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Chauvard, Jean-François, La circulation des biens à Venise. Stratégies patrimoniales et marché immobilier (1600-1750)  (= Bibliothèque des Écoles françaises d’Athènes et de Rome 323). École française de Rome, Rom 2005. X, 630 S. Besprochen von Gerhard Köbler. IT

Chauvard, Jean-François, La circulation des biens à Venise. Stratégies patrimoniales et marché immobilier (1600-1750)  (= Bibliothèque des Écoles françaises d’Athènes et de Rome 323). École française de Rome, Rom 2005. X, 630 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Venedig entsteht innerhalb vorgelagerter Lagunen am Nordende der Adria wohl auf Grund schon römischer Anfänge seit dem Einbruch der Langobarden nach Oberitalien (568 n. Chr.). Im 13. Jahrhundert wird es Seehandelsgroßmacht, wobei 1338 etwa 110000 Einwohner sich engsten Raum zwischen den umgebenden Wasserflächen teilen müssen. Von daher ist das Grundstücksrecht Venedigs von besonderem Reiz.

 

Der Verfasser hat sich dieser interessanten Aufgabe an Hand ungedruckter wie gedruckter Quellen in seiner im Januar 2000 abgeschlossenen Promotion gewidmet. Wichtigste Grundalge seiner akribischen Untersuchung sind die Dieci Savi alle decime) von Rialto. Besonderer Bedeutung kommt dabei den Jahren 1514, 1537, 1566, 1582, 1661, 1771 uns 1740 zu, die eine lange Reihe von Beobachtungen ermöglichen.

 

Der Verfasser beginnt den ersten Teil seiner Untersuchung mit der Beschreibung des städtischen Raumes und der Eigentumsstrukturen und geht von dort aus zu den rechtlichen Rahmenbedingungen über. Im zweiten Teil behandelt er die Grundstückswirtschaft an Hand zahlreicher statistischer Tabellen und graphischer Darstellungen und beschreibt etwa sehr sorgfältig die Regeln der Preisbildung und die auf dem Markt vorhandenen Möglichkeiten, im dritten Teil die Vermögensstrategien. Insgesamt gelangt er dabei zu überzeugenden Differenzierungen innerhalb eines wichtigen, in ganz Europa gut bekannten Marktes, die parallele Untersuchungen für vergleichbare Märkte beflügeln könnten und sollten.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler