Original Ergebnisseite.

Kreutz, Wilhelm/Wiegand, Hermann, Kleine Geschichte der Stadt Mannheim (= Regionalgeschichte - fundiert und kompakt). Braun/DRW-Verlag, Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2008. 240 S. Besprochen von Gerhard Köbler. ZRG GA 126 (2009)

Kreutz, Wilhelm/Wiegand, Hermann, Kleine Geschichte der Stadt Mannheim (= Regionalgeschichte - fundiert und kompakt). Braun/DRW-Verlag, Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2008. 240 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Wie der eingangs abgebildete Grundriss die Festung Friedrichsburg in enger Verzahnung mit der daranliegenden Stadt Mannheim zeigt, so stehen auch als Autoren zwei Verfasser eng nebeneinander. Hermann Wiegand vom Karl-Friedrich-Gymnasium schrieb die Abschnitte über das Mannheim Karl Ludwigs, Philipp Wilhelms und Johann Wilhelms sowie über dessen Ergebung zur kurpfälzischen Residenz durch Karl Philipp und deren Ausbau unter Karl Theodor. Die einleitenden Kapitel zur Vor- und Gründungsgeschichte von Burg und Stadt, die beiden abschließenden Abschnitte zur Karl-Theodor-Zeit sowie alle weiteren Kapitel zur Geschichte Mannheims im 19. und 20. Jahrhundert stammen von seinem habilitierten Kollegen Wilhelm Kreutz. Beide versuchten gemeinsam, alle Phasen der zurückliegenden vierhundert Jahre gleich zu gewichten und eine Konzentration auf die goldenen Jahre der Stadt im 18. oder an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu vermeiden und zugleich trotz der gebotenen Kürze möglicht viele Aspekte des städtischen Lebens zu berücksichtigen.

 

Am Beginn steht Mannheim vor der Stadtgründung samt der Frage nach dem unbekannten Geburtstag zwischen dem 13. 11. 1605 und dem 24. Januar 1607. Vorausgeht ein durch archäologische Funde mit dem späteren Quadrat M1 zu verbindendes Dorf (Mannenheim), das unter dem 11. März 766 in Lorsch erwähnt wird. Die Verfasser führen es in das Ende der Völkerwanderungszeit zurück.

 

Günstig war die Lage am Einfluss des Neckars in den Rhein trotz aller mit dem Wasser auch verbundenen Gefahren. Deswegen können die Verfasser auf eine überdurchschnittlich positive Entwicklung des Dorfes zurückblicken. Von größerer Bedeutung wurde der Ort freilich erst mit der Gründung der Zitadelle und dem daran anschließenden städtischen Leben. Über die Funktionen als Hauptstadt und südwestdeutsche Handelsmetropole wurde Mannheim schließlich zur im zweiten Weltkrieg zerstörten, danach erfolgreich wiederaufgebauten Industriestadt, über deren Wandel die Bearbeiter kundig und eingängig berichten.

 

Innsbruck                                                                                                                              Gerhard Köbler