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Imperium der Götter - Isis Mithras Christus - Kulte und Religionen im römischen Reich, hg. vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Theiss/Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013. 480 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

KöblerImperiumdergötterisismithrasjesus20131204 Nr. 14976 ZIER 3 (2013) 10. IT

 

 

Imperium der Götter - Isis Mithras Christus - Kulte und Religionen im römischen Reich, hg. vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Theiss/Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013. 480 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Über das gedankliche Verhältnis des frühen Menschen zu außermenschlichen Mächten ist zwar mangels Überlieferung kaum etwas bekannt, doch kennen die frühen indogermanistischen Völker der Griechen, Römer und Germanen eine Vielzahl von an Naturerscheinungen angelehnten, durch menschenähnliche Züge gekennzeichneten Göttern, die an zahlreichen Orten verehrt werden. Eine in den Einzelheiten nicht näher bestimmbare Beziehung zu ihnen dürfte weit in die Frühzeit zurückreichen. Daneben werden in den reichen römischen Quellen auch neue, andersartige Kulte sichtbar.

 

Da das Badische Landesmuseum zwei wichtige, die Tötung eines Stieres durch den Gott Mithras darstellende Kultreliefs aus Osterburken und Neuenheim bei Heidelberg zu seinen Schätzen zählen kann, erwog es seit längerer Zeit den Plan einer eigenen Mithras-Ausstellung. Er wurde im Laufe der Zeit mit dem Gedanken einer Ausstellung über das Frühchristentum und die Kunst in Katakomben verbunden. Hieraus entwickelte sich allmählich ein wichtiges vergleichendes Projekt, das der vorliegende stattliche Band begleitend vorstellt.

 

Gegliedert ist das eindrucksvolle Unternehmen in insgesamt fünf Abschnitte, in denen vorzügliche Sachkenner einzelne Gegebenheiten allgemeinverständlich behandeln. Sie betreffen Götter, Kult und Religion bei den Römern, machtvolle Göttinnen in den Kulten der Magna Mater und der Isis, die göttlichen Stierbändiger Mithras und Jupiter Dolichenus, den das Ende der paganen Kulte einleitenden, aus dem Judentum kommenden Monotheismus mit seinem Aufstieg zur Weltreligion und die Rezeption von Kulten und Religionen des Orients im römischen Weltreich. Abgerundet wird der insgesamt 340 Nummern sowie vorzügliche Abbildungen umfassende Ausstellungskatalog durch ein Literaturverzeichnis, ein Beteiligtenverzeichnis und einen Bildnachweis, mit deren Hilfe sich jeder Interessierte in weitere Details der vielfältigen Kulte und Religionen im antiken Weltreich um das Mittelmeer über den vielfältige unmittelbare Belehrung und Bereicherung bietenden Besuch der Landesausstellung hinaus einarbeiten kann.

 

Innsbruck                                Gerhard Köbler