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Urkundenbuch des Augustinerchorfrauenstiftes Dorstadt, bearb. v. Ohainski, Uwe (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 258 = Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte 47). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2011. 435 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Urkundenbuch des Augustinerchorfrauenstiftes Dorstadt, bearb. v. Ohainski, Uwe (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 258 = Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte 47). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2011. 435 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das Dorf Dorstadt liegt etwa 10 Kilometer südlich Wolfenbüttels am rechten Ufer der Oker. Das dortige Augustinerchorfrauenstift wurde von dem am 15. Februar 1189 verstorbenen edelfreien Arnold von Dorstadt auf einem Herrenhof gestiftet und wenig später von Bischof Adelog von Hildesheim bestätigt. Zwischen der Gründung und dem Jahr 1350 erlangte es insgesamt 241 Hufen Land, wurde aber am 6. März 1810 als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses im Königreich Westphalen aufgehoben und gegen 330000 Francs an den Bankier Wilhelm Löbbecke aus Braunschweig verkauft, dessen Nachfahren das Stiftsgut bzw. Rittergut in Dorestadt noch in der Gegenwart bewirtschaften.

 

Planungen und Vorbereitungen einer Edition der Urkunden des Stiftes reichen bereits einige Zeit zurück. Ziel war es und ist es vor allem, die in Dorstadt vorhandenen Urkunden zusammen mit zwei dortigen Kopialbüchern durch den Druck vollständig und bequem der Allgemeinheit zugänglich zu machen und zugleich in ihrem Bestand möglichst dauerhaft zu sichern. Dem Herausgeber ist sehr für den erfolgreichen Abschluss seines gewichtigen Unternehmens zu danken.

 

Nach seinem kurzen einleitenden Vorwort gibt er einen geschichtlichen Überblick, schildert sein Auswahlprinzip, die Originalüberlieferung samt bisheriger Erschließung und Drucken, behandelt die insgesamt vier das Stift betreffenden kopialen Überlieferungen von 1329, vom Ende des 15. Jahrhunderts, aus dem 16. Jahrhundert und von 1614, beschreibt die vorgefundenen Siegel und Notarsignete, erklärt seine Bearbeitung und Textgestaltung und schließt Abkürzungen, Quellen und Literatur auf. Die Edition beginnt mit einer Urkunde über eine Gabe Bischof Bernhards von Hildesheim an das Stift Heiningen betreffend eine ihm von Arnold (von Dorstadt) resignierte Mühle in Dorstadt an das Stift Heiningen vom 3. Februar 1143 und endet in der Nummer 324 mit einer Fortschreibung des Meierhofs in Klein Flöthe durch das Stift. Fünf Anhänge ergänzen das Urkundenbuch vorteilhaft, zwei Indizes schließen seinen Inhalt nach Personen und Orten sowie ausgewählten Wörtern und Sachen hilfreich auf.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler