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Geschichte der Stadt Billerbeck, hg. v. Freitag, Werner. Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2012. 704 S. 320 sw. Abb. 29 farb. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Geschichte der Stadt Billerbeck, hg. v. Freitag, Werner. Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2012. 704 S. 320 sw. Abb. 29 farb. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Wer ganz unvoreingenommen Billerbeck im Internet sucht, wird von Google vorweg unter Billerbeck auf Bettware, Betten, Decken und eine Freilichtbühne verwiesen. Wer sich näher für die Stadt Billerbeck interessiert, wird auf das Ordnungsamt, das Einwohnermeldeamt, Stellenangebote und das Bürgerbüro geführt. Dabei liegt seit 2012 eine stattliche Geschichte Billerbecks vor, die der Herausgeber im Auftrag des Instituts für vergleichende Städtegeschichte (vor allem) unter Mitarbeit Dörthe Gruttmanns und Constanze Siegers erstellt hat.

 

In seinem kurzen Vorwort legt der Herausgeber als wissenschaftlicher Vorstand des Instituts für vergleichende Städtegeschichte und Inhaber der Professur für westfälische und vergleichende Landesgeschichte zunächst die vorangehenden Überlegungen zum Titel des gewichtigen Werkes vor, wofür anfangs die Beschreibung Billerbeck. Bischof und Kleinstadt von 807/1302 bis 1960/1970 zur Debatte stand, die aber den Ort vielleicht kleiner als gewünscht und verdient erscheinen hätte lassen und danach aufgegeben wurde. Auf glänzendem Papier folgen dann auf den Seiten 21ff., 111ff. und 263ff. von Peter Ilisch, Constanze Sieger und Dörthe Gruttmann drei übergreifende Darstellungen über die erstmals in der von Altfried verfassten Lebensbeschreibung des heiligen Ludger (als dessen Sterbeort) genannte bischöfliche Siedlung (nzw. den späteren Wigbold) Billurbeki zwischen Darfeld und Rorup im nachmaligen Kreis Coesfeld (1843/1845-1969), über die Ludgerusstadt im 19. Jahrhundert und über die Kleinstadt in der Moderne des 20. Jahrhunderts. Seine zahlreichen Abbildungen werden durch einen angefügten Farbteil von 31 Seiten noch vervollkommnet.

 

Der dadurch abgesonderte zweite Teil behandelt kürzer Orte und soziale Räume. Erfasst werden dabei die Bauerschaften, der Adel, die Begräbnisstätten einschließlich des jüdischen Friedhofs, das Armenhaus und die Vereine im Wirtshaus. Eine Chronik, Abkürzungen, Quellen und Literatur, ein Ortsregister und ein Personenregister sowie ein Verzeichnis der insgesamt acht Autorinnen und Autoren runden das Billerbeck seiner Bedeutung gemäß mit einem individuellen Erscheinungsbild versehende Werk ansprechend ab und heben es zugleich aus der Vielzahl aller deutschen Siedlungen zu Gunsten seiner Bewohner und Freunde durchaus angemessen hervor.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler