Hammel-Kiesow, Rolf/Puhle, Matthias/Wittenburg, Siegfried (Fotos), Die Hanse. Primus, Darmstadt 2009. 280 S., 120 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.. IT
Hammel-Kiesow, Rolf/Puhle, Matthias/Wittenburg, Siegfried (Fotos), Die Hanse. Primus, Darmstadt 2009. 280 S., 120 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.
Edinburgh, Bergen, Oslo, Abo, Novgorod, Smolensk, Krakau, Halle, Göttingen, Köln und London grenzen auf der im vorderen Innendeckel des stattlichen Dokumentationsbandes wiedergegebenen Landkarte die Hanse (im Jahr 1554) ein. Der in Stuttgart 1949 geborene, nach dem Studium von Geschichte, Germanistik und politischer Wissenschaft in Heidelberg bei Hermann Jakobs promovierte, seit 1978 in Lübeck tätige, spätestens seit etwa 2000 als führender Hansekenner profilierte Rolf Hammel-Kiesow und der 1955 in Braunschweig geborene, nach dem Studium von Geschichte, Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Braunschweig 1984 über die Politik der Stadt Braunschweig innerhalb des sächsischen Städtebundes und der Hanse im späten Mittelalter promovierte, seit 1980 in seiner Heimatstadt und seit 1991 in Magdeburg tätige Matthias Puhle wollen gemeinsam ein umfassendes Bild dieser gemeineuropäischen Einrichtung auf der Grundlage der vorliegenden Literatur zeichnen. Zahlreiche, überwiegend farbige Abbildungen veranschaulichen ihre gut lesbaren, sachkundigen Ausführungen.
Das Werk beginnt mit dem Präludium Europa im Aufbruch, in dem Rolf Hammel-Kiesow das nördliche Europa zwischen 1000 und 1150 beschreibt und in einem Exkurs Soest als Ursprung der Hanse in Westfalen versteht. In unregelmäßiger Abwechslung befassen sich beide Autoren dann in 16 Einzelabschnitten mit der Entstehung der Hanse, der Organisation der Hanse, dem hansischen Handel, der Hanse im europäischen Konzert und mit dem Erbe der Hanse. In Exkursen gehen sie dabei nacheinander auf Visby, Wismar, Riga, Bergen, Zwolle, Stralsund, Lübeck, Köln, Thorn, Lüneburg, Bremen, Hamburg, Braunschweig, Danzig, Münster und Reval näher ein.
Das Buch wendet sich insgesamt an einen möglichst großen Leserkreis. Es stellt daher naheliegenderweise den gegenwärtigen Stand eher dar, als dass es ihn wissenschaftlich vertieft. Dessenungeachtet ist dem mit Anmerkungen, Quellen und Literatur sowie Registern versehenen Werk sehr der von den Verfassern und dem Verlag erhoffte Erfolg zu wünschen.
Innsbruck Gerhard Köbler