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Urkundenbuch des Klosters Osterode, bearb. v. Boetticher, Manfred von/Busse. Detlef/Franke, Thomas u. a. (= Göttingen-Grubenhagener Urkundenbuch, Abteilung 6 = Veröffentlichung der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen Band 266). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2012. 346 S., 3 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Urkundenbuch des Klosters Osterode, bearb. v. Boetticher, Manfred von/Busse. Detlef/Franke, Thomas u. a. (= Göttingen-Grubenhagener Urkundenbuch, Abteilung 6 = Veröffentlichung der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen Band 266). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2012. 346 S., 3 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Osterode in einem früh besiedelten Gebiet im Südharz wird im späteren 12. Jahrhundert erstmals erwähnt und könnte nach Ausweis seines Namens am Übergang vom Frühmittelalter zum Hochmittelalter entstanden sein, ohne dass ein Bezugspunkt für die Angabe der Himmelsrichtung Osten erkennbar ist. Die spätere Klosterkirche wird zum ersten Mal in einer Schutzurkunde Kaiser Ottos IV. aus dem Jahre 1217 genannt. Sie lag auf der so genannten Rollberghöhe, auf der im 12. Jahrhundert der Markt abgehalten worden war.

 

Ziel des vorliegenden Urkundenbuchs war die Edition eines weiteren im Hauptstaatsarchiv Hannover befindlichen Urkundenfonds. Wegen späterer Eingriffe in den Bestand des Klosterarchivs musste dabei das Fondsprinzip dahingehend abgeändert werden, dass unter dem Gesichtspunkt der Provenienz möglichst alle greifbaren Stücke zusammengefasst wurden, die einen Platz im Klosterarchiv haben müssten, wenn es nicht gestört oder umgestaltet worden wäre. Hierfür haben sich aus den Jahren zwischen 1217 und 1551 insgesamt 298 Stücke finden lassen.

 

Sie beginnen mit dem in Goslar am 1. Mai 1217 ausgestellten kaiserlichen Privileg und enden mit dem einen Wiederkauf ermöglichenden Verkauf einer jährlichen Rente aus den Einkünften der Stadt Osterode durch den Rat an das Kloster vom 14. August 1551. Die insgesamt acht Herausgeber haben in den Jahren von 2007 bis 2011 als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des niedersächsischen Landesarchivs unter Koordination des Hauptstaatsarchivs Hannover gemeinsam die Edition erarbeitet. In ihrer klaren Einleitung bieten sie eine Geschichte des Klosters, eine Geschichte des Klosterarchivs, eine Übersicht über die 20 verschiedenen Quellen im Hauptstaatsarchiv Hannover, in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover, im Staatsarchiv Wolfenbüttel, in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, im Stadtarchiv Osterode/Harz und im Stadtarchiv Goslar, einen Hinweis auf die angewandten Editionsgrundsätze, Hinweise auf Quellenwerke und Literatur, hilfreiche Konkordanzen sowie einige Abkürzungen, am Ende ausführliche Indizes der Orts- und Personennamen, der Inhaber im Original erhaltener Siegel und ausgewählter Sachen von abrenuntiatio bis witbrot sowie drei Siegelabbildungen, so dass insgesamt die Osteroder Klosterurkunden in dem ansehnlich gestalteten Werk bestmöglich herausgegeben und gesichert sein dürften.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler