-Neuburg (Fürstentum, Herzogtum). Neuburg an der Donau wird 680 erstmals genannt. Es war Herzogssitz der bayerischen Agilolfinger, von 739/742 bis 801/807 auch Bischofssitz. Bei der Absetzung der Agilolfinger (788) wurde es Königsgut. 1247 fiel es an die Herzöge von Bayern, 1392 an die Linie Bayern-Ingolstadt, 1445 an Bayern-Landshut. Als Folge des Landshuter Erbfolgekriegs wurde 1505/1509 aus Gütern Bayern-Landshuts sowie Bayern-Münchens das Fürstentum P. mit Residenz in Neuburg und Gütern um Neuburg, Höchstädt, Sulzbach, Weiden und Burglengenfeld (Lengenfeld) gebildet. 1542/1552 wurde die Reformation eingeführt. 1556 kam es im Zusammenhang mit dem Erlöschen der alten Linie Kurpfalz, bei dem die Pfalz 1559 an Pfalz-Simmern gelangte, an Pfalz-Zweibrücken. 1569 entstand durch Teilung v... | Wolff 140f.; Zeumer 553 II b 5; Wallner 712 BayRK 4; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E4; III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 44; Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 2. A. 1856, Neudruck 1970; Schröder, A., Die Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Neuburg, die junge Pfalz und ihre Fürsten, hg. v. Heider, J., 1955; Scherl, A., Die pfalzneuburgische Landesaufnahme unter Philipp Ludwig. Zum 350. Todestag des Kartographen Christoph Vogel, Archivalische Zs. 56 (1960); Heider, F., Landvogteiamt und Landgericht Neuburg a. d. Donau. Seine Hofmarken, gefreiten Sitze und Dorfgerichte, mit bes. Berücksichtigung von Strass, Burgheim und Oggermühle, Neub... |