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Stepanek, Friedrich, „Ich bekämpfte jeden Faschismus“. Lebenswege Tiroler Spanienkämpfer (= Studien zu Geschichte und Politik 13). StudienVerlag, Innsbruck 2011. 272 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Stepanek, Friedrich, „Ich bekämpfte jeden Faschismus“. Lebenswege Tiroler Spanienkämpfer (= Studien zu Geschichte und Politik 13). StudienVerlag, Innsbruck 2011. 272 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Verfasser ist graduierter Historiker und war bei Erscheinen seines mit 39 Abbildungen und angehängten Anmerkungen versehenen, zu neuen Erkenntnissen gelangenden Werkes als Mitarbeiter im Rahmen des Bergbauprojekts HiMAT des Fonds der Wissenschaftsförderung Österreichs an der Universität Innsbruck sowie im Stadtarchiv Innsbruck und in der Kulturvermittlung an den Tiroler Landesmuseen tätig. Ihn interessieren vor allem die Beweggründe, warum etwa 40 Tiroler ihre Heimat meist 1937 zum Kampf gegen den Faschismus in Spanien verließen. Deswegen verfolgt er ihr Leben an Hand aller verfügbaren Quellen dieser Zeit.

 

Seine Untersuchung gliedert er in insgesamt acht Abschnitte. Dabei schildert er einleitend Ursachen und Verlauf des allmählich internationalisierten Bürgerkriegs in Spanien und wendet sich anschließend den Tiroler Kämpfern zu. Die Beweggründe gliedert er überzeugend in push-Faktoren und pull-Faktoren, wobei er Arbeitslosigkeit allein nicht genügen lässt, aber doch die Beteiligung als eine bessere Zukunftsperspektive ermittelt im Vergleich zum Dahinvegetieren in der Heimat.

 

Danach betrachtet er den eher kurzen Einsatz in Spanien, den der Demobilisierung folgenden Grenzübertritt nach Frankreich mit anschließender Internierung in Auffanglagern. Der Heimkehr in das Deutsche Reich konnten Konzentrationslager, Todesmärsche, Flucht und Befreiung, aber auch der Rückzug ins Private, die Bemühung um Opferfürsorge und Probleme mit der Staatsbürgerschaft Österreichs folgen. Einzelne Verläufe zeigt der Verfasser anschaulich an Hand der Biographien von Max Bair, Josef Humer, Johann Fuchs, Paul Gasser und Josef Perterer, mit dem allgemeinen Ergebnis, dass der Einsatz sich für die Betreffenden kaum gelohnt hat, sondern ihnen außer Leiden und Mühen auch Diskriminierung und Schikanen einbringen konnte.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler