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Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald. Band 1 Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden 1456-1648, hg. v. Alvermann, Dirk/Spieß, Karl-Heinz, bearb. v. Müsegades, Benjamin/Weitzel, Sabine-Maria (= Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 10.1). Steiner, Stuttgart 2011. LXI, 554 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald. Band 1 Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden 1456-1648, hg. v. Alvermann, Dirk/Spieß, Karl-Heinz, bearb. v. Müsegades, Benjamin/Weitzel, Sabine-Maria (= Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 10.1). Steiner, Stuttgart 2011. LXI, 554 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Universität Greifswald zählt zu den ältesten, heute noch bestehenden deutschen Universitäten, so dass an ihrer Geschichte besonderes Interesse besteht. Die dafür notwendigen Quellen liegen nicht in heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Ausgaben vor. Außerdem beruhen sie auf einem Editionskonzept, das Normen noch nicht mit der Praxis verbindet.

 

Aus diesem Grunde haben die Editoren ein anderes Modell entwickelt, das über die Statuten hinaus auf das gesamte Ordnungsgefüge der Universität ausgreift. Es berücksichtigt auch Visitationsrezesse, Edikte, Reskripte, Ordnungen und Gewohnheiten (consuetudines). Hieraus lässt sich nach der ansprechenden Ansicht der Herausgeber das Spannungsverhältnis zwischen Beharrung und Innovation am besten ermitteln.

 

Von der Edition erfasst sind insgesamt 59 Dokumente. Sie beginnen mit der päpstlichen Gestattung der Einrichtung einer Universität in Greifswald vom 29. Mai 1456 und enden mit dem Verbot schoristischer Praktiken unter den Studenten unter Androhung der Relegation durch Rektor und Konzil vom 14. Mai 1648. Eine gut lesbare Einleitung Dirk Alvermanns, ein Quelle- und Literaturverzeichnis, ein Personenregister und ein Sachregister schließen den hilfreichen, Statuten der Juristenfakultät von 1642 einschließenden Band vorteilhaft auf.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler