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Portale zu Vergangenheit und Zukunft. Bibliotheken in Deutschland, im Auftrag von Bibliothek und Information e. V. (BID), hg. v. Seefeldt, Jürgen/Syré, Ludger, mit einem Vorwort v. Lux, Claudia, 4. Aufl. Olms, Hildesheim 2011. 128 S. mit zahlr. Abb. und Graf. Besprochen von Gerhard Köbler.

Portale zu Vergangenheit und Zukunft. Bibliotheken in Deutschland, im Auftrag von Bibliothek und Information e. V. (BID), hg. v. Seefeldt, Jürgen/Syré, Ludger, mit einem Vorwort v. Lux, Claudia, 4. Aufl. Olms, Hildesheim 2011. 128 S. mit zahlr. Abb. und Graf. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Sprachlich ist das deutsche Buch mit der Buche als einem frühen Schreibmittel bzw. lateinisch liber mit idg. *leub‑, *leubh‑, V., schälen, abbrechen, beschädigen bzw. idg. *leu‑ (2), V., schneiden, trennen, lösen und dadurch wohl der abgelösten Rinde oder dem abgetrennten Teil als entsprechendem Gegenstück verbunden. Es war von Anfang an ein Wissen beheimatender Schatz, der umso größer war, je mehr Bücher der Einzelne in seiner Bibliothek als ihrem Aufbewahrungsort hatte. Sowohl durch die ungeheuere Zunahme der Schreibenden wie auch die Entdeckung der Elektronik sind aber herkömmliches Buch und traditionelle Bibliothek in eine der Buche und ihrer Rinde als Beschreibstoff vergleichbare Gefährdung geraten.

 

Wegen dieser schwierigen Lage haben die beiden 1953 geborenen, literarisch wie praktisch mit dem Bibliothekswesen bestens vertrauten Herausgeber bereits im Jahr 2003 ein mit überwiegend in Gegenwart und Zukunft weisenden Abbildungen geschmücktes Werk vorgelegt, das im Inland wie im Ausland auf beachtliches Interesse gestoßen ist. Dementsprechend stehen ihm nicht nur verschiedene Übersetzungen in fremde Sprachen zur Seite, sondern konnte es bereits in vierter, von der gegenwärtigen Präsidentin von Bibliothek und Information eingeleiteten Auflage vorgelegt werden.

 

Es umfasst 10955 Bibliotheken (davon 834 wissenschaftliche Bibliotheken bzw. 10021 öffentliche Bibliotheken) mit 362 Millionen Einheiten bzw. Einheiten und behandelt nacheinander deren Geschichte vom Mittelalter bis zur deutschen Einheit, Bildung und Kultur, Bibliotheksvielfalt, Berufe und Verbände und Kooperationen im Bibliothekswesen. Es schließt mit einem Ausblick auf die Zukunft, in der die digitale Bibliothek eine große Rolle spielen wird, und weist dabei auf die grundlegende Bedeutung der von der Allgemeinheit zur Verfügung gestellten Mittel hin. Sofern sie gewährleistet sein werden, werden die Bibliotheken Portale bleiben. die vielen Menschen viele Wege und Möglichkeiten eröffnen.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler