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Spiegel, Sascha, Einführung der Gesellschaft der Gesellschaft mit beschränkter Haftung in das deutsche und Schweizer Recht. LIT, Münster 2010. V, 158 S. Besprochen von Gerhard Köbler. IT

Spiegel, Sascha, Einführung der Gesellschaft mit beschränkter Haftung in das deutsche und Schweizer Recht. LIT, Münster 2010. V, 158 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Arbeit ist die von Christoph Becker angeregte und betreute, im Sommersemester 2008 von der juristischen Fakultät der Universität Augsburg angenommene Dissertation des Verfassers, mit der anlässlich der jüngsten Reformen des Rechts der Gesellschaft mit beschränkter Haftung die mit der Einführung der Gesellschaftsform ursprünglich verfolgten Ziele wieder in das Gedächtnis gerufen werden sollen. Sie hat auch umgehend das Interesse eines hervorragenden Sachkenners erweckt. Da der Lieferung eines Rezensionsexemplars unbekannte Gründe im Wege standen, muss der Herausgeber wenigstens mit einigen Zeilen auf das Werk aufmerksam machen.

 

Insgesamt ist nach den beiden Ländern geographisch gegliedert. Der Verfasser beginnt naheliegenderweise mit Deutschland und schildert in chronologischer Abfolge das Umfeld für die Entstehung des Gesetzes über die Gesellschaft mit beschränkter Haftung, den Weg von der Diskussion über eine neue Gesellschaftsform bis zur Verabschiedung des sie betreffenden Gesetzes, die Gründe für die Schaffung der neuen Gesellschaftsform, die Entwürfe und Grundzüge im Allgemeinen und im Detail, die Auseinandersetzungen mit den Vorschlägen in der Literatur, das Gesetz und die gesetzlichen Änderungen bis zur Aufnahme der Rechtsform in der Schweiz (1937). In zeitlich versetzter Parallele hierzu befasst er sich anschließend mit dem wirtschaftlichen Umfeld in der Schweiz, bietet eine kurze chronologische Zusammenfassung, schildert die Gründe für die Einführung einer neuen Gesellschaftsform und legt schließlich die Entwicklung des Rechts in der Schweiz auf Grund der Kritik am deutschen Gesetz dar.

 

Dabei gelangt er nach sorgfältiger Darlegung der Entstehungsgeschichte zu dem Ergebnis, dass im Deutschen Reich die Frage der Gestaltung der Gesellschaftsform im Vordergrund stand, in der Schweiz dagegen die Frage der Erforderlichkeit. Letztlicher Beweggrund für die Einführung war in beiden Ländern der Missbrauch der Form der Aktiengesellschaft. Insgesamt hat sich die Gesellschaft mit beschränkter Haftung bewährt und muss sich auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb bewähren, wofür der Verfasser eine ansprechende geschichtliche Grundlage gelegt hat.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler