Staatliche Archive als landeskundliche Kompetenzzentren in Geschichte und Gegenwart. Zum 65. Geburtstag v. Rödel, Volker, hg. v. Kretzschmar, Robert (= Werkhefte der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Serie A, Heft 22). Kohlhammer, Stuttgart 2010. 498 S., 89 Abb., 2 Tab. Besprochen von Gerhard Köbler.
Staatliche Archive als landeskundliche Kompetenzzentren in Geschichte und Gegenwart. Zum 65. Geburtstag v. Rödel, Volker, hg. v. Kretzschmar, Robert (= Werkhefte der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Serie A, Heft 22). Kohlhammer, Stuttgart 2010. 498 S., 89 Abb., 2 Tab. Besprochen von Gerhard Köbler.
Wer Volker Rödel heute im Internet sucht, erhält als erste Antwort eine Mitteilung des Landesarchivs Baden-Württemberg, nach welcher der Wissenschaftsminister (mit Bild) des Landes am 22. Oktober (2010) Prof. Dr. Volker Rödel als Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe (seit 1997) unter Einführung des Nachfolgers in den Ruhestand verabschiedete und dabei seine besondere Bedeutung für die Öffnung des Archivs und die Verbindung zur Familie von Baden hervorhob. Wer sich dann für die literarische Leistung des Geehrten besonders interessiert, wird auf zahlreiche Einzeltitel verwiesen. Von ausnehmender Bedeutung dürfte dabei die 1979 in den Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte veröffentlichte gewichtige Untersuchung zu Reichslehnwesen, Ministerialität, Burgmannschaft und Niederadel sein.
In dem Volker Rödel gewidmeten und bei der Verabschiedung übergebenen Festband weist der Herausgeber besonders darauf hin, dass der in Kaiserslautern am 18. August 1945 geborene Jubilar nach seiner Ausbildung am Generallandesarchiv Karlsruhe und an der Archivschule Marburg/Institut für Archivwissenschaft in Speyer, Wertheim und Karlsruhe auf allen Arbeitsfeldern fachkundige Arbeit in Überlieferungsbildung, Bestandserhaltung, Bestandserschließung, Baubetreuung oder Retrokonversion geleistet und sich an vielen weiteren wichtigen Stellen außerordentlich verdient gemacht hat. Dafür haben ihm zahlreiche Kolleginnen und Kollegen ihre Verbundenheit im vorliegenden Sammelband zum Ausdruck gebracht. Seine 20 Beiträge betreffen sowohl den Weg vom 19. in das 21. Jahrhundert wie auch die unmittelbare Gegenwart.
Die vielfältigen, interessanten Studien beginnen etwa mit dem Wirtembergischen Urkundenbuch in seiner Entstehungszeit und enden mit dem Jagdhorn als Helmzier der Grafen von Württemberg. Insgesamt werden verschiedene wichtige Fragen des Archivwesens angesprochen, darunter auch die bedeutenden, durch die Digitalisierung angestoßenen Probleme. Leichter zu finden wären die bereichernden Erträgnisse, wenn die Sammlung für externe Nutzer mit einem Findebuch in Form eines Registers ausgestattet worden wäre.
Innsbruck Gerhard Köbler