Original Ergebnisseite.

Krause, Arnulf, Der Kampf um Freiheit. Die napoleonischen Befreiungskriege in Deutschland. Theiss, Stuttgart 2013. 352 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Krause, Arnulf, Der Kampf um Freiheit. Die napoleonischen Befreiungskriege in Deutschland. Theiss, Stuttgart 2013. 352 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Welcher Mensch auch immer andere Menschen zu beeinflussen vermag, tritt als Einzelner aus der Masse besonders hervor. Dies ist dem Korsen Napoleon Bonaparte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in außergewöhnlicher Weise gelungen. Deswegen haben er und der Kampf seiner vereinten Gegner um die an ihn verlorene Eigenständigkeit des Handelns und Denkens bereits viele Autoren zu anregenden Darstellungen bewegt.

 

In ihre Schar reiht sich mit dem vorliegenden, durch Bilder und Karten veranschaulichten Werk auch der in Zell im Wiesental 1955 geborene, an der Universität Bonn als germanistischer und skandinavistischer Mediävist tätige Verfasser ein. Damit schließt er an Untersuchungen über die Dichtung des Eyvindr Skáldaspillir, über die Geschichte der Germanen, die Welt der Kelten, die Welt der Wikinger oder die mythische Welt der Kelten, Germanen und Wikinger in Richtung auf die Gegenwart an. Einen Schritt dorthin hatte es bereits bedeutet, als der Verfasser im Jahre 2008 seinen Lesern erklärte, wie die Zeit der Kreuzzüge unsere moderne Gesellschaft prägte.

 

Das vorliegende Werk verfolgt den Gang der Ereignisse durch und gegen Napoleon in insgesamt zehn Kapiteln. Sie betreffen die Zeitenwende von der französischen Revolution des Jahres 1789 und der anschließenden Kanonade bei Valmy bis zur Schlacht von Austerlitz, Freiheit, Gleichheit und Besatzung in „Deutschland“, das (vorläufige) Ende der Gloria Preußens, die Selbsterfindung einer deutschen Nation in zwei Kapiteln, Österreichs Sieg und die deutsche Guerilla, „Deutschland“ im Krieg in zwei Kapiteln, Paris, Wien und Waterloo und schließlich nochmals die Frage nach einem Deutschland, das es damals jedenfalls in den Köpfen der entscheidenden Fürsten und ihrer Diener gar nicht geben sollte. Ingesamt bietet der Verfasser damit einem breiteren Kreis von Lesern ein lebendig unterlegtes, buntes, im Umschlag eindrucksvoll veranschaulichtes Bild von politischen Geschehnissen in Europa in den ersten 15 Jahren des 19. Jahrhunderts.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler