Die Universität Wien im Konzert europäischer Bildungszentren 14.-16. Jahrhundert, hg. v. Mühlberger, Kurt/Niederkorn-Bruck, Meta (= Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 56). Oldenbourg, München 2010. 278, 2 S., 26 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler. IT
Die Universität Wien im Konzert europäischer Bildungszentren 14.-16. Jahrhundert, hg. v. Mühlberger, Kurt/Niederkorn-Bruck, Meta (= Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 56). Oldenbourg, München 2010. 278, 2 S., 26 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die 1365 gegründete Universität Wien nimmt im deutschsprachigen Raum einen besonderen Rang ein. Angesichts des allmählich näher rückenden 650-Jahr-Jubiläums der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis wurde 2007 der Wiener Arbeitskreis für Universitätsgeschichte als eine Kooperation des Instituts für österreichische Geschichtsforschung und des Archivs der Universität Wien ins Leben gerufen und als erster Schritt eine Tagung veranstaltet, zu der angesehene Historikerinnen und Historiker aus verschiedenen Ländern eingeladen wurden, die sich mit modernen universitäts- und wissenschaftsgeschichtlichen Fragen beschäftigen. Der vorliegende Band zeigt die vorbildlichen Ergebnisse dieses erfreulich erfolgreichen Bemühens.
Er enthält insgesamt fünfzehn Beiträge, die in vier Abteilungen gegliedert sind. Dabei befassen sich mit der Gründung und Verankerung im Umfeld Karl Ubl (Die Universität als Pfaffenstadt), Harald Berger (Personen, Lehrveranstaltungen und Handschriften aus der Frühzeit), Christian Lackner (Wissen für den Hof) und Kurt Mühlberger (Universität und Stadt). Auf Lehrende, Lernende und Lehrinhalte gehen Christine Glassner (Wiener Universitätshandschriften in Melk), Christian Hesse (Die Anziehungskraft der Universität auf Studenten und Gelehrte), Meta Niederkorn-Bruck (Die Stimme Wiens im Wissenskonzert) und Ulrike Denk (Studentische Armut) weiterführend ein.
Zweimal findet sich ein dritter Abschnitt zu Quellen und Quellenerschließung sowie zu humanistischen und jesuitischen Einflüssen. Juristen treten in diesem Konzert anscheinend weder als Solisten noch als Gruppe besonders hervor. Möge das durch Abbildungen veranschaulichte und durch ein Namenregister von Agapito bis Erich Zöllner aufgeschlossene Präludium weitere glanzvolle Sätze eines großen Gesamtstückes bewirken.
Innsbruck Gerhard Köbler