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Lemberg, Margret, Die Universitätskirche zu Marburg. Von der Kirche der Dominikaner zur reformierten Stadt- und Universitätskirche (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 82). Marburg 2016. XII, 226 S., 114. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Lemberg, Margret, Die Universitätskirche zu Marburg. Von der Kirche der Dominikaner zur reformierten Stadt- und Universitätskirche (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 82). Marburg 2016. 226 S., 114. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Marburg an der mittleren Lahn gründet sich auf eine Burg wohl schon des 10. Jahrhunderts. Seine allgemeinere Bekanntheit verdankt es außer der Heiligen Elisabeth der ältesten noch bestehenden protestantisch gegründeten Universität. Zu ihr steht die ihr baulich vorangehende Dominikanerkirche bzw. Universitätskirche in engster Beziehung.

 

Sie ist der Gegenstand der jüngsten Untersuchung Margret Lembergs (1935-2015), die sich seit vielen Jahren durch zahlreiche Werke um die Geschichte Marburgs in besonderem Maße verdient gemacht hat. Sie war, wie das Geleitwort Andreas Helwigs einfühlsam darlegt, zwar in Köln aufgewachsen und dort auch nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte in Bonn und in ihrer Heimatstadt zunächst als Lehrerin tätig gewesen, aber 1981 an das Gymnasium Philippinum in Marburg gewechselt und 1993 in die Historische Kommission für Hessen aufgenommen worden. Auf Grund ihrer zahlreichen wertvollen Einzelstudien hatte ihr die Universität 1997 den Ehrendoktortitel verliehen.

 

Gegliedert ist das elegant gestaltete, mit zahlreichen vorzüglichen Abbildungen ausgestattete Werk in elf Abschnitte. Sie betreffen in grundsätzlich chronologischer Abfolge die Kirche und das Kloster der Dominikaner in Marburg (ab 1291), die Einführung der Reformation in Hessen und die Aufhebung des Dominikanerordens in Marburg, die Restaurierung der ehemaligen Dominikanerkirche mit dem Ausbau zur reformierten Kirche und Universitätskirche im 17. Jahrhundert, den Aufbau einer reformierten Gemeinde im lutherischen Marburg, die neue Zeit mit dem Nachlassen der Frömmigkeit, die Restaurierungen im 19. Jahrhundert, das gute Recht im Rahmen einer kirchenrechtlichen Kontroverse, Ludwig Bickell und die baulichen Veränderungen der reformierten Kirche, den Neuausbau aus Anlass des Universitätsjubiläums, die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und schließlich die Universitätskirche als Motiv. Insgesamt erfährt mit diesem Band nicht nur ein gewichtiges Lebenswerk einen glänzenden Abschluss, sondern auch Marburg eine vorzügliche Bereicherung seiner vielfältigen Geschichte.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler