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Weidenfeld, Werner, Die Europäische Union (= UTB 3347). Fink, München 2010. 222 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Weidenfeld, Werner, Die Europäische Union (= UTB 3347). Fink, München 2010. 222 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Cochem 1947 geborene Verfasser promovierte nach dem Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie in Bonn 1971 mit einer Dissertation über die Englandpolitik Gustav Stresemanns. !975 wurde er mit einer Schrift über die deutsche Europapolitik in der Ära Konrade Adenauer habilitiert. Nach anschließender langjähriger Tätigkeit als Professor für Politikwissenschaft in Mainz sowie zeitweiligem Aufenthalt als Professeur associé an der Sorbonne in Paris wechselte er 1995 als Inhaber des Lehrstuhls für politische Systeme und europäische Einigung an das Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Universität München.

 

Mit der europäischen Einigung hat er sich bereits sehr früh befasst. Einer Bilanz und Perspektive von 1973 und Zukunftsfragen der europäischen Einigung von 1980 folgten zahlreiche weitere Werke. Sein Taschenbuch über die europäische Union fand so viel Interesse, dass es 2011 in zweiter Aufglage vorgelegt werden konnte.

 

Gegliedert ist es in drei Teile. Sie betreffen die konzeptionellen und historischen Grundlagen (darin auf den Seiten 61ff. die Geschichte der europäischen Integration mit den wichtigtsten Jahreszahlen), die institutionelle Architektur (mit Europäischem Parlament, Europäischem Rat, Rat, Kommission , Gerichtshof der Union, Europäischer Zentralbank und Rechnungshof) und die Handlungsfelder und Entwicklungsperspektiven (Binnenmarkt, Wirtschaftsunion, Währungsunion, Agrarpolitik, Regionalpolitik, Außenwirtschaftspolitik, Entwicklungspolitik, Sicherheitspolitik). Am Ende des klaren und sachkundigen. durch ein Register von Adenauer bis Zyperfrage aufgeschlossenen Überblicks bietet der Verfasser eine Übersicht über sechs zentrale Herausforderungen, die er aber nicht nur an die Politik, sondern auch an die Wissenschaft gerichtet sieht.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler