Jacob Taubes - Carl Schmitt , Briefwechsel mit Materialien, hg. v. Kopp-Oberstebrink, Herbert/Palzhoff, Thorsten/Treml, Martin. Fink, Paderborn 2011. 327 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Jacob Taubes - Carl Schmitt , Briefwechsel mit Materialien, hg. v. Kopp-Oberstebrink, Herbert/Palzhoff, Thorsten/Treml, Martin. Fink, Paderborn 2012. 327 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Jacob Taubes wurde in Wien am 25. Februar 1923 in einer rabbinischen Gelehrtenfamilie geboren und wechselte nach der Berufung seines Vaters zum Großrabbiner 1936 mit diesem nach Zürich, wo er 1943 seine Ausbildung zum Rabbiner abschloss. Nach dem Studium von Philosophie und Geschichte in Basel und Zürich wurde er in Zürich 1947 mit einer Dissertation über abendländische Eschatologie promoviert, befreundete sich als Linksradikaler mit dem aus seiner Sicht rechtsradikalen Armin Mohler, wurde 1949 Dozent für Religionsphilosophie, 1951 Assistent und Dozent in Jerusalem und nach einem Streit 1953 Stipendiat und Gastprofessor in Harvard und Princeton. 1956 wurde er Professor an der Columbia Universität in New York, 1966 an der Freien Universität in Berlin, wo er nach verschiedenen Zusammenbrüchen am 21. März 1987 verstarb.
Am 2. August 1955 wandte er sich unter Hinweis auf Armin Mohler und Roman Schnur aus Boston an den sehr verehrten Herrn Professor Carl Schmitt, dem er ein Buchprojekt über The Conservative Tradition vorschlug. Hieraus entwickelte sich bis 1980 ein Briefwechsel mit insgesamt 47 Briefen. Ihn haben die Herausgeber an verschiedenen Stellen mühsam aufgespürt und sorgfältig fast durchgehend erstmals ediert.
Aus ihm lässt sich in gegenseitiger Anerkennung ein Gespräch über Fragen des Staates und der politischen Theologie ermitteln. Bereichert ist es um verschiedene Briefe an Dritte und Vierte und von Dritten und Vierten, Texte der beiden bedeutenden Schreiber zur politischen Theologie, Eintragungen in das Gästebuch der Familie Mohler von 1958 bis 1977, Abbildungen und einen Anhang über paulinische Feindschaft, eine Zeittafel sowie Verzeichnisse und Register.
Dadurch treten alle Beteiligten und die sie beschäftigenden grundlegenden Fragen für jedermann in ein deutlicheres und persönlicheres Licht.
Innsbruck Gerhard Köbler