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Die Höchstgerichtsbarkeit im Zeitalter Karls V. Eine vergleichende Betrachtung, hg. v. Czeguhn, Ignacio/Lopez Nevot, José Antoni/Sánchez Aranda, Antonio/Weitzel, Jürgen (= Schriftenreihe des Zentrums für rechtswissenschaftliche Grundlagenforschung Würzburg 4). Nomos, Baden-Baden 2011. 339 S. Besprochen von Gerhard Köbler. IT

Die Höchstgerichtsbarkeit im Zeitalter Karls V. Eine vergleichende Betrachtung, hg. v. Czeguhn, Ignacio/Lopez Nevot, José Antoni/Sánchez Aranda, Antonio/Weitzel, Jürgen (= Schriftenreihe des Zentrums für rechtswissenschaftliche Grundlagenforschung Würzburg 4). Nomos, Baden-Baden 2011. 339 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Höchstgerichtsbarkeit zieht wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Feingestaltung des Rechts durch Einzelentscheidung seit langem das besondere Interesse der rechtsgeschichtlichen Forschung auf sich. Neu ist die Betrachtung eines einzelnen Herrschers, in dessen Machtbereich sich insgesamt fünf Höchstgerichte in Spanien, dem heutigen Belgien und dem Heiligen Römischen Reich befanden. Sie sind Gegenstand einer vergleichenden Betrachtung, die anlässlich eines Forschertreffens in Granada im Jahre 2008 durchgeführt wurde.

 

Der zugehörige Sammelband legt insgesamt 12 einschlägige Beiträge vor. Davon betreffen vier den deutschsprachigen Raum. Dabei beschreibt Jürgen Weitzel die Rechtsmittel zum und am Reichskammergericht, Wolfgang Sellert die Revision (Supplikation) gegen Entscheidungen des kaiserlichen Reichshofrats, Eva Ortlieb den Hofrat Kaiser Karls V. als Reichshöchstgericht und Ignacio Czeguhn die Organisation und Entwicklung des Reichskammergerichts zwischen 1495 und 1555.

 

Die übrigen Referate erörtern einzelne Fragen der spanischen Höchstgerichtsbarkeit. Ihre Referenten gehören überwiegend der Universität von Granada an. Leider weist der verdienstvolle, Rechtsvergleichung ermöglichende Band kein Register auf, das den reichen Inhalt auch dem deutschsprachigen Leser besser hätte aufschließen können.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler