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Michalczyk, Roman, Europäische Ursprünge der Regulierung von Wettbewerb (= Rechtsordnung und Wirtschaftsgeschichte 1). Mohr (Siebeck), Tübingen 2010. XIV, 302 S. Besprochen von Gerhard Köbler. IT.

Michalczyk, Roman, Europäische Ursprünge der Regulierung von Wettbewerb (= Rechtsordnung und Wirtschaftsgeschichte 1). Mohr (Siebeck), Tübingen 2010. XIV, 302 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Arbeit ist die von Mathias Schmoeckel angeregte und betreute, im Rahmen des Verbundprojekts Gestaltung der Freiheit – Regulierung von Wirtschaft zwischen historischer Prägung und Normierung entstandene, im Sommer 2010 von der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn angenommene Dissertation des Verfassers. Sie gliedert sich klar in Einleitung, Untersuchung und Ergebnis. Sie stellt eine ansprechende These auf und führt sie einem verständlichen Ergebnis zu.

 

Im Kern geht es um das natürliche Monopol der Eisenbahn und die sachgerechte Verteilung von Ausgaben und Einnahmen zwischen Unternehmern und Verbrauchern. Da eine an möglichst gerade Schienen fest gebundene Eisenbahn zwischen zwei Orten wegen der entstehenden Kosten sinnvollerweise nur einmal gebaut werden soll, muss der Nutzer irgendwie davor geschützt werden, dass der Unternehmer sein Monopol zur Erzielung überhöhter Gewinne zu Lasten des Nutzers verwendet. Da die Eisenbahn in England ihren Betrieb 1825, in den Vereinigten Staaten von Amerika 1826 und in Preußen 1838 aufnahm, stellt sich die Frage, wo die daraus erwachsende Problematik zuerst erkannt und sinnvoll bearbeitet wurde.

 

Nach sorgfältiger Untersuchung seiner Quellen gelangt der Verfasser zu der Ansicht, dass der staatliche Handlungsbedarf in Europa zuerst gesehen wurde. Allerdings taugten die dort zu ihrer Lösung entwickelten rechtlichen Mittel nicht wirklich. Nach dem Verfasser gelang den Vereinigten Staaten von Amerika die notwendige Regulierung zuerst, doch wurden hierfür in Europa gefundene Gedanken verwendet.

 

Leider enthält die moderne Studie zahlreiche formelle Schwächen. Trotz der im Vorwort genannten umfangreichen Bemühungen finden sich viele, mit moderner Rechtsschreibhilfe eigentlich leicht zu vermeidende orthographische Fehler. Auch Satzbau und Stil weisen vielfache Mängel auf, die zu vermeiden gewesen wären, so dass der Gesamteindruck trotz einiger Weltläufigkeit letztlich leider doch zweispältig ist.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler