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Libertés, pluralisme et droit. Une approche historique, hg. v. Van Goethem, Herman/Waelkens, Laurent/Breugelmans, Koen (= Société d’histoire du droit, Actes du colloque d’anvers, 27.-30. Mai 1993). Bruylant, Brüssel 1995. 333 S. Besprochen von Gerhard Köbler. ZRG GA 126 (2009)

Libertés, pluralisme et droit. Une approche historique, hg. v. Van Goethem, Herman/Waelkens, Laurent/Breugelmans, Koen (= Société d’histoire du droit, Actes du colloque d’anvers, 27.-30. Mai 1993). Bruylant, Brüssel 1995. 333 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Mit Freiheit und Freiheitsrechten hatte sich ein erfahrener Rechtshistoriker maßgeblich beschäftigt. Der Herausgeber freute sich daher, ihn als Rezensenten für den Band zu gewinnen, der aus einer Tagung in Antwerpen vom 27.-30. Mai 1995 hervorgegangen war. Leider musste er feststellen, dass zu Freiheit und Freiheitsrechten auch die Freiheit oder das Recht der Nichterfüllung trotz vieler Erinnerungen zu gehören scheint, so dass er selbst verspätet mit wenigen Worten auf den Band hinweisen muss.

 

Er umfasst insgesamt 25 Beiträge. Sie sind sämtlich französisch verfasst oder in das Französische übersetzt. Sie betreffen die verschiedensten Sachgegenstände.

 

Das beginnt mit Überlegungen zu Pluralismus und europäischer Integration von Josse Mertens de Wilmars. Einbezogen wird beispielsweise die wirtschaftliche Freiheit im römischen Recht der Spätantike durch Laurent Waelkens. Mit Chlodwig, dem römischen Recht und dem juristischen Pluralismus befasst sich Olivier Guillot.

 

Auf den unitarischen Islam greift Dominique Gaurier aus. Mit der Freiheit der Stadt Zutphen beschäftigt sich Paul van Peteghem. Die Freiheit der Seefahrt hat der Beitrag Alain Wijffels’ zum Gegenstand.

 

Gottfried Wilhelm Leibniz’ Sicht Polens erörtert Waclaw Uruszczak. Den sprachliches Pluralismus der französischen Revolution untersucht Jean-Marie Carbasse, den religiösen Pluralismus Marie-Bernadette Bruguière. Koen Broegelmans widmet sich zwei belgischen Gesetzen der Jahre 1852 und 1858, der rumänischen Gesetzgebung im zweiten Weltkrieg Vasile Gionea.

 

Weitere Studien betreffen Spanien, Katalonien und Polen. Am Ende stellt nochmals Vasile Gionea allgemeine Überlegungen zu Freiheiten und politischem Pluralismus an. Konkret bezieht er sie auf die Verfassung Rumäniens von 1991, so dass der Band insgesamt viele interessante Facetten seines weiten, kaum zu erschöpfenden Rahmens enthält, die jedem Liebhaber von Freiheit und Pluralismus zu neuen Erkenntnissen verhelfen können.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler