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Zu Diensten Ihrer Majestät. Hofordnungen und Instruktionsbücher am frühneuzeitlichen Wiener Hof, hg. v. Wührer, Jakob/Scheutz, Martin (= Quelleneditionen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 6). Oldenbourg/Böhlau, München/Wien 2011. 1255 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler. IT

Zu Diensten Ihrer Majestät. Hofordnungen und Instruktionsbücher am frühneuzeitlichen Wiener Hof, hg. v. Wührer, Jakob/Scheutz, Martin (= Quelleneditionen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 6). Oldenbourg/Böhlau, München/Wien 2011. 1255 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Wie jede bedeutendere menschliche Organisation fand auch der Wiener kaiserliche Hof im Laufe der Zeit zu einer mehr oder weniger förmlichen Ordnung. Sie ist vor allem in vier im Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Wien) aufbewahrten Amtsbüchern festgehalten, die größtenteils Dienstanweisungen (Instruktionen) für Funktionsträger des kaiserlichen Hofstaats enthalten und deswegen als Instruktionsbücher benannt wurden. Über ihre Geschichte war bisher wenig bekannt.

 

Deswegen befassen sich die Herausgeber zunächst ausführlich mit der Geschichte der von ihnen vorgelegten Texte. Sorgfältig legen sie im ersten Teil ihrer Editionsvorbemerkung dar, wie der Kaiser seinen Hof vor allem durch vier Hofordnungen des 16. Jahrhunderts ordnete. Danach bieten sie als Dienst an der Wissenschaft detaillierte editionstechnische Überlegungen zur Edition der Hofordnungen und ziehen am Ende eine überzeugende Bilanz.

 

Der insgesamt recht gewichtige Editionstext betrifft dann die Hofordnungen von 1527, 1529, 1527 und 1530 (S. 343-448) und die Instruktionsbücher 1 (1652-1714), 2 (1715-1753), 3 (1754-1789) und 4 (1792-1808). Umfangreiche Verzeichnisse und Register, in denen die Sache Recht anscheinend keines eigenen Platzes bedarf,  schließen die Edition vorteilhaft auf. Wer immer sich mit dem frühneuzeitlichen kaiserlichen Hof in Wien befassen will, wird mit dieser Edition eine beispielhafte Textgrundlage haben, an deren Hand auch vertiefende Überlegungen zum Verhältnis von Sollen und Sein möglich sein werden.

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Innsbruck                                Gerhard Köbler