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Das Prämonstratenser-Kloster Veßra. Urkundenregesten 1130-1573, hg. v. Wölfing, Günther (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Thüringen, Große Reihe 18). Böhlau, Köln 2009. 776 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Das Prämonstratenser-Kloster Veßra. Urkundenregesten 1130-1573, hg. v. Wölfing, Günther (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Thüringen, Große Reihe 18). Böhlau, Köln 2009. 776 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

In Veßra nahe der Mündung der Schleuse in die Werra im südwestlichen Vorland des Thüringer Waldes gründete 1131 bis 1135 Graf Gotebold II. von Henneberg ein Kloster, das er 1135 Bischof Otto I. von Bamberg übertrug, der wegen seiner zusätzlichen Ausstattung als Mitgründer betrachtet wurde. Ursprünglich als Doppelkloster für Prämonstratenser und Prämonstratenserinnen angelegt, bestand es nach der Verlegung des Nonnenklosters in das nahe Trostadt nach 1177 als reines Männerkloster fort. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts erwarb es Güter in rund 170 Orten von der mittleren Werra bis zum Main.

 

Der daneben liegende Ort blieb stets klein. 1790 zählte er knapp 150 Einwohner, 1910 rund 250. Das Kloster wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts säkularisiert und als fürstliche später staatliche Domäne verwendet.

 

In seiner Einleitung bietet der Herausgeber die Eckdaten der Geschichte, die Archivgeschichte und seine Grundsätze der Gestaltung der Regesten. Dem schließt er die Urkundenregesten in chronologischer Reihenfolge vom 7. August 1130 (Nr. 1) bis kurz vor dem 14. November 1573 (Nr. 1026) an. Dem folgt im Anhang ein umfangreiches Verzeichnis der weiteren archivalischen Quellen.

 

Beigegeben sind weiter ein Katalog der Veßraer Siegel mit 24 Abbildungen, ein Verzeichnis der benutzten Archivalien und Literatur sowie der gedruckten Quellen und Darstellungen. Ausführliche Register der Ortsnamen und Personennamen runden das stattliche Werk ab. Wenn Veßra sich auch nicht mit den großen geistlichen Zentren messen kann, so ist dem Herausgeber doch sehr für seine Mühe und Sorgfalt zu danken, mit der er eine bisherige Lücke für einen wichtigen Ort einer eher abgelegenen Region zum Wohle der Allgemeinheit überzeugend geschlossen hat.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler