Original Ergebnisseite.

AAAKöbler, Gerhard, Adel in der deutschen Landesgeschichte, 2016

Suchtext: Adel

exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung

Ausgabe:  Absatz

302 Ergebnis(se) gefunden

 

Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D. u. a., 2011 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Baudisch, S., Lokaler Adel in Nordwestsachsen, 1999 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Der Adel an der Schwelle des bürgerlichen Zeitalters, 1780-1860, hg. v. Reden-Dohna, A. v., 1988 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser, Bd. 1-12 1951ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hahn, P., Fürstliche Territorialhoheit und lokale Adelsgewalt. Die herrschaftliche Durchdringung des ländlichen Raumes zwischen Elbe und Aller (1300-1700), 1989 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hechberger, W., Adel im fränkisch-deutschen Mittelalter, 2005 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hefner, O. v., Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Bd. 1ff. 1860ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hellbach, J. v., Adels-Lexikon, 1825, Neudruck Graz 1976 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hofmann, H., Adelige Herrschaft und souveräner Staat. Studien über Staat und Gesellschaft in Franken und Bayern im 18. und 19. Jahrhundert, 1962 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Humbracht, J., Die höchste Zierde Teutsch-Landes und Vortrefflichkeit des Teutschen Adels, vorgestellt in der Reichs-Freyen Rheinischen Ritterschaft, Frankfurt 1707 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Knapp, T., Der schwäbische Adel und die Reichsritterschaft, (in) Württemberg. Vjh. N. F. 3 (1925) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kneschke, E., Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, Bd. 1-9 1859ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Meyer, C., Adel und Ritterschaft im deutschen Mittelalter, (in) Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge N. F. Serie 5 Heft 103 (1890) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Reitzenstein, C. Frhr. v., Der reichsfreie Adel bei Auflösung des alten Deutschen Reiches, welcher bei der Reichsritterschaft zu Schwaben, Franken und am Rheinstrom immatrikuliert war, Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 3 (1875) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rogalla v. Bieberstein, J., Adelsherrschaft und Adelskultur in Deutschland, 1988 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rüdt v. Collenberg, K. Frhr., Die reichsunmittelbare freie Reichsritterschaft, Deutsches Adelsblatt 5 (1925) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schlier, R., Standesherren. Zur Auflösung der Adelsvorherrschaft in Deutschland (1815-1818), 1978 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Verortete Herrschaft – Königspfalzen, Adelsburgen und Herrschaftsbildung in Niederlothringen während des frühen und hohen Mittelalters, hg. v. Lieven, J. u. a., 2014 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Abenberg (Grafen). Die Grafen von A., die vermutlich um 1040 erstmals erwähnt werden (Abinberch), waren im 11. und 12. Jahrhundert Grafen im Radenzgau und im Rangau und - sicher seit 1108 - Vögte des Hochstiftes Bamberg sowie Vögte verschiedener Klöster (u. a. Banz) und stellten eine Reihe von Bischöfen und Äbtissinnen. Ihre Güter fielen 1189 zu einem Teil an das Hochstift Bamberg und nach ihrem Aussterben um 1199/1200 durch Heirat an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Zollern (Hohenzollern), die den Ort A. 1296 an das Hochstift Eichstätt verkauften. L.: Wolff 106; Guttenberg, E. Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Schreibmüller, H., Der Ausgang des fränkischen Grafengeschlechts von Abenberg, Schwabacher Heimatbuch 3 (1933); Buchner, F., Die Grafen von Abenberg, (in) Sperber, J., St. Stilla und Abenberg, 1950; Ulsamer, W., 100 Jahre Landkreis Schwabach, 1964; Seitz, F., Grenzsteine des eichstättischen Pflegeamts Abenberg, 1988; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 213; Dopsch, H./Machilek, F., Erzbischof Konrad I. von Salzburg und seine Familie, Mitt. der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 146 (2006), 9. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Abensberg (Grafen, reichsunmittelbare Herrschaft). A. bei Kelheim wird erstmals 1031 erwähnt (Abensberch). Seit dem 12. Jahrhundert erscheinen Grafen von A. aus dem Hause der Babonen. Sie sind zwischen Donau und Abens um Altmannstein und an der unteren Altmühl begütert und handeln als Vögte über Regensburger Eigenkirchen. 1247 kam es nach dem Aussterben der älteren Grafen zur Linientrennung in die Herrschaften A. und Altmannstein. 1485/1486 gelangte die reichsunmittelbare Herrschaft A. mit dem Tod des letzten Grafen von A. (1485) als Reichslehen zur Münchener Linie der Herzöge von Bayern (Bayern-München). 1552 wurden die Gerichte A. und Altmannstein mit Sitz in A. durch Personalunion verbunden. L.: Kral, J., Abensberg und Umgebung, 1952; Diepolder, G., Oberbayerische und niederbayerische Adelsherrschaften, Zs. f. bay. LG. 25 (1962), 47ff.; Gerlich, A., Aben(s)berg, LexMA 1 1980, 27f.; Flachenecker, H., Die Reichsherrschaft Abensberg, Z. f. bay. LG. 64 (2001), 693; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 539. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelmann von Adelmannsfelden (Reichsritter, Reichsfreiherren, Reichsgrafen). Adelmannsfelden westlich von Ellwangen wird erstmals 1113 genannt. Seit dem zweiten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts sind Herren (später Reichsministeriale) von Adelmannsfelden nachgewiesen. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts gaben sie die namengebende Burg auf und ließen sich seit 1385/1407 in Neubronn nieder. Später wurden sie mit dem 1530 erworbenen Hohenstadt, dem im 15. Jahrhundert erlangten Schechingen und den 1657 an die Lang verkauften Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle Mitglied im Kanton Kocher der schwäbischen Reichsritterschaft. 1680 wurden sie in den Reichsfreiherrenstand, 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben. L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Kollmer 375; Schulz 257. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelmannsfelden (Herrschaft). A. westlich von Ellwangen wird erstmals 1113 erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren Adelmann von Adelmannsfelden, die um die Mitte des 14. Jahrhundert die namengebende Burg aufgaben. A. selbst fiel nach dem Interregnum an die Grafen von Oettingen und von dort durch Verkauf 1361 an das Kloster Ellwangen, 1380 an die Schenken von Limpurg und 1493 an Georg von Vohenstein. 1806 kam die zuletzt 46 Dörfer umfassende, zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft an Württemberg und damit A. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Wolff 510; Adelmannsfelden, F. G. Frhr. v., Zur Geschichte von Adelmannsfelden, 1948; Der Ostalbkreis, 1978; Franz, G. Frhr. v., Zur Geschichte von Adelmannsfelden, 1984. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsheim (Freiherren, Reichsritter, Herrschaft). A. bei Buchen westlich von Mergentheim war schon in fränkischer Zeit besiedelt (799 genannt). Ortsherren waren seit Beginn des 14. Jahrhunderts die Herren von A., denen auch Sennfeld bei Buchen zur Hälfte gehörte. 1347 wurde der Ort Stadt genannt und war Lehen Würzburgs. Stadtrechte wurden 1347 durch König Karl IV. verliehen. Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die ursprünglich wohl reichsministerialischen Freiherren von A. (mit der vor 1439 erworbenen Herrschaft A., einem Achtel Edelfingen, Binau am Neckar, Laudenberg, Sennfeld, Volkshausen, drei Fünfteln Wachbach, Nassau bei Weikersheim, mit einem Drittel Hachtel und zwei Dritteln Dörtel) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren sie auch im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. 1806 gelangte A. an Baden. Wachbach mit Hachtel und Dörtel fielen 1808 an Württemberg, Laudenberg, Volkshausen und Sennfeld an Baden. S. Baden-Württemberg. L.: Wolff 511; Hölzle, Beiwort 55; Roth von Schreckenstein 2, 593; Winkelmann-Holzapfel 141; Pfeiffer 197; Riedenauer 122; Stetten 32, 35, 184, 186; Rahrbach 3; Neumaier; Weiss, J., Regesten der Freiherrn von Adelsheim und der Stadt Adelsheim, 1885;.Graef, G., Heimatbilder aus der Geschichte der Stadt Adelsheim im badischen Frankenland, 1939; Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur Reichsritterschaft, 1997, 209. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelshofen (Reichsritter). Im 16./17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. L.: Riedenauer 122; Bechtolsheim 14. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsreute s. Adelsreuth (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsreuth (Herrschaft), Adelsreute. Die Herrschaft A. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts der Abtei Salem. Diese gelangte über Baden (1802/1803) 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Wolff 180. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). A. zählte zum Kanton Kocher und kam bei der Mediatisierung an Württemberg. S. Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Aletzheim (Reichsritter). (Um 1550 zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.) S. Adelsheim L.: Stetten 32; Riedenauer 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Allendorf (Ganerben, Reichsritter). Mit Conrad von Allendorf erscheint 1174 ein im 13. und 14. Jahrhundert den Grafen von Katzenelnbogen und im 13. Jahrhundert dem Erzstift Mainz verbundenes Adelsgeschlecht, das von 1499 bis 1533 an der Ganerbschaft Mommenheim beteiligt war, dann aber ausstarb. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. L.: Stieber; Zimmermann 62; Riedenauer 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Altmark (Mark). Die A. ist der seit dem 14. Jahrhundert als A. bezeichnete, nördliche, bis zur Elbe reichende Teil (Nordmark) des 965 gedrittelten Herrschaftsgebiets des Markgrafen Gero († 965), der 1134 an Albrecht den Bären (Askanier) kam. Die Askanier verdrängten die Burggrafen von Arneburg und die Grafen von Osterburg, Gardelegen und Hillersleben. 1316 wurde der Südteil um Wolmirstedt an das Erzstift Magdeburg abgetreten. Nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier (1317/1319) fiel die restliche A. durch Heirat der Witwe des letzten Markgrafen an Herzog Otto von Braunschweig, kam aber später weitgehend ans Reich zurück und von dort 1415 an die Burggrafen von Nürnberg/Markgrafen von Brandenburg. Von 1807 bis 1813 war sie Teil des Elbdepartements des Königreichs Westphalen Frankreichs. 1816 wurde sie als Teil des Regierungsbezirks Magdeburg Preußens in die Provinz Sachsen eingegliedert. S. Brandenburg, Preußen, Sachsen-Anhalt. L.: Wolff 385; Schultze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963; Podehl, W., Burg und Herrschaft in der Mark Brandenburg, 1975; Wohlbrück, S., Geschichte der Altmark bis zum Erlöschen der Markgrafen aus ballerstädtischem Hause, 1975; Zahn, W., Der Drömling, 1986; Tangermünde, die Altmark und das Reichsrecht, hg. v. Lück, H., 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Amorbach (Abtei) Vermutlich stiftete eine fränkische Adelsfamilie aus dem Gebiet um Worms und Speyer im 8. Jahrhundert (734?) das Kloster A. im Odenwald. 849 vermehrte Kaiser Ludwig der Deutsche die vor allem im südlichen Odenwald gelegenen Güter um Rechte am Bach Mud und am Wald Wolkmann. Die bis zum 10. Jahrhundert an den König gelangten Rechte über die Abtei wurden 993 durch Urkundenfälschungen an das Hochstift Würzburg gezogen. Im 12. Jahrhundert belehnte der König die Herren von Dürn (Durna) mit der Vogtei. 1272 wurde Ulrich von Dürn gezwungen, die Stadt A. an das Erzstift Mainz abzugeben. 1803 wurde die seit 1742 neu gebaute Abtei, die im späten 16. Jahrhundert auch Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken war und um das Jahr 1800 Güter in 100 Orten hatte, säkularisiert und als Entschädigung an die Fürsten von Leiningen übertragen. 1806 wurde das neue Fürstentum mediatisiert. A. kam an Baden, Hessen und 1816 an Bayern. L.: Wolff 80; Riedenauer 128; Amorbach, Beiträge zu Kultur und Geschichte von Abtei, Stadt und Herrschaft, (in) Neujahrsbll. hg. v. d. Ges.f. fränk. Gesch. 25 (1953); Krebs, R., Amorbach im Odenwald, 1923; Schäfer, A., Untersuchung zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Benediktinerabtei Amorbach bis in die Zeit nach dem 30jährigen Kriege, Diss. Freiburg 1955 masch.schr.; Die Abtei Amorbach im Odenwald, hg. v. Oswald, F./Störmer, W., 1984; Andermann, K., Klösterliche Grundherrschaft und niederadelige Herrschaftsbildung - das Beispiel Amorbach, (in) Siedlungsentwicklung und Herrschaftsbildung im Hinteren Odenwald, 1988. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Andechs (Grafen, Herzöge). Die Grafen von A. (um 1060 Andehsa „Platz, der sich aus dem Strauchwerk der Umgebung abhebt“) am Ammersee sind ein Zweig der vielleicht von den Rapotonen stammenden und mit einem Grafen Berthold um 990 an der oberen Isar bei Wolfratshausen erstmals nachweisbaren Grafen von Dießen, die sich zunächst nach Dießen am Ammersee (Berthold II. 1025-1060), unter Umwandlung der allodialen Stammburg in ein Augustinerchorherrenstift aber seit 1132 nach A. benannten (1521 erscheinen aber noch Grafen von Dießen in der Reichsmatrikel), in dessen Raum altes Reichslehngut und Reichsvogtei sicher sind. Im 11. Jahrhundert griff das Geschlecht nach Westen in den Augstgau zwischen Lech und Ammersee aus, gewann die Isargrafschaft um Wolfratshausen mit den Klöstern Tegernsee und Schäftlarn, die Grafschaft um den Würmsee (Starnberger See) sowie die Huosigaugrafschaft der Sigimare. Mit dem Aussterben der jüngeren Markgrafen bzw. Grafen von Schweinfurt (1058) erlangte Arnold von Dießen über seine Frau Gisela reiche Güter am oberen Main (Kulmbach, 1135 Errichtung der Plassenburg, Ende des 12. Jahrhunderts Gründung von Bayreuth, Vogtei der Klöster Banz und Langheim), die durch die Ehen Bertholds II. mit einer Tochter des Grafen von Weimar-Orlamünde und Boppos von A. mit Kunigunde von Giech planmäßig erweitert wurden (Giech, Lichtenfels). Vom Hochstift Brixen erhielten die Grafen am Ende des 11. Jahrhunderts die Grafschaften Unterinntal (1180 Gründung Innsbrucks) und Pustertal zu Lehen und hatten die Hochstiftsvogtei und die Vogtei über Neustift. 1158 erbten sie von den Grafen von Formbach die Grafschaften Neuburg am Inn, Schärding am Inn und Windberg an der Donau. 1173 übertrugen ihnen die Staufer für treue Dienste die Markgrafschaft Istrien zu Lehen. 1180/1181 wurden sie Herzöge von Meranien (am Guarnero um Fiume) (Kroatien und Dalmatien), so dass sie neben den Welfen zum bedeutendsten süddeutschen Geschlecht aufsteigen konnten. Von den Kindern Herzog Bertholds heiratete Agnes den König von Frankreich, Gertrud den König von Ungarn, Hedwig den Herzog von Schlesien, Otto die Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund und Heinrich Sophie von Weichselburg. Mechthild wurde Äbtissin von Kitzingen, Berthold Patriarch von Aquileja und Ekbert Bischof von Bamberg. 1208 bereits verloren die Grafen von A. allerdings infolge angeblicher Beteiligung an der Ermordung Philipps von Schwaben durch Otto von Wittelsbach ihre oberbayerischen Güter mit A. an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, die Markgrafschaft Istrien an Aquileja und die Hochstiftsvogtei Brixen an die Grafen von Tirol. Andererseits gewann Graf Otto I. († 1234) durch Vermählung mit einer Enkelin Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Pfalzgrafschaft von Burgund. 1248 erlosch der Mannesstamm mit Pfalzgraf Otto II. von Burgund. Das Erbe fiel an die Herzöge von Bayern, die Grafen von Tirol, (über Graf Ottos II. jüngere Schwester) an die Burggrafen von Nürnberg (Bayreuth), das Hochstift Bamberg (Lichtenfels) sowie an die Grafen von Orlamünde und Truhendingen. L.: Oefele, E., Frhr. v., Geschichte der Grafen von Andechs, 1877; Herlitz, G., Geschichte der Herzöge von Meran aus dem Hause Andechs, Diss. phil. Halle 1909; Stolz, O., Geschichte des Landes Tirol, 1955, Neudruck 1973;Bosl, K., Europäischer Adel im 12./13. Jahrhundert. Die internationalen Verflechtungen des bayerischen Hochadelsgeschlechts der Andechs-Meranier, Zs .f.bay.LG. 30 (1967), 20ff.; Tyroller, F., Die Grafen von Andechs, (in) Bayerische Streifzüge durch 12 Jahrhunderte, hg. v. Fink, A., 1971, 19ff.; Auer, L., Andechs, LexMA 1 1980, 593f.; Fried, P./Winterholler, H./Mülbe, W. v. d., Die Grafen von Dießen-Andechs, 1988; Holzfurtner, L., Die Grafschaft der Andechser, 1994; Katalog der Ausstellung Die Andechs-Meranier, 1998; Hlawitschka, E./Hlawitschka-Roth, E., Andechser Anfänge, 2000; Frenken, A., Hausmachtpolitik und Bischofsstuhl, Z. f. bay. LG. 63 (2000), 711; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ansbach, Brandenburg-Ansbach (Fürstentum, Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt (Onoldisbach). Das dort um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das Hochstift Würzburg. 1228 gelangte A. von den Herren von Dornberg, ehemaligen Untervögten der Staufer, an die Grafen von Oettingen. Die Vogtei über Stadt und Stift A. kauften 1331 die Grafen von Hohenzollern/Zollern, die seit 1192 Burggrafen von Nürnberg waren und durch Beerbung der Grafen von Abenberg (um 1199/1200) und Andechs-Meranien (1248) reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg, Neustadt an der Aisch, Windsheim, Creußen [1251 Lehen], Bayreuth [1260]) erlangt hatten. Sie erwarben außerdem das Sechsämterland im Fichtelgebirge (1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der Grafen von Weimar-Orlamünde], Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen, Wassertrüdingen [1368], Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den Vögten von Weida zugeordnete Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz. 1398 wurde die Herrschaft in das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit 1604/1662 Bayreuth) und „unter dem Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach dem Erwerb der Markgrafschaft Brandenburg der Titel Markgrafschaft auch auf die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth über. Von 1415 bis 1440 und von 1470 bis 1486 bestand eine Personalunion mit Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich VII., Bayreuth an Sigmund, fiel aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der Markgraf Rothenburg zur Abgabe zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die Reformation eingeführt. 1557 kam das Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603 traten beim Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern zwei märkische Hohenzollern die vertragliche Erbfolge in den beiden Markgrafschaften an, wobei Markgraf Christian seine Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth verlegte. 1741 fiel die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden nach dem Aussterben der Bayreuther Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher Linie regiert. 1791 wurden die wegen einiger 1783 von den Hutten erworbener Güter (Asbachhof, Gollachostheim teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum Kanton Odenwald sowie außerdem zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald des Ritterkreises Franken zählenden Lande (A. 68 Quadratmeilen mit 195000/200000 Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen mit 186000/250000 Einwohnern) an Preußen verkauft, das die Rechte der Reichsritterschaft, des Deutschen Ordens und der Hochstifte Bamberg und Eichstätt in den eingeschlossenen Gebieten aufhob und den Reichsstädten Windsheim, Weißenburg und Nürnberg das Landgebiet entzog. Durch (den Schönbrunner) Vertrag kam A. 1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter Frieden) 1807 an Frankreich, 1810 an Bayern, Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau (Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen (Rheinprovinz) (sowie 1946 an Rheinland-Pfalz). L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128; Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10; Meyer, C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Herding, O., Die Ansbacher Oberämter und Hochgerichte im 18. Jahrhundert, Jb. für fränk. Landesforschung 5 (1939); Bergler, K. A., Das markgräfliche Oberamt Gunzenhausen. Ein Beitrag zur Entstehung der Territorialhoheit im südlichen Franken, Diss. phil Erlangen 1951; Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der Schöpfer der ersten Ansbachischen Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb. für fränk. Landesforschung 12 (1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.; Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3,1 3. A. 1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und Regierungsstruktur in Brandenburg-Ansbach 1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer Ansbach und Kulmbach unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Geschichte und ausführliche Beschreibung der markgräflich-brandenburgischen Haupt- und Residenzstadt Anspach, hg. v. Fischer, J., 1986; Schmid, A., Fränkisches Adelskloster – staufische Territorialstadt – hohenzollersche Residenz, Jb. f. fränk. Landesforschung 59 (1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2004; Jehle, M., Ansbach. Die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, 2009 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Appenheim (Ganerben). Mit Peter von A. erscheint im frühen 13. Jahrhundert ein Adelsgeschlecht in der Nähe der Herren von Bolanden, das 1444 an der Ganerbschaft Bechtolsheim beteiligt war. L.: Zimmermann 62. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Arco (Grafschaft). Nach A. am Nordende des Gardasees nannte sich ein 1124 erstmals bezeugtes, zum vornehmsten bayerischen Adel (romanischer Herkunft?) zählendes Geschlecht, das dem Bischof von Trient lehnspflichtig war. 1413 erhielt es von Kaiser Sigmund den Reichsgrafenstand verliehen. Bis 1614 verlor es nach heftigen Kämpfen unter Beibehalt des Reichslehnscharakters die Reichsunmittelbarkeit an die Landesherren von Tirol. L.: Aretin, E. v., Werden und Vergehen der Grafschaft Arco, Adler 5 (1943); Waldstein-Wartenberg, B., Geschichte der Grafen von Arco im Mittelalter, 1971; Rill, G., Geschichte der Grafen von Arco 1487-1614. Reichsvasallen und Landsassen, 1975. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Augsburg (Reichsstadt, Reichsvogteistadt). Nach der Eroberung Rätiens durch die Römer bestand zwischen 15 v. Chr. und 14-16 n. Chr. links der Wertach (in Augsburg-Oberhausen) an der Kreuzung wichtiger Straßen ein römisches Legionslager. Um 45 n. Chr. wurde auf einem Bergsporn zwischen Lech und Wertach Augusta Vindelicum als Vorort der römischen Provinz Rätien gegründet, der nach der Teilung der Provinz Vorort der Provinz Raetia secunda blieb. Die Christianisierung der Bewohner ist durch eine frühchristliche Basilika beim Dom und den Märtyrertod der heiligen Afra bezeugt. Eine gewisse Siedlungskontinuität kann angenommen werden. Bischöfe von A. werden für das 4. Jahrhundert angenommen und sind seit 738 nachgewiesen. 807 wird der Dom geweiht, 933-973 die 832 Augustburc genannte Siedlung um den Dom ummauert. 1156 grenzte eine Urkunde Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Rechte des Bischofs und die Rechte der Bürger von einander ab. 1167/1168 ließ sich Friedrich I. Barbarossa die Hochstiftsvogtei und die Blutgerichtsbarkeit in A. übertragen. 1250 erhoben sich die Bürger gegen den Bischof. Nach dem Untergang der Staufer (um 1254) kam die Vogtei 1273 durch König Rudolf von Habsburg an das Reich. 1276 schuf sich A. ein eigenes Stadtrecht, das Rudolf von Habsburg bestätigte (Reichsstadt). 1316 sicherte König Ludwig der Bayer, für den A. Partei ergriffen hat, volle Reichsfreiheit zu. Das zur Reichsstadt gehörige Landgebiet blieb auffällig klein. 1368 erkämpften sich die Zünfte die Teilnahme am Stadtregiment. Gewerbe und Fernhandel (Fugger, Welser) begünstigten Augsburgs Aufstieg zu einer der wichtigsten europäischen Handelsstädte, die um 1500 etwa 18000 Einwohner zählte, 1523/1524 zur Reformation überging und durch den Dreißigjährigen Krieg schwer geschädigt wurde. 1803 noch als Reichsstadt erhalten und durch § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 mit den Gütern des Hochstifts und des Reichsstifts Sankt Ulrich und Afra entschädigt, ging das etwa 1 Quadratmeile große A. 1805/1806 an Bayern über. L.: Wolff 210; Zeumer 555 III b 2; Wallner 689 SchwäbRK 76; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Schroeder 93ff.; Die Territorien des Reichs 6, 8; Berner, E., Zur Verfassungsgeschichte der Stadt Augsburg, 1879; Meyer, C., Geschichte der Stadt Augsburg, 1907; Eberlein, H., Augsburg, 1939; Zorn, W., Augsburg. Geschichte einer deutschen Stadt, 1955, 2. A. 1972; Augusta 955-1955, hg. v. Rinn, H., 1955; Schleiermacher, W., Augusta Vindelicum, (in) Germania Romana 1, 1960; Batori, I., Die Reichsstadt Augsburg im 18. Jahrhundert, 1969; Schröder, D., Stadt Augsburg, 1975, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben 10; Warmbrunn, P., Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den paritätischen Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von 1548-1648, 1983; Geschichte der Stadt Augsburg, hg. v. Gottlieb, G., 1984; Fried, P., 2000 Jahre Augsburg, (in) Schwalbe, Hauszeitschrift der BRZ und der BayWA, 1985; Augsburger Stadtlexikon. Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Recht, Wirtschaft, hg. v. Baer, W. u. a., 1985; Steuer, P., Die Außenverflechtung der Augsburger Oligarchie von 1500 bis 1620, 1988; Fassl, P., Konfession, Wirtschaft und Politik, 1988; Roeck, B., Eine Stadt in Krieg und Frieden. Studium zur Geschichte der Reichsstadt Augsburg zwischen Kalenderstreit und Parität, 1989; Dietrich, R., Die Integration Augsburgs, 1993; Augsburg in der frühen Neuzeit, hg. v. Brüning, J., 1995; Böhm, C., Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Möller, F., Bürgerliche Herrschaft in Augsburg, 1998; Schorer, R., Die Strafgerichtsbarkeit in der Reichsstadt Augsburg 1156-1548, 2000; Roeck, B., Geschichte Augsburgs, 2005; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Babenberger (Geschlecht). Die älteren B. sind ein in der Mitte des 11. Jahrhunderts nach der Burg Babenberg (Bamberg) benanntes, in Ostfranken (Volkfeld) und zeitweise der sorbischen Mark begütertes Adelsgeschlecht, das wegen seiner Leitnamen auch als Popponen bezeichnet wird (Poppo I. 819-840 [im Grabfeld], Poppo II. 880-892), im Kampf um die Vormacht in Franken den rheinfränkischen Konradinern 906 unterlag und um 945 letztmals bezeugt wird. Zu seinen Vorfahren zählen vielleicht die Rupertiner. Verwandtschaft mit den Liudolfingern und Hennebergern ist anzunehmen, für Abkunft der jüngeren B. sprechen Güter im Grabfeld und Namenstraditionen. Als erster jüngerer B. wird 976 ein marchio Liutpaldus als Markgraf der bayerischen Mark an der Donau (Ostmark) urkundlich erwähnt, dessen Name auf das bayerische Herzogsgeschlecht des 10. Jahrhunderts deutet. Sein Bruder Berthold († 980) verwaltete im königlichen Auftrag den bayerischen Nordgau mit Bamberg, doch starb die von ihm gegründete Linie der Grafen bzw. Markgrafen von Schweinfurt 1057 mit Otto von Schweinfurt, der Herzog in Schwaben war, aus, wobei die Güter an verschiedene Familien kamen (Markgrafen von Meißen, Bretislav von Mähren, Andechs, Habsberg-Kastl, Potenstein bzw. Pottenstein). Liutpolds Mark erstreckte sich beiderseits der Donau zwischen Enns und Tulln und wurde bald nach 1000 bis zur Leitha erweitert. Insbesondere unter dem mit der Salierin Agnes verheirateten Leopold III. wurde die babenbergische Herrschaft mit reichem Königsgut weiter ausgebaut. 1156 erhielten die B. als Ausgleich für den Verlust des Leopold IV. von seinem königlichen Halbbruder Konrad III. anvertrauten Herzogtums Bayern (1139-1156) im sog. Privilegium minus die Erhebung der Mark (Ostmark, österreichische Markgrafschaft) zum territorialen Herzogtum. 1180 gewann das Geschlecht beim Sturz Heinrichs des Löwen das Gebiet zwischen Haselgraben und der Großen Mühl und vielleicht Teile des Traungaues. 1192 erfolgte nach dem Gewinn von Teilen Oberösterreichs auf Grund Erbvertrags von 1186 der Erwerb des Herzogtums Steiermark. 1229 wurden Andechser Güter in Krain erworben. Das Erbe des 1246 im Mannesstamm erloschenen Geschlechts traten nach den Wirren des Interregnums, in denen Österreich über Margarete von Babenberg an König Ottokar II. von Böhmen gelangt war, 1282 die Grafen von Habsburg an. L.: Juritsch, G., Geschichte der Babenberger und ihrer Länder, 1894; Guttenberg, E., Frhr. v., Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearb. v. Fichtenau, H./Zöllner, E., Bd. 1-4,1 1950ff.; Geldner, F., Zur Genealogie der ”alten Babenberger”, Hist. Jb. 84 (1964), 257f.; Geldner, F., Neue Beiträge zur Geschichte der alten Babenberger, 1971; Babenberger-Forschungen, hg. v. Weltin, M., 1976; Das babenbergische Österreich, hg. v. Zöllner, E., 1978; Borgolte, M./Scheibelreiter, G., Babenberger, LexMA 1 1980, 1321; Lechner, K., Die Babenberger, 4. A. 1985; Faußner, H., Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher, 1990; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Scheibelreiter, G., Die Babenberger, 2010; Hanko, H., Herzog Heinrich II. Jasomirgott, 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Babonen (Geschlecht). Die B. (Pabonen, Paponen) sind ein seit dem Ende des 10. Jahrhunderts erkennbares, in seiner Herkunft ungeklärtes, im Raum Regensburg (Landgrafen von Stefling, Burggrafen von Regensburg) begütertes Adelsgeschlecht (Babo, † um 1001). Später erlangten sie Güter im Bayerischen Wald und im Altmühlgebiet. Nach dem Aussterben beider um 1175 entstandenen Linien 1185/1196 setzten die Grafen von Wittelsbach Erbansprüche durch, die sich auf die Heirat Adelheids von Wittelsbach mit dem B. Otto († um 1175) gründeten. L.: Mayer, M., Geschichte der Burggrafen von Regensburg, Diss. phil. München 1883; Wegener, W., Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, 1962ff., 165ff.; Prinz, F., Bayerns Adel im Hochmittelalter, Z. f. bay. LG. 30 (1967); Störmer, W., Babonen, LexMA 1 1980, 1322f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Baden (Markgrafschaft, Kurfürstentum, Großherzogtum, Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae Aureliae (220/221 Civitas Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört. Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum Stammesherzogtum Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B. wird erkennbar mit Markgraf Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I. von Zähringen und einem Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben, eines nahen Verwandten der Salier. Seine Güter im Nordschwarzwald hat er offenbar als Erbe der Grafen von Calw erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich von der Mark Verona des Herzogtums Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als Markgraf erscheint. Nach der von Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B. (Baden-Baden) nannte sich erstmals 1112 unter Fortführung des Markgrafentitels Hermanns gleichnamiger Sohn Hermann II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im Breisgau und in der Ortenau inne und erlangte durch Heirat Güter um Backnang (um 1100). Sein Sohn Hermann III. war vermutlich mit einer Tochter König Konrads III. verheiratet und erlangte 1153 das ehemalige Königsgut Besigheim. Hermann V. erbte 1219 Pforzheim und erwarb Durlach und Ettlingen sowie Pfandschaften über Lauffen, Sinsheim und Eppingen. Mit dem Aussterben der Staufer (um 1254) rückte die Familie im heutigen Mittelbaden in deren Stellung ein, die auf Lehnsgut des Klosters Weißenburg im Elsass beruhte. Die Güter der 1190 von der Hauptlinie der Markgrafen von B. (mit der Ortenau um Offenburg) abgespalteten Linie der Markgrafen von Hachberg (Hochberg im Breisgau) und ihrer 1297 gebildeten Nebenlinie Sausenberg kamen 1415 durch Kauf (Hachberg) bzw. 1503 durch Erbrecht (Sausenberg) wieder an die Hauptlinie zurück, die zudem im 14. und 15. Jahrhundert weitere Güter gewann (Sponheim, Lahr und Mahlberg [Lahr-Mahlberg] zur Hälfte, 1387 die Grafschaft Eberstein zur Hälfte), im Raum um Stuttgart (u. a. 1504/1595 Besigheim, Mundelsheim) aber den Grafen von Württemberg weichen musste, so dass B. ein fast ausschließlich oberrheinisches Herrschaftsgebiet wurde, das hinter Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515 erhielt Bernhard III. von B. die luxemburgischen und sponheimischen Güter (Baden-Baden), Ernst die breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg, Sausenberg, Rötteln, Badenweiler, sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und Philipp die restlichen Güter. Dazu kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und Schloss Baden, das Gebiet südlich des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und die Vogtei über Herrenalb und Frauenalb für Bernhard III. sowie Pforzheim, Durlach, Altensteig, Liebenzell und das Gebiet nördlich der Alb für Ernst, so dass sich (von 1515/1535 bis 1771) eine obere Markgrafschaft Baden-Baden und eine untere Markgrafschaft Baden-Durlach (Residenz in Pforzheim, seit 1724 in Karlsruhe) gegenüberstanden. Baden-Durlach wurde 1556 evangelisch, Baden-Baden nach 1555 (später aber rekatholisiert). Von 1594 bis 1622 besetzte Baden-Durlach Baden-Baden. Baden-Durlach trat zwecks Aufbringung der bei der Besetzung entstandenen Kosten Besigheim, Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell an Württemberg ab, erwarb aber Malsch und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648 kam Baden-Durlach vorübergehend an Baden-Baden. 1654 erließ Baden-Durlach ein Landrecht und eine Landesordnung. 1666/1667 erwarb Baden-Baden Teile der Grafschaft Eberstein. 1771 beerbte Baden-Durlach, das sich zum Musterstaat des aufgeklärten Absolutismus entwickelt hatte, Baden-Baden. Um 1785 umfasste B. - das um 1780 mit Argenschwang und einem Teil Weilers auch Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und außerdem des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer mit etwa 174000/190000 Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen Gebiete an Frankreich (Amt Rhodt bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft Beinheim im Unterelsass, Amt Gräfenstein bei Pirmasens, Herrschaften Hesperingen und Rodemachern in Luxemburg und Teile der Grafschaft Sponheim im Hunsrück). Um 1800 umfasste B. ein Gebiet von 27 Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803 wurde B. durch § 5 des Reichsdeputationshauptschlusses zum Kurfürstentum erhoben und durch die rechtsrheinischen Teile der Pfalz (Heidelberg, Mannheim, Ladenburg, Bretten) und die Hochstifte Konstanz, Basel (teilweise), Straßburg (teilweise), Speyer (teilweise), die hanau-lichtenbergischen bzw. hessen-darmstädtischen Ämter Lichtenau und Willstätt, die nassau-usingische Herrschaft Lahr, die Reichsabteien Petershausen, Gengenbach, Odenheim und Salem (ohne Ostrach), die Reichsstädte Offenburg, Pfullendorf, Gengenbach, Biberach (1806 an Württemberg), Zell am Harmersbach, Überlingen, Wimpfen (später an Hessen), das Reichstal Harmersbach und die Klöster Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen, Lichtental, Ettenheimmünster, Öhningen und Reichenau sowie kleinere Güter entschädigt, wodurch sich sein Umfang auf 7200 Quadratkilometer mit 445000 Einwohnern vermehrte (Februar-Mai 1803 13 Organisationsedikte Johann Niklas Friedrich Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog von Modena/Österreich den größten Teil des Breisgaues, die Ortenau, die Baar mit Villingen, die Stadt Konstanz und die Kommende Mainau des Deutschen Ordens mit insgesamt 2530 Quadratkilometern und 160000 Einwohnern. Durch den Beitritt zum Rheinbund 1806 wurde es Großherzogtum und erhielt die Fürstentümer Fürstenberg, Leiningen, Krautheim (Salm-Krautheim), die Landgrafschaft Klettgau, die Reichsgrafschaft Bonndorf, das Johanniterpriorat Heitersheim, die südlich des Mains gelegenen Teile der Fürstentümer Wertheim und die eingeschlossenen Güter der Reichsritterschaft. 1806 wurden einige Gebietsänderungen mit Württemberg vereinbart. 1810 erhielt B. die seit 1805 württembergische Landgrafschaft Nellenburg und obere Grafschaft Hohenberg gegen Randgebiete im Schwarzwald (an Württemberg) und Amorbach (an Hessen-Darmstadt). Damit umfasste es etwa 15000 Quadratkilometer mit ungefähr 975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810 übernahm B. den Code Napoléon in der Form des Badischen Landrechts, der die Geltung des baden-badischen Landrechts von 1588, des baden-durlachischen Landrechts von 1654, des kurpfälzischen Landrechts von 1610, der Solmser Gerichts- und Landesordnung von 1571, des Mainzer Landrechts von 1755, zahlreicher vorderösterreichischer Verordnungen und der Statuten Gengenbachs, Offenburgs, Pfullendorfs, Überlingens und Zells am Harmersbach auf seinem Gebiet beendete. 1818 erhielt es eine Verfassung (konstitutionelle Monarchie). Zugleich musste es an Bayern das Amt Steinfeld (bis 1810 Rothenfels [Rotenfels]) im Mainkreis und Tauberkreis und Teile Leiningens abtreten, erhielt aber von Österreich das Fürstentum von der Leyen. 1819 konnte es die Herrschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) erwerben. 1830 wurde der Abkömmling Leopold des Großherzogs Karl Friedrich von B. mit Luise Geyer von Geyersberg (seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg) Großherzog in B., das allmählich zum liberalen „Musterländle“ wurde. 1870 trat B. in den Norddeutschen Bund bzw. das Deutsche Reich ein. Am 22. 11. 1918 dankte Großherzog Friedrich II. ab. Im März 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierung. 1945 wurde B. in das amerikanisch besetzte Nordbaden (wie Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens) mit Stuttgart als Hauptstadt und das französisch besetzte Südbaden (B.) mit Freiburg als Hauptstadt geteilt, 1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg auf. L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 5, 124; Beschreibung des Oberamtes Besigheim, hg. v. kgl. stat.-top. Bureau, 1853, Neudruck 1962; Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen, 1891; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, bearb. v. Fester, R./Witte, H., 1892ff.; Fester, R., Markgraf Bernhard I. und die Anfänge des badischen Territorialstaates, 1896; Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, 1903-1905; Curtaz, L., Die Autonomie der standesherrlichen Familien Badens in ihrer geschichtlichen Entwicklung und nach geltendem Recht, Diss. jur. Heidelberg 1908; Gothein, E., Die badischen Markgrafschaften im 16. Jahrhundert, 1910; Krieger, A., Badische Geschichte, 1921; Lautenschlager, F./Schulz, W., Bibliographie der badischen Geschichte, Bd. 1ff. 1929ff.; Gärtner, K., Heimatatlas der Südwestmark Baden, 1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baden im 19. und 20. Jahrhundert, 1948; Haebler, R., Badische Geschichte. Die alemannischen und pfälzisch-fränkischen Landschaften am Oberrhein in ihrer politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, 1951, Neudruck 1987; Arndt, E., Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat Baden, ZGO N.F. 62 (1953); Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte Badens, 1967, 2. A. 1968; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 33 (1974); Straub, A., Das badische Oberland im 18. Jahrhundert, 1977; Stiefel, K., Baden 1648-1952, Bd. 1, 2 1978; Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württembergisch-Franken 1978, 13ff.; Schwarzmaier, H., Baden, LexMA 1 1980, 1337f.; Das Großherzogtum Baden zwischen Revolution und Restauration 1849-1851, hg. v. Real, W., 1983; Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hg. v. der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1983; Müller, H., Das Großherzogtum Baden und die deutsche Zolleinigung 1819-1835/36, 1984; Sauer, P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Wunder, G., Die ältesten Markgrafen von Baden, ZGO 135 (1987); Schwarzmaier, H., Von der Fürsten Tailung. Die Entstehung der Unteilbarkeit fürstlicher Territorien und die badischen Teilungen des 15. und 16. Jahrhunderts, Bll. f. dt. LG. 126 (1990), 161ff.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Hug, W., Geschichte Badens, 1992; Schmid, K., Baden-Baden und die Anfänge der Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Eibach, J., Der Staat vor Ort, 1994; Furtwängler, M., Die Standesherren in Baden, 1996; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 208; Schnabel, T. Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; … so geht hervor’ ein neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Andermann, K., Die Markgrafen von Baden und der Adel im südlichen Ufgau und in der nördlichen Ortenau, ZGO 151 (2003), 93; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 37, 748; Engehausen, F., Kleine Geschichte des Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005; Schwarzmaier, H., Baden, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 500, 2, 41; Kohnle, A., Kleine Geschichte der Markgrafschaft Baden, 2006; Die Protokolle der Regierung von Baden, Bd. 1 bearb. v. Hochstuhl, K., 2006; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007; Laufs, A., Das Eigentum an badischen Kulturgütern aus der Zeit der Monarchie, 2008; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008; Regierunsakten dies Kurfürstentums und Großherzogtums Baden 1803-1815, bearb. v. Schimke, M., 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Baindt (Reichsabtei). 1227 sammelten sich Frauen in Seefelden, 1231 in Mengen, dann in Boos bei Saulgau. Ihnen stellte Papst Gregor IX. am 20. 6. 1236 eine Gründungsurkunde für eine Zisterzienserinnenabtei aus. 1240/1241 verlegte der Schenk und Landvogt Konrad von Winterstetten die Abtei nach B. Kaiser Friedrich II. gewährte ihr den Schutz des Reiches (21. 8. 1240, März 1241). Die Abtei unterstand der geistlichen Aufsicht Salems und hatte kein eigenes Herrschaftsgebiet. 1803 wurde die reichsunmittelbare Abtei mit Sitz im schwäbischen Prälatenkollegium des Reichstags säkularisiert und fiel an den Grafen von Aspremont (Aspremont-Linden). 1806 kam sie an Württemberg und damit B. 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Wolff 194; Zeumer 552 II a 36, 21; Wallner 690 SchwäbRK 102; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Schützbach, B., Chronik und Heimatbuch der Gemeinde Baindt - Hortus Floridus, 1981; Reden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Woll, G., Das Zisterzienserinnenkloster Baindt, Tübingen 1983 (Magisterarbeit); Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten, 1986; Baindt: hortus floridus. Festschrift zur 750-Jahrfeier, hg. v. Beck, O., 1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum, Königreich, Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6. Jahrhunderts bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor allem aus Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen zusammen, wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber - die aus Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii, Baju-warii) und der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense und im Flachland der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6. Jahrhunderts entstand. An seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs des Großen (526) von dem Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den Franken abhängigen (fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I. 550-590, Sitz in Regensburg), von denen nach dem Aufbau eines Königreichs (regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem Großen abgesetzt wurde. Der Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des zu Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in der Lex Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger (Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952 Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II. setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985 wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120 Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte), 1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich) erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34 Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der Herzog 1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen des Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214 die Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere Güter (u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München. 1242 beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die älteren Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg. 1254/1255 wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu dem der Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,) und einen größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham, Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg, Hohenstein, Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in der Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg, Schongau) und nur in geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein, Weiden, Adelburg [Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern) zum deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V. die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340 erlosch die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an Oberbayern, für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon 1329 hatte Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die Pfalz (Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten (einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433 Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363]) auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II. fast ganz Niederbayern, Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing (Bayern-Straubing) sowie die Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste 1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt (Teilherzogtümer Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog Johann II. erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau (Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland (Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff. entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von 1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt gründete. 1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag seinem Münchener Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn. 1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487 bis 1492 unterstellte sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck, Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser (Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616 Mindelheim und 1628 die Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691 Statthalter der spanischen Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und erhielt 1742 die Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der Aufklärung. 1758 stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der Wissenschaften in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig zersplitterte Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das bayerische Recht kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis 7. 10. 1751, Codex Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis 2. 1. 1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus und wurden durch die wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt, so dass - abgesehen von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die getrennten wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das bayerische Innviertel an Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich. Beim Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian IV. Josef von der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und vereinigte so die gesamten wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph (1799-1825), seit 1806 König Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian Joseph von Montgelas (1799-1817) schufen dann den modernen Staat B. 1801 umfasste das Herzogtum B. mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau, Cham und Hohenschwangau sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000 Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses als Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz], Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz, Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in Franken die Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim und Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter Sandsee, Wernfels-Spalt, Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg (/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das Hochstift Augsburg, eine Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen, Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt Ulrich und Afra in Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch sowie vor allem in Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805 erlangte B. in den Verträgen von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Burgau, habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg, Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient (im Austausch gegen Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach dem Beitritt zum Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen Berg) und zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das Innviertel und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die Iller zur Grenze werden und Ulm an Württemberg übergehen. 1808 wurde eine Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816) musste B. Tirol, Vorarlberg, Salzburg, das Innviertel und das Hausruckviertel an Österreich zurückgeben, erhielt aber seinerseits das Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu die linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern wurde 1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben. Die verschiedenen verbliebenen, zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230 ehemaligen Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden Minister Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6. 1815 als drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg, Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde München, das 1826 auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte Universität gewann. 1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke (Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die Pfalz als achter Regierungsbezirk trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12. 1866 wurde das bisherige bayerische Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der früheren Herrschaft Gersfeld und der ehemals fuldischen Ämter Weyhers, Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und der bisher bayerische Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23. 11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von 1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus. König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede Abdankung. Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung vom 12./19. 8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen Reich fast alle Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920 wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die Regierung des Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945 Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone, doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen Besatzungszone zugeteilt. Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert. Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946 erhielt B. eine neue Verfassung. 1949 lehnte der Landtag Bayerns das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wegen unzureichender Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde B. Land der Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach. L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed. Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.; Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck 1964; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorganisation Bayerns, Bd. 1, 2 1889ff., Neudruck 1968; Götz, W., Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M., Entwicklungsgeschichte Bayerns, Bd. 1 1906, 3. A. 1916, Bd. 2 2. A. 1928, Bd. 3 1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937; Kornrumpf, M., Atlas Bayerische Ostmark, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7, 1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1950ff. (Verzeichnis der bis 1980 erschienenen Hefte in Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 799ff.); Hiereth, S., Die bayerische Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon, M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953; Reindel, K., Die bayerischen Luitpoldinger, 1953; Historisches Gemeindeverzeichnis von Bayern, Beiträge zur Statistik Bayerns 192 (1954); Schwend, K., Bayern zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt, W./Reng, A., Straubinger Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K., Bayerische Geschichte, 7. A. 1990; Hubensteiner, B., Bayerische Geschichte, 10. A. 1985; Historischer Atlas von Bayerisch-Schwaben, hg. v. Zorn, W., 2. A. 1985ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51, 52, 91, 94, III, 18, 19, 26, 27, Peiera, Volksname, Peigirolant, Landname, Baivarii, Baioaria, Beiaro riche, Beireland; Werner, H., Die Herkunft der Bajuwaren und der „östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F., 1962; Fried, P., Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau und Kranzberg im Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962; Hubensteiner, B., Bayern, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Finsterwalder, R., Zur Entwicklung der bayerischen Kartographie von ihren Anfängen bis zum Beginn der amtlichen Landesaufnahme, 1967; Apian, P., 24 baierische Landtafeln von 1568, hg. v. Fauser, A./Stetten, G., 1968; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1968ff., 2. A. 1981ff., z. T. 3. A. 1995ff.; Bayerischer Geschichtsatlas, hg. v. Spindler, M., 1969; Buzas, L./Junginger, F., Bavaria Latina. Lexikon der lateinischen geographischen Namen in Bayern, 1971; Weis, E., Montgelas, Bd. 1f. 1971f.; Altbayern im Frühmittelalter bis 1180, hg. v. Ay, K., 1974; Rall, H., Zeittafeln zur Geschichte Bayerns, 1974; Riedenauer, E., Das allgemeine Ortsregister zum Historischen Atlas von Bayern, Z. f. bay. LG. 39 (1976); Schwaben von 1268-1803, bearb. v. Blickle, P./Blickle, R., 1979; Wittelsbach und Bayern, hg. v. Glaser, H., Bd. 1ff. 1980; Fried, P., Vorstufen der Territorienbildung in den hochmittelalterlichen Adelsherrschaften Bayerns, (in) FS Kraus, A., 1982, 33ff.; Demel, W., Der bayerische Staatsabsolutismus 1806/08 bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 76; Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, hg. v. Volkert, W., 1983; Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme und Perspektiven bayerischer Geschichte, FS Spindler, M., 1984; Die Bayern und ihre Nachbarn, hg. v. Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B., Bayerische Kirchengeschichte, 1985; Reitzenstein, W. Frhr. v., Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung, 2. A. 1991; Zorn, W., Bayerns Geschichte im 20. Jahrhunderts, 1986; Ay, K., Land und Fürst im alten Bayern, 16.-18. Jahrhundert, 1988; Bosl, K., Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit. Altbayern, Franken, Schwaben, 1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff., Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988; Neuanfang in Bayern, 1945-1949. Politik und Gesellschaft in der Nachkriegszeit, hg. v. Benz, W., 1988; Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 2 Das alte Bayern, hg. v. Kraus, A., 2. A. 1988; Volkert, W., Die bayerischen Kreise. Namen und Einteilung zwischen 1808 und 1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988; Lieberich, H., Die bayerischen Landstände 1313-1807, Einleitung und Verzeichnisse, 1988; Wolff, H., Cartographia Bavaricae. Bayern im Bild der Karte, 1988; Riepertinger, R., Typologie der Unruhen im Herzogtum Bayern 1525, Zs. f. bay. LG. 51 (1988); Hartmann, P., Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. A. 1992; Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert, 1989; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 1989; Liebhart, W., Bayern zur Zeit König Ludwigs, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die oberbayerischen Residenzen der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 1ff.; Ziegler, W., Die niederbayerischen Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 25ff.; Götschmann, D., Altbayern vor 1806, 1979-1986 (Sammelbericht), Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 711ff.; Jahn, J., Ducatus Baiuvariorum. Das bairische Herzogtum der Agilolfinger, 1991; Typen der Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung der Bayern, hg. v. Wolfram, H./Pohl, W., 1993; Kraus, A., Geschichte Bayerns, 3. A. 2004; Tremel, M., Geschichte des modernen Bayern, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Regierungsakte des Kurfürstentums und Königreichs Bayern, hg. v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die Geschichte Bayerns, 1997; Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller, W., 1998; Seitz, J., Die landständische Verordnung in Bayern, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 2000; Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v. Schlemmer, H. u. a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 752; Krey, H., Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer, K., Landstände und Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern (1598-1651), 2005; Körner, H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006; Handbuch der historischen Stätten, Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a., 2006; Die Protokolle des bayerischen Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v. Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v. Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042 Besitzergreifungspatent zur Vollziehung des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November 1810); Grundlagen der modernen bayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D., 2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter, 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Beckelnheim (Ganerben). Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert erscheint ein aus Gaubickelheim stammendes Adelsgeschlecht, das von 1270 bis vor 1400 an der Ganerbschaft Bechtolsheim beteiligt war. S. Rheinland-Pfalz. L.: Zimmermann 63f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Bentheim (Grafschaft). Vermutlich zwischen 1126 und 1137 übertrug Lothar von Süpplingenburg die Burg B. auf einem schon von den Römern militärisch verwandten Felsberg an der Vechte nordwestlich von Münster nahe dem 1050 erstmals erwähnten Dorf B. seinem Schwager, dem Grafen Otto von Salm-Rheineck (Rieneck), dessen Witwe Gertrud von Northeim 1154 als Gräfin von B. bezeugt ist. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangte die Grafschaft B. (Obergrafschaft) 1154/1165 auf dem Wege der weiblichen Erbfolge Sophies von Rheineck an eine jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich als Grafen von B. benannte. 1178/1196 wurde die Lehnshoheit Utrechts aufgehoben. Am Ende des 12. Jahrhunderts erhielten die Grafen das Gebiet um Uelsen und Hilten (Niedergrafschaft B.), das noch 1131 Teil der zu Utrecht gehörigen Twente gewesen war. Die wichtigsten Güter lagen um Bentheim, Schüttorf, Neuenhaus und Nordhorn. Bis um 1300 zwangen die Grafen die meisten adligen Familien in der Obergrafschaft und Untergrafschaft in ihre Abhängigkeit. 1421 erlosch die männliche Linie der Grafen. Eine neue Linie gründete sich auf den Enkel der Schwester des letzten Grafen Everwin von Götterswick aus dem klevischen Geschlecht von Güterwyk († 1454), der zudem durch Heirat 1421 die benachbarte Herrschaft (seit 1495 Reichsgrafschaft) Steinfurt erwarb. Beide Herrschaften wurden 1454 wieder geteilt. 1486 trugen die Grafen ihre Grafschaft zur Abwehr Münsteraner Ansprüche dem Kaiser auf und erhielten sie als Lehen zurück. Durch Heirat Everwins III. († 1562) kamen die Grafschaft Tecklenburg und die Herrschaft Rheda, durch Heirat Arnolds II. († 1606) die neuenahrische Grafschaft Hohenlimburg (Limburg) und die rheinische Herrschaft Alpen zu B. 1606 wurde B. in die Linien Bentheim-Tecklenburg, (Tecklenburg, Rheda, Limburg [Hohenlimburg]), B. und Steinfurt (Bentheim-Steinfurt) geteilt(, von denen Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt noch bestehen). Durch weitere Teilung entstanden insgesamt 5 Linien. Die 1622 gegründete ältere Linie Bentheim-Tecklenburg-Rheda verlor 1699 zwei Drittel von Tecklenburg und die Hälfte von Rheda nach längerem Rechtsstreit an Solms, das diese 1707 an Preußen verkaufte. 1707/1729 verzichteten die Fürsten von Bentheim-Tecklenburg zugunsten Preußens auf Tecklenburg, behielten aber die Herrschaft Rheda (teilweise) und Limburg (Hohenlimburg). Die ebenfalls 1622 gegründete Linie Bentheim-Steinfurt teilte sich in die Linien Bentheim-Steinfurt und Bentheim-Bentheim. Bentheim-Bentheim, das dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörte, verpfändete 1752/1753 schuldenhalber seine Güter an Hannover und erlosch 1803. 1804 kam B. an Steinfurt, 1806 an Frankreich. 1806 fielen alle Teile von B. mit insgesamt 17 Quadratmeilen und 28000 Einwohnern an das Großherzogtum Berg, am 10. 12. 1810 an Frankreich. 1815 kamen Rheda und Limburg (Hohenlimburg) als Standesherrschaften zu Preußen, B. zu Hannover und Steinfurt zu Preußen. 1817 wurden die Linien Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt (B. und Steinfurt) in den Fürstenstand Preußens erhoben. B. fiel 1946 an Niedersachsen. L.: Wolff 350f.; Zeumer 554 II b 63, 9; Wallner 702 WestfälRK 14; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182; Jung, J. H., Historia comitatus Benthemiensis libri tres, 1773; Müller, J. C., Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim, 1879; Greinwing, J., Der Übergang der Grafschaft Bentheim an Hannover, Diss. phil. Münster 1934; Niedersachsen um 1780, Lief. 1, hg. v. Prinz, J., u. a., Bentheim, 1938; Sager, L., Die Grafschaft Bentheim in der Geschichte, 2. A. 1952; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, bearb. v. Specht, H., 1953; Edel, L., Neue Bibliographie des landes- und heimatgeschichtlichen Schrifttums über die Grafschaft Bentheim, 1962; Finkemeyer, E., Verfassung und Verwaltung der Grafschaft Bentheim zur Zeit der hannoverschen Pfandschaft 1753-1804, 1967 (= Osnabrücker Mitteilungen 75 [1968], 1); Veddeler, P., Die territoriale Entwicklung der Grafschaft Bentheim bis zum Ende des Mittelalters, 1970; Gauß'sche Landesaufnahmen der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte der Grafschaft Bentheim, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt, 1977ff.; Schoppmeyer, H., Bentheim, LexMA 1 1980, 1919f.; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, 1986; Guttmann, H., Emsland, Grafschaft Bentheim, 1989; Marra, S., Allianzen des Adels, 2006; Veddeler, P., Die mittelalterlichen Grafen von Bentheim (in) Osnabrücker Mitteilungen 115 (2010), 29ff.Een cronike van den greven van Benthem, hg. v. Roolfs, F. u. a., 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Bentzel zu Sternau (Freiherren, Reichsritter, Reichsgrafen). Das angeblich schwedische, nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Dienste des Erzstifts Mainz getretene katholische Adelsgeschlecht der B. wurde 1732 in den rittermäßigen Adelsstand aufgenommen und 1746 mit dem Beinamen Sternau in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Seit 1743 war die Familie dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein inkorporiert. 1790 gewann sie den Reichsgrafenstand. 1793 wurde Johann Baptist Graf B. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, 1797 sein Vetter Christian Joseph Graf B. Beide waren noch 1805 als Personalisten Kantonsmitglieder. L.: Hellstern 201. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Bernerdin (Reichsritter). Von 1645 bis 1782 zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, von 1656 bis 1673 und von 1743 bis 1773 wegen Plüderhausen bzw. Adelmannsfelden zum Kanton Kocher. L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 258. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

.Bibra (Freiherren, reichsritterschaftliche Herrschaft). Aus der Ministerialität des Klosters Hersfeld erwuchs das nach B. südlich von Meiningen benannte Adelsgeschlecht der B. Es nahm eine bedeutsame Stellung zwischen den Grafen von Henneberg und dem Hochstift Würzburg, das 1343 die teilweise Lehnshoheit über das Schloss B. gewann, ein. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von B. mit Gleimershausen, Irmelshausen und Aubstadt bzw. Aubstatt (Austatt) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Mit Schwebheim und Adelsdorf waren sie im Kanton Steigerwald (ab etwa 1610) immatrikuliert, außerdem in den Kantonen Gebirg (um 1750), Altmühl und Baunach. 1803 kam B. zu Bayern, 1806 zum Großherzogtum Würzburg und 1808 zu Sachsen-Meiningen. S. Thüringen. L.: Genealogischer Kalender 1753, 539, 540, 541; Stieber; Wolff 513; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 351-353; Bibra, W. v., Geschichte des Hauses Bibra, Bd. 1ff. 1879ff.; Winkelmann-Holzapfel 142; Pfeiffer 198, 212; Bechtolsheim 12, 17, 63; Riedenauer 122; Rahrbach 20. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Blieskastel, Castel (Herrschaft, Grafen). Nach der 1098 erwähnten Burg B. (castellum ad Blesam, Castel) an der unteren Blies im Saarland nannte sich eine gegen Ende des 11. Jahrhunderts von den Grafen von Metz-Lunéville abgespaltete lothringische Adelsfamilie, die ihrerseits im 12. Jahrhundert die Linien der Grafen von Homburg, Lützelstein (1172-1460) und Saarwerden abspaltete und von der Blies bis zur Mosel mit Allod (Achtelsbach, Bubenhausen, Reichweiler [Reichsweiler], Ormesheimer Berg, B.) sowie Lehen der Erzbischöfe von Trier (Hunolstein, Bernkastel) und der Bischöfe von Metz und Verdun (Schamburg [Schaumberg]) begütert war. Nach dem Tod des letzten Grafen von B. (1237) behielt seine älteste Tochter Elisabeth, die in zweiter Ehe mit Rainald von Lothringen-Bitsch verheiratet war, die Güter. Nach ihrem Tod kam es zum Blieskasteler Erbfolgekrieg (1276-1291) zwischen denen von Salm, Limburg, Blankenberg, Zweibrücken und Sponheim sowie dem Bischof von Metz einerseits und den Herzögen von Lothringen und Grafen von Saarbrücken andererseits, der nach vorübergehendem Gewinn Blieskastels, Liebenbergs, Püttlingens, Bernkastels und Hunolsteins durch die Grafen von Salm (1278) mit der Aufteilung des Erbes zwischen dem Herzog von Lothringen (Grafschaft Schaumburg), dem Bischof von Metz (1284 B., ohne Hunolstein, Schaumburg und Püttlingen) und dem Grafen von Salm (Püttlingen) endete. Die Burg B. verkaufte der Bischof von Metz 1337 an das Erzstift Trier, das bereits 1280 Bernkastel erworben hatte. 1456/1660 erwarben die Grafen von Leyen B. und verlegten 1773 ihre Residenz dorthin. B. zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1798/1802 kam es an Frankreich, 1815 an Preußen, 1816 an Bayern, 1919/1920 und 1945/1946 an das Saargebiet und damit 1957 zum Saarland. L.: Wolff 515; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Pöhlmann, C., Der Bliescasteler Erbfolgekrieg, Z. f. bay. LG. 8 (1935), 450ff.; Herrmann, H., Die Grafen von Blieskastel, (in) Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes 2 (1977), 254ff.; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, 3 1979, 102ff.; Herrmann, W., Blieskastel, LexMA 2 1983, 278. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Bodman, Bodmann (reichsritterschaftlicher Ort, reichsritterschaftliche Herrschaft, Freiherren, Reichsritter). Die Familie der Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am Bodensee war, ist seit dem 15. Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman, Espasingen, Wahlwies, Kargegg, Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der Herrschaft Schlatt, davon Bodman, Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die Linie B. zu Kargegg) und die Linie B. zu Möggingen (1752 mit Möggingen, Liggeringen, Güttingen und Wiechs, Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen, B. zu Möggingen, B. zu Wiechs).geteilt. Der Ort Bodman und die Familie B. zählten zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee (Hegau) des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten. L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur ältesten Geschichte der Herren von Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner, W., Studien zur Sozialgeschichte einer Reichsritterschaft in den Jahren der Mediatisierung. Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Stellung der Reichsfreiherren von und zu Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973), 91ff.; Bodman. Dorf, Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2 1985; Gräflich von Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Böhmen (Herzogtum, Königreich). Der Name B. des seit der Steinzeit besiedelten Gebiets zwischen Böhmerwald, Erzgebirge, Sudeten und der Böhmisch-Mährischen Höhe geht auf die keltischen Boier (Bojo-haemum) zurück. Nach der Abwanderung der seit der Zeitenwende dort ansässigen Germanen drangen im 6. Jahrhundert Slawen in das Gebiet ein. Sie gerieten später unter fränkischen Einfluss und wurden im 9. Jahrhundert christianisiert (973 Bistum Prag). Zeitweise stand dann B. unter mährischer (E. 9. Jh.s) bzw. polnischer Herrschaft (1003/1004). Seit dem 10. Jahrhundert (924-929, 935) gehörte B., in das bald zahlreiche deutsche Siedler kamen, dem deutschen Reich an (950 Lehnsverhältnis), nahm aber immer eine Sonderstellung ein, die sich auch darin zeigte, dass der böhmische Fürst, der aus der Dynastie der seit dem 9. Jahrhundert nachweisbaren Přemysliden (Przemysliden) (Herzöge von Prag) kam, vereinzelt schon seit Ende des 11. Jahrhunderts (1086) den Königstitel anstrebte. 1114 ist der böhmische Herzog erstmals als Inhaber eines Reichserzamtes (Schenk) bezeugt. 1198 erlangte Ottokar I. von Philipp von Schwaben die erbliche Königswürde. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an steigerten die böhmischen Könige rasch ihre Macht. Nach dem Erwerb Österreichs (1251), der Steiermark (1251/1260), des Egerlands (1266), Kärntens und Krains (1269) griff der mit einer Babenbergerin (Margarete) verheiratete König Ottokar II. (1253-1278) nach der Kaiserkrone, unterlag aber 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld gegen Rudolf von Habsburg und verlor die Erwerbungen an der Donau und im Alpengebiet. 1306 starben die Přemysliden, die für kurze Zeit auch noch Ungarn und Polen gewannen, in männlicher Linie aus. Ihnen folgte über die Přemyslidin Elisabeth die Dynastie der Grafen von Luxemburg (1310-1437). Unter ihnen kam der größte Teil Oberschlesiens (1327/1329) unter böhmische Herrschaft. Karl IV. machte B. zum Kernland des Reiches, fasste B., Mähren und Schlesien sowie 1370(-1646) die beiden Lausitzen als die Länder der böhmischen Krone zusammen, veranlasste die Erhebung Prags zum Erzbistum (1344), gründete 1348 in Prag die erste Universität nördlich der Alpen und verschaffte in der Goldenen Bulle von 1356 dem König von B. die Kurwürde und den Vorrang unter den weltlichen Kurfürsten. Im Gefolge der hussitischen Bewegung erstarkte unter dem schwachen Nachfolger Wenzel das tschechische Nationalbewusstsein. Außer in den Städten setzte sich die tschechische Sprache weitgehend durch. Am Ende des Mittelalters beherrschte faktisch der Hochadel das von Habsburg zunächst vergeblich begehrte Land. 1471 fielen B., 1490 Mähren und Schlesien an die polnischen Jagiellonen (1471-1526) und wurden mit Polen und (1490) Ungarn vereinigt. In die Kreiseinteilung des Reiches von 1500 wurden sie nicht mehr einbezogen. 1526 wurde Ferdinand I. von Habsburg, der Schwager des letzten Königs, in starker Betonung des Rechts der freien Wahl als böhmischer König angenommen. 1618 kam es zum Aufstand des evangelischen böhmischen Adels gegen das katholische Haus Habsburg, doch setzte sich Habsburg schon 1620 militärisch durch und erließ 1627 als Ausdruck eines strengen Absolutismus die Verneuerte Landesordnung. Die Bindung Böhmens an das Reich trat zugunsten der engeren Verbindung mit den übrigen habsburgischen Ländern zurück. 1708 wurde die seit 1519 nicht mehr ausgeübte Stimme Böhmens im Kurfürstenkolleg wieder zugelassen. Das Gebiet von B. umfasste die Hauptstadt Prag und die Kreise Bunzlau (Altbunzlau), Königgrätz (Königingrätz), Bidschow, Chrudim (Chrudin), Časlau (Czaslau), Kauřim (Kaurzim), Tabor, Budweis, Prachin, Pilsen, Saaz, Elnbogen, Leitmeritz, Rakonitz (Rackonitz) und Beraun. 1742 musste fast ganz Schlesien an Preußen abgetreten werden. Im 19. Jahrhundert trat die nationale Frage wieder in den Vordergrund, wobei habsburgische Reformmaßnahmen das Wiedererstarken des tschechischen Nationalbewusstseins begünstigten. Unter dem Einfluss des Historikers Franz Palacky entstand die Forderung nach einer Neugliederung Österreichs nach Sprachgebieten. 1889/1891 wandte sich die tschechische Nationalbewegung vom österreichischen Staatsgedanken ab. 1918/1919 ging B. auf Grund der Stärke der tschechischen Bevölkerungssmehrheit (1905 75 Sitze der Tschechen und 55 Sitze der Deutschen im Reichsrat) in der neugegründeten Tschechoslowakei (Ausrufung am 27. 10. 1918) auf. 1949 wurde die alte politische Einheit B. innerhalb der Tschechoslowakei aufgelöst. S. Tschechien bzw. Tschechische Republik. L.: Wolff 461ff.; Zeumer 552 I 4; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 66 (1378) H3, II 78 (1450) G/H 3/4, III 22 (1648) G4, III 38 (1789) E5; Die Territorien des Reichs 1, 134; Palacky, F., Geschichte Böhmens, Bd. 1ff. 1836ff.; Bachmann, A., Geschichte Böhmens bis 1526, 1899ff.; Bretholz, B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1912; Peterka, O., Rechtsgeschichte der böhmischen Länder, Bd. 1ff. 1923ff.; Uhlirz, K./Uhlirz, M., Handbuch der Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer Böhmen und Ungarn, Bd. 1ff. 1924ff., 2. A. 1963; Molisch, P., Der Kampf der Tschechen um ihren Staat, 1929; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt, B., Heft 1ff. 1930-1936; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches Ortsnamenbuch, 1932-1938; Monumenta cartographica Bohemiae. Karten von 1518-1720, hg. v. Sembera, V./Salomon, B., Prag 1938; Sedlmayer, K., Historische Kartenwerke Böhmens, 1942; Die Deutschen in Böhmen und Mähren, hg. v. Preidel, H., 2. A. 1952; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959; Wegener, W., Böhmen/Mähren und das Reich im Hochmittelalter, 1959; Prinz, F., Die Stellung Böhmens im mittelalterlichen deutschen Reich, Z. f. bay. LG. 28 (1965), 99ff.; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K., Bd. 1ff., 1966ff.; Ortslexikon der böhmischen Länder 1910-1968, hg. v. Sturm, H., Lief. 1, Bezirke A-D, 1977; Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Bd. 1 A-H, hg. v. Sturm, H., 1979, Bd. 2 I-M, hg. v. Sturm, H., 1984, Bd. 3 (in einz. Lief.) N-Pe, hg. v. Seibt, F./Lemberg, H./Slapnicka, H. u. a., 1986; Graus, F., Böhmen, LexMA 2 1983, 335ff.; Prinz, F., Böhmen im mittelalterlichen Europa: Frühzeit, Hochmittelalter, Kolonisationsepoche, 1984; Jilek, H., Bibliographie zur Geschichte und Landeskunde der böhmischen Länder von den Anfängen bis 1948, Publikationen der Jahre 1850-1975, Bd. 1 Nr. 1-9599, 1986; Hoensch, J., Geschichte Böhmens, 3. A. 1997; Prinz, F., Geschichte Böhmens 1848-1948, 1988; Bernt, A., Die Germanen und Slawen in Böhmen und Mähren, 1989; Pleticha, H., Franken und Böhmen, 1990; Deutsche Geschichte im Osten Europas, Böhmen und Mähren, hg. v. Prinz, F., 1993; Mandelova, H., Europa im späten Mittelalter, 1994; Melville, R., Adel und Revolution in Böhmen, 1998; Bohemia in History, hg. v. Teich, M., 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,431; Höbelt, L., Böhmen; Deutschland und das Protektorat Böhmen und Mähren, hg. v. Mund, G., 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Boyneburg, Boineburg, Bomeneburg (Herren, Grafen, Herrschaft). Vielleicht schon der Sohn Siegfried (1082) Ottos von Northeim, jedenfalls Ottos Enkel Siegfried III. nannte sich 1123 nach der die Werralandschaft beherrschenden Burg B. (Boumeneburc) bei Eschwege. Nach seinem Tod (1144) fiel die Burg an die Grafen von Winzenburg bzw. das Reich und wurde nach einem Ausbau durch den Abt von Fulda durch Ministeriale verwaltet. 1292 übertrug König Adolf die B. und die Stadt Eschwege Landgraf Heinrich von Hessen als Reichslehen. Die Reichsministerialen von B. und die von B.-Honstein, die sich inzwischen eine eigene Herrschaft um die Burg aufgebaut hatten, trugen ihre Burgsitze bereits um 1370 von Hessen zu Lehen und nahmen „das Schloss“ 1460 als gemeinsames Lehen von Hessen. Zum Gericht B. gehörten am Ende des 16. Jahrhunderts die 16 Dörfer Bischhausen, Datterode, Grandenborn, Hoheneiche, Jestädt, Kirchhosbach, Motzenrode, Netra, Neuerode, Oetmannshausen, Rechtebach, Reichensachsen, Rittmannshausen, Röhrda, Thurnhosbach und Wichmannshausen (mit rund 900 Hausgesessenen). Später kamen zum nunmehrigen Amt Bischhausen auch die von Boyneburg--Honsteinschen Dörfer Oberdünzebach und Niederdünzebach und Langenhain hinzu, während Datterode seit 1615 zum Amt Eschwege gehörte. Seit 1660 stand die zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählende Herrschaft im Kondominat Hessens und Boyneburgs. Nach dem Aussterben der Linie Boyneburg-Hornstein zog Hessen deren Lehnsanteil ein, kaufte einen weiteren und fand 1803 die übrigen Berechtigten ab. L.: Wolff 254; Reimer, H., Historisches Ortslexikon für Kurhessen, 1926, 40 (Bischhausen); Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 18 Gräfliche Häuser A3, 1958; Eckhardt, K., Eschwege als Brennpunkt, 1964, 151ff.; Lange, K., Der Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim 950-1144, 1969; Schoppmeyer, H., Bomeneburg, LexMA 2 1983, 390; Heinemeyer, K., Boyneburg, Die deutschen Königspfalzen 1, 1983 24ff.; Demandt, K. Regesten der Landgrafen von Hessen, Bd. 2, 1990, Nr. 162 Ziffer 2, 4, 5;Strickhausen, G., Die Boyneburg bei Eschwege, 1993; Eckhardt, W., Hess, Jb. Landesgeschichte 51 (2001), 75ff.; Diehl, T., Adelsherrschaft im Werraraum. Das Gericht Boyneburg, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Brandenburg (Mark, Markgrafschaft, Kurfürstentum, Provinz, Land, Bundesland, Residenz). Das zunächst von Semnonen, Langobarden und Burgundern bewohnte Gebiet der späteren Mark B. wurde nach dem Abzug der Germanen in der Völkerwanderung von Slawen (Liutizen, Heveller, Wilzen, Ukrer (Uker), Obotriten) besetzt. 927 schlug König Heinrich I. die Slawen an der Elbe, eroberte 928/929 die deutsch Brennaburg bezeichnete slawische Burg an der Havel, die vielleicht schon auf eine slawische Siedlung des 6. Jahrhunderts zurückgeht und bildete 931 die Mark Nordsachsen (Nordmark). Im Slawenaufstand von 983 ging das Gebiet wieder verloren. 1134 belehnte Kaiser Lothar von Süpplingenburg den Askanier Albrecht den Bären mit den deutsch verbliebenen Teilen der Altmark. Albrecht eroberte die Prignitz, erbte 1150 das Havelland hinzu und erscheint erstmals (in einer Urkunde vom 3. Oktober) 1157 in bewusster Erinnerung an die Markgrafschaft Geros von Nordsachsen als Markgraf von Brandenburg, das er wegen seiner günstigen Lage am Übergang wichtiger Fernstraßen über die Havel anstelle von Stendal zum festen Sitz erhob und zum Vorort dieser neuen Mark ausbaute, wobei der königliche Burggraf auf der Brandenburger Dominsel rasch ausgeschaltet wurde. Nach dem Tod Albrechts wurde die Mark B. von den askanischen Stammlanden am Harz getrennt. Albrechts Sohn Otto I. gewann 1181 die Lehnshoheit über Mecklenburg und Pommern. Johann I., der 1252 erstmals als Kurfürst fungierte, und Otto III. († 1266/1267) erwarben Stargard, die Uckermark, Barnim, Teltow, Lebus und Zehden (Neumark), die Mark Landsberg und die Oberlausitz (1255) und wehrten Ansprüche des Erzbischofs von Magdeburg ab. Andererseits wurde das Geschlecht bei ihrem Tod 1267 in zwei gemeinsam regierende Linien mit Regierungssitzen in Stendal und Salzwedel gespalten, bis es unter Waldemar wieder vereinigt wurde. Mit seinem Tod erlosch 1319 der brandenburgische Zweig der Askanier, der als Reichskämmerer von der Ausbildung des Kurfürstenkollegiums an zu den Kurfürsten gezählt hatte. Nach dem Aussterben der Askanier zog König Ludwig der Bayer aus dem Hause Wittelsbach die Mark B. 1320 in an den Grenzen verkleinertem Umfang als erledigtes Lehen ein, übertrug sie 1323 seinem achtjährigen Sohn Ludwig und ließ durch Beauftragte die wittelsbachischen Formen der Verwaltung einführen. Unter dieser wenig effektiven Herrschaft wurde 1356 B. als Kurfürstentum anerkannt. 1373 zog allerdings Kaiser Karl IV. nach langjährigen Auseinandersetzungen die Mark B. im Vertragsweg gegen 200000 Goldgulden an das Haus Luxemburg (Residenz Tangermünde) und ließ 1375/1376 im Landbuch die verbliebenen Rechte und Aufgaben registrieren. Nach seinem Tod kam es zur Teilung der Mark (Kurmark d. h. Altmark und Gebiete zwischen Elbe und Oder an Siegmund, Neumark an den jüngsten Sohn Johann von Görlitz, 1386 ebenfalls an Siegmund), zu großen Adelsunruhen und zahlreichen Veräußerungen (1388 Verpfändung, 1397 Veräußerung der Kurmark an Jobst von Mähren, 1402 Veräußerung der Neumark an den Deutschen Orden). Am 8. 7. 1411 setzte König Sigmund auf Bitten der brandenburgischen Stände seinen Feldherren und Rat, den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg zum Verweser über die nach dem Tod Jobsts wieder angefallene Mark ein. Am 30. 4. 1413 übertrug er ihm für 400000 Gulden das Kurfürstentum und am 18. 8. 1417 belehnte er ihn mit der Mark. Als über B., Altmark und Teile der Uckermark herrschender Kurfürst Friedrich I. brach der Burggraf die Macht des Adels. Sein Sohn Kurfürst Friedrich II. erzwang die Unterwerfung der Städte (u. a. Berlin 1447/1448), festigte allmählich die Herrschaft wieder, erlangte 1447 das Besetzungsrecht für die Bistümer B., Havelberg und Lebus, kaufte 1450 Wernigerode und gewann die Uckermark und Prignitz zurück. 1455 wurde die Neumark zurückgekauft. Außerdem wurden die Herrschaften Cottbus (1445) und Peitz in der Niederlausitz (1488) erworben. In der sog. dispositio Achillea des Markgrafen Albrecht Achilles von 1473 wurde die Erbfolge im Sinne der Unteilbarkeit der märkischen Lande geregelt und die Abtrennung der Mark von den fränkischen Gütern, die den zweiten und dritten Söhnen zufielen (Ansbach, Bayreuth), gefördert. 1482 wurden im Glogauer Erbfolgestreit große Teile des Herzogtums Crossen gewonnen (Crossen, Züllichau, Sommerfeld, Bobersberg). Kurfürst Johann Cicero, der als erster Hohenzoller ständig in der Mark residierte, kaufte 1486 die Herrschaft Zossen, gewann die Lehnsherrschaft über Pommern und unterwarf die altmärkischen Städte. Zwischen 1499 und 1535 wurde Roppen eingezogen. 1506 wurde die Universität Frankfurt an der Oder gegründet, 1516 das Kammergericht in Berlin eingerichtet. Die sog. Constitutio Joachimica bildete die Grundlage einer einheitlichen Rechtsprechung in B. 1524 wurde die Grafschaft Ruppin als erledigtes Lehen eingezogen und 1529 das vertraglich erworbene Erbfolgerecht in Pommern gesichert, das sich 1637/1648 realisierte. 1535 kam es zur Teilung des Landes in die Kurmark (Joachim II.) und die Neumark, die bis 1571 an Hans von Küstrin kam. Hiervon bestand die 444 Quadratmeilen umfassende Kurmark aus der Altmark, Mittelmark, Prignitz oder Vormark und der Uckermark. Die Altmark umfasste ein Gebiet von 82 Quadratmeilen (die Kreise Stendal, Tangermünde und Arneburg, Seehausen, Arendsee, Salzwedel-Gardelegen). Die Mittelmark mit einem Flächeninhalt von 250 Quadratmeilen, die bis ins 15. Jahrhundert zunächst Neumark hieß, enthielt die Landschaft Havelland (mit der Stadt Brandenburg, den Städten und Ämtern Potsdam, Spandau, Nauen, den Ämtern Königshorst, Fahrland und Fehrbellin, den Städten Rathenow und Pritzerbe, den Ländchen Rhinow und Friesack), die Kreise Glien-Löwenberg, Ruppin, Oberbarnim und Niederbarnim, Teltow, Lebus, Zauche, Beeskow-Storkow (letzterer erst im Jahr 1575 von der Lausitz erworben) und die Herrschaft Teupitz (Wusterhausen-Teupitz). Die 61 Quadratmeilen große Prignitz oder Vormark wurde aus den Kreisen Berleberg, Pritzwalk, Wittstock, Kyritz, Havelberg, Plattenburg und Lenzen gebildet. Die Uckermark, 68 Quadratmeilen groß, setzte sich aus dem uckermärkischen und dem stolpischen Kreis zusammen. Die 220 Quadratmeilen große Neumark bestand aus der eigentlichen Neumark nördlich der Warthe mit den Kreisen (Ämtern) Soldin, Königsberg, Landsberg, Friedeberg, Arnswalde, Dramburg, dem 30 Quadratmeilen umfassenden Herzogtum Crossen und den Herrschaften Cottbus und Peitz. Bald nach 1535 begann die Einführung der Reformation, in deren Gefolge der größte Teil der Kirchengüter (Havelberg, Lehnin, Chorin) in landesherrliche Domänen umgewandelt und die Bistümer B., Havelberg und Lebus eingezogen wurden. 1537 konnten folgenreiche Erbverbrüderungen mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau abgeschlossen werden. 1569 wurde B. von Polen mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Johann Georg (1571-1598) gelang es, das gesamte brandenburgische Gebiet wieder zu vereinigen und die böhmischen Lehen Beeskow und Storkow zu erwerben. 1603 überließ Joachim Friedrich die gerade angefallenen fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth seinen Brüdern. In B. schuf er Weihnachten 1604 den Geheimen Rat als oberste Verwaltungsbehörde. 1614 erfolgte im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit mit Pfalz-Neuburg der Erwerb von Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein, 1618/1619 der endgültige erbweise Erwerb des Herzogtums Preußen. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst (1640-1688) gewann 1648 Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt mit Hohnstein und Mansfeld (1680), Kammin (Cammin) und Minden sowie die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg (Anfall 1680), erhielt 1657 Lauenburg, Bütow und Draheim als Lehen Polens, kaufte 1686 Schwiebus, erwarb 1691 Tauroggen und Serrey und begründete den brandenburg-preußischen Staat im modernen Sinn, der das ältere B. vom neuen Preußen scheidet. Kurfürst Friedrich III. von B., der 1694 die Universität Halle gründete, führte seit 1701 den Titel König in Preußen. Das 1800 664 Quadratmeilen große B. (Prignitz, Uckermark, Mittelmark, mit Niederlausitz und ohne Altmark [zur Provinz Sachsen] und nordöstliche Teile der Neumark) mit 980000 Einwohnern war von 1815 bis 1945 eine preußische Provinz, aus der 1920 Groß-Berlin ausgesondert wurde. 1938 gelangten die Kreise Friedeberg und Arnswalde zu Pommern, wofür die Mark B. von der aufgelösten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen die Kreise Schwerin, Meseritz und Bomst (teilweise) erhielt. 1945 kam B. westlich der Oder zur sowjetischen Besatzungszone (Provinz Mark Brandenburg), östlich der Oder unter Polens Verwaltung. Seit 1947 war B., das nach Wahlen im Jahre 1946 im Jahre 1947 eine Verfassung erhielt, Land (Mark Brandenburg) in der sowjetischen Besatzungszone, seit 1949 Gliedstaat der Deutschen Demokratischen Republik. (Am 23. 7.) 1952 bzw. 1958 ging es in den Bezirken Potsdam, Frankfurt an der Oder und Cottbus der Deutschen Demokratischen Republik auf (str.). Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland entstand das Land Brandenburg (ohne Berlin) am 3. 10. 1990 (mit der Hauptstadt Potsdam) wieder (ohne die Kreise Hoyerswerda [Sachsen], Jessen [Sachsen-Anhalt] und Weißwasser [Sachsen], aber mit den Kreisen Perleberg [Westprignitz], Prenzlau [Uckermark] und Templin [Uckermark]). Es ist das fünftgrößte Land der Bundesrepublik und zählt rund 2 600 000 Einwohner. Der Versuch einer Vereinigung mit Berlin scheiterte am 5. 5. 1996 an einer Volksabstimmung. S. Berlin. L.: Wolff 382; Zeumer 552 I 7; Wallner 708 ObersächsRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) G2, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) F2, III 38 (1789) E1; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 34; Mylius, C. O., Corpus constitutionum Marchicarum Bd. 1ff. Berlin u. Halle 1737ff.; Bekmann, J./Bekmann, L., Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, Bd. 1f. 1751ff., Neudruck 2004; Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Gercken, P. W., Teil I-VII 1769; Codex diplomaticus Brandenburgensis continuatus, ed. Raumer, G. W. v., Teil I, II 1831ff.; (Novus) Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Riedel, A., 1838ff.; Voigt, E., Historischer Atlas der Mark Brandenburg, 1846; Fidicin, E., Die Territorien der Mark Brandenburg, Bd. 1ff. 1857ff.; Stölzel, A., Brandenburg-preußische Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung, Bd. 1f. 1888; Landeskunde der Provinz Brandenburg, hg. v. Friedel, E./Mielke, R., Bd. 1ff. 1909ff.; Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus dem askanischen Hause, hg. v. Krabbo, H./Winter, G., 1910ff.; Holtze, F., Geschichte der Mark Brandenburg, 1912; Tümpel, L., Die Entstehung des brandenburg-preußischen Einheitsstaates, 1915; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916; Schulze, B., Brandenburgische Landesteilungen 1258-1317, 1928; Historischer Atlas der Provinz Brandenburg, hg. v. der hist. Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, 1929ff., N. F. 1962ff.; Schulze, B., Die Reform der Verwaltungsbezirke in Brandenburg und Pommern 1809-1818, 1931; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen Kartographie Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der Friderizianischen Zeit, 1935; Das Handbuch der Mark Brandenburg, hg. v. Schultze, J., 1940; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959; Die Mark Brandenburg, hg. v. Schultze, J., Bd. 1ff. 1961, 2. A. 1989, 3. A. 2004, 4. A. 2010; Historischer Handatlas von Brandenburg und Berlin, hg. v. Quirin, H., 1962ff.; Historisches Ortslexikon für die Mark Brandenburg, bearb. v. Enders, L., 1962ff., Veröffentl. des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Teil 11 Orts- und Personenregister, 1995; Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963; Preußens Epochen und Probleme seiner Geschichte, hg. v. Dietrich, R., 1964ff.; Bratring, F. A., Statistisch-topographische Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg. Neuausgabe bearb. v. Büsch, O./Heinrich, G., 1968; Berlin und die Provinz Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Herzfeld, H., 1968; Grassmann, A., Preußen und Habsburg im 16. Jahrhundert, 1968; Scharfe, W., Topographische Aufnahmen in Brandenburg 1816-1821, Jb. f. Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands 18 (1969); Schreckenbach, H., Bibliographie zur Geschichte der Mark Brandenburg, Bd. 1ff. 1970ff.; Brandenburgische Jahrhunderte. Festgabe Schultze, J., hg. v. Heinrich G./Vogel, W., 1971; Scharfe, W., Abriss der Kartographie Brandenburgs 1771-1821, 1972, Veröff. der Hist. Kommission zu Berlin Bd. 35; Schmidt, E., Die Mark Brandenburg unter den Askaniern 1134-1320, 1973; Bohm, E., Teltow und Barnim. Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte und Landesgliederung brandenburgischer Landschaften im Mittelalter, 1978, Mitteldeutsche Forschungen Bd. 83; Neue Forschungen zur Brandenburg-Preußischen Geschichte, hg. v. Benninghoven, F./Löwenthal-Hensel, C., 1979; Dralle, L./Ribbe, W., Brandenburg, LexMA 2 1983, 554ff.; Ständetum und Staatsbildung in Brandenburg-Preußen, hg. v. Baumgart, P., 1983; Schindling, A., Kurbrandenburg im System des Reiches während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert, (in) Preußen, Europa und das Reich 1987; Mittenzwei, I., Brandenburg-Preußen 1648-1789. Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild 1988 (1987); Hansische Stadtgeschichte – Brandenburgische Landesgeschichte, hg. v. Engel, E., 1989; Ahrens, K., Residenz und Herrschaft, 1990; Brandenburgische Geschichte, hg. v. Materna, I., 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997; 1050 Jahre Brandenburg, hg. v. Domstift, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Bahl, P., Der Hof des großen Kurfürsten, 2000; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Neugebauer, W., Zentralprovinz im Absolutismus, 2001; Schiller, R., Vom Rittergut zum Großgrundbesitz, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 117, 454, 773, 1, 2, 64; Membra unius capitis, hg. v. Kaiser, M. u. a., 2005; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2005; Brandenburg an der Havel und Umgebung, hg. v. Kinder, S. u. a., 2006; Partenheimer, L., Die Entstehung der Mark Brandenburg, 2007; Griesa, S., Die Mark Brandenburg im 14. Jahrhundert, Jb. f. brandenb. LG. 57 (2006), 32; Wie die Mark entstand, hg. v. Müller, J. u. a., 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Braunschweig-Dannenberg (Fürstentum). Nach Dannenberg an der Jeetzel nannten sich seit 1158/1162 Grafen von Salzwedel, die Heinrich der Löwe als Lehnsmannen eingesetzt hatte. 1303 fielen ihre Güter an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Nach Verpfändungen an Siegfried und Konrad von Saldern (1373-1377) und die Stadt Lüneburg (1382-1487) kam Dannenberg 1569 im Wege der Erbteilung im mittleren Haus Lüneburg an die von dem Sohn Heinrich († 1598) Herzog Ernsts des Bekenners begründete Nebenlinie der Herzöge von Braunschweig-Dannenberg (Herzog Heinrich überließ seinem Bruder Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg die Landesherrschaft und übernahm Dannenberg und andere Gebiete). 1598 teilten seine Söhne die 1591 um Hitzacker, Lüchow und Warpke vermehrten Güter. August der Jüngere residierte zunächst in Hitzacker, erwarb 1618 das Amt Wustrow und begründete 1635 infolge des Anfalles des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel das Neue Haus Braunschweig in Wolfenbüttel, während Julius-Ernst 1636 kinderlos in Dannenberg starb. 1671 übergab Augusts Sohn Rudolf August das von August wieder übernommene Dannenberg dem Hause Braunschweig-Lüneburg in Celle (Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Celle). Über Hannover kam das Gebiet von B. 1866 an Preußen und 1946 zu Niedersachsen. L.: Großer Historischer Weltatlas III 21 (1618-1648) E2; Meyer-Seedorf, W., Geschichte der Grafen von Ratzeburg und Dannenberg, Diss. phil. Berlin 1910; Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963; Wachter, B., Aus Dannenberg und seiner Geschichte, 1981; Schriftenreihe des Heimatkundlichen Arbeitskreises Lüchow-Dannenberg 3; Last, M., Dannenberg, LexMA 3 1984, 544. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Breitschwert von Buchenbach (Reichsritter), Breitschwerdt von und zu Buchenbach. Die Familie war 1486 von König Maximilian I. in den Adelsstand erhoben worden. Johann Leonhardt B. war 1663 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1659 bis 1711 zählten die B. wegen Buchenbach zum Kanton Kocher. L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 259. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Brockdorff (Reichsgrafen). Die Familie B. ist seit 1220 als holsteinisches Adelsgeschlecht nachweisbar. Eine (fränkische) Linie wurde 1706 in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen Unterleiterbach (Unterlettenbach) zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Außerdem erscheinen sie seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Kanton Baunach. L.: Stieber; Riedenauer 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Brühl (Reichsgrafen). Die Familie B. ist seit 1344 als thüringisches Adelsgeschlecht bezeugt. Sie wurde 1737/1738 in den Reichsgrafenstand erhoben. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Buchau (Reichsstift, Residenz). Um 770 gründete eine fränkische (?) Adlige (Adelinde, Gemahlin Graf Warins) auf einer Insel im Federsee das Damenstift B. 819 erhielt es von Kaiser Ludwig dem Frommen Güter. 857 war es Eigenkloster Ludwigs des Deutschen, der es seiner Tochter Irmengard übertrug. 902 wurde es durch Adelindis, der Tochter des Grafen des Eritgaus neu gegründet. Es galt im Spätmittelalter als reichsunmittelbar. Seit 1347 hatte die Äbtissin fürstlichen Rang. Seit 1264 hatte B. niemals mehr als 10 Stiftsdamen. Das vor 1415 in einen Säkularstift umgewandelte Kloster erwarb durch Erweiterung seines Stiftungsgutes und nach 1625 durch Heimfall der Lehnsherrschaft Straßberg ein kleines Herrschaftsgebiet, zu dem Dürnau (1387) und Kappel (1391), Grodt (1427/1645-1788, dann an die Grafen von Königsegg-Aulendorf), Kanzach (1442), Betzenweiler (1510), Streitberg (1700), die Herrschaft Oggelsbeuren mit Rupertshofen und Ellighofen (1695), das Amt Bierstetten (1788), Moosburg (1792) und einige Ämter zu Mengen und Saulgau gehörten. Nach 1648 wurde es geschwächt. Es hatte Sitz auf dem Reichstag und dem schwäbischen Kreistag. 1803 fiel es, 2 Quadratmeilen groß, an Thurn und Taxis und wurde unter seiner Auflösung mit der Reichsstadt B. zu einem Oberamt zusammengeschlossen, das 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam. Straßberg gelangte an Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Württemberg-Hohenzollern 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Wolff 169; Zeumer 553 II a 37, 11, II b 61, 2; Wallner 688 SchwäbRK 53; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Schöttle, J., Geschichte von Stadt und Stift Buchau, 1884; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Beschreibung des Oberamtes Riedlingen, 2. A. 1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baumann, T., Buchau am Federsee, 1955; Theil, B., Das Damenstift Buchau am Federsee zwischen Kirche und Reich im 17. und 18. Jahrhundert, Bll. f. dt. LG. 125 (1989), 189ff.; Theil, B., Das (freiweltliche) Damenstift Buchau, 1994; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 704, 1, 2, 94; Die Urkunden des Stifts Buchau. Regesten 819-1500, hg. v. Seigel, R. u. a., 2009 (1041 Regesten); Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Burgau (Markgrafschaft). Im Gebiet zwischen Donau, Lech, Wertach, Schwabegg und Leipheim-Weißenhorn sind im 12. Jahrhundert die mit den Staufern verwandten Grafen von Berg (ab 1132/1160) begütert. Sie übernahmen nach dem Aussterben der Markgrafen von Ronsberg 1212/1213 deren Titel und übertrugen ihn auf den 1147 erstmals erwähnten B. Nach dem Erlöschen des burgauischen Zweiges der Grafen von Berg zog König Albrecht I. 1301 die aus Adelsgut und Reichsgut locker zusammengefügte Markgrafschaft 1301 als Reichslehen ein. Danach gelangte B. an Habsburg, das vor allem in den Orten B., Günzburg, Scheppach und Hochwang grundherrliche und niedergerichtliche Rechte, im Übrigen Geleit, Zoll, Forst und Hochgericht hatte. Im 14. und 15. Jahrhundert war B. an die Westernach, Ellerbach und Knöringen, 1450 an Bayern-Landshut, 1485 an das Hochstift Augsburg und von 1486 bis 1492 an Bayern verpfändet. 1492 löste König Maximilian den B. mit Hilfe der Fugger, der Reichsstädte Augsburg und Ulm sowie der ”Insassen” aus. Von 1498 bis 1559 war der B. an Augsburg verpfändet. Zwischen 1564 und 1665 war er der Tiroler Nebenlinie des Hauses Habsburg zugeordnet, kam dann aber an die Hauptlinie. Der Landvogt residierte in Günzburg. 1805 trat Österreich den B. an Bayern ab. L.: Wolff 42; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4; Sartori, J. v., Staatsgeschichte der Markgrafschaft Burgau, 1788; Kolleffel, J. L., Schwäbische Städte und Dörfer um 1750. Geographische und topographische Beschreibung der Markgrafschaft Burgau 1749-1753, hg. v. Pfand, R., 1976ff.; Nebinger, G., Entstehung und Entwicklung der Markgrafschaft Burgau, (in) Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, 3. A. 1978, 753ff.; Schulz, A., Burgau. Das Bild einer schwäbischen Stadt, 1983; Wüst, W., Die Markgrafschaft Burgau, 1988, (in) Heimatverein für den Landkreis Augsburg, Jber. 1985/1986; Schiersner, D., Politik, Konfession und Kommunikation, 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Burgund (Königreich, Herzogtum, Freigrafschaft). Der Name B. für die Landschaft zwischen Saône und oberer Loire geht auf die ostgermanischen Burgunder zurück, die zwischen 400 bzw. 413 und 436 um Mainz und Worms und nach 443 um Genf, Lyon und das Rhonegebiet ein eigenes, strukturell in sich recht verschiedenes Reich gegründet hatten, das 534 von den Franken zerstört wurde. B. bezeichnet danach zunächst das fränkische Teilreich B. um Orléans und Chalon-sur-Saône, später das Reich des Sohnes Karl (855-863) Kaiser Lothars I. (Niederburgund d. h. Provence und Dukat Vienne/Lyon). 879 wählten die geistlichen Großen des Gebiets den Grafen Boso († 887) von Vienne, den Schwager Karls des Kahlen, zum König von B. (spätere Franche-Comté, Chalon [Chalons], Mâcon, Vienne, Lyon, Languedoc, Teile Savoyens, Provence). Hauptstadt war Arles, weswegen das Reich, das Boso 885 von Kaiser Karl dem Dicken zu Lehen nahm, auch regnum Arelatense, Arelat genannt wurde. 888 riss der Welfe Graf Rudolf das Gebiet der späteren Franche-Comté und Teile der späteren Schweiz als Königreich (Hochburgund) an sich, während Bosos Bruder Richard das Gebiet der späteren Bourgogne westlich der Saône (Mâcon, Chalon [Chalons], Autun, Nevers, Auxerre, Sens, Troyes, Langres) als Herzogtum B. an sich zog, so dass Bosos Sohn nur den südlichen Rest behielt. 934 übertrug Graf Hugo von Provence dieses inzwischen erlangte Gebiet als Ausgleich für Italien an den Welfen Rudolf II., womit zwei Drittel Burgunds wiedervereinigt waren, während das Herzogtum B. dadurch, dass Richards Sohn Rudolf 923 König von Frankreich wurde, seitdem an Frankreich kam. 1016 sprach Rudolf III. von B. das Land Kaiser Heinrich II. als Erbe zu. Nach seinem Tod setzte Kaiser Konrad II. 1032 die Erbansprüche auf das Königreich B. durch, doch war die Macht des Königs gegenüber Adel und Kirche von Anfang an gering, so dass dieses Gebiet nur unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der sich 1156 mit Beatrix von B., der Erbtochter der Grafen von B. verheiratete und 1169 Hochburgund zwischen oberer Saône und Jura zur reichsunmittelbaren Pfalzgrafschaft oder Freigrafschaft (seit 1350 Franche-Comté) mit Dole als Hauptort erhob, und Karl IV., der 1378 den französischen Thronfolger als Reichsvikar im Arelat ernannte, enger an das Reich gebunden werden konnte und bis zum Ausgang des Mittelalters teilweise an die Schweiz, Savoyen und Mömpelgard und im Übrigen (Lyon, Dauphiné, Provence, Avignon, Arles) an Frankreich verlorenging, für das vom 11. Jahrhundert an drei Linien der westfränkischen Kapetinger/Robertiner das Herzogtum innegehabt hatten. Nach dem Aussterben der zweiten kapetingischen Seitenlinie 1361 kam das Herzogtum B. im Jahre 1363 als Lehen Frankreichs an den jüngsten Sohn Johanns II. von Frankreich, Philipp den Kühnen. Philipp erwarb durch seine 1369 mit Margareta von Flandern (d. J.) geschlossene Ehe 1384 Flandern, Artois und die weiterhin als Reichslehen zum deutschen Reich gehörende Freigrafschaft B., die über die Herzöge von Andechs-Meranien (1208-1248), die Grafen von Chalon (1248-1295) und die Könige von Frankreich (1295) an Margareta von Flandern (d. Ä.) gekommen war, Rethel, Nevers, Salins und Mecheln sowie 1390 durch Kauf die Grafschaft Charolles (Charolais). Sein Enkel Philipp der Gute eroberte die Grafschaft Boulogne und erwarb 1428 Namur durch Kauf, 1430 Brabant und Limburg durch Erbschaft sowie 1433 Hennegau, Holland und Seeland durch Gewalt. Im Frieden von Arras erhielt er 1435 die Gebiete von Mâcon, Auxerre und einen Teil der Picardie. Dazu kamen 1443 noch das Herzogtum Luxemburg und Chiny. 1477 fiel sein Sohn Karl der Kühne, der 1473 Geldern und Zütphen gewonnen und mit dem Friedrich III. die Schaffung eines Königreichs B. erörtert hatte, im Kampf gegen den Herzog von Lothringen. 1491 starb mit Johann von Nevers auch die Nebenlinie im Mannesstamm aus. Über die 1477 mit Maximilian von Habsburg vermählte Tochter Karls des Kühnen Maria († 1482) gelangte das Herzogtum B. mit der Freigrafschaft B. an das Haus Habsburg. Habsburg behauptete das burgundische Erbe (Niederlande) bis auf die Bourgogne (Herzogtum B.), die Picardie und Boulogne, die an Frankreich fielen, das seinerseits im Frieden von Madrid 1526 auf die Lehnshoheit über Flandern und Artois verzichtete. 1548 vereinte Kaiser Karl V. die verbliebenen burgundischen Länder zum schon 1512/1521 angestrebten burgundischen Reichskreis, der später fast ausschließlich aus Ländern (einer Vielzahl von Ländern und Herrschaften) eines einzigen Landesherren (Habsburg als Herzog von Burgund) bestand (1556 Spanien, 1713 Erzherzog von Österreich bzw. König von Böhmen [ausgenommen die 1713 als Ersatz für Oranien an Preußen gelangten Teile des Oberquartieres Geldern]). Die Freigrafschaft B. wurde nach mehrfacher Besetzung durch Frankreich 1678 endgültig an Frankreich abgetreten. S. Niederlande, Belgien, Burgundischer Reichskreis. L.: Zeumer 552 III a 2, 37, 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) C5, II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs 6, 198; Petit, E., Histoire des ducs de Bourgogne de la race capétienne, Bd. 1ff. 1885ff.; Berthaut, H., La carte de France 1750-1898, 1899; Cartellieri, O., Geschichte der Herzöge von Burgund, 1910; Hofmeister, A., Deutschland und Burgund im frühen Mittelalter, 1914; Febvre, L., Histoire de la Franche Comté, 7. A. 1922; Préchin, E., Histoire de la Franche-Comté, 1947; Meyer, W., Burgund, 2. A. 1965; Richard, J., Histoire de la Bourgogne, 1957; Calmette, J., Le grands ducs de Bourgogne, 3. A. 1959; Kaughan, R., Philip the Bold. The formation of the Burgundian State, 1962; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG GA 79 (1962), 106ff.; Bittmann, K., Ludwig XI. und Karl der Kühne, Bd. 1ff. 1964ff.; Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 58 Bourgogne, 122 Franche-Comté; Duranthon, M., La carte de France, son histoire 1678-1974, 1978; Werner, K. u. a., Burgund, LexMA 2 1983, 1062ff.; Calmette, J., Die großen Herzöge von Burgund, 1987; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 49, 789; Ehm, P., Burgund und das Reich, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder, 2004; Gresser, P./Richard, J., La gruerie du comté de Bourgogne aux XIVe et XVe siècles, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 470 (Herzogtum), 472 (Grafschaft); Kamp, H., Burgund, 2007; Rauzier, J., La Bourgogne au XIVe siècle, 2009; La Franche-Comté et les anciens Pays-Bas, hg. v. Delobette, L. u. a., 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Burtenbach (reichsritterschaftlicher Ort). Nach B. an der Mindel bei Günzburg nannte sich ein seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts nachweisbares Adelsgeschlecht. Seit dem 14. Jahrhundert war B. teilweise Teil der von Bayern lehnbaren Herrschaft Eberstall, teilweise Lehen der Markgrafschaft Burgau und teilweise Lehen des Hochstifts Augsburg an die Familie Burggraf. Diese verkaufte 1532 ihre Güter an den Söldnerführer Sebastian Schertel (von Burtenbach) (Schertlin von Burtenbach), der später auch die Lehen Bayerns und Burgaus erwarb und damit eine geschlossene ritterschaftliche Adelsherrschaft begründete, die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählte und 1806 an Bayern fiel. 1818 geriet die 1546 reformierte Herrschaft in Konkurs. S. Schertel von B. L.: Wolff 508; Brüderlein, A., Burtenbach. Geschichte einer schwäbischen evangelischen Gemeinde, 1951. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Calenberg (Fürstentum, Residenz des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg). Kurz vor 1300 errichteten die Welfen im Kampf gegen das Hochstift Hildesheim die Grenzburg C. östlich der Leine und südlich von Hannover. Seit der siebenten Teilung von Braunschweig-Lüneburg im Jahre 1409 wurde sie namengebend für ein welfisches Teilfürstentum zwischen Leine und Deister, zwischen 1432 und 1473 für das Fürstentum der Hauptlinie des mittleren Hauses Braunschweig, die 1432 die westlichen welfischen Güter erhalten hatte. In der Teilung von 1495 wurde C., seit 1513 verbunden mit dem Fürstentum Göttingen, unter Herzog Erich I. erneut verselbständigt. 1584 fiel beim Aussterben der Linie das Fürstentum Calenberg-Göttingen an Braunschweig-Wolfenbüttel. 1636 verlegte Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg, der 1635/1636 Calenberg-Göttingen nach dem Aussterben des mittleren Hauses Braunschweig geerbt hatte und das neue Haus Lüneburg begründete, seine Residenz nach Hannover. Die Feste C. verfiel (1690 abgerissen). In der Folge erhielt das Land den Namen Hannover und 1692 die Kurfürstenwürde. 1705 wurde das Fürstentum Lüneburg mit der Grafschaft Hoya angeschlossen. Um 1800 umfasste das Fürstentum ein Gebiet von 48 Quadratmeilen. Es zerfiel in das hannoverische Quartier (mit den kanzleisässigen Städten Altstadt-Hannover, Neustadt-Hannover, Münder, Wunstorf, Pattensen, Eldagsen, den Stiften Loccum [Lockum] und Wunstorf, den Klöstern Marienrode, Mariensee, Wennigsen, Barsinghausen, Wülfinghausen und Marienwerder, den Kammerämtern Calenberg, Wittenburg,Koldingen [Coldingen], Langenhagen, Ricklingen, Neustadt am Rübenberge, Rehburg, Wölpe [Welpe] und Blumenau, den adligen Gerichten Linden, Rössing [Rössin], Bredenbeck und den kanzleisässigen Städten Hameln und Bodenwerder, dem Stift Sankt Bonifacii zu Hameln, den Kammerämtern Springe, Lauenstein, Ohsen, Grohnde, Polle, Aerzen [Ärzen], Lauenau, Bokeloh und Lachem, den adligen Gerichten Limmer, Dehnsen, Banteln, Hastenbeck [Hastenbek], Ohr und Hämelschenburg) und das göttingensche Quartier (mit den kanzleisässigen Städten Göttingen, Northeim, Münden, Dransfeld, Moringen, Uslar und Hardegsen, den Klosterämtern des Stifts Sankt Blasii in Northeim, den ehemaligen Klöstern Wiebrechtshausen, Fredelsloh oder Fredesloh, Marienstein, Weende, Mariengarten, Bursfelde und Hilwartshausen [Hildewardeshausen], den Kammerämtern Münden, Brackenberg, Friedland, Reinhausen [Rheinhausen], Niedeck, Brunstein, Westerhof, Moringen, Hardegsen, Harste, Uslar, Lauenförde, Nienover und Erichsburg, den Gerichten Hardenberg, Geismar, Adelebsen, Altengleichen, Imbsen, Gartedörfer, Waake, Imbshausen, Jühnde, Üssinghausen [Ueßinghausen] und Oldershausen). Über Preußen (1866) kam das Gebiet 1946 zu Niedersachsen. 2011 verkauft Erbprinz Ernst August von Hannover die von der Familie nicht mehr bewohnte Domäne C. „aus strategischen Gründen“. L.: Wolff 436f.; Zeumer 553 II b 17; Wallner 706 NiedersächsRK 9; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Calenberger Urkundenbuch, hg. v. Hodenberg, W. v., 1855ff., Register 1938; Havemann, W., Geschichte des Landes Braunschweig und Lüneburg, 2, 1855, Neudruck 1975; Spiess, W., Die Großvogtei Calenberg, 1933; Burchard, M., Die Bevölkerung des Fürstentums Calenberg-Göttingen gegen Ende des 16. Jahrhunderts, 1935; Pischke, G., Calenberg, LexMA 2 1983, 1395; Kalthoff, E., Die Geschichte der Burg Calenberg, Nds. Jb. 50 (1978); Lange, U., Landtag und Ausschuss, 1986; Casemir, K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge von 1616, 1996; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 103. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Cappenberg (Propstei). In C. nördlich von Lünen wurde 1122 von den seit 1092 sich so nennenden, nur in drei Generationen erkennbaren Grafen von C. (Gottfried von C.) an Stelle der Burg ein Prämonstratenserdoppelkloster errichtet. Seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich hieraus ein Adelsstift. Das Frauenkloster verschwand nach der Mitte des 14. Jahrhunderts. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Propstei C. zu den nicht eingekreisten Reichsteilen. Am 18. 12. 1802 wurde die Propstei aufgehoben, nachdem sie bei den Entschädigungsverhandlungen nach dem Frieden von Lunéville irrig als reichsunmittelbar behandelt und Preußen zugesprochen worden war. 1816/1819 wurde sie vom Freiherren vom Stein erworben und 1826 zu einer Standesherrschaft erhoben. Über Preußen fiel C. 1946 an Nordrhein-Westfalen. L.: Wolff 494; Schnieder, S., Cappenberg, 1949; Petry, M., Die ältesten Urkunden und die frühe Geschichte des Prämonstratenserstifts Cappenberg in Westfalen, Archiv für Diplomatik 18/19 (1972/3); Schoppmeyer, H., Cappenberg, LexMA 2 1983, 1487f.; Leistikow, A., Die Geschichte der Grafen von Cappenberg und ihrer Stiftsgründungen Cappenberg, Varlar und Ilbenstadt, 1999; Die Viten Gottfrieds von Cappenberg, hg. v. Niemeyer, G. u. a., 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Castell (Grafschaft). C. bei Gerolzhofen wird 816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für ein ab 1057 erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das 1202 erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei über einzelne Güter der Abteien Ebrach und Münsterschwarzach), das aber nach der Teilung um 1260 allmählich an Umfang wieder verlor und 1457 dem Hochstift Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen waren, zu Lehen aufgetragen werden musste, ohne dass allerdings dadurch die Reichsstandschaft der Grafen aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft wieder in einer Hand vereint. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt. 1556 erbten die Grafen von Seiten von Wertheim die Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine Teilung in die Linien Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht auf angekaufte oder heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794 mit einem Vertreter bei der fränkischen Reichsritterschaft aufschwören. Im 18. Jahrhundert zählten sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie Gleißenberg mit Frickenhöchstadt (Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum Kanton Steigerwald, mit Urspringen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die Grafschaft mit 4 Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern und rund 10000 Einwohnern mediatisiert und fiel an Bayern, teilweise bis 1814 auch an das Großherzogtum Würzburg. 1803 starb die Linie Castell-Rüdenhausen aus, worauf die neuen Linien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet wurden, die 1901/1913 nach dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand erhoben wurden. L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel 144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein, F., Geschichte der Grafen und Herren von Castell, 1892; Castell-Castell, P. Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950); Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die Grafschaft Castell am Ende des alten Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas von Bayern, Teil Franken II/3; Meyer, O./Kunstmann, H., Castell, 1979; Endres, R., Castell, LexMA 2 1983, 1557; Kemper, T. u. a., Castell. Unsere Kirche. Festschrift aus Anlass des 200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll, F., Die Grafen von Castell, (in) Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v. Wendehorst, A., 1998; Bachmann, M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der Castell, Mainfränkisches Jb. 55 (2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 449. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Chiemsee (Hochstift). Die Inseln des zum Personennamen Chiemo zu stellenden Chiemsees waren schon spätsteinzeitlich besiedelt. Vor 770 wurde auf Herrenchiemsee ein Männerkloster gegründet, das König Karl der Große 788 an den Bischof von Metz und König Arnulf 891 an den Erzbischof von Salzburg gab. Auf Frauenchiemsee wurde (vor) 782 ein Frauenkloster gestiftet, das Kaiser Otto I. 969 dem Erzbischof von Salzburg übertrug. Nach der Zerstörung durch die Ungarn im 10. Jahrhundert wurde 1130 auf Herrenchiemsee ein Augustinerchorherrenstift neu begründet. 1216 (Beurkundung des Vollzugs am 30. 12. 1217) errichtete Erzbischof Eberhard von Salzburg mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs II. hieraus ein Bistum C. mit dem 1130 entstandenen Regularkanonikerstift Herrenchiemsee als Bischofskirche, das nur zehn Altpfarreien umfasste. Zum Hochstift C. gehörte das Amt Sachrang (1216), die Pfarrei Sankt Johann in Tirol sowie Güter außerhalb des Bistumssprengels. 1305 verlegte der Fürstbischof seinen Sitz nach Salzburg. 1803/1805/1807/1817/1818 wurde das Hochstift/Bistum innerhalb Bayerns aufgehoben. L.: Geiss, E., Geschichte des Benediktinernonnenklosters Frauenwörth, Deutingers Beiträge 1 (1850), 271ff.; Seidenschnur, W., Die Salzburger Eigenbistümer in ihrer reichs-, kirchen- und landesrechtlichen Stellung, ZRG KA 40 (1919), 177ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen Bistümer Freising, Passau und Regensburg zwischen Säkularisation und Konkordat, 1959; Wallner, E., Das Bistum Chiemsee im Mittelalter (1215-1508), 1967; Moy, J. Graf v., Das Bistum Chiemsee, Mitt. d. Ges. für Salzburger LK 122 (1982), 1ff.; Störmer, W./Wallner, E., Chiemsee, LexMA 2 1983, 1812ff.; Kloster Frauenchiemsee 782-2003, hg. v. Brugger, W. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522; Herrenchiemsee, hg. v. Brugger, W. u. a., 2011; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Cilli (Grafschaft, Fürstentum, Residenz), Celje. C. in Slowenien war bereits in römischer Zeit besiedelt (Celeia), doch wurde das römische municipium 579 vernichtet. Um 1130 war die Höhenburg C. Sitz der Markgrafen von Saunien. Später fiel C. an die Kärntner Grafen von Heunburg (Haimburg). 1322/1333 kam es von diesen mit weiteren Gütern erbweise an die seit 1130 nachweisbaren steirischen Freien von Sannegg/Sanneck, die 1308 in die Vasallität der Habsburger aufgenommen und am 16. 4. 1345 von Kaiser Ludwig dem Bayern mit der Gurker Lehnsherrschaft Lemberg als Grafschaft C. zu Grafen von C. erhoben wurden. 1372 erneuerte Kaiser Karl IV. die Verleihung. 1399 erhielten die Grafen die Grafschaft Zagorien (Seger). Seit 1406 nannten sich die Grafen Banus von Kroatien, Dalmatien und Slawonien. 1422 erbten sie Güter der Grafen von Ortenburg in Kärnten und Krain (Gottschee, Grafschaften Ortenburg, Sternberg). Nach der Vermählung von Barbara von C. mit Kaiser Sigmund wurden die Grafschaften Ortenburg, Sternberg und C. am 20. 11. 1436 zu Reichsgrafschaften und die Grafen in den Reichsfürstenstand (gefürstete Grafen) erhoben (Fürstentum mit Gütern in Ungarn, Kärnten, Krain und Steiermark). Am 19. 11. 1456 wurde Ulrich II., der 1455 zum faktischen Regenten in Österreich aufstieg, ermordet. Sein Erbe fiel nach längeren Kämpfen an Kaiser Friedrich III. von Habsburg/Österreich. Dem daraus in der unteren Steiermark entstandenen Cillier Kreis gehörten C., Rann, Feistritz, Windischgraz (Windischgrätz), 3 Märkte, 116 Herrschaften und mehrere Klöster zu. L.: Wolff 28; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H5; Krones, F. v., Die Freien von Saneck und ihre Chronik als Grafen von Cilli, 1883; Pirchegger, H., Landesfürst und Adel in der Steiermark während des Mittelalters, Bd. 1 1951; Pirchegger, H., Die Grafen von Cilli, ihre Grafschaft und ihre untersteirischen Herrschaften, Ostdt. Wiss. 2 (1956), 157ff.; Dopsch, H., Cilli, LexMA 2 1983, 2084f.; Celjska knjiga listin I, bearb. v. Kos, D., 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 173; Štih, P., Die Grafen von Cilli, MIÖG 110 (2002), 67; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 51, 791, 1, 2, 113. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Colloredo (Fürst). 1302 erbaute der schwäbische Adlige Wilhelm von Mels die Burg C. bei Udine, nach der sich die Familie nunmehr benannte. Bei seinem Tod spaltete sie sich in eine 1693 erloschene Asquinische Linie, eine Bernhardinische Linie und eine Weikardische Linie. 1591 wurde das Haus mit den schwäbischen Grafen von Waldsee (Wallsee) an der Ach in Oberschwaben vereinigt, von denen die C. fälschlich ihren Ursprung herleiteten. 1629 erhielt die Asquinische Linie, 1724 das Gesamthaus den Reichsgrafenstand, 1763 den Reichsfürstenstand. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Fürst von C. als Personalist zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Der 1788 vom älteren Sohn weitergeführte fürstliche Zweig nannte sich seit 1789 Colloredo-Mannsfeld bzw. Colloredo-Mansfeld. Colloredo-Mannsfeld bzw. Colloredo-Mansfeld wurde 1805/1806 in Österreich und Württemberg mediatisiert. L.: Zeumer 554 II b 61, 20; Klein 179; Stetten 39; Riedenauer 123; Crollalanza, G. v., Das Adelsgeschlecht der Waldsee-Mels und insbesondere der Grafen von Colloredo, 1889. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Daun (Reichsritter, Reichsgrafen). In der Mitte des 15. Jahrhunderts erscheint ein mittelrheinisches, aus Burgmannen erwachsenes Adelsgeschlecht, das zur Reichsritterschaft gehörte und mit den namengebenden altgräflichen Dienstherren nicht verwandt war. 1655 wurde es in den Reichsgrafenstand erhoben. Danach übersiedelte es nach Österreich. 1710 erlangte es den Titel eines Fürsten von Thiano. 1896 starb die Familie aus. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Dischingen, Tischingen (Herrschaft), Markttischingen. D. an der Egau südlich von Neresheim war Hausgut der Hupaldinger. Durch Heirat Adelas von Vohburg mit Friedrich I. Barbarossa kam es an die Staufer. Innerhalb der Herrschaft Trugenhofen fiel es um 1330 an die Grafen von Oettingen, danach an die Helfenstein, Riedheim, Hürnheim-Katzenstein (1365), Westernach (1428) und unter der 1510 anerkannten Landeshoheit Pfalz-Neuburgs erbweise an die Leonrod (1544), dann durch Heirat 1663 an die Schenk von Castell und durch Kauf 1734 an Anselm Franz von Thurn und Taxis. 1773 wurde die Befreiung aus der Landsässigkeit der Pfalz erreicht. 1806 kam die Herrschaft an Bayern, 1810 (Markttischingen) an Württemberg und damit D. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Dischingen in Vergangenheit und Gegenwart 1366-1966, 1966; Müller, A., Dischingen, 2. A. 1968. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Dönhoff (Reichsgrafen). 1282 wird das westfälische, in der Grafschaft Mark ansässige Adelsgeschlecht erstmals erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurde ein D. in Livland ansässig und erwarb in Ostpreußen ansehnliche Güter. 1632 wurde diese Familie in den Reichsgrafenstand erhoben. 1696 teilte sich die Familie in Zweige zu Friedrichstein, Dönhofstädt (Dönhoffstädt) (bis 1816) und Beinuhnen (Beinunnen) (bis 1838). L.: Dönhoff, M. Gräfin, Namen, die keiner mehr nennt, 1962. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Dürn (Herren, Herrschaft). Unter den Staufern sind die hochadligen Herren von D. (Durne, Walldürn östlich von Amorbach) Reichsleute im Odenwald. Mittelpunkt ihrer Herrschaft war Amorbach. Über eine Erbtochter der Grafen von Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren danach aber rasch an Bedeutung. 1271/1272 mussten sie ihre Güter an das Erzstift Mainz veräußern. 1332 starben sie aus. L.: Liebler, H., Die Edelherren von Dürn, (in) Amorbach, Beitr. zu Kultur und Geschichte. Neujahrsbll. hg. v. d. Ges. f. frk. Gesch. 25 (1953); Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 643. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Dürrigl von Riegelstein, Dürriegel von Riegelstein, Türrigel zum Riegelstein (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. Der älteste Name von 1260 lautete Türrigel, seit 1402 zum Riegelstein (bei Hormersdorf). Die letzte Nennung des Adels erfolgte 1635 (Adam Tirrigel zum Riegelstein, Bräugegenschreiber und Richter in Blaibach, 1635 in Kötzting). Daneben wurde der Name Dirrigl, Thürrigl, Tirrigel, Dürriegel von Bauern geführt. L.: Stieber; Riedenauer 123. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ebrach (Reichsabtei?). E. an der Mittelebrach im Steigerwald wurde 1127 als drittältestes deutsches Zisterzienserkloster vom Kloster Morimond aus gegründet. Es wurde seinerseits Mutterkloster für sechs Tochterklöster. Um 1800 war es in den Kantonen Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Obwohl es vergeblich versucht hatte, gegenüber dem Hochstift Würzburg die Reichsunmittelbarkeit zu gewinnen, wurde es 1802/1803 als Reichsabtei Bayern überlassen. L.: Riedenauer 129; Zeiss, H., Reichsunmittelbarkeit und Schutzverhältnisse der Abtei Ebrach vom 12. bis 16. Jahrhundert, 1928; Weiß, H., Die Zisterzienserabtei Ebrach, 1962; Zimmermann, G., Ebrach und seine Stifter. Die fränkischen Zisterzienser und der Adel, Mainfränk. Jb. f. Gesch. u. Kunst 21 (1969), 162; Wiemer, W., Zur Entstehungsgeschichte des neuen Baues der Abtei Ebrach, 1989; Codex diplomaticus Ebracensis I. Die Urkunden der Zisterze Ebrach 1127-1306, bearb. v. Goez, E., 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Edelfingen (Ganerbschaft). In dem durch Mauer und Graben befestigten E. an der Tauber bei Mergentheim saßen im 13. Jahrhundert Herren von E. (Uotelfingen). Seit dem Spätmittelalter bestand eine Ganerbschaft des Deutschen Ordens (fünf Achtel), derer von Hohenlohe (zwei Achtel) und des Hochstifts Würzburg (ein Achtel). Den Anteil Würzburgs hatten seit 1503 die Adelsheim zu Lehen, den Anteil Hohenlohes seit 1639 die Herren von Hatzfeld. Das Achtel der Adelsheim fiel 1806 an Baden, das es 1846 durch Staatsvertrag an Württemberg, das alles andere erhalten hatte, gab. Über Württemberg gelangte E. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Wolff 504. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Edelstetten (Reichsstift, Grafschaft). Im 12. Jahrhundert wurde in Edelstetten bei Krumbach in Schwaben ein Kanonissenstift gegründet. Dieses war seit etwa 1500 adliges Damenstift. 1802 wurde die Abtei säkularisiert und nach § 11 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 als Grafschaft zur Entschädigung für Fagnolle (Fagnolles) an die Fürsten von Ligne gegeben. Diese beantragten vergeblich die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium (1804 Esterházy). 1806 kam E. an Bayern. L.: Wolff 42; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3, III 39 (1803) D3; Arndt 220; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Egerland (Reichsland). Eger an der Eger wird 1061 erstmals erwähnt. Die historische Landschaft E. ist der nördliche Teil des mittelalterlichen Banngebiets auf dem bayerischen Nordgau mit Fichtelgebirge und Egerer Becken. Im frühen 12. Jahrhundert wurde es von der bayerischen Besiedlung erfasst (Bau einer Burg durch den Diepoldinger Markgrafen Diepold III. von Vohburg) und erscheint seit 1135 als Region Eger. Sie wurde nach 1146 und vor 1167 auf Grund der Heirat Kaiser Friedrichs I. Barbarossa mit Adela von Vohburg dem Reich unmittelbar unterstellt und von Friedrich I. Barbarossa zu einer straff organisierten Herrschaft mit dem Vorort Eger ausgebaut (provincia Egrensis, 1261 Egerlant). Nach dem Sturz der Staufer (um 1254) wurde das bis 1266 reichsunmittelbare Land aufgeteilt. Der Süden wurde vom Kloster Waldsassen zum Stiftland (Stiftsland) zusammengefasst, das 1411 unter den Schutz, in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter die Landeshoheit der Pfalz und 1628 unter die Landeshoheit Bayerns kam. Den Westen zogen die Burggrafen von Nürnberg an sich und bildeten vom 15. Jahrhundert an um Wunsiedel die sechs Ämter auf dem Gebirg (Sechsämterland), die mit der Markgrafschaft Bayreuth 1810 an Bayern kamen. Im Norden fielen Teile an das meißnische Vogtland, wobei die Reichsherrschaft Asch entstand. Den Rest erwarb Böhmen, das den Erwerb aber 1276 dem Reich zurückgeben musste. 1322 gewann Johann von Luxemburg dieses Gebiet als Gegenleistung für die böhmische Stimme bei der Wahl Ludwigs des Bayern zum König (neben 20000 Mark Silber) als Reichspfandschaft Eger. Diese wurde bis 1806 nicht eingelöst und erst in diesem Zeitpunkt staatsrechtlich Böhmen eingegliedert. 1945 wurde die fast rein deutsche Bevölkerung aus der 1918 entstandenen Tschechoslowakei weitgehend ausgewiesen. S. Tschechien. L.: Wolff 465; Gradl, H., Geschichte des Egerlandes bis 1437, 1893; Bergmann, A., Das heutige Egerland, 1957; Käubler, R., Das Alter der deutschen Besiedlung des Egerlandes, 1958; Sturm, H., Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, Bd. 2 1967f.; Sturm, H., Districtus Egranus, Historischer Atlas von Bayern, Altbayern 2,2 1981; Pscheidt, E., Eger. Ehemals eine freie Reichsstadt, Ausstellungskatalog o. J. (1984); Ambronn, K./Hlavácek, I., Eger, LexMA 3 1986, 1604ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Einsiedel (Reichsgrafen). Das nach E. bei Chemnitz benannte, 1299 erstmals erwähnte Ministerialengeschlecht Meißens wurde 1745 in der Linie Einsiedel-Scharfenstein-Wolkenburg in den Reichsgrafenstand erhoben. Die E. gehörten zu den reichsten und einflussreichsten Familien des niederen Adels Sachsens. L.: Genealogisches Handbuch der gräflichen Häuser, A Bd. 1 1942, Bd. 3 1958. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Elstra (Herrschaft). Vermutlich um 1200 entstand das erstmals 1248 bezeugte Kolonistendorf E. bei Dresden. Es wurde bald Vorort der unbedeutenden Herrschaft E., die vielleicht auf die Burggrafen von Strehla zurückgeht. 1635 kam es an Sachsen (Kursachsen). L.: Wolff 470; Nachrichten über die Stadt Elstra, 1929; Helbig, H., Die Oberlausitz im 13. Jahrhundert. Herrschaften und Zuwanderung des Adels, Jb. f. Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands 5 (1956), 59. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Eltershofen(, Elpershofen) (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken sowie von 1542 bis 1578 und von 1651 bis 1712 wegen Ebersberg, Adelstetten, Schnait, Teilen von Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211; Riedenauer 123; Schulz 267; Neumaier 73. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Eppenstein (Burg, Herrschaft, Herzöge). Nach dem Aussterben der seit 916 als Grafen im Viehbachgau nachgewiesenen, den Leitnamen Markwart führenden, in der Karantanischen Mark bzw. in Kärnten amtierenden Eppensteiner (1122) erbauten die Traungauer als Erben die Burg E. an der Handelsstraße von Judenburg nach Kärnten. Die um 1135 erstmals genannte Burg war von 1242 bis etwa 1300 in den Händen der Wildon, dann über den Landesfürsten in den Händen der Lobming, Teuffenbach und Wallsee (Walsee). Von 1482 bis 1489 war sie von Ungarn besetzt. 1608 kam die Herrschaft durch Kauf an die Freiherren von Schrottenbach. S. Karantanische Mark, Kärnten, Sponheim (Spanheim), Steiermark, Traungauer. L.: Keller, P., Eppenstein, 1956; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 61 (1966); Dopsch, H., Eppensteiner, LexMA 3 1986, 2091f.; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 41ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Essen (Reichsabtei, gefürstete Abtei, Residenz). E. wird anlässlich der Errichtung des adligen Damenstifts Maria, Cosmas und Damian auf einem ehemaligen Königshof durch (Bischof) Altfrid (von Hildesheim) um 846 (?) (860 ?) erstmals erwähnt (Asnidi). Gefördert durch die Ottonen schuf sich das seit 874/947 zur Reichsabtei gewordene Stift, dessen Vögte nacheinander die Grafen von Berg, die Grafen von der Mark (1288), die Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und seit 1609/1648 die Markgrafen von Brandenburg waren, eine kleine Herrschaft zwischen Emscher und Ruhr (seit etwa 1300 Mittelpunkt in Borbeck). Zu ihr gehörte die Stadt Essen, deren Bestrebungen um Reichsunmittelbarkeit 1399 und endgültig 1670 zunichtegemacht wurden. Insgesamt hatte E., dessen Äbtissin 1228 als Reichsfürstin bezeichnet wurde, rund 3000 Bauernhöfe um E., im Vest Recklinghausen, am Hellweg um Breisig und bei Godesberg. Durch einen Erbvogteivertrag mit den Herzögen von Kleve-Mark (1495) wurde E. politisch von diesen abhängig. 1802/1803 kam die 3 Quadratmeilen bzw. 1,5 bis 2 Quadratkilometer große Abtei, in deren Verfassung das Damenkapitel den ersten Stand bildete, das Herrenkapitel den zweiten und die umliegenden Adelsfamilien den dritten, mit dem Ländchen Breisig bzw. Breisich am Rhein nach der Säkularisation an Preußen, gehörte aber von 1806/1807 bis 1813 zum Großherzogtum Berg. 1946 fiel E. an Nordrhein-Westfalen. L.: Wolff 335; Zeumer 553 II a 37, 10; Wallner 704 WestfälRK 33; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Jg. 1, 1881ff.; Hoederath, H., Die Landeshoheit der Fürstäbtissinnen von Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 43 (1926); Schulteis, K., 5 Karten zur Geschichte von Altenessen und seiner Umgebung, 1928; Hübinger, P., 1100 Jahre Stift und Stadt Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 68 (1952); Zimmermann, W., Das Münster zu Essen, 1956; Weigel, H., Studien zur Verfassung des Frauenstifts Essen, 1960; Küppers, L./Mikat, P., Der Essener Münsterschatz, 1966; Historischer Atlas der Stadt Essen, hg. v. Bronczek, W., 1966; Brand, J., Geschichte der ehemaligen Stifter Essen und Werden während der Übergangszeit von 1806-1813 unter besonderer Berücksichtigung der großherzoglich-bergischen Justiz und Verwaltung, 1971; Bettecken, W., Stift und Stadt Essen, 1988; Schoppmeyer, H., Essen, LexMA 4 1989, 22; 1150 Jahre Stift und Stadt Essen, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 708, 1, 2, 183; Gründerjahre, hg. v. Borsdorf, U. u. a., 2005; Essener Urkundenbuch. Regesten der Urkunden des Frauenstifts Essen im Mittelalter, Bd. 1 bearb. v. Schilp, T., 2010 (697 Regesten, 13 Volltexte); Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Esterházy (Geschlecht). Die ungarische Adelsfamilie E. von Galantha ist 1238 erstmals belegt. Sie war im nördlichen Burgenland sehr begütert. 1671 erwarb sie die Güter der Familie Nadasdy, nachdem sie schon 1648 Eisenstadt erlangt hatte. Zu den wichtigsten Gütern gehörten Kobersdorf, Kittsee, Hornstein, Deutschkreutz (Deutschkreuz), Lockenhaus, Forchtenstein, Gattendorf, Lackenbach und Dörfl. 1687 gelangte in der Forchtensteiner Linie Graf Paul IV. in den Reichsfürstenstand. 1712 wurde dies auf den Erstgeborenen, 1783 auf alle Nachkommen ausgedehnt. 1804 erwarb das Haus die gleichzeitig zur erblichen Grafschaft erhobene ehemalige Abtei Edelstetten, wurde aber nicht mehr in den Reichsfürstenrat aufgenommen L.: Klein 175f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Everstein (Grafen). Nach der Burg E. (Eversten) bei Holzminden nannten sich seit 1116/1126 Edelherren/Grafen von E. Die Familie, die sich seit etwa 1200 in mehrere (1217 vier) Linien teilte, baute sich zwischen Höxter/Holzminden und Hameln eine Herrschaft auf, zu der noch Güter an der Diemel, im Eichsfeld, Vogtland sowie in Pommern kamen. Nach dem Untergang der Staufer erzwangen die Welfen 1284 den Verkauf der Burg. Die Linien Ohsen (bei Hameln) und Holzminden starben im 14. Jahrhundert aus, eine weitere Linie in ihrem niedersächsischen Zweig am Ende des 14. Jahrhunderts, in ihrem dänischen Zweig 1453. 1408 fiel das verbliebene Gebiet durch Heirat mit der Erbtochter der vor 1429 ausgestorbenen Poller Linie an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1663 starb die Familie auch in ihrer pommerischen Seitenlinie aus. 1946 kam E. zu Niedersachsen. L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2/3; Spilcker, B. v., Geschichte der Grafen von Everstein, Beiträge zur älteren deutschen Geschichte 2 (1883); Schnath, G., Die Herrschaften Everstein, Homburg und Spiegelberg, 1922, Studien und Vorarbeiten zum hist. Atlas von Niedersachsen 7; Fahlbusch, F., Everstein, LexMA 4 1989, 142; Wieden, H. bei der, Die Grafen von Everstein, FS R. Schmidt, 1995, 269; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 28 (mit genealogischer Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Frankfurt (Reichsstadt, Großherzogtum, freie Stadt). Im verkehrsgünstig gelegenen Stadtgebiet von F. am Main fanden sich Siedlungsreste aller seit der jüngeren Steinzeit im Rhein-Main-Gebiet nachgewiesenen Kulturen. In römischer Zeit bestand unter anderem die Siedlung Nida zwischen Heddernheim und Praunheim, die vielleicht eine keltische Siedlung fortsetzte. Der Name F. wird dann erstmals 794 erwähnt (Franconofurt). Aus der damit bezeichneten karolingischen Pfalz nördlich des Mains entwickelte sich bis zum 12. Jahrhundert eine Marktsiedlung, zu der umfangreiches Königsgut gehörte (z. B. die Dreieich südlich des Maines), in der eine Herbstmesse stattfand und die um die Mitte des 12. Jahrhunderts ummauert wurde (1189 Schultheiß, 1194 Schöffen [iudicii]. Schon 856 und 887 und häufig seit dem 12. Jahrhundert war F., das bis 1378 etwa 300mal vom König aufgesucht wurde, Ort von Königswahlen (zwischen 1147 und 1356 15 von 20 Wahlen, zwischen 1356 und 1806 alle Wahlen bis auf 5), seit 1563 auch Ort der Krönung. Das Recht der Stadt F., deren älteste überlieferte gerichtliche Entscheidung aus dem Jahre 1222 stammt, war vorbildlich für das Umland (Friedberg, Gelnhausen, Hanau, Limburg, Wetzlar), wurde aber erst 1297 (Weistum über Pfahlbürger für Weilburg) aufgezeichnet. Seit 1300 entwickelte sich der Ort zu einem zentralen europäischen Handelsplatz, dem 1330 eine Frühjahrsmesse verliehen wurde. Seit 1372 war F. Reichsstadt. Das Herrschaftsgebiet der Stadt blieb aber klein (zwölf Dörfer, fünf Burgen bzw. Burganteile einschließlich der betreffenden Herrschaften, ein befestigter Hof und der Stadtwald, wovon auf Dauer aber nur 13 dieser 19 Güter verblieben). Die Einwohnerzahl betrug 1400 etwa 10000, 1475 etwa 15000. 1509 und 1578 wurde das Frankfurter Recht durch eine romanisierende Reformation erneuert. 1535 schloss sich F. dem lutherischen Bekenntnis an. 1726/1732 wurde die Stadtverfassung durch Kaiser Karl VI. neugeordnet. 1792 und 1796 wurde F. von Frankreich besetzt. Nach § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 blieb F. Reichsstadt und wurde für den Verlust seines Anteils an Soden und Sulzbach entschädigt. Durch Art. 22 der Rheinbundakte (1806) wurden F. und sein 100 Quadratkilometer umfassendes Gebiet dem Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (1755-1817), dem letzten Kurfürsten von Mainz und Reichserzkanzler, der einen aus den Territorien von Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar gebildeten Staat geschaffen hatte, zugesprochen. Mit dem Fürstentum Fulda ohne Herbstein und dem Fürstentum Hanau ohne die Ämter Babenhausen, Dorheim, Heuchelheim, Münzenberg, Ortenberg und Rodheim wurde es mit 95 Quadratmeilen und 302000 Einwohnern am 10./16./19. 2. 1810 unter Verzicht Dalbergs auf Regensburg zum Großherzogtum F. (mit den Departements F., Hanau, Aschaffenburg, Fulda sowie der Hauptstadt F.) unter Dalberg vereinigt. Der Thronfolger sollte Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauharnais sein. Am 16. 8. 1810 wurde eine Verfassung erlassen, 1811 der Code Napoléon eingeführt. Am 28. 10.1813 dankte Dalberg ab. Das Großherzogtum wurde am bzw. ab 6. 11. 1813 zusammen mit dem Fürstentum Isenburg und der Niedergrafschaft Katzenelnbogen in ein Generalgouvernement übergeleitet. Am 14. 12. 1813 wurde F. dank der Vermittlung des Freiherrn vom Stein eine freie Stadt, die sich eine neue Verfassung gab, und danach Sitz der Bundesversammlung des Deutschen Bundes (Constitutions-Ergänzungs-Acte vom 19. 7. 1816). Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Großherzogtum F. aufgelöst. Fulda (teilweise) und Wetzlar kamen an Preußen, das Fulda 1816 an das Kurfürstentum Hessen-Kassel überließ, Hanau an das Kurfürstentum Hessen-Kassel, Aschaffenburg an Bayern. 1848 war F. Sitz der Nationalversammlung. 1856 erhielt es eine neue Verfassung. Am 18. 7. 1866 wurde es von Preußen besetzt und am 17. 8./22. 9./3. 10. 1866 mit 78000 Einwohnern und einschließlich der Dörfer Bonames, Bornheim, Hausen, Oberrad, Niederrad und einem Anteil an Niederursel mit Preußen vereinigt. 1914 gründete die Frankfurter Bürgerschaft eine Universität. Im zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt fast völlig zerstört. Am 19. 9. 1945 kam F. an Großhessen, das sich seit 1. 12. 1945 Land Hessen nannte. Hier wurde es zu einem führenden europäischen Bankenplatz und Messeort (u. a. Buchmesse). L.: Wolff 291; Zeumer 554 III a 6; Wallner 699 OberrheinRK 47; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 40; Schroeder 93ff.; Codex diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt, hg. v. Böhmer, J. 1836, neubearb. v. Lau, F., 1901ff.; Thomas, J., Der Oberhof zu Frankfurt am Main, hg. v. Euler, L., 1841; Kriegk, F., Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen, 1871; Darmstädter, P., Das Großherzogtum Frankfurt, 1901; Horne, A., Geschichte von Frankfurt am Main, 4. A. 1902; Schwemer, R., Geschichte der Freien Stadt Frankfurt am Main 1814-1866, Bd. 1ff. 1910ff.; Dietz, A., Frankfurter Handelsgeschichte, Bd. 1ff. 1910ff.; Bothe, F., Geschichte der Stadt Frankfurt am Main, 3. A. 1929, Neudruck 1966; Kracauer, I., Geschichte der Juden in Frankfurt am Main 1150-1824, Bd. 1f. 1925ff.; Coing, H., Die Rezeption des römischen Rechts in Frankfurt am Main, 1939; Hertel, W., Karl Theodor von Dalberg zwischen Reich und Rheinbund, Diss. phil. Mainz 1952; Die Bürgerbücher der Reichsstadt Frankfurt am Main 1311-1400, bearb. v. Andernacht, D./Stamm, O., 1955; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und Landeskunde von Hessen, Bd. 1 1965, 771ff.; Berichte zur deutschen Landeskunde 37, 2 (1966); Bilz, W., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, Diss. phil. Würzburg 1968; Schalles-Fischer, M., Pfalz und Fiskus Frankfurt, 1969; Kropat, W., Frankfurt zwischen Provinzialismus und Nationalismus. Die Eingliederung der ”Freien Stadt” in den preußischen Staat (1866-1871), 1971; Schneidmüller, B., Städtische Territorialpolitik und spätmittelalterliche Feudalgesellschaft am Beispiel von Frankfurt am Main, Bll.f.dt. LG. 118 (1982), 115ff.; Heitzenröder, W., Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982; Koch, R., Grundlagen bürgerlicher Herrschaft. Verfassungs- und sozialgeschichtliche Studien zur bürgerlichen Gesellschaft in Frankfurt/Main (1612-1866), 1983; Reformacion der Stadt Franckenfort am Meine des heiligen Romischen Richs Cammer anno 1509, hg. v. Köbler, G., 1984; Die deutschen Königspfalzen, Bd. 1 Hessen, 1985, 131ff.; Klötzer, W., Frankfurt ehemals, gestern und heute. Eine Stadt im Wandel, 3. A. 1985; Koch, R., Grundzüge der Frankfurter Verfassungsgeschichte bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, (in) Wahl und Krönung in Frankfurt am Main, 1986; Bund, K., Findbuch zum Bestand Ratswahlen und Ämterbestellungen in der Reichs- und Freien Stadt Frankfurt am Main, (1193)-1887, 1989; Gimbel, R., Die Reichsstadt Frankfurt am Main, 1990; Schwind, F., Frankfurt, LexMA 4 1989, 735ff.; Frankfurt am Main, hg. v. d. Frankfurter historischen Kommission, 1991; Frankfurt am Main 1200, hg. v. Gall, L., 1994; Regierungsakten des Primatialstaates und des Großherzogtums Frankfurt, hg. v. Rob, K., 1995; Fischer, A., Kommunale Leistungsverwaltung im 19. Jahrhundert, 1995; Roth, R., Stadt und Bürgertum in Frankfurt am Main, 1996; Weber, M., Verfassung und Reform in Vormärz und Revolutionszeit, Diss. jur. Frankfurt am Main 1996; Holtfrerich, C., Finanzplatz Frankfurt, 1999; Dzeja, S., Die Geschichte der eigenen Stadt, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 200; Wintergerst, M., Franconofurt, 2007; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010; Mayer-Wegelin, E., Das alte Frankfurt am Main 1855-1890, 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Freising (Hochstift, Residenz). Auf dem Boden des heutigen F. bestand vermutlich schon eine römische Siedlung. Um 700 erbauten die agilolfingischen Herzöge auf dem Domhügel links der Isar eine 744 erstmals erwähnte Burg (castrum Frigisinga zu dem Personennamen Frigis). 724 rief Herzog Grimoald den heiligen Korbinian († 725) nach F., der dort die Anfänge des 1020 erneuerten Klosters Weihenstephan begründete. Um 738/739 errichtete der heilige Bonifatius das Bistum F. (Bischof Erimbert), welches das obere Isargebiet (Landshut, Inn, Ammersee, Werdenfels) umfasste und zunächst Mainz, seit 798 Salzburg unterstellt war. Vermutlich hat gegen 765 Bischof Arbeo von F. das lateinisch-lateinische Synonymenlexikon mit dem Anfangswort Abrogans ins Althochdeutsche übertragen lassen (erstes erhaltenes althochdeutsches Buch). Das zum späteren bayerischen Reichskreis gehörige Hochstift hatte grundherrschaftliche, unter Vogtei der Grafen von Wittelsbach stehende Güter in Bayern, Tirol (Pustertal), Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain, erlangte im Ringen mit den Herzögen von Bayern die Landesherrschaft (1220 Reichsunmittelbarkeit) aber nur für das Kerngebiet um F. (F., Grafschaften Ismaning [um 1294], Werdenfels mit Garmisch, Herrschaft Burgrain). 1156 entriss Heinrich der Löwe dem Hochstift die Zollstelle in Oberföhring (Föhring) zugunsten Münchens. Die 973 erlangte Grafschaft Cadore im Osten der Dolomiten wurde 1510 von Venedig annektiert. Seit dem 13. Jahrhundert zählten die Bischöfe zu den Reichsfürsten. 1802/1803 fielen die Güter an Bayern (mit Reichsgrafschaft Ismaning, Werdenfels [einschließlich Reichsgrafschaft Partenkirchen-Mittenwald] und der Herrschaft Burgrain bei Wasserburg, 15 Quadratmeilen, 11919 Einwohner). L.: Wolff 138; Zeumer 552 II a 16; Wallner 712 BayRK 7; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) F4; III 38 (1789) D3; Meichelbeck, C., Historia Frisingensis, Bd. 1f. 1724ff.; Deutinger, M. v., Beiträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums München und Freising, Bd. 1-13 1850ff.; Mayer, A./Westermayer, G., Statistische Beschreibung des Erzbistums München-Freising, Bd. 1ff. 1874ff.; Bitterauf, T., Die Traditionen des Hochstifts Freising, Bd. 1f. 1905ff.; Ammer, A., Der weltliche Grundbesitz des Hochstiftes Freising, (in) FG zum zwölfhundertjährigen Jubiläum des heiligen Korbinian, hg. v. Schlecht, J., 1924, 299ff.; Kriechbaum, E., Zur Kulturgeographie des Freisinger Landes, Dt. Archiv f. Landes- u. Volksforschung 6 (1942), 310; Albrecht, D., Hochstift Freising. Die Grafschaft Werdenfels, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, 1955; Alckens, A., Freising, Geschichte einer altbayerischen Bischofsstadt, 1964; Stahleder, H., Hochstift Freising, Freising, Ismaning, Burgrain, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, 1974; Beitrag zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums München und Freising, hg. v. Verein für Diözesangeschichte München und Freising, 1988; Maß, J., Das Bistum Freising im Mittelalter, 1988; Das Bistum Freising in der Neuzeit, hg. v. Schwaiger, G., 1989; Das Erzbistum München und Freising im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Schwaiger, G., 1989; Stahleder, H., Freising, LexMA 4 1989, 903ff.; Freising, hg. v. Fahr, F., 1989; Festschrift aus Anlass der Einweihung des Ämtergebäudes für das Amtsgericht und das Vermessungsamt am Domberg in Freising, hg. v. Gössl, H, 1989; Hagen, D., Herrschaftsbildung zwischen Königtum und Adel, 1995; Bauer, R., Monachium Frisingense, Oberbayerisches Archiv 126 (2002), 1; http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/hsta-freisingertraditionen/ (Cozroh-Codex); Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 535, 1, 2, 194. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Fugger (Grafen, Reichsgrafen, Reichsfürsten). 1367 erscheint der Webermeister Hans Fugger aus Graben bei Schwabmünchen in Augsburg. Seine Nachkommen wurden bereits in der nächsten Generation ratsfähig. Während die von Andreas Fugger († 1457) begründete Linie F. vom Reh rasch in Bankrott geriet, erlangte die von Jakob Fugger begründete Linie F. von der Lilie durch die Fuggersche Handelsgesellschaft (Jakob Fugger der Ältere † 1469), das Kupfermonopol (Jakob Fugger der Reiche 1459-1525) und auch den Ablasshandel Weltgeltung. Seit 1504 waren die rasch zu den Bankiers der Päpste und der Habsburger aufsteigenden F. adlig, seit 1511 Grafen und seit 1514/1525/1530 Reichsgrafen. 1507 verpfändete König Maximilian I. der Familie die Grafschaft Kirchberg und die Stadt Weißenhorn, 1514 Biberbach in Burgau sowie 1536 die sog. Reichspflege. 1533 erwarben die F. die Herrschaft Oberndorf, 1537 Babenhausen und Glött, 1551 Kirchheim, 1580 Nordendorf, 1595 Wellenburg, 1597 Welden und 1682 die Herrschaft Hausen (bis 1756). Nach dem Tod Georg Fuggers († 1506) gründeten seine beiden Söhne Raimund († 1525) und Anton († 1560), der König der Kaufleute, der bei seinem Tode 6 Millionen Goldkronen bares Vermögen hinterließ, zwei Linien. Von Raimund stammen zwei Äste ab, von denen sich der eine in Pfirt (bis 1846), Sulmetingen (bis 1738) und Adelshofen (bis 1795), der andere in Weißenhorn (früh erloschen) und Kirchberg teilte. Von den Söhnen Anton Fuggers leiten sich die Linien Markus (mit Nordendorf, bis 1671), Johann und Jakob ab. Die Johann-Fuggerische Linie teilte sich in einen Ast, der die Herrschaft Nordendorf der Markusschen Linie erbte und deswegen - fälschlich - als Markus-Fuggerischer Ast bezeichnet wurde (mit der Herrschaft Nordendorf, den Dörfern Ehingen, Lauterbrunn [Lauterbronn], Duttenstein [Dutenstein], Demmingen [Diemingen], Wagenhofen [Wangerhof]), in den kirchheimischen Ast (mit Kirchheim, Eppishausen [Eppichhausen], Türkenfeld und Schmiechen [Schmüchen]), den mickhausischen (mückenhausischen) Ast (mit Mickhausen [Mückenhausen] und Schwindegg) und den glöttischen Ast (mit Glött, Hilgartsberg [Hilgartschberg], Oberndorf und Ellgau [Elgau]). Die Jakob-Fuggerische Linie zerfiel in den Zweig Babenhausen (mit Babenhausen und Boos) und den Zweig Wasserburg bzw. Wellenburg (mit Wellenburg, Gablingen [Gaiblingen], Biberbach und Rettenbach an der Günz). Im 18. Jahrhundert bestanden danach vor allem F. zu Nordendorf, Kirchheim, Mickhausen (Mückenhausen), Wasserburg oder Wellenburg, Glött, Babenhausen und Boos. Der Zweig Fugger von Babenhausen wurde 1803 in den Reichsfürstenstand erhoben (Reichsfürstentum Babenhausen). Die Fugger-Babenhausen und Fugger-Glött wurden 1805/1806 in Bayern mediatisiert, die Fugger-Nordendorf und Fugger-Kirchberg-Weißenhorn in Württemberg. Von 1560 bis 1805 zählten die F. wegen der 1551 erworbenen Herrschaften Niederalfingen und Stettenfels (bis 1747) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Wolff 203; Zeumer 553 II b 61, 12; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Schulz 261; Ehrenberg, R., Das Zeitalter der Fugger, Bd. 1f. 3. A. 1922; Studien zur Fuggergeschichte, hg. v. Strieder, J., Bd. 1-8 1907ff.; Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1960; Pölnitz, G. Frhr. v., Die Fugger, 2. A. 1960, Neudruck 1990; Unger, E. E., Die Fugger in Hall in Tirol, 1967; Fried, P., Die Fugger in der Herrschaftsgeschichte Schwabens, 1976; Nebinger, G./Rieber, A., Genealogie des Hauses Fugger von der Lilie, 1978; Kellenbenz, H., Fugger, LexMA 4 1989, 1010f.; Mandrou, R., Die Fugger als Grundbesitzer in Schwaben, (1969, deutsch) 1997; Häberlein, M., Die Fugger, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Fulda (Abtei, Reichsabtei, Hochstift, Fürstentum, Residenz). Das Kloster F. (zu ahd. feld?, aha) an der Fulda wurde am 12. 3. 744 durch Bonifatius' Schüler Sturmi (Sturmius) auf altem, durch Einfälle der Sachsen um 700 aber verödetem Siedlungsgebiet, das Bonifatius sich 743 von dem merowingischen Hausmeier Karlmann aus Königsgut hatte übertragen lassen, als Benediktinerabtei gegründet. 751 wurde es unmittelbar dem Papst unterstellt, 765 von König Pippin zur Reichsabtei erhoben und 774 von König Karl dem Großen mit der Immunität versehen. Im 9. Jahrhundert wurde F. einer der wichtigsten deutschen Schreiborte (Hildebrandslied, Muspilli, Tatian), durch dessen Bibliothek wichtige Texte überliefert wurden. 968 erhielten die Äbte den päpstlichen Primat vor allen Äbten Germaniens und Galliens und 1170 den Titel Reichsfürsten. Der im 9. Jahrhundert von den Alpen bis zur Nordsee reichende Streubesitz, der für das 12. Jahrhundert noch auf 15000 Hufen bzw. 450000 Morgen geschätzt wurde, schrumpfte (z. B. durch den Verlust von Breuberg im Odenwald) bis zum 13. Jahrhundert auf eine kleine Herrschaft in der Rhön und über Brückenau bis Hammelburg in Franken, die aber als geschlossenes Gebiet an Umfang immer noch die Herrschaftsgebiete anderer Abteien des Reiches übertraf. Im 15. Jahrhundert gingen die Fuldische Mark und Gersfeld verloren. 1487 musste fast das gesamte Stiftsgebiet an Mainz und Hessen verpfändet werden. Bei der Reichskreiseinteilung kam F. zum oberrheinischen Reichskreis. 1626 wurde das Kloster innerlich erneuert. Von 1632 bis 1634 war es Wilhelm V. von Hessen-Kassel als Fürst von Buchen übertragen. 1648 verlor F. das letzte Drittel von Vacha an Hessen-Kassel. Am 5. 10. 1752 wurde für das Stiftsland ein selbständiges Fürstbistum (1829 als Bistum neu errichtet) eingerichtet. Um 1790 zählte F. wegen Burghaun, Großenmoor, Marbachshöfe (Marbachshof) und Mahlertshof (Mahlertshöfe), Rothenkirchen, Steinbach, Dalherda, Eichenzell, Welkers, Geroda, Langenschwarz, Hechelmannskirchen, Köhlersmoor, Schlotzau, Lütter mit Altenfeld und Hettenhausen, Mansbach, Glaam, Oberbreitzbach, Wenigentaft, Poppenhausen, Eichenwinden, Farnlieden (Farnliede), Gackenhof, Hohensteg, Kohlstöcken, Remerz (Remerts), Rodholz, Sieblos, Steinwand, Tränkhof, Schmalnau, Weyhers, Zillbach und Sannerz mit Weiperz zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1802 wurde F. mit 33/37 Quadratmeilen und 90000 Einwohnern säkularisiert und wenig später die 1723/1734 gegründete Universität aufgehoben. 1803 fiel das Fürstbistum an Nassau-Oranien, 1806 an Frankreich, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt und 1813 unter die Verwaltung Österreichs. 1815 kam es teilweise an Preußen, das es 1816 als Großherzogtum an Hessen-Kassel überließ, 1866 mit diesem wieder an Preußen, das zugleich von Bayern die Ämter Gersfeld, Hilders und Weyhers erhielt, 1945 zu Groß-Hessen bzw. zu dem Land Hessen. Die südlichen Gebiete gelangten 1815 an Bayern, die östlichen an sächsisch/thüringische Länder, Johannisberg (Johannesberg) im Rheingau an den Fürsten Metternich. Das Bistum F. wurde 1992/1994 Suffragan von Paderborn. L.: Wolff 238; Zeumer 552 II a 27; Wallner 695 OberrheinRK 4; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Riedenauer 129; Die Territorien des Reichs 4, 128; Winkelmann-Holzapfel 149;Kalkoff, P., Die Reichsabtei Fulda am Vorabend der Reformation, Archiv f. Reformationsgeschichte 22 (1925); Werner-Hasselbach, T., Die älteren Güterverzeichnisse der Reichsabtei Fulda, 1942; Lübeck, K., Die Fuldaer Äbte und die Fürstäbte des Mittelalters, 1952; Hilpisch, S., Die Bischöfe von Fulda, 1957; Hoffmann, A., Studien zur Entstehung und Entwicklung des Territoriums der Reichsabtei Fulda und seiner Ämter, 1958; Stengel, E., Urkundenbuch des Klosters Fulda, 1958; Stengel, E., Die Reichsabtei Fulda in der deutschen Geschichte, 1948, 1960; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Der Landkreis Fulda, hg. v. Stieler, E., 1971; Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, hg. v. Schmid, K., Bd. 1ff. 1978; Teuner, R., Die fuldische Ritterschaft 1510-1656, 1982; Hussong, K., Studien zur Geschichte der Reichsabtei Fulda bis zur Jahrtausendwende, Arch. f. Diplomatik 31 (1985), 1ff., 32 (1986), 129ff.; Jäger, B., Das geistliche Fürstentum Fulda in der frühen Neuzeit, 1986; Raab, H., Das Fürstbistum Fulda (1752-1802/03), 1989, Archiv. f. mittelrheinische Kirchengeschichte 41; Rathsack, M., Die Fuldaer Fälschungen, 1989; Hahn, H., Kleine Fulda-Chronik, 1989; Leinweber, J., Die Fuldaer Äbte und Bischöfe, 1989; Weidinger, U., Untersuchung zur Grundherrschaft des Klosters Fulda in der Karolingerzeit, (in) Strukturen der Grundherrschaft im frühen Mittelalter, 1989; Sandmann, M., Fulda, LexMA 4 1989, 1020ff.; Fulda im alten Reich, hg. v. Jäger, B., 1994; Fulda in seiner Geschichte, 1995; Geuenich, D., Die Stellung der Abtei Fulda, Fuldaer Geschichtsblätter 7 (1995); Meyer zu Ermgassen, H., Der Codex Eberhardi, Bd. 1ff. 1995ff.; Kloster Fulda, hg. v. Schrimpf, G., 1996; Witzel, W., Die fuldischen Ministerialen, 1998; Früh, M., Die Lehnsgerichtsbarkeit der Abtei Fulda, Hess. Jb. f. LG. 49 (1999), 39; Theisen, F., Mittelalterliches Stiftungsrecht, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 657, 1, 2, 198; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010; Freudenberg, S., Trado et dono. Die frühmittelalterliche private Grundherrschaft in Franken, 2013; Das Kloster Fulda und seine Urkunden, hg. v. Zwies, S., 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Gagern (Reichsritter). Das Adelsgeschlecht G. mit dem Sitz Gawern auf Rügen wird erstmals 1290 erwähnt. 1731 wurde eine Linie als Reichsfreiherren in den Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein aufgenommen. L.: Genealogischer Kalender 1753, 544. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Geldern (Grafschaft, Herzogtum, Residenz). Am Ende des 11. Jahrhunderts (Gerhard Flamens 1033-1057, Graf Gerhard 1061-1067, nach Lieven Gerhard I. † nach 1033, Gerhardus Flamens † 1082, Gerhard I. von Wassenberg-Geldern um 1060-um 1129) erscheinen im Raum des Herzogtums Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von G. (1085-1118 auch von Wassenberg bei Erkelenz) mit Sitz in der Burg G. (1096 de Gelre) an der Niers. Sie hatten Vogteien in G., Erkelenz und Roermond sowie Eigengut östlich der unteren Maas (Obergeldern). Um 1120 erheiratete Graf Gerhard II. über Irmgard von Zutphen die durch die Grafschaft Kleve hiervon getrennte Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und die Herrschaft Arnheim. Später erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247 erzwangen sie gegenüber König Wilhelm von Holland die Verpfändung der Reichsvogtei Nimwegen mit der Reichsstadt Nimwegen (Nijmwegen) (sog. Nimwegener Reich) und Emmerich, so dass die Grafen ein bedeutendes Herrschaftsgebiet zwischen Maas und Roer bis zur Zuidersee hatten. Nach der im Kampf um das schwiegerväterliche Herzogtum Limburg gegen Brabant 1288 erlittenen Niederlage von Worringen wurden die Grafen von den Ständen abhängig. 1339 erhielt Graf Reinald II. den Herzogstitel. 1371 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus. Im geldrischen Erbfolgekrieg (1371-1379) fiel G. (1377/1379) an die durch Heirat verbundenen Grafen bzw. Herzöge von Jülich, wurde nach dem Erlöschen Jülich-Gelderns im Mannesstamm im Erbwege 1423 unter den von den Ständen gewählten Grafen von Egmond/Egmont aber wieder selbständig. 1472 verpfändete Arnold von Egmond das Herzogtum an Karl den Kühnen von Burgund, der es 1473 eroberte, vom Kaiser belehnt wurde und Teile Gelderns an Kleve (u. a. Goch [1614 Preußen]) gab. Mit Burgund fiel G. nach dem Aussterben der 1492 wieder selbständig gewordenen Grafen von Geldern (1538) mit den vier Quartieren Arnheim, Roermond, Zutphen und Nimwegen letztlich an Habsburg, das G. 1543 nach zeitweiliger Lösung (seit 1538 unter Jülich-Kleve-Berg) den habsburgischen Niederlanden im burgundischen Reichskreis einverleibte und 1548 dem burgundischen Reichskreis zuteilte. 1578/1579 löste sich unter dem Statthalter Johann von Nassau der größte Teil Gelderns (Nimwegen, Zutphen, Arnheim) von Habsburg und schloss sich den Generalstaaten als Provinz Gelderland an (Utrechter Union). Der südliche Teil (Oberquartier G. südlich von Kleve um G. und Venlo, Obergeldern) fiel nach dem 1702 erfolgten Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) als Ersatz für Oranien) 1713 im Frieden von Utrecht an Preußen (G., Straelen, Wachtendonck bzw. Wachtendonk, Kessel, Kriekenbeck [Kriekenbeek]). 1715 erwarben die Generalstaaten noch Venlo, Stevensweert und Montfoort (Montfort), 1719 nahm Pfalz-Neuburg Erkelenz, so dass bei den österreichischen Niederlanden nur Roermond und die Herrschaften Daelenbroeck (Dalenbroek), Swalmen, Wessem und Elmpt verblieben. Der österreichische Teil wurde 1801, der preußische Teil 1795/1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kam der österreichische Teil an die Niederlande. Der preußische Teil ging bis auf einige Stücke, die an die Niederlande fielen (Kessel, alles Land eine halbe Meile landeinwärts vom Maasufer), 1946 in Nordrhein-Westfalen auf. L.: Wolff 66; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 6 (1378) C2, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) B2; Nettesheim, L., Geschichte von Stadt und Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A. 1963; Sloet v. de Beele, L., Oorkondenboek der graafschappen Gelre en Zutfen, Teil 1ff. 1872ff.; Heidrich, P., Der geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896; Gouda Quint, P./Gouda Quint, S., Bibliographie van Gelderland, Bd. 1ff. 1910ff.; Holthausen, H., Verwaltung und Stände des Herzogtums Geldern preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss. phil. Bonn 1916; Heimatbuch des Landkreises Geldern, 1964; Ebe-John, E., Geldern, eine niederrheinische Festung, 1966; Jappe Alberts, W., Geschiedenis van Gelderland, 1966; Der Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F., 1967; Nikolay, W., Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985; Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, 1986; Hövelmann, G., Geldern - Preußens Maasprovinz (1713-1794), Rhein. Vjbll. 50 (1986); Schiffer, P., Die Grafen von Geldern im Hochmittelalter (1085-1229), 1988; Venner, G., Die Grafschaft Geldern vor und nach Worringen, Bll. f. dt. LG. 124 (1988), 267ff.; Herborn, W., Geldern, LexMA 4 1989, 1198 ff; Nijsten, G., Het hof van Gelre, Diss. phil. Nimwegen 1992; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 130; Gelre - Geldern - Gelderland, hg. v. Stinner, J. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 71, 793, 1, 2, 207; Nijsten, G., In the Shadow of Burgundy, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 401, 2, 217; Geldern, hg. v. Landschaftsverband Rheinland, 2006; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Geroldseck, Hohengeroldseck (Grafschaft, Herrschaft, Reichsgrafschaft). 1139 wird die Burg G. (Hohengeroldseck) bei Lahr erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die seit Anfang des 12. Jahrhunderts in der Ortenau nachweisbaren Herren von G. Sie bauten um die im 13. Jahrhundert genannte Burg H. eine Herrschaft auf. Walter von G. band fast den gesamten Adel der Ortenau an sich und erlangte 1246/1247 durch Heirat mit der Erbtochter Helika von Mahlberg die Stadt Lahr. Nach seinem Tod (1277) kam es zu Erbstreitigkeiten und Teilungen (Linien Lahr-Mahlberg [bis 1426] und Veldenz [bis 1440] mit den Zweigen Hohengeroldseck und Sulz). Die an die Linie Lahr-Mahlberg fallende Hälfte wurde 1426 an die Grafen von Moers-Saarwerden vererbt und kam 1442/1497 an Baden. Die übrigen Güter (Herrschaft G.) fielen an Heinrich, der mit Agnes von Veldenz verheiratet war und sich Graf von Veldenz nannte. 1504 begab sich G. unter die Lehnshoheit Österreichs. Nach dem Aussterben der Grafen (1634) belehnte der Kaiser mit dem heimgefallenen Lehen die Grafen von Kronberg/Cronenberg, nach deren Aussterben (1692) entgegen einer Besetzung durch Baden 1697/1705 die Freiherren und späteren Grafen von der Leyen. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste die zum schwäbischen Reichskreis zählende Grafschaft ein Gebiet von 2,3 Quadratmeilen und hatte 4000 Einwohner. 1806 wurde die Herrschaft zu einem souveränen, dem Rheinbund beitretenden Fürstentum erhoben, 1815 aber wieder der Lehnshoheit Österreichs unterstellt (mediatisiert). 1819 trat Österreich G. an Baden ab. Damit gelangte G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Wallner 688 SchwäbRK 52; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Fickler, C., Kurze Geschichte der Häuser Geroldseck und von der Leyen, 1844; Kohler, O., Die letzten 150 Jahre Geroldsecker Herrschaft, Alemann. Jb. 1957; Kramer, W., Beiträge zur Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu Hohengeroldseck, 1964; Bühler, C., Die Herrschaft Geroldseck. Studien zu ihrer Entstehung, ihrer Zusammensetzung und zur Familiengeschichte der Geroldsecker im Mittelalter, 1981. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Geyso zu Mansbach (Reichsritter). Die G. zählten im 16. bis 18. Jahrhundert mit Mansbach, Glaam, Oberbreitzbach, der Hälfte von Rossdorf und Wenigentaft zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 365; Winkelmann-Holzapfel 151; Riedenauer 123; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Geyso von Mansfeld) (Mansbach 1651 gekauft) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Giech (Reichsritter, Reichsgrafen). Seit 1125 erscheint die Burg G. bei Bamberg, nach der sich seit 1137 eine ministerialische Adelsfamilie G. aus dem Hause der Grafen von Wertheim benannte, die in den Diensten der Grafen von Andechs und der Bischöfe von Bamberg stand. Sie erwarb Güter um Bamberg und Würzburg, in der Oberpfalz und in Böhmen. Um 1350 teilte sie sich in die bald ausgestorbene Linie Oberbrunn (Brunn) und in die Linie Ellern-Kröttendorf. Die G. waren zunächst fränkische Reichsritter (Kanton Gebirg „Thurnau, Buchau“, im frühen 16. Jahrhundert auch Kanton Steigerwald, außerdem im frühen 16. und späten 18. Jahrhundert Kanton Baunach), seit 1680 Reichsfreiherren und seit 1695 Reichsgrafen. Von 1564/1731 bis 1796 hatten sie die Herrschaft Thurnau der Ministerialenfamilie Förtsch von Thurnau. 1726 erlangten sie Sitz und Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium und im fränkischen Reichskreis. 1740 beerbten sie zusammen mit Hohenlohe-Kirchberg die Grafen von Wolfstein. 1796 wurden sie von Preußen gewaltsam mediatisiert, behielten aber ihr Stimmrecht im Reichsgrafenkollegium und im Reichskreis. Von 1806 bis 1810 stand G. mit Bayreuth unter der Herrschaft Frankreichs, 1810 fiel G. mit Bayreuth an Bayern. Die Burg G. kam schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch Heirat an die Grafen von Andechs, bei deren Aussterben 1248 an die Truhendingen und die Burggrafen von Nürnberg, 1390 durch Kauf von den Truhendingen an das Hochstift Bamberg. L.: Wolff 98; Zeumer 554 II b 62, 8, 62, 15; Pfeiffer 196, 208, 214; Riedenauer 123; Bechtolsheim 2; Rahrbach 96; Guttenberg, E., Die Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Pezolt, U. v., Die Herrschaft Thurnau im 18. Jahrhundert, 1968; Pezold, U. v., Adelige Standesherrschaft im Vormärz, 2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Giengen (Reichsstadt). Neben einem alemannischen Reihengräberfeld erscheint um 1077 eine von den Hupaldingern eroberte Burg G. an der Brenz, nach der sich eine Familie von G. benannte. Nach 1147 wurde der durch Mitgift Adelas von Vohburg, einer Enkelin Diepolds II. von G., an die Staufer gelangende Ort Mittelpunkt ihrer Güter im Brenztal. 1307 zählte G. zu den zwölf alten schwäbischen Reichsstädten. 1332 wurde es von Kaiser Ludwig dem Bayern an die Grafen von Helfenstein verpfändet, kaufte sich 1368 aber frei. 1481 erhielt es von Kaiser Friedrich III. den Blutbann. Der Erwerb eines eigenen Herrschaftsgebiets gelang nicht. 1556 wurde die Reformation in der zum schwäbischen Reichskreis zählenden Stadt eingeführt. 1802/1803 fiel sie mit etwa 1600 Einwohnern und 0,5 Quadratmeilen an Württemberg, wo G. bis 1810 Oberamt war und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Wolff 223; Zeumer 555 III b 31; Wallner 690 SchwäbRK 89; Schroeder 358ff.; Magenau, R., Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Giengen, 1830; 900 Jahre Giengen an der Brenz. Beiträge zur Stadtgeschichte, 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Glatt (Herrschaft). 731/736 erscheint G. bei Sulz am Neckar in einer Urkunde Sankt Gallens. Am Ende des 13. Jahrhunderts gehörte es mit dem halben Dürrenmettstetten und einem Sechstel Dettingen den Herren von Neuneck. Nach deren Aussterben (1678) kam es durch Testament an das Domstift Trier, durch Verkauf an den Freiherren von Landsee und 1706 an das Stift Muri im Aargau, das Dettingen, Dießen (bei Horb), Dettlingen (Dettensee) und Neckarhausen anfügte. Nach der Säkularisation fiel die Herrschaft G. an Hohenzollern-Sigmaringen und bildete bis 1854 ein Oberamt. Über Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam G. 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Wetzel, J., Das hohenzollerische Schwarzwalddorf Glatt und das Adelsgeschlecht von Neuneck, Bll. d. württemberg. Schwarzwaldvereins 19 (1911), Neudruck 1966; Ottmar, J., Geschichte der Burg Neuneck, 1963; Hermann, W., Die niederadelige Herrschaft Glatt vom Ende des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Zs. f. hohenzollerische Geschichte 24 (1988). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Glött (Herrschaft). G. an der Glött südlich Dillingens wird im 12. Jahrhundert als Sitz eines Adelsgeschlechts erstmals erwähnt. Im 14. Jahrhundert unterstand es den Herren von Knöringen-Burgau als Ministerialen der Markgrafen von Burgau. 1537 kaufte es Anton Fugger und verwandelte das Lehen der Grafen zu Fürstenberg in Allod. Später gelangte es an die Linie Fugger-Kirchberg. Die dem schwäbischen Reichskreis zugehörigen Fugger-Glött wurden 1805/1806 in Bayern mediatisiert. L.: Wolff 205; Lieb, N., Die Fugger und die Kunst im Zeitalter der hohen Renaissance, 1958. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Göß (, Göss) (Reichsabtei). Nach älteren Siedlungsspuren erscheint 904 die villa Costiza an der Mur. Sie gehörte zu einer königlichen Gabe an die Pfalzgrafen von Bayern (Aribonen), von denen Pfalzgräfin Adela mit der Gründung eines Stifts begann. 1020 übergab ihr Sohn Aribo, Erzbischof von Mainz, das Stift G. an Kaiser Heinrich III. und schuf so für verhältnismäßig kurze Zeit die einzige Reichsabtei in den später habsburgischen Länder. Schon in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts kam die Klostervogtei über das zur Benediktinerabtei gewordene Stift aber als landesfürstliches Lehen an die steirischen Ministerialen von Stubenberg. 1782 wurde die Abtei aufgehoben. Von 1783 bis 1804 war sie Sitz des Bistums Leoben. L.: Wichner, J., Geschichte des Nonnenklosters Göss, 1892; Pelican, B., Geschichte des Benediktinerstifts Göss, 1924; Ebner, H., Die Besitzgeschichte des Nonnenstiftes Göß, Diss. Graz 1950; Bracher, K., Stift Göss, 1966; Ebner, H., Göß, LexMA 4 1989, 1570. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Gültlingen (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis 1805 zählten die erstmals um 1100 genannten, 1488 an der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar, beteiligten und 1495 zu Erbkämmerern der Herzöge von Württemberg ernannten G. mit Pfäffingen (bis 1699) und Deufringen und am Ende des 18. Jahrhunderts mit Berneck samt Überberg und Zumweiler (Zinnweiler), Garrweiler, Gaugenwald, Heselbronn und Lengenloch zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Seit 1762 war die Familie wegen erheirateter Anteile an Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher immatrikuliert. Die Oberherrlichkeit über den schon im frühalemannischer Zeit besiedelten Ort G. kam 1363 mit der Herrschaft Wildberg von den Grafen von Hohenberg an die Pfalz und 1440 an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 154, 205, 218; Schulz 263; Nagolder Heimatbuch, hg. v. Wagner, G., 1925. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hachberg, Hochberg (Herren, Herrschaft, Markgrafschaft). Nach der Burg H. (Hochberg) bei Emmendingen nannte sich eine von Markgraf Hermann († 1074), dem Sohn Herzog Bertholds I., begründete Adelslinie. Seit 1112 benannte sie sich nach der Burg Baden bei Oos (s. Baden). Von diesen Markgrafen von Baden spaltete sich nach 1197 die Linie (Baden-Hachberg bzw.) H. und von dieser 1297 die Nebenlinie (Baden-Sausenberg bzw.) Sausenberg ab. H. kam 1415 durch Kauf wieder an die Hauptlinie zurück. Die sausenbergische Linie, die 1306 Rötteln, später Lörrach und verschiedene Dörfer, 1444 Badenweiler und 1457 die Grafschaft Neuenburg (Neuchâtel) erwarb, erlosch 1503. Ihre Güter kamen an Baden, Neuenburg über eine Tochter an den Herzog von Orléans-Longueville (Longueville). 1535 fiel H. an Baden-Durlach. Für die Herrschaften Badenweiler, Rötteln und Sausenberg kam im 16. Jahrhundert die Bezeichnung Markgräflerland auf (im Gegensatz zum Breisgau Österreichs). Über Baden gelangten die meisten Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. a. Hochberg. L.: Wolff 165; Zeumer 553 II b 31; Wallner 685 SchwäbRK 5; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Weech, F. v., Die Zähringer in Baden, 1881; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, hg. v. Fester, R./Witte, H./Krieger, A., Bd. 1ff. 1892ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte Badens, 1967; Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württemberg. Franken 1978, 13ff.; Treffeisen, J., Das Abgabenverzeichnis der Markgrafschaft Hachberg und der Herrschaft Üsenberg, Jb. des Landkreises Emmendingen 1994, 147. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hadeln (Land). H. zwischen Elbemündung und Wesermündung gehörte im 8. Jahrhundert als Haduloha (797) zum Stammesgebiet der Sachsen. Nach dem Sturz Heinrich des Löwen 1180 kam es, zunehmend eingeengt auf die Marsch zwischen den Geestrücken der Hohen Lieth und der Wingst, an das Herzogtum Sachsen-Lauenburg, war aber im 13. Jahrhundert nur noch lose hieran angeschlossen. Es erlangte zahlreiche mit der Kolonisation verbundene eigene Rechte, die trotz verschiedener Eingliederungsversuche von Seiten Hamburgs (1402/1407-1481 Pfandherrschaft) wie Sachsen-Lauenburgs Bestand behielten und im 15. Jahrhundert im Hadler Landrecht aufgezeichnet wurden. Der Adel war praktisch bedeutungslos. Die drei Stände des 5,5 Quadratmeilen großen Landes waren: Der erste Stand auch Landschaft oder Hochland genannt mit den Kirchspielen Altenbruch (Altenburch), Lüdingworth, Nordleda, Neuenkirchen, Osterbruch, Osterende-Otterndorf, Westerende-Otterndorf. Der zweite Stand, auch Sietland genannt, mit den Kirchspielen Westerihlienworth (Westerihlionworth), Osterihlienworth (Osterihlionworth), Steinau, Wanna und Odisheim. Der dritte Stand war die Stadt Otterndorf. Nach dem Aussterben Sachsen-Lauenburgs kam H. 1689 unter die Verwaltung des Kaisers. 1731 fiel es an Hannover (Präsident der Regierung in Stade in Personalunion Gräfe von Hadeln), 1866 an Preußen und am 1. 11. 1946 an Niedersachsen. Die Selbstverwaltung wurde von Hannover 1852 beseitigt, die Ständeversammlung in Otterndorf 1884 durch Preußen aufgelöst. L.: Wolff 450; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Rüther, H., Geschichte des Landes Hadeln, 1949; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 11, 12, II, 29, 49, 70, 72, 73, 74, 96, III, 23, 24, 30, Haduloha, Hadalaon, Hadelere, Haedelreland, ‚Hadeln‘; Bierwirth, L., Siedlung und Wirtschaft im Lande Hadeln, 1967; Hadler Chronik, bearb. v. Rüther, E., 2. A. 1979; Hofmeister, A., Besiedlung und Verfassung der Stader Elbmarschen im Mittelalter, 1979ff.; Schmidt, H., Hadeln, LexMA 4 1989, 1817f.; Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Bd. 2 1995, 321; Drecktrah, V., Die Gerichtsbarkeit in den Herzogtümern Bremen und Verden, 2002. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hanau (Grafen). H. wird erstmals 1143 als Wasserburg der Herren von Buchen (Stammburg Wachenbuchen [Wasserbuchen] bei H.), die Vögte des Mariengredenstifts in Mainz waren, auf einer Kinziginsel erwähnt (Hagenowa). 1166/1168 erscheint als Erbe eine Adelsfamilie, die sich zunächst nach ihrer Stammburg Dorfelden bei Frankfurt am Main, 1191 nach der Burg H. benannte und Mainz rasch weitgehend aus dem Gebiet der unteren Kinzig verdrängte. Im 13. Jahrhundert erwarb sie zu ihrer gräflichen Stellung und zu Gütern um Schlüchtern durch Heirat und Erbschaft Güter in der Wetterau (Beerbung Ulrichs II. von Münzenberg 1255, ein Sechstel Münzenberg, ein Sechstel Assenheim), im Rhein-Main-Gebiet (Babenhausen) und im Spessart (kurz nach 1272 Steinau). Im 14. Jahrhundert gewann sie die Vogtei Schlüchtern und war mehrfach Inhaber der Reichslandvogtei in der Wetterau. 1320/1364 erlangte sie die Pfandschaft des Gerichts Bornheimerberg (Bornheimer Berg), 1429 die Reichsgrafenwürde. 1436 erhob sie H. zur ständigen Residenz. 1458 wurde in die Linien Hanau-Münzenberg (mit dem Sitz Hanau und den Gütern nördlich des Mains) und Hanau-Babenhausen (mit den Gütern südlich des Mains) geteilt. 1480 fiel der Linie Hanau-Babenhausen die halbe Grafschaft Lichtenberg mit Gütern im Unterelsass sowie um Kehl (Hanauer Land) an. Seitdem nannte sie sich Hanau-Lichtenberg. Um 1530 traten die Grafen zur Reformation über. 1570 beerbten die Grafen von Hanau-Lichtenberg die Grafen von Zweibrücken-Bitsch, 1642 die Grafen von Hanau-Münzenberg. Zweifelhaft ist, ob sie 1696 die seit 1685 angestrebte Erhebung in den Reichsfürstenrat gewannen. 1697 fielen die elsässischen Güter an Frankreich. Nach dem Aussterben Hanau-Lichtenbergs 1736 kam Hanau-Münzenberg mit H. durch Erbvertrag an Hessen-Kassel, Hanau-Lichtenberg (unter Landeshoheit Frankreichs) an Hessen-Darmstadt. Von 1806 bis 1810 war H. von Frankreich besetzt und wurde dann mit Ausnahme der Ämter Rodheim, Dorheim, Ortenberg, Babenhausen und des Dorfes Heuchelheim, die an Hessen-Darmstadt gelangten, zu dem neugegründeten Großherzogtum Frankfurt geschlagen. 1815 fiel die Grafschaft an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen (Provinz Hessen-Nassau) und damit 1945 an Hessen. L.: Wolff 270f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) C2; Rathgeber, J., Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, 1876; Reimer, H., Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau, Bd. 1ff. 1891ff.; Suchier, R., Genealogie des Hanauer Grafenhauses, 1894; Zimmermann, J., Hanau. Stadt und Land, 2. A. 1920; Cramer, K., Landesgeschichte der Obergrafschaft Hanau, Diss. phil. Marburg 1944; Lübbeck, F., Hanau, Stadt und Grafschaft, 1951; Hanau, Stadt und Land. Ein Heimatbuch, 1954; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972; 675 Jahre Altstadt Hanau, hg. v. Hanauer Geschichtsverein, 1978; Schwind, F., Hanau, LexMA 4 1989, 1893; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 248; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 198. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hannover (Fürstentum, Herzogtum, Kurfürstentum, Königreich, Provinz, Land, Residenz). Am Übergang der Straße von Hildesheim nach Bremen über die Leine entstand vor 1100 die um 1150 erwähnte Siedlung (vicus) Honovere, die durch Heinrich den Löwen so gefördert wurde, dass sie 1189 als civitas (Stadt?) bezeichnet werden konnte. Seit 1235/1241 gehörte sie durch Erwerb von den Grafen von Roden den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg. Ansatzpunkt für das Land H. wurde dann die mittlere Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Ihr unterstanden unter dem Namen Braunschweig-Celle Lüneburg und Celle mit H. und Harburg. 1582 erwarb sie die Reichsgrafschaft Hoya, 1585 die Reichsgrafschaft Diepholz. 1617 sprach Kaiser Matthias das Herzogtum Grubenhagen Braunschweig-Wolfenbüttels zu. Nach dem Aussterben Braunschweig-Wolfenbüttels (1634) fielen Wolfenbüttel sowie die Reichsgrafschaft Regenstein und Blankenburg an die durch August von Braunschweig-Lüneburg († 1666) begründete Linie. Die Herzogtümer Calenberg und Göttingen sowie die Güter der 1642 ausgestorbenen Linie Harburg kamen 1635/1636 an seine Neffen Friedrich († 1648) und Georg († 1641), welche die Stadt H. zwangen, Hofstaat und Soldaten aufzunehmen. 1648 erhielten die Lüneburger das Kloster Walkenried, das sie gegen Dannenberg an Braunschweig gaben. 1636 verlegte Herzog Georg seine Residenz nach H. Herzog Ernst August (Regent seit 1679, † 1698) erwarb 1689 das Herzogtum Sachsen-Lauenburg und erreichte 1692/1708 die Erhebung zum Kurfürsten (Kurbraunschweig, später Kurhannover). Sein Sohn erlangte 1700 die Herrschaft Wildeshausen und vereinigte nach dem Tode seines Onkels und Schwiegervaters Georg Wilhelm von Braunschweig-Celle (1705) alle nichtbraunschweigischen Güter der Welfen (Calenberg-Göttingen, Grubenhagen, Lüneburg). 1714 begann auf Grund einer Sukzessionsakte von 1701 - Herzog Ernst Augusts Gemahlin Sophie von der Pfalz war Enkelin des englischen Königs Jakob I. - eine bis 1837 währende Personalunion mit England/Großbritannien. 1720 wurden durch Kauf die Herzogtümer Verden und Bremen von Schweden erworben, 1731 das Land Hadeln und 1741 das Amt Blumenthal und das Gericht Neuenkirchen gegen Abtretung Vegesacks an die Reichsstadt Bremen. Damit war insgesamt ein Herrschaftsgebiet von rund 700 Quadratmeilen mit 750000 Einwohnern geschaffen, für das der Kurfürst sechs Stimmen im Reichsfürstenrat (Calenberg, Celle, Grubenhagen, Bremen, Verden, Sachsen-Lauenburg) und drei Stimmen im westfälischen Reichsgrafenkollegium (Hoya, Diepholz, Spiegelberg [, Hallermunt an Graf Platen überlassen]) sowie 5 Stimmen im niedersächsischen Reichskreis (Celle, Grubenhagen, Calenberg, Sachsen-Lauenburg, Bremen), 3 Stimmen im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis (Hoya, Diepholz, Spiegelberg) und 1 Stimme im obersächsischen Reichskreis (Walkenried) hatte. 1737 gründete H. die Landesuniversität Göttingen. 1752 gewann es die Pfandherrschaft über die Reichsgrafschaft Bentheim. Dazu kam die Schirmherrschaft über die Stadt Hildesheim, die Reichsstadt Goslar und die Reichsabtei Corvey. 1801/1802 war H. von Preußen besetzt. 1803 erhielt es durch § 4 des Reichsdeputationshauptschlusses für seine Ansprüche auf die Grafschaft Sayn-Altenkirchen Hildesheim, Corvey und Höxter sowie für seine Rechte und Zuständigkeiten in den Städten Hamburg und Bremen und die Abtretung des Amtes Wildeshausen das Hochstift Osnabrück, wurde aber durch Erwerbungen Preußens in Westfalen von diesem umklammert. Von 1803 bis 1813 war es von Frankreich besetzt (Regierung zuerst in Lauenburg, dann in Schwerin im Exil), 1806 für wenige Monate Preußen einverleibt. Von 1807 bis 1813 gehörte der südliche Teil Hannovers mit Göttingen, Grubenhagen und Clausthal zum Königreich Westphalen, vom 10. 12. 1810 bis 1813 der nördliche Teil unmittelbar zu Frankreich. Seit dem 12. 10. 1814 war H. ein Königreich, das 1815 um Osnabrück, Emsland, Lingen, Meppen, Ostfriesland (im Tausch mit Preußen gegen Lauenburg), Hildesheim, Goslar und das Untereichsfeld vergrößert und um Lauenburg verkleinert wurde. 1819 wurde eine Verfassung eingeführt, die 1833 durch ein neues Staatsgrundgesetz ersetzt wurde (bis 1837, hannoverscher Verfassungskonflikt), das seinerseits 1840/1848 reformiert wurde. Die nach 1848  geschaffene Justizorganisation (Amtsgericht, Obergericht, Oberappellationsgericht) beeinflusst  die Gesetzgebung anderer Bundesstaaten und wirkt sich noch auf die Reichsjustizgesetze von 1877/1879 aus. Am 20. 9./3. 10. 1866 wurde H. von Preußen annektiert. Am 1. 10. 1867 wurde die preußische Verfassung eingeführt. Der preußischen Provinz wurde 1922 die Grafschaft Pyrmont Waldecks und 1932 gegen Abtretung des Kreises Ilfeld an die Provinz Sachsen der Kreis Grafschaft Schaumburg zugeteilt. Am 23. 8. 1946 wurde das Land H. wiedererrichtet, ging aber am 1. 11. 1946 in Niedersachsen auf, dessen Hauptstadt die Stadt H. wurde. L.: Wolff 436; Zeumer 554 II b 63, 10-12 (England); Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 227; Havemann, W., Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, Bd. 1ff. 1853ff.; Oppermann, H., Zur Geschichte Hannovers 1832-1860, Bd. 1f. 2. A. 1968; Heinemann, O. v., Geschichte von Braunschweig und Hannover, Bd. 1f. 1884ff.; Hassell, W. v., Geschichte des Königreiches Hannover, Bd. 1ff. 1898ff.; Meier, E. v., Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 1680-1860, Bd. 1f. 1898ff.; Loewe, V., Bibliothek der hannoverschen und braunschweigischen Geschichte, 1908; Tecklenburg, A./Dageförde, K., Geschichte der Provinz Hannover, 3. A. 1921; Topographische Landesaufnahme des Kurfürstentums Hannover 1764-1786, Begleitwort v. Wagner, H., 1924; Wolters, G., Das Amt Friedland und das Gericht Leineberg, 1927; Schnath, G., Die kurhannoverische Landesaufnahme 1764-86, Hannov. Magazin 7, 1931; Schnath, G., Die kurhannoverische Landesaufnahme des 18. Jh. und ihre Kartenwerke, Mitt. des Reichsamts für Landesaufnahme 1933-1934; Busch, F., Bibliothek der niedersächsischen Geschichte 1908-32, 1938; Schnath, G., Geschichte Hannovers im Zeitalter der neunten Kur und der englischen Sukzession 1674-1714, Bd. 1ff. 1938-1982; Schnath, G., Geschichtlicher Handatlas Niedersachsens, 1939; Mundhenke, D., Das Patrimonialgericht Adelebsen, 1941; Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2 1933-1935, 1953; Die Kurhannoversche Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, bearb. v. Engel, F., 1959; Schnath, G., Niedersachsen und Hannover, 4. A. 1964; Kühlhorn, E., Ortsnamenlexikon für Südniedersachsen, 1964; Busch, S., Hannover, Wolfenbüttel und Celle. Stadtgründungen und -erweiterungen in drei welfischen Residenzen vom 16. bis 18. Jahrhundert, 1969; Hellfaier, D./Last, M., Historisch bezeugte Orte in Niedersachsen bis zur Jahrtausendwende, 1976; Barmeyer, H., Hannovers Eingliederung in den preußischen Staat: Annexion und administrative Integration, 1983; Dann, U., Hannover und England 1740-1760, 1986; Press, V., Kurhannover im System des alten Reichs 1692-1803, 1986; Zimmermann, H., Hannover. Geschichte unserer Stadt, 1986; Müller, S., Stadt, Kirche und Reformation, 1987; Müller, S., Hannover im 18. Jahrhundert, 1987; Hannover und sein Umland, hg. v. Hauptmeyer, C., 1994; Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck, R., 1995; Rechtsquellen aus den hannoverschen Landen, hg. v. Oberschelp, R., 1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 250; Roolfs, C., Der hannoversche Hof von 1814 bis 1866, 2005; Thompson, A., Britain, Hanover and the Protestant Interest 1688-1756, 2006; Kempf, S., Wahlen zur Ständeversammlung im Königreich Hannover 1848-1866, 2007; Boetticher, E. v., Die Justizorganisation im Königreich Hannover nach 1848 und  ihre Ausstrahlungskraft auf die Staaten des .Deutschen Bundes und das Reich bis 1879, 2014;Köster, F., Das Ende des Königreichs Hannover und Preußen, 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hardegg (reichsunmittelbare Grafschaft). Die im 12. Jahrhundert errichtete Burg H. an der Thaya in Niederösterreich war Sitz der Grafen von H., die sich vor 1187 Grafen von Plain (bei Salzburg bzw. Reichenhall) nannten. 1278 verlieh König Rudolf von Habsburg die dem Reich 1260 durch Aussterben des Mannesstammes heimgefallene Grafschaft an den dritten Gemahl der Witwe des letzten Grafen Berthold von Rabenswald (Rabenswalde). 1481 fiel die bedeutende, seit dem Ende des 15. Jahrhunderts reichsunmittelbare Grafschaft (mit Hardegg, Pulkau und Retz [1280]) durch Erbvertrag und Verzicht an Kaiser Friedrich III. und damit an Österreich. Dort kam H. 1495 ohne Retz an die Prüschenk, die gleichzeitig zu Reichsgrafen von H. erhoben wurden. L.: Wolff 26; Jordan, R./Helmreich, J., Hardegg, 1964; Hardegg und seine Geschichte, 1976; Weltin, M., Böhmische Mark, Reichsgrafschaft Hardegg und die Gründung der Stadt Retz, Retzer Heimatbuch Bd. 1 2. A. 1984, 7ff.; Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, hg.v. Zehetmayer, R., 2001; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Harling (Freiherren, Reichsritter). Von 1739 bis 1805 waren die Freiherren von H. mit dem 1733 von den Münchingen erworbenen Gut und Schloss Münchingen Mitglieder des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Von 1770 bis 1795 waren sie wegen erheirateter Teile von Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher immatrikuliert. L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 205; Kollmer 379; Schulz 263. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Harrach (Reichsfreiherren, Reichsgrafen). Das in Böhmen und Oberösterreich begüterte Adelsgeschlecht H. wird 1195 erstmals erwähnt. Zunächst erwarb es Güter in Kärnten und in der Steiermark, 1524 die Herrschaft Rohrau in Niederösterreich. 1550 wurde es in den Stand der Reichsfreiherren erhoben, 1627 in den Stand der Reichsgrafen. 1620 erhielt es aus der böhmischen Konfiskationsmasse reiche Güter. Im Reichsfürstenrat wurde die Familie zu den schwäbischen Grafen gerechnet. L.: Zeumer 554 II b 61, 21. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hatzfeld, Hatzfeldt (Herren, Reichsgrafen, Reichsfürsten, Reichsritter). Nach der 1282 erwähnten Burg H. an der oberen Eder benannte sich eine seit 1138/1145 nachweisbare edelfreie Familie (Hepisvelt). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts teilte sie sich in zwei Hauptlinien. Sie musste 1311 ihre Burg an Hessen zu Lehen auftragen, erwarb aber um 1380/1430 die reichsunmittelbare Herrschaft Wildenburg bei Altenkirchen sowie 1387 Bringhausen und 1503 Eifa. Die Herrschaft H. kam nach dem Aussterben einer Linie 1570, 1588 und 1772 an die Landgrafen von Hessen. 1635/1640 wurde die Familie H. in den Reichsgrafenstand erhoben. 1641 erlangte sie aus der Konfiskationsmasse des Grafen Schaffgotsch die freie Standesherrschaft Trachenberg (Drachenberg) in Niederschlesien(, die 1741 Fürstentum wurde). Dazu kamen weitere Güter (1639 Belehnung mit den Teilen Mainz‘ der Grafschaft Gleichen [1794 an Mainz zurück], 1641 Herrschaften Haltenbergstetten [vom Hochstift Würzburg, 1794 dorthin zurück], Rosenberg, Waldmannshofen, Pfand der Herrschaft Laudenbach bei Weikersheim). Außerdem gehörte zu den Ländereien der Fürsten die niedere Herrschaft Kranichfeld und die Herrschaft Blankenhain im obersächsischen Reichskreis. Mit Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen, Eulenhof, Neubronn, Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental, Wermutshausen und dem 1637 erworbenen, 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg fallenden Waldmannshofen zählten die H. im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken (außerdem um 1700 zum Kanton Rhön-Werra), mit dem Kirchspiel Friesenhagen und mit den Schlössern Wildenburg und Krottorf (bei Friesenhagen)sowie Wissen rechts der Sieg, Schönstein und Merten in der Linie Hatzfeld-Wildenburg (Hatzfeld-Wildenberg) zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Durch König Friedrich den Großen von Preußen wurde der Linie Hatzfeld-Trachenberg der Fürstenstand verliehen. Bei ihrem Aussterben (1794) wurde sie von Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein beerbt, dem 1803 der preußische Fürstenstand bestätigt wurde. Die von ihm begründete Linie Hatzfeld-Trachenberg erhielt 1900 den Titel eines Herzogs von Trachenberg. Der Linie Hatzfeld-Wildenburg wurde 1870 die preußische Fürstenwürde verliehen. L.: Wolff 398ff.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten 183; Riedenauer 124; Neumaier 149, 173; Genealogischer Kalender 1753, 547; Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser, Bd. 1 1951, 485ff.; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J., Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeld, 1975; Friedhoff, J., Die Familie von Hatzfeldt, 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Helmstadt (reichsritterschaftlicher Ort). H. bei Sinsheim wird erstmals 782 in Lorscher Urkunden erwähnt. Es war Sitz der im 13. Jahrhundert weit verzweigten Adelsfamilie von H. (1229), deren Angehörige ursprünglich Ministeriale der Staufer waren. 1273 kam es durch Auftragung an die Pfalz. Diese belehnte 1401 die Herren mit dem später zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden Dorf, das 1681 nach deren Aussterben an die Berlichingen und Auerbach fiel. Von der Pfalz kam es 1803 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Wolff 510; Senges, W., Geschichte des Kraichgaudorfes Helmstadt, 1937. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft, Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main, Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723 Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar, Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach erfolgreicher Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der Karolinger 911 mit Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im Auftrag des Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter den Saliern hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen Werner, die als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung einnahmen, die Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts trat der Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H. 1121 übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von Gudensberg), 1122 über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des Hauptgerichts der Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das zunächst Land an der Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich eine Reihe verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen konnte (Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel, Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem Interregnum (1254-1273) in zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms, Büdingen). 1247 starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit Landgraf Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf Ludwigs von Thüringen, Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte Landgraf Heinrich Raspes) vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247-1264) mit dem Hause Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den Widerstand des Erzbischofs von Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in Kassel von Thüringen zu lösen und mit den Werrastädten Eschwege und Witzenhausen für ihren 1244 geborenen Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der 1265 zu den bisherigen Gütern zwischen Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen erwarb und sich seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz durchsetzte. Am 11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von Nassau auf Grund der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach zahlreichen kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297 Grebenstein) und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330 (Hofgeismar) Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in Oberhessen und Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde Kämpfe mit dem Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl IV. bestätigte Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373 begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel, Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456) zu hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel) gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461 bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar, Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau (Melnau), halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und Fritzlar-Naumburg aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar und 1434 Corvey unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen auch Fulda und Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat die Grafschaft Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt Goar, Braubach) und den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458 erfolgte Teilung Hessens in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das große hessische Landgesetz von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel) aufgezeichnet wurde, war nur vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der Großmütige zum Luthertum über, 1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die Universität Marburg als erste protestantische Universität gegründet und wurden zugleich die hessischen Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des Großmütigen (1567) wurde allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt. Wilhelm IV. erhielt Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte Hessens), Ludwig IV. Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der Jüngere mit ca. 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels und Georg I. Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere starb 1583 erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604 starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866 erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100 Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175 Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land. Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815 erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz. Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern. Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866 musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis 1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb 1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines Übertritts auf die österreichische Seite von Preußen annektiert (Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die preußischen Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise Sankt Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald [Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch Proklamation der amerikanischen Militärregierung mit den rechtsrheinischen Teilen des Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in Land H. umbenannt. Die Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig Hessen-Kassel und 1968 im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien Hessen-Rumpenheim und Battenberg/Mountbatten fort. L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Dilich, W., Synopsis descriptionis totius Hassiae, hg. v. Rener, M. u. a., 2012; Sammlung fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd. 1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd. 1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen, 1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und Staatsarchiv, Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums Hessen, 1872; Knetsch, K., Das Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant und der Landgrafen von Hessen, Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom Großherzogtum Hessen 1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen 1840-1861,-Karte vom Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess. Landesvermessungsamt, o. J.; Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.; Klibansky, E., Die topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Reimer, H., Historisches Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich, W., Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen, hg. v. Stengel, E., 1927, Schriften des Landesamts für gesch. Landeskunde 5 (1927), Einleitung neugedruckt bei Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen Geschichte, 1960; Classen, W., Die kirchliche Organisation Alt-Hessens im Mittelalter samt einem Umriss der neuzeitlichen Entwicklung, 1929; Falk, H., Die kurmainzische Beamtenorganisation in Hessen und auf dem Eichsfelde bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen und Verkaufspolitik in Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W., Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1 Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt, G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze, 1938; May, K., Territorialgeschichte des Oberlahnkreises, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch, 1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W., Die althessischen Ämter im Kreis Gießen. Geschichte ihrer territorialen Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg, Lichtenau und Felsberg, 1941; Kürschner, W., Das Werden des Landes Hessen, (1950); Blume, H., Das Land Hessen und seine Landschaften, 1951; Dülfer, K., Fürst und Verwaltung. Grundzüge der hessischen Verwaltungsgeschichte vom 16. bis 19. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 3 (1953); Werle, H., Das Territorialbild Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt zur rheinhess. Landeskunde 3 (1954); Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des Landes Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.; Kleeberger, E., Territoralgeschichte des hinteren Odenwaldes, 1958; Kellner, W., Landrecht und Landesgeschichte, Betrachtungen zu einer hessischen Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9 (1959); Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Geschichtlicher Atlas von Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10, 27, 33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 4: Hessen, hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965ff.; Demandt, B., Die mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen südlich des Mains, 1966; Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967, H. 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968; Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen); Lennarz, U., Die Territorialgeschichte des hessischen Hinterlandes, 1973; Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975; Ruppel, H./Müller, K., Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, 1978; Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft Hessen im Mittelalter, 1981; Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567. Staatsbildung im Übergang vom Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U., 1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon, 1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v. Roth, H./Wamers, E., 1984; Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband, hg. v. Schwind, F., 1984; Lilge, H., Hessen in Geschichte und Gegenwart, 1986; Das Werden des Landes Hessen, hg. v. Heinemeyer, W., 1987; Hessischer Flurnamenatlas, hg. v. Ramge, H., 1987; Wolff, F./Engel, W., Hessen im Bild alter Landkarten, 1988; Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert., 1989; Demandt, K., Regesten der Landgrafen von Hessen, 1989; Hessische Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W., Appellation in den zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 42 (1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E., Die hessischen Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815 bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815 bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis 1945, 2003; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K., Kurhessens Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B. u. a., 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.a.,2010; Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W., 2010; . Gerichtsstätten in Hessen (http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst), bearb. v. Eckhardt, Wilhelm A., 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.; Das Land Hessen, hg. v. Röming, A. u. a., 2014; Handbuch der hessischen Geschichte Band 3 Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca. 900-1806, hg. V. Speitkamp, W. , 1014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hochaltingen (Herrschaft). H. (Haheltingen) bei Nördlingen war Sitz der Adelsherrschaft H. Seit 1238 unterstand es den Hürnheim-Niederhaus-Hochaltingen, bei deren Aussterben es über die Erbtochter 1585 an die Freiherren von Welden kam. Seit 1764/1777 gehörte es durch Kauf zu Oettingen-Spielberg. Die Herrschaft war reichsritterschaftlich (Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben). 1806 kam sie an Bayern. L.: Monninger, Das Ries und seine Umgebung, 1892; Hölzle, Beiwort 52. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hohenheim (Reichsgrafen). Herzog Karl Eugen von Württemberg ließ 1774 seine Geliebte Franziska von Adelmannsfelden, geb. von Bernerdin (10. 1. 1748-1. 1. 1811), zur Reichsgräfin von H. erheben. Sie zählte mit dem 1640 an die Bernerdin (Bernardin) gelangten Schloss Sindlingen zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und mit dem 1785 von den Stein zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Mühlhausen an der Enz und dem 1790 von den Stein zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Rittergut Bächingen zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Kollmer 381. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hohenlohe (Grafschaft, Fürstentum). Die erstmals 1153 bezeugten Herren (Konrad, Heinrich) von Weikersheim nannten sich seit 1178/1198 nach der die Straße Frankfurt-Würzburg-Augsburg beherrschenden Burg H. (Hohlach) bei Uffenheim. Im staufischen Reichsdienst erlangten sie 1232/1235 Langenburg und 1250 Öhringen, später Neuenstein, Möckmühl (1445 Verkauf an Pfalz) und Waldenburg sowie den Grafenrang. Trotz der Gabe Mergentheims an den Deutschen Orden (1219) und mehrfacher Erbteilung (1215/1254 Hohenlohe-Hohenlohe [bis 1412], Hohenlohe-Brauneck [bis 1390/1434] und Hohenlohe-Weikersheim) gelang ihnen die Errichtung eines fast geschlossenen Herrschaftsgebiets um Kocher und Tauber. Seit 1530 wurden sie (wegen der erbrechtlich begründeten, aber tatsächlich nicht umsetzbaren Belehnung mit den Grafschaften Ziegenhain und Nidda) als Reichsgrafen anerkannt, waren etwa zu dieser Zeit aber auch im Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1551/1553 erfolgte die Teilung des erst 1551 wieder vereinigten Gebiets in die protestantische, 1764 gefürstete Linie Hohenlohe-Neuenstein und die (seit 1667 wieder) katholische, 1744 gefürstete, nach der (erstmals 1253 erwähnten, als Lehen des Hochstifts Regensburg erlangten) Burg Waldenburg bei Schwäbisch Hall benannte Linie Hohenlohe-Waldenburg. Die Linie Hohenlohe-Neuenstein teilte sich dann in die Zweige Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Kirchberg und Hohenlohe-Öhringen (Hohenlohe-[Neuenstein-]Öhringen) (bis 1805). Sie erwarb 1631 durch Erbschaft die halbe Grafschaft Gleichen mit Ohrdruf. Die Linie Hohenlohe-Waldenburg zerfiel 1615 in Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728) und Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) sowie Hohenlohe-Schillingsfürst, das sie beerbte, sich aber wiederum in die Linien Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Schillingsfürst aufteilte (seit 1840 infolge des 1834 erfolgten Anfalls des Erbes des letzten Landgrafen von Hessen-Rotenburg[-Rheinfels] preußische Herzöge von Ratibor und Fürsten von Corvey). Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 wurden die Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Ingelfingen und Hohenlohe-Neuenstein entschädigt. 1806 fielen die zum fränkischen Reichskreis zählenden hohenlohischen Gebiete, die etwa 32 Quadratmeilen mit rund 100000 Einwohnern in 17 Städten, 7 Marktflecken und etwa 250 Dörfer und Weilern umfassten, überwiegend an Württemberg, im Übrigen an Bayern (Kirchberg [1810 an Württemberg], Schillingsfürst). S. Baden-Württemberg. L.: Zeumer 554 II b 62, 1; Wallner 692 FränkRK 7 a-d, 9 a, b; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Fischer, A., Geschichte des Hauses Hohenlohe, Bd. 1f. 1868ff.; Hohenlohisches Urkundenbuch (1153-1375), hg. v. Weller, K./Belschner, C., Bd. 1ff. 1899ff.; Weller, K., Geschichte des Hauses Hohenlohe (bis Mitte des 14. Jahrhunderts), Bd. 1f. 1904ff.; Belschner, C., Die verschiedenen Linien und Zweige des Hauses Hohenlohe seit 1153, 1926; Engel, W., Würzburg und Hohenlohe, 1949; Fischer, W., Das Fürstentum Hohenlohe im Zeitalter der Aufklärung, 1958; Schremmer, E., Die Bauernbefreiung in Hohenlohe, 1963; Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser, Bd. 9 1971; Thumm, A., Die bäuerlichen und dörflichen Rechtsverhältnisse des Fürstentums Hohenlohe im 17. und 18. Jahrhundert, 1971; Hohenlohische Dorfordnungen, bearb. v. Schumm, K./Schumm, M., 1985; Seibold, G., Die Radziwillsche Masse, 1988; Wendehorst, A., Hohenlohe, LexMA 5 1990, 82; Kleinehagenbrock, F., Die Grafschaft Hohenlohe im Dreißigjährigen Krieg, 2003; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 563; Die Familie Hohenlohe - Eine europäische Dynastie im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Hannig, A. u. a., 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hohenstadt (reichsritterschaftlicher Ort). Um 1147 erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von Ellwangen. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die es von 1361 bis 1367 den Herren von Westerstetten und von 1376 bis 1407 den Wöllwarth zu Lehen gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann aus Schwäbisch Hall bzw. Adelmannsfelden. Er gab 1407 die Hälfte an seine Tochter als Mitgift und veräußerte 1408 die andere Hälfte an seinen Schwiegersohn Georg Schenk von und zu Schenkenstein (Schenk von Schenkenstein). 1530 kaufte Hieronymus Adelmann von Adelmannsfelden Burg und Dorf. 1680 wurde die Familie, die auch Schechingen und Rechberghausen hatte, zu Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen erhoben. Der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Holstein (Gau, Herzogtum). H. erscheint um 800 als nördlicher Teil des Stammesgebiets der Sachsen (Nordalbingien). Es setzte sich zusammen aus Dithmarschen im Westen, Stormarn im Süden, H. (Holsten, Holsaten = Waldsassen) im Norden und Wagrien im Osten. Es wurde von Karl dem Großen mit Hilfe der slawischen Abodriten unterworfen, denen er dafür Wagrien überließ. Die holsteinischen Gebiete waren im allgemeinen ein Teil des Herzogtums Sachsen, doch gehörte Dithmarschen zur Grafschaft Stade, später zum Erzbistum Bremen (Hamburg-Bremen). Herzog Lothar von Süpplingenburg ernannte 1110/1111 Adolf von Schauenburg (Schaumburg) zum Grafen von H. und Stormarn. Adolf II. eroberte Wagrien. Adolf III. erlangte nach dem Sturz seines Lehnsherren Heinrich des Löwen (1180) auch die Herrschaft über Dithmarschen, verlor die Güter aber 1201/1214 an Dänemark. Adolf IV. gelang die Wiedereroberung mit dem Sieg von Bornhöved (1227). Dithmarschen fiel allerdings an das Erzstift Bremen zurück. Nach 1261 teilte sich die Familie in mehrere Linien (1272/1273, 1294/1297). Die Schauenburger (Schaumburger) Linie, welche die Stammgrafschaft Schaumburg und die Herrschaft Pinneberg innehatte, erlosch 1640. Die Rendsburger Linie vereinigte nach und nach die übrigen Güter (1316 Holstein-Segeberg, 1390 Holstein-Plön), erwarb Schleswig zeitweise faktisch, 1375/1386 nach dem Aussterben des dänisch-schleswigschen Herzogshauses als Lehen Dänemarks. Seitdem blieben Schleswig und H. in fester staatsrechtlicher Verbindung. Als 1459 die Linie ausstarb, kamen Schleswig und H. auf Grund des Vertrages von Ripen (1460) in Personalunion an das Haus Oldenburg, das 1448 den Thron in Dänemark bestiegen hatte. 1474 wurde H. mit Stormarn, Wagrien und Dithmarschen, das endgültig aber erst 1559 einverleibt wurde, durch Kaiser Friedrich III. zum reichsunmittelbaren Herzogtum erhoben (und damit von Sachsen bzw. Sachsen-Lauenburg bzw. seit 1434 den Bischöfen von Lübeck gelöst). Eine Teilung von 1490 schuf einen königlichen Segeberger Anteil und einen herzoglichen Gottorper (Gottorfer) Anteil. 1524 wurde Friedrich zum König von Dänemark (Friedrich I.) gekrönt und wurden damit Schleswig und H. wieder vereint. (Die neben dem Herzogtum H. bestehende Grafschaft H. wurde nach dem Aussterben der Grafen von Holstein und Stormarn 1640 an den König von Dänemark verkauft). Am Ende des 18. Jahrhunderts bestanden auf dem Gebiet Holsteins die Herzogtümer Holstein-Glückstadt und Holstein-Gottorp (Holstein-Gottorf). Der Wiener Kongress des Jahres 1815 erklärte H. zum Mitglied des Deutschen Bundes. S. Schleswig-Holstein. L.: Wolff 444ff.; Wallner 706 NiedersächsRK 6, 7; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) C1; Geerz, F., Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859, 1859; Schott, C., Beiträge zur Landeskunde von Schleswig-Holstein, 1953; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, II, 39, 40, 49, 72, III, 11, 14, 24, 33, Holcetae, Holzeten, Holsati, Holtsatia, Holzatenses, Holstenland, ‚Holstein‘; Dankwerth, C., Die Landkarten von Joh. Meyer, Husum, aus der Neuen Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein 1652, neu hg. v. Domeiner, K./Haack, M., 1963; Wieden, H. bei der, Schaumburgische Genealogie, 1966; Kahlfuss, H., Landesaufnahme und Flurvermessung in den Herzogtümern Schleswig, Holstein, Lauenburg vor 1864, 1969; Brandt, O./Klüver, W., Geschichte Schleswig-Holsteins, 8. A. 1981; Kramer, K., Volksleben in Holstein (1550-1800), 1987; Opitz, E., Schleswig-Holstein, 1988; Hoffmann, E., Holstein, LexMA 5 1990, 100ff.; Geschichte Schleswig-Holsteins, hg. v. Lange, U., 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 180; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 812; Die Fürsten des Landes. Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg, hg. v. Rasmussen, C. u. a., 2008; Eick, S., Die Kanzlei und das Urkundenwesen der Grafen von Holstein-Schaumburg zwischen 1189 und 1209, 2008; Risch, H., Der holsteinische Adel im Hochmittelalter, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ilbenstadt (Stift, Abtei). In dem schon 818 besiedelten I. an der Nidda errichteten vermutlich an Stelle eines Adelshofes 1123 die Grafen von Cappenberg (Kappenberg) auf Anregung des Erzbischofs von Mainz 1123 ein Prämonstratenserstift. Das 1657 zur Abtei gewandelte Stift erstrebte die Reichsunmittelbarkeit, konnte diese aber nicht erreichen. Andererseits gelang es auch der Burggrafschaft Friedberg nicht, das Kloster und seine reichen, vielleicht letztlich von den Konradinern stammenden Güter zu gewinnen. 1803 kam I. (unter Auflösung des Stiftes) an Leiningen-Westerburg-Altleiningen (Leiningen-Westerburg) 1806 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. L.: Heinemeyer, L., Ilbenstadt, LexMA 5 1990, 377. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ilfeld (Kloster). Seit 1154 erscheint eine vielleicht von (Kaiser) Lothar von Süpplingenburg (1125-1137) mit Reichsgut ausgestattete Adelsfamilie, die sich nach der Burg I. bei Nordhausen nannte. 1190 gründete sie dort ein Stift, das 1247 in Appenrode, Auleben, Girbuchsrode, Niederspier, Wasserthalleben (Thalleben), Otterstedt, Westerengel, Niedersachswerfen (Sachswerfen), Baldenrode, Woffleben (Wolffleben), Espe, Kirchengel und Oberilfeld begütert war. 1252 erklärte König Wilhelm von Holland, I. sei von den Grafen von Hohnstein, die auch die Vogtei hatten, auf Reichsboden gegründet worden. Über Hohnstein und Preußen (1866 Provinz Hannover, 1932 Provinz Sachsen) gelangte I. 1946 zur Provinz Sachsen-Anhalt bzw. 1947 zum Land Sachsen-Anhalt. Der südliche Teil des Landkreises I. fiel zum 1. 10. 1932 an den Landkreis Grafschaft Hohenstein. L.: Wolff 424; Meyer, K., Kloster Ilfeld, 1897; Köhler, C., Ilfelder Regesten, Bd. 1 1932; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz im Hochmittelalter, 1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Italien (Halbinsel, Königreich). Der 768 von König Karl dem Großen den Langobarden abgewonnene Teil Italiens, den König bzw. Kaiser Otto der Große 951/962 wieder an das deutsche Reich zog und in dem sich seit dem 11. Jahrhundert nach Selbständigkeit strebende Kommunen entwickelten, zerfiel seit dem hohen Mittelalter in zahlreiche Reichslehen (10 größere Herzogtümer und 250 kleine Lehen). Nach dem Scheitern der Idee eines einheitlichen Imperiums unter der Herrschaft der Staufer stand I. für drei Jahrhunderte im Zeichen verhältnismäßig selbständiger Mittelstaaten mit teils fürstlicher oder quasifürstlicher Spitze (Visconti, Este, Gonzaga), teils republikanischer Gestaltung (Venedig, Genua, Lucca, Siena), denen der Kirchenstaat und das Königreich (beider) Sizilien (mit Neapel) im Süden gegenüberstanden. Als dem Heiligen Römischen Reich angehörige Teile Italiens galten vor allem: Fürstentum Carrara, Fürstentum Castiglione, Fürstentum Comacchio, Fürstentum Correggio, Fürstentum Doria, Herzogtum Ferrara, Herzogtum Finale, Herzogtum Florenz (Toscana), Herzogtum Genua (leugnete Reichszugehörigkeit wurde aber zu Reichssteuern herangezogen), Herzogtum Guastalla, Lucca (leugnete die Reichszugehörigkeit, wurde aber zu Reichssteuern herangezogen), Herzogtum Mailand (Modena-Reggio), Herzogtum Mantua, Herzogtum Massa, Herzogtum Mirandola, Herzogtum Modena, Herzogtum Monaco, Herzogtum Montferrat, Neapel, Herzogtum Novellara, Herzogtum Parma, Herzogtum Piacenza, Savoyen (Savoyen-Piemont, Reichsstand, der nicht mehr zu den Reichstagen erschien, weil er sich für souverän hielt), Sizilien, Soramo, Herzogtum Spinola, Toscana/Toskana sowie Venedig. Mit dem Zug Frankreichs gegen die auf die Anjou gefolgte aragonesische Seitenlinie in Neapel (1494) wurde I., in dem es in der Neuzeit 137 Bistümer gab, zum Streitobjekt zwischen Frankreich und Spanien/Habsburg, in dem Spanien/Habsburg die Vorherrschaft gewann. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger (1700) erhielt nach dem spanischen Erbfolgestreit (1701-1713/1714) die spanische Linie der französischen Bourbonen den Süden (Neapel, Sizilien), Österreich den Norden (Mailand). Infolge des Aussterbens einheimischer Dynastien fielen Toskana und Mantua an Österreich, Parma-Piacenza dagegen an Frankreich. Die verbleibenden Herzöge von Savoyen-Piemont gewannen 1713 den Königstitel mit Sizilien, das sie 1720 gegen Sardinien tauschten (Königreich Sardinien). 1731 bestanden 13 lombardische Reichslehen (u. a. Mailand, Mantua, Montferrat, Mirandola, Gonzagische Fürstentümer), 19 ligurische Reichslehen (u. a. Gebiete der Doria), 20 bononesische Reichslehen (u. a. Modena, Ferrara, Gebiete der Spinola und der Doria), 10 toskanische Reichslehen (u. a. Florenz, Piombino, Soramo, Comacchio) und 11 tirnisanische Reichslehen (u. a. Fürsten von Massa, Malaspina). Zwischen 1734 und 1737 brach die Reichsitalienpolitik zusammen (vgl. Calice, Veppo, Avulla, Spigno, Novi, Gavi, Palladio, Val di Taro, Albano bzw. Albanum, Pavia, Angleria, Castro, Malgrate, Siena). Seit 1796 drang wiederum Frankreich in I. ein und errichtete verschiedene Republiken, die später teils Frankreich eingegliedert wurden (Doria, Ferrara, Finale, Lucca, Mirandola, Neapel, Novellara, Spinola, Soramo), teils in französisch beherrschte Königreiche umgewandelt wurden. 1815 wurden Österreich (Lombardo-Venetien, Toskana, Modena) und die Bourbonen (Neapel-Sizilien, Lucca, 1847 Parma-Piacenza) wieder nach I. zurückgeführt. Piemont-Savoyen gewann Genua. Als Folge des erwachenden Nationalgefühls und des sog. risorgimento kam es 1859 zum sardinisch-piemontesisch-französischen Feldzug gegen Österreich, das 1859 die Lombardei räumen musste. 1860 wurden Toskana, Modena, Parma und die Romagna an Sardinien (Sardinien-Piemont, Piemont) angeschlossen, das seinerseits Savoyen an Frankreich abgeben musste. Danach wurden die Bourbonen aus Neapel-Sizilien vertrieben. Auch die Marken und Umbrien wurden Sardinien (Sardinien-Piemont, Piemont) angegliedert. Viktor Emanuel II. nahm 1861 den Titel eines Königs von I. an. 1866 wurde Venetien (Österreichs) gewonnen und 1860/1870 der Kirchenstaat bis auf geringe Reste eingezogen. Am 23. Mai 1915 erklärte I. seinem Verbündeten Österreich-Ungarn den Krieg und gewann danach Südtirol. S. a. Lombardei. L.: Aretin, Das alte Reich 2, 92ff.; Punti essenziali toccanti la Commissione Imperiale in Italia im Akt Plenipotenz 3 des Haus-, Hof- und Staatsarchivs Wien; Moser, J., Compendium juris publici moderni imperii Romani oder Grundriß der heutigen Staatsverfassung des Römischen Kayserthums, 1729; Overmann, A., Die Besitzungen der Großgräfin Mathilde von Tuscien nebst Regesten ihrer Urkunden, 1892 (Diss.); Croce, B., Storia dell‘età barocca in Italia, 1929; Goez, W., Italien im Mittelalter, Bd. 1f. 1942; Pieri, P., Il Rinascimento e la crisi militare italiana, 1952; Landogna, F., Storia d‘Italia, 1957; Waley, D., Die italienischen Stadtstaaten, 1960; Storia d‘Italia, ed. Valeri, N. F., 2. A. Bd. 1ff. 1965ff.; Kramer H., Geschichte Italiens, Bd. 1f. 1968; Volpe, Storia d‘Italia, Bd. 1f. 1968ff.; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in Reichsitalien, 1970f.; Storia d'Italia, Bd. 1ff. 197ff.; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien (9.-12. Jahrhundert), 1979; Schumann, R., Geschichte Italiens, 1983; Goez, W., Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, 1984; Fellner, F., Die österreichische Geschichtsforschung über Italien, 1985; Italien-Ploetz. Italienische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v. Schwarzkopf, J., 1986; Haverkamp, A., Italien im hohen und späten Mittelalter, 1056-1454, Handbuch der europäischen Geschichte, 2. A. 1987; Lill, R., Geschichte Italiens in der Neuzeit, 4. A. 1988; Seidlmayer, M., Geschichte Italiens, 2. A. 1989; Haverkamp, A., Italien, LexMA 5 1990, 705ff.; Die großen Familien Italiens, hg. v. Reinhardt, V., 1992; Indice biografico italiano, hg. v. Nappo, T., Bd. 2ff. 1993; Chielloni, C. u. a., Italien, 3. A. 1995; Italien-Lexikon, hg. v. Brütting, R., 1995; Die deutsche und italienische Rechtskultur, hg. v. Mazzacane, A. u. a., 1995; Chittolini, G., Città, comunità e feudi regali, 1996; Pauler, R., Die deutschen Könige und Italien, 1997; Jones, P., The Italian city-State, 1997; Reinhardt, V., Geschichte Italiens, 2003; Italy in the Central Middle Ages 1000-1300, hg. v. Abulafia, D., 2004; Weber, C., Episcopus et princeps- italienische Bischöfe als Fürsten, Grafen und Barone vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Jungken genannt Münzer von Morenstamm (Reichsritter). Von 1766 bis 1790 waren die J. wegen Gütern in Adelmannsfelden Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Schulz 265. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kaunitz (Grafen, Reichsfürsten). Die dem Ritteradel Böhmens entstammende Adelsfamilie K., von der Wenzel Anton Graf K. 1753 zum Staatskanzler Österreichs ernannt wurde, erlangte durch die Ehe Max Ulrichs von K. (1679-1746) mit der Tochter des letzten Grafen von Rietberg aus dem Hause Cirksena die Herrschaft Rietberg mit Anwartschaft auf drei ostfriesische Herrschaften. 1764 wurde sie in den Reichsfürstenstand erhoben. S. Rietberg. L.: Zeumer 554 II b 63,14; Klingenstein, G., Der Aufstieg des Hauses Kaunitz, 1975. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift, Residenz). K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum (um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern erobert, die dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die ihrerseits im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete vielleicht das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein Benediktinerkloster, das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte König Heinrich IV. seine durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026 Schwaben, 1065 Rheinfelden) bedrohte Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt als Fürstabt betitelt, 1360 wurde das Kloster von Kaiser Karl IV. zum Fürststift erhoben, das 1419 exemt wurde. Sein Herrschaftsgebiet entwickelte sich aus einer dem Kloster durch Kaiser Karl dem Großen im 9. Jahrhundert verliehenen Immunität, die zwischen 1062 und 1213 zur Grafschaft erhoben wurde. 1213 gingen durch Verleihung König Friedrichs II. die zuletzt von den Staufern ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte an den Abt über. Weitere Käufe rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet ab. Bis 1803 war dann das Fürststift nach dem Hochstift Augsburg das größte geistliche Herrschaftsgebiet in Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation (1803) zum Stift die 1728 mit Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt unmittelbar vor den Toren der Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg, Unterthingau (Thingau), Günzburg (Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried, Grönenbach, Legau, Altusried und Buchenberg sowie Martinszell (Sankt Martinszell) und die Herrschaften Wagegg, Westerried, Rothenstein, Kalden (Calde), Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen (Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen), Hohenthann (Hohentann) und Kemnat (Kemnath) Das Gebiet war in die acht Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg, Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder Günzburg (Obergünzburg), Falken, Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das Pflegamt diesseits der Iller gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch die Obervogtei Binswangen. Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der Abt zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Für einen Teil der Eingesessenen war er gegenüber den Kantonen Hegau und Donau steuerpflichtig.1803 fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen weitgehend geschlossenem Gebiet und 40000 Einwohnern an Bayern. L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK 7; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang 82; Wagner, F., Die Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des hochfürstlichen Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch, R., Stadt- und Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984; Geschichte der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Böck, F., Kempten im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter, M., Das Fürststift Kempten, 1995; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a., 1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Khevenhüller (Freiherren, Grafen, Fürsten). Vielleicht im 11. Jahrhundert zog das nach Kevenhüll bei Beilngries benannte, 1330 zuerst genannte Adelsgeschlecht aus dem bayerisch-fränkischen Begegnungsraum nach Kärnten, wo es erstmals 1396 urkundlich bezeugt ist. Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts war es um Villach reich begütert. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts (1519) erfolgte eine Aufteilung in eine österreichische Linie (Khevenhüller-Frankenburg) und eine Kärntner Linie (Khevenhüller-Hochosterwitz). Die österreichische Linie erwarb 1581 drei Herrschaften in Oberösterreich, wurde 1593 zu Reichsgrafen von Frankenburg erhoben und erlosch 1817/1884. Die Linie in Kärnten nannte sich seit 1571 nach Hochosterwitz (Hohenosterwitz), wurde 1673 zu österreichischen Grafen, 1725 zu Reichsgrafen von Hardegg ernannt und 1764 in den Reichsfürstenstand erhoben. Johann Joseph von Khevenhüller-Hochosterwitz (1706-1776) war verheiratet mit der Erbgräfin Metsch und nannte sich daher seit 1751 Khevenhüller-Metsch. Als Khevenhüller-Metsch gehörte die Familie dem schwäbischen Reichsgrafenkollegium des Reichsfürstenrates des Reichstags am Ende des 18. Jahrhunderts als Personalist an. L.: Zeumer 554 II b 61, 18. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kiburg, Kyburg (Grafen). 1027 ist die Burg K. südlich von Winterthur erstmals bezeugt. Nach 1030 wurde sie vom König eingezogen. Sie fiel 1065 über die Erbtochter Adelheid von Winterthur aus dem Geschlecht der Udalrichinger an die Grafen von Dillingen, die sich seit der Mitte des 12. Jahrhunderts Grafen von K. nannten. 1172/1173 erlangten die Grafen von K. beim Aussterben der Grafen von Lenzburg die Grafenrechte im Zürichgau. 1180 wurde in einen schwäbisch-dillingischen und einen schweizerisch-kiburgischen Zweig (schweizerisch-kyburgischen Zweig) geteilt. Weitere linksrheinisch gelegene Güter kamen 1218 aus dem Erbe der verschwägerten Herzöge von Zähringen hinzu. Um 1255 wurde geteilt. Beim Aussterben der Grafen von K. 1264 fiel das Erbe (u. a. Grafenamt im Thurgau, Reichsvogteien Glarus und Zürich, nach 1273 [Verheiratung der Erbtochter Anna mit Eberhard von Habsburg-Laufenburg] Güter im Aargau, Zürichgau und den späteren Waldstätten) an Graf Rudolf von Habsburg. 1419 starb die Habsburger Linie Kiburg (Neukiburg [Neukyburg], Kiburg-Burgdorf [Kyburg-Burgdorf]) aus. 1452/1460 ging die Grafschaft K. über eine Verpfändung an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren. L.: Wolff 519; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Brun, D., Geschichte der Grafen von Kyburg bis 1264, Diss. phil. Zürich 1913; Dürr-Baumgartner, M., Der Ausgang der Herrschaft Kyburg, 1918/1919; Feldmann, M., Die Herrschaft der Grafen von Kyburg im Aaregebiet 1218-26, 1926; Largiadèr, A., Die Kyburg, 1946; Die Grafen von Kyburg, 1981; Rieger, E., Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984, Archiv für Diplomatik Beiheft 5; Rieger, E., Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, hg. v. Härtel, R., 1986; Eberl, I., Kiburg, LexMA 5 1990, 1119; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kinsky, Kinski (Grafen, Reichsfürsten). Das urkundlich erstmals 1237 genannte böhmische Adelsgeschlecht K. hatte seine Stammsitze auf den Burgen Wchinitz (Vchynice, auch Kinz) bei Lobositz und Tettau im Böhmerwald. 1676 wurde es in den Reichsgrafenstand, 1747 in einer jüngeren Linie in den Reichsfürstenstand erhoben. L.: Klein 179. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kleve (Grafschaft, Herzogtum, Residenz). Wahrscheinlich im 9. Jahrhundert wurde auf einer beherrschenden Anhöhe im niederrheinischen Tiefland die Burg K. (Clive, Kliff) errichtet. Sie war infolge der Gründung einer Grafschaft am linken Rheinufer durch Kaiser Heinrich II. (um 1020) ab der Mitte des 11. Jahrhunderts Sitz der Grafen von K., deren älteste Grafen zugleich auch Grafen von Teisterbant, das im 11. Jahrhundert an Utrecht fiel, gewesen sein sollen. Als erster der Grafen ist (nach Rutger I. † 1051 und Rutger II. von Tomburg 1051-1075) 1092 ein comes Thiedericus de Cleve (Dietrich I. von Tomburg-Kleve bis1118 urkundlich) belegt. Die Grafen erweiterten den im südlichen Teil des Nimwegener Reichswaldes gelegenen Kern der ursprünglichen Grafschaft (K., Kalkar, [Monreberg] Monterberg) auf Kosten des Reiches und des Erzstifts Köln. Spätestens im 13. Jahrhundert griffen sie auf das rechte Rheinufer über (Wesel [1233], Duisburg, Herrschaft Dinslaken), im 14. Jahrhundert nach Emmerich. Zugleich betrieben sie mit großem Eifer die Binnensiedlung. Nach dem Aussterben der Grafen 1368 setzte sich Graf Adolf III. von der Mark, der die Nichte des letzten Grafen geheiratet hatte, durch. Er gewann 1392 Rees und Aspel, verlor aber Linn bei Krefeld an Köln. 1398 wurde die Herrschaft über K. und Mark sowie Ravensberg und Ravenstein in einer Hand vereinigt. 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Teilen getrennt verwaltete K. zum Herzogtum erhoben. 1424 wurde Gennep, 1429 Emmerich und der östliche Teil des Reichswaldes gewonnen. Die enge Verbindung mit Burgund im 15. Jahrhundert ermöglichte Gebietsgewinne auf Kosten Gelderns (1473 Goch, Aspenden, Weeze, Wachtendonk, Düffel, Vogtei über Elten). In der Soester Fehde erwarb K. Soest und Xanten (1444-1449) vom Erzstift Köln. 1521 wurden die Herzogtümer K. (Mark) und Jülich(-Berg-Ravensberg) infolge der 1496 erfolgten Heirat Johanns III. mit der Erbin von Jülich(-Berg-Ravensberg) in Personalunion vereinigt. Kleves Landstände gingen früh zum Luthertum und später teilweise zum Calvinismus über. 1609 starb das Grafenhaus aus. 1614 fielen K. und Mark im Jülicher Erbfolgestreit an das calvinistische Brandenburg. Im 18. Jahrhundert umfasste K. etwa 40 Quadratmeilen mit rund 100000 Einwohnern. Das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Herzogtum enthielt den so genannten steuerrätlichen Städtekreis und den landrätlichen Kreis. Ersterer bestand aus dem Städtekreis westseits des Rheines unterwärts mit den Städten K., Emmerich, Kranenburg (Cranenburg), Zevenaar, Huissen, Gennep, Griethausen und Goch, dem Städtekreis westseits des Rheines oberwärts mit den Städten Xanten, Orsoy, Kalkar, Sonsbeck, Uedem, Büderich, Kervenheim und Grieth und dem Städtekreis ostwärts des Rheines mit den Städten Wesel, Duisburg, Rees, Dinslaken, Ruhrort, Schermbeck, Holten und Isselburg. Letzterer umfasste den klevisch landrätlichen Kreis (die Richterämter K., Kleverhamm [Kleverham, Kleveham], Kalkar, Grieth, Goch, Asperden, Gennep, Kranenburg [Cranenburg], Düffel [Duiffeld], Uedem, Sonsbeck, Schravelen, die Jurisdiktionen Huisberden, Halt, Hoennepel [Hönnepel, Hennepel], Niedermörmter, Moyland, Till, Heyen, Mook, Kessel, Mörmter und die adligen Herrlichkeiten Appeldorn, Weeze [Wees], Zyfflich-Wyler und Wissen), den weselschen landrätlichen Kreis (Richterämter Wesel, Brünen, Bislich, Büderich, Wallach, Xanten, Winnenthal, Dinslaken, Götterswickerhamm [Götterwickerhamm, Gotteswickerham], Spellen, Holten, Beeck, Schermbeck und die adligen Herrlichkeiten Hamminkeln, Meiderich, Diersfordt [Diersfort], Gahlen, Bühl, Hünxe [Hünke], Voerde, Haffen, Mehr, Borth, Veen mit der Freiheit Winnenthal) und den emmerichschen landrätlichen Kreis (Ämter Emmerich, Lobith, Rees, Hetter, Grietherbusch [Grieterbusch], Lymers bzw. Lijmers, Huissen und Malburgen [Malburg], Jurisdiktionen Millingen und Hurl, Sonsfeld, Haldern [Halderen], Offenberg, Bienen, Wehl [Weel], Hüllhausen bzw. Hulhuizen und Groin). 1795 verzichtete Preußen im Frieden von Basel zugunsten Frankreichs auf das linksrheinische K., 1805 verlor es den Rest an Frankreich, welches das Gebiet mit dem Großherzogtum Berg vereinigte und Wesel zu Frankreich schlug. 1815 erhielt Preußen den größten Teil zurück (Provinz Jülich-Kleve-Berg 1816-1821, 1822 Rheinprovinz), während Zevenaar, Huissen und Malburgen (Malburg) an die Niederlande kamen. Von Preußen gelangten die Güter 1946 zu Nordrhein-Westfalen. L.: Wolff 314ff.; Wallner 710 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) F3; Die Territorien des Reichs 3, 86; Char, Geschichte des Herzogtums Cleve, 1845; Schottmüller, K., Die Organisation der Zentralverwaltung in Cleve-Mark vor der brandenburgischen Besitzergreifung 1609, 1897; Beiträge zur Geschichte des Herzogtums Kleve, hg. v. Herrmann, A., 1909; Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, hg. v. Ilgen, T., Bd. 1ff. 1921ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T., Bd. 1f. 1922; Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Niessen, J., 1950; Oediger, F., Die ältesten Grafen von Cleve, Ann. d. hist. Vereins f. d. Nied.Rhein 153/154 (1953); Rheinischer Städteatlas I, H. 1 Kleve, 1952-1956; Kastner, D., Die Territorialpolitik der Grafen von Kleve, 1972; Flink, K., Kleve im 17. Jahrhundert. Studien und Quellen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 176; Glezerman, A./Harsgor, M., Cleve - ein unerfülltes Schicksal. Aufstieg, Rückzug und Verfall eines Territorialstaates, (o. J.); Kraus, T., Studien zur Frühgeschichte der Grafen von Kleve und die Entstehung der klevischen Landesherrschaft, Rhein. Vbjll. 46 (1982), 1ff.; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Schleidgen, W., Das Kopiar der Grafen von Kleve, 1986; Aymans, G., Das Clevische Kataster der Jahre 1731-1738, 1986; Klevische Städteprivilegien (1241-1609), hg. v. Flink, K., 1989; Die klevischen Hofordnungen, hg. v. Flink, C., 1997; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 168; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 820 (Kleve und Mark), 1, 2, 297; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 405, 2, 308; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Königshain (Herren). Nach K. bei Görlitz nannten sich die zum niederen Adel zählenden Herren von K. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kuenringer (Geschlecht). Die Familie der K., die vermutlich freier Abkunft ist und vielleicht aus Sachsen stammt, erscheint 1056 (Azzo, serviens des Markgrafen) erstmals in Österreich. Namengebend wurde das 1056 erlangte Königsgut zu Hetzmannswiesen, das seit etwa 1120 Kuenring (Kühnring bei Eggenburg in Niederösterreich) genannt wurde. Im 12. Jahrhundert stieg die Macht der Familie infolge von Herrendienst und Rodungstätigkeit stark an. Heinrich I. wurde 1233 oberster Schenk, Albero III. 1246/1247 capitaneus Austriae. Im 14. Jahrhundert trat die in einen Zweig Dürnstein (bis 1355) und einen Zweig Weitra (seit 1217)-Seefeld (seit 1292/1295 bis 1594) geteilte, im 16. Jahrhundert protestantisch gewordene Familie an Bedeutung zurück. L.: Friess, G., Die Herren von Kuenring, 1874; Lechner, K., Das Waldviertel, 1937; Lechner, K., Die Babenberger, 1976; Hellbling, E., Die Kuenringer, 1975; Brunner, K., Die Kuenringer, 1980; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lang (Reichsritter)(, Lang von Leinzell). Die aus Augsburger Patriziergeschlecht stammenden L. zählten mit dem im 1636 erworbenen ellwangischen Lehen Leinzell und den 1657 von den Adelmann erworbenen Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 362, 371, 375, 378; Schulz 266. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Leinegau, oberer (Gau um die obere Leine, Obere[r] Leinegau, Lainga, Laginga, Lagni, Lochne, Lainega, Logni, Lacnigouui, Logne,) L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Salzderhelden, Parensen, Lödingsen, Adelebsen, Lenglern, Reyershausen bzw. Reiershausen, Hetjershausen, Wiershausen, Meensen, Hedemünden, Bovenden, Gimbte bzw. Gimte, Diemarden, Groß Lengden bzw. Großlengden, Klein Lengen bzw. Kleinlengden, Wiensen?, Wöllmarshausen bzw. Wolbrechtshausen, Bremke, Wittmershof bzw. Witmarshof, Groß Schneen bzw. Großschneen, Kleinschneen?, Obernjesa?, Niedernjesa, Dransfeld, Weende, Behrensen, Grone); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 130 Leinegau (Adelebsen, Behrensen, Bodenfelde, Bovenden, Bremke, Diemarden, Dransfeld, Gertenbach, Gimte bzw. Gimbte, Grone westlich Göttingens, Hedemünden, Hemeln, Hetjershausen, Hübenthal, Niedernjesa, Groß Lengden bzw. Großlengden, Klein Lengden bzw. Kleinlengden, Lenglern, Lödingsen, Ludolfshausen, Meensen, Mollenfelde, Parensen, Reyershausen, Groß Schneen bzw. Großschneen, Oberscheden, Sülbeck, Weende, Wiershausen, Wöllmarshausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 10, 30, Lainega, Loginga, ‚oberer Leinegau‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 181. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Leyen (Reichsritter, Freiherren, Grafen, Fürsten [von der Leyen]). 1158 erscheint an der Mosel ein edelfreies Adelsgeschlecht, das sich nach Gondorf (Cunthereve) benennt, seit 1300/1375 aber als von der L. (mhd. lei, Fels) auftritt. Seine Angehörigen waren Erbtruchsessen des Erzstifts Trier. Am Ende des Mittelalters erheiratet Georg I. Güter der Ministerialen Mauchenheimer in Zweibrücken. 1653 wurden die Ritter Reichsfreiherren und erwarben zu verstreuten reichsritterschaftlichen Gütern 1667 vom Erzstift Trier die Herrschaften Blieskastel und Bürresheim/Burrweiler (Burresheim/Burrweiler), wobei sie um 1760 Blieskastel zur Residenz ausbauten. Dazu kamen Adendorf bei Bonn, die Herrschaft Leiningen auf dem Hunsrück, die Herrschaft Arenfels nordwestlich von Neuwied und Sankt Ingbert. 1697/1705 erhielten sie als Lehen Österreichs die seit 1504 österreichische, zum schwäbischen Reichskreis steuernde, 170 Quadratkilometer umfassende Grafschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) bei Lahr. 1711 wurden sie Reichsgrafen (schwäbische Bank), erwarben in Nassau, Schwaben und Bayern insgesamt 450 Quadratkilometer Güter und wurden wegen ihrer vorteilhaften verwandtschaftlichen Beziehungen zu Karl Theodor von Dalberg und Josephine Napoleon mit dem Beitritt zum Reichsbund 1806 Fürsten mit Souveränität über Geroldseck (Hohengeroldseck). Mit Nievern, Fachbach, Hohenmalberg, Hühnerberg (Hünerberg), Lindenbach, Miellen und den vier Potaschhöfen Büchelborn, Dachsborn, Erlenborn und Neuborn waren die Grafen Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom, mit Otterbach Mitglied des Kantons Niederrheinstrom und mit Burrweiler und Modenbacherhof des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Das Fürstentum wurde 1815 unter Österreich und 1819 unter Baden mediatisiert. L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Zimmermann 76; Winkelmann-Holzapfel 155; Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789 bis 1815, 1912; Krämer, W., Beiträge zur Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu Hohengeroldseck, 1964; Inventar der mittelalterlichen Urkunden des Archivs der Fürsten von der Leyen im Landeshauptarchiv Koblenz, bearb. v. Ostrowitzki, A., 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Kettenbach 1550). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Liechtenstein (Fürstentum). Vielleicht ministerialischer, vielleicht auch hochfreier Herkunft lassen sich im früheren 12. Jahrhundert Ministeriale bzw. Edelherren von L. südlich von Wien nachweisen. Sie hatten umfangreiche Güter in der Steiermark, in Kärnten und in Mähren. Die steirische Linie Murau starb 1619 aus. Die mährische Linie Nikolsburg wurde 1608/1623 in den Reichsfürstenstand erhoben und erwarb 1613 die schlesische Herrschaft Troppau und 1623 das Herzogtum Jägerndorf. 1699/1712 kaufte sie die reichsunmittelbare, bis 1392/1416 den Grafen von Werdenberg, bis 1507/1510 den Freiherren von Brandis (, die bis etwa 1435 auch die letzten Teile der Herrschaft Schellenberg erwarben,) bis 1613 den Grafen von Sulz und dann durch Verkauf den Grafen von Hohenems gehörigen Herrschaften Vaduz (1712, für 290000 Gulden) und Schellenberg (1699, für 115000 Gulden) und erhielt dafür (gegen ein Darlehen von 250000 Gulden) 1707 Sitz und Stimme auf der Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises und 1713 (unter dem Obersthofmeister Anton Florian von L., dem Vertrauten Kaiser Karls VI.) im Reichsfürstenrat. Am 23. 1. 1719 wurden Vaduz und Schellenberg unter dem Namen L. zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum erhoben, das 1723 Sitz und Stimme im Reichstag erhielt. 1781 spaltete sich das Haus in zwei Linien, von denen die ältere das Fürstentum L. mit dem Großteil der österreichischen und schlesischen Herrschaften und Güter übernahm. 1806 wurde das 3 Quadratmeilen bzw. 160 Quadratkilometer große L. mit 5000 Einwohnern zum Beitritt zum Rheinbund gezwungen und danach souverän. 1815 trat es dem Deutschen Bund bei. 1862 erlangte es eine Verfassung. 1866 wurde es gänzlich unabhängig, blieb aber durch eine Zollunion mit Österreich verbunden, die es 1919 in eine Zollunion mit der Schweiz auswechselte. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 verlegte der Fürst seinen Wohnsitz von Wien nach Vaduz. 1945 gingen die Güter in Mähren (Tschechoslowakei) und Schlesien (Polen) verloren. Das Fürstentum umfasst in der Gegenwart 160 Quadratkilometer mit (1984 26680, 2005) 34600 Einwohnern und (1984) knapp 50000 Gesellschaften. L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 57; Wallner 687 SchwäbRK 40; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Falke, J. v., Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein, Bd. 1ff. 1868ff.; Biermann, G., Geschichte der Herrschaften Troppau und Jägerndorf, 1874; Umlauft, F., Das Fürstentum Liechtenstein, 1891; Kaiser, P., Geschichte von Liechtenstein-Vaduz, 2. A. 1923; Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein bis 1260, hg. v. Helbok, A., 1925; Flach, W., Landeskunde von Liechtenstein, 1938; Steger, C., Fürst und Landtag nach Liechtensteinischem Recht, Diss. jur. Freiburg im Üchtland 1950; Seger, O., Überblick über die liechtensteinische Geschichte, 2. A. 1965; Raton, P., Liechtenstein. Staat und Geschichte, 1969; Dopsch, H., Der Dichter Ulrich von Liechtenstein und die Herkunft seiner Familie, (in) FS F. Hausmann, 1977, 93ff.; Liechtenstein - Fürstliches Haus und staatliche Ordnung, 1987; Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel, hg. v. Oberhammer, E., 1990; Csendes, P., Liechtenstein, LexMA 5 1991, 1968; Geiger, P., Kriegszeit. Lichtenstein 1939 bis 1945, 2010; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010; 1712 - Das Werden eines Landes - Begleitbuch zur Ausstellung, 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ligne (Reichsgrafen, Reichsfürsten). 1047 erscheint erstmals die nach L. bei Tournai benannte Hennegauer Adelsfamilie L. Sie wurde 1545 in den Reichsgrafenstand, 1601 in den Reichsfürstenstand erhoben und gehörte dem burgundischen Reichskreis an. 1788 erlangte sie Sitz und Stimme im Kollegium der westfälischen Grafen des Reichstags. 1803/1804 hatte sie auf Grund des § 11 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 als Entschädigung für verlorene linksrheinische Gebiete (Fagnolles [Fagnolle]) das schwäbische Reichsstift Edelstetten unter dem Namen einer Grafschaft inne. (Die Grafschaft Edelstetten fiel später an Bayern.) L.: Wolff 62; Wallner 710 BurgRK 1. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lindau (Reichskloster, Reichsstift). Im frühen 9. Jahrhundert (810/820) wurde in L. am Bodensee ein vermutlich von Graf Adalbert von Rätien aus der Familie der Burcharde (Burchardinger) gegründetes, 822 erstmals genanntes, 839 mit Immunität begabtes Damenstift (Unsere liebe Frau unter den Linden) gegründet. Im 13. Jahrhundert löste sich die allmählich entstandene Stadt in langwierigen Auseinandersetzungen aus seiner Herrschaft. 1466 wurde die Äbtissin gefürstet. Seit dem 16. Jahrhundert war das Stift reichsunmittelbar und zählte zum schwäbischen Reichskreis. Es hatte kein eigenes Herrschaftsgebiet, sondern nur vier Kellhöfe (Kelhöfe) und zahlreiche Güter, aus denen es seine Einkünfte bezog. 1803 kam es als Teil des Fürstentums L. an die Fürsten von Bretzenheim und damit 1804 im Tausch gegen Güter in Ungarn an Österreich und 1805 an Bayern. L.: Wolff 169; Wallner 690 SchwäbRK 100; Wolfart, K., Geschichte der Stadt Lindau, 1909; Ott, M., Lindau, 1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Löffler, H., Lindau, (in) Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1952ff.; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lippe (Grafschaft, Fürstentum). 1123 erscheint im alten Stammesherzogtum Sachsen ein westfälisches Adelsgeschlecht, das die Vogtei über Kloster Geseke und die Grafschaftsrechte im Hafergau bzw. Havergau, Limgau, Aagau und Thiatmelligau innehatte und sich nach seinem Allodialgut an der oberen L. edle Herren zur L. nannte. Als Anhänger Herzog Heinrichs des Löwen vermehrten sie ihre Güter (um 1184/1185 Gründung Lippes bzw. Lippstadts um 1190 Lemgos, 1192 Falkenbergs). 1190 erheirateten sie die Herrschaft Rheda. Weiter erlangten sie Rechte über das Stift Enger und östlich des Osnings bzw. Öslings. 1323/1325/1358 gewannen sie durch Heirat einen Großteil der Grafschaft Schwalenberg (Ämter Schwalenberg und Oldenburg, Kloster Falkenhagen), 1323 durch Kauf das spätere Amt Varenholz und 1399/1400/1405 als Pfand die Grafschaft Sternberg mit Salzuflen. 1365 ging Rheda als Folge der Landesteilung von 1344 an Tecklenburg verloren, 1376 musste die Stadt L. (später Lippstadt) verpfändet werden, woraus sich 1445 eine Gemeinschaftsherrschaft mit Kleve-Mark, später Preußen (bis 1850) ergab. 1449 erlangte Hessen über verschiedene, 1517 über alle Gebiete die Lehnsherrschaft, 1528/1529 erhielten die seit 1413 nachweisbar reichsständischen, seit 1512 dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörigen Edelherren den Reichsgrafenstand. 1530/1536 schloss sich das 1448 etwa 21000 und 1590 etwa 35000 Einwohner zählende Land unter dem Einfluss Hessens der Reformation, 1605 dem Calvinismus an. 1614/1621 entstanden durch Bildung von Nebenlinien die gräflichen Linien Lippe-Detmold (mit Detmold, Sternberg, Enger, Sassenberg, Aholz, Schwalenberg, Stoppelberg, Oldenburg, Varenholz, Falkenberg, die Hälfte Lippstadts]), Lippe-Brake und Lippe-Alverdissen (in der Herrschaft Sternberg mit Lipperode und Alverdissen), das 1640 über Graf Philipps von der Lippe-Alverdissen Schwester, die Mutter des letzten, 1640 verstorbenen Grafen von Schaumburg einen Teil der Grafschaft Schaumburg erlangte und die Grafschaft Schaumburg-Lippe begründete. Von Lippe-Detmold zweigte sich 1671 ohne Landeshoheit die Nebenlinie Lippe-Biesterfeld, von dieser 1736/1762 Lippe-Weißenfeld ab. 1687 wurde durch Heirat die Herrschaft Ameiden erworben. Lippe-Brake erlosch 1709 und fiel an Lippe-Detmold. Die Grafen von Lippe-Detmold, die dem westfälischem Reichsgrafenkollegium angehörten, wurden (1720) in den Reichsfürstenstand erhoben, führten diesen Titel aber erst seit 1789. 1763 erwarb Lippe-Detmold durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld und Lippe-(Biesterfeld-)Weißenfeld. 1806 und 1815 konnte die Mediatisierung verhindert werden. Am 8. 6. 1815 trat (Lippe-Detmold als) L. dem Deutschen Bund bei. 1819/1820 scheiterte der Versuch einer Verfassungsgebung am Widerstand der Stände. Ein erstes landständisches Grundgesetz kam 1836 zustande, wurde 1849 liberalisiert, 1853 restauriert und 1876 und 1912 modernisiert. 1866 trat L. dem Norddeutschen Bund bei. Nach dem Aussterben der Detmolder Linie (20. 7. 1895) folgte 1905 nach zehnjährigem Erbfolgestreit mit Schaumburg-Lippe die verwandtschaftlich nähere Linie Lippe-Biesterfeld. Am 12. 11. 1918 dankte der Fürst des um 1900 etwa 1215 Quadratkilometer und 138000 Einwohner umfassenden Staates ab. Am 21. 12. 1920 erhielt L. eine neue Verfassung. 1933 wurde es dem Gauleiter von Westfalen-Nord unterstellt. Am 21. 1. 1947 wurde es von der britischen Besatzungsmacht Nordrhein-Westfalen zugeteilt. In dem am 12. 10. 1949 in Detmold eingerichteten Landesverband L. blieb ein Rest lippescher Eigenstaatlichkeit erhalten. L.: Wolff 348ff.; Zeumer 554 II b 63, 8; Wallner 702 WestfälRK 11; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) B3; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Bauer 1, 293;Lippische Regesten, bearb. v. Preuss, O./Falkmann, A., Bd. 1ff. 1860ff.; Kiewning, H., 100 Jahre lippische Verfassung 1819 bis 1919, 1935; Henkel, W., Die Entstehung des Territoriums Lippe, 1937; Kiewning, H., Lippische Geschichte, 1942; Ebert, B., Kurzer Abriss einer lippischen Rechtsgeschichte, Mitt. aus der lippischen Geschichte und Landeskunde 25 (1956), 12ff.; Kittel, E., Geschichte des Landes Lippe, 1957; Lippesche Bibliographie, hg. v. Landesverband Lippe, 1957; Hömberg, A., Die Entstehung der Herrschaft Lippe, Lipp. Mitt. 29 (1960); Reichold, H., Der Streit um die Thronfolge im Fürstentum Lippe 1895-1905, 1967; Wieder, H. bei der, Schaumburg-Lippesche Genealogie, 1969; Der Anschluss Lippes an Nordrhein-Westfalen, bearb. v. Niebuhr, H./Scholz, K., 1984; Tewes, L., Mittelalter an Lippe und Ruhr, 1988; Wehlt, H., Lippische Regesten, N.F., 1989; Hemann, F., Lippe, LexMA 5 1991, 2004; Die Grafschaft Lippe im 18. Jahrhundert, hg. v. Bulst, N., 1993; Bartels-Ishikawa, A., Der Lippische Thronfolgestreit, 1995; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 86 (mit genealogischer Übersicht) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 430; Schaletzki, A., Pragmatismus und Beständigkeit. - Die Verfassung. Diss. jur. Würzburg 2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lobdeburg (Herrschaft). Die Herren von L. (Lobeda bei Jena) sind ein von den Herren von Auhausen an der Wörnitz abstammendes, 1166 in Camburg/Saale genanntes Adelsgeschlecht freier Herren. Dieses baute sich im 12. Jahrhundert zwischen Saale und Elster in Thüringen eine Herrschaft auf (u. a. bis 1300 Triptis). Später teilte es sich in mehrere Linien (um 1220 Saalburg, Berga? [in der Mitte des 14. Jahrhunderts erloschen], Leuchtenburg, um 1250 Arnshaugk, Elsterberg [1354 unter wettinischer Lehnshoheit]). Unter Verlust der Reichsunmittelbarkeit kamen die Herren im 14. Jahrhundert unter die Herrschaft der Markgrafen von Meißen bzw. Landgrafen von Thüringen. 1333 fielen Leuchtenburg, Roda (Stadtroda) und Kahla an die Grafen von Schwarzburg, 1331 der Anteil an Jena an die Landgrafen, nachdem bereits im 13. Jahrhundert Saalburg an die Vögte von Gera gekommen war. 1920 gelangten die Güter zu Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. L.: Grosskopf, H., Die Herren von Lobdeburg bei Jena, 1929; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 174ff.; Blaschke, K., Lobdeburg, LexMA 5 1991, 2063; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 473. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lobkowitz (Freiherren, Reichsfürsten). Nach der Burg L. bei Prag nannte sich seit 1410 ein böhmisches Adelsgeschlecht der Ujezd, das 1459 in den Reichsfreiherrenstand und 1624 (Linie Chlumez [Chlumetz] in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Seine Güter wurden wiederholt geteilt (1440 Linien Popel - mit den Nebenlinien Bilin und Chlumez [Chlumetz] - und Hassenstein). Eine Linie nahm nach dem Verkauf des 1646 erworbenen schlesischen Herzogtums Sagan 1786 den Titel eines Herzogs zu Raudnitz an. Die durch Heirat erlangte Herrschaft Neustadt an der Waldnaab wurde 1641 zur gefürsteten Grafschaft Sternstein (Störnstein) erhoben und 1653 in die Reichsfürstenbank aufgenommen. 1722 erlosch die ältere Linie Popel-Bilin, an deren Stelle die neue fürstliche Linie Hořin (Horcin) trat. Die jüngere Linie Popel-Chlumez (Popel-Chlumetz) spaltete sich 1715 in eine ältere und eine jüngere Linie, die beide seit 1807 den Titel Herzog von Raudnitz und Fürst von L. führten. 1789 starb die Linie Hassenstein aus. (Die Grafschaft Sternstein fiel 1807 an Bayern.) L.: Zeumer 553 II b 48. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lombardei (Landschaft). Das Gebiet der nordwestlichen Poebene war ursprünglich von Kelten besiedelt, die seit 222 v. Chr. allmählich in das römische Reich eingegliedert wurden. Nach dessen Zerfall wurden Norditalien und Mittelitalien (einschließlich der nordwestlichen Poebene) von den Langobarden erobert und erstmals 629 als Langobardia im geographischen Sinn bezeichnet. 774 fiel das Gebiet der Langobarden an die Franken. Am Ende des 11. Jahrhunderts erlangten die Städte der nordwestlichen Poebene wie Pavia, Mailand, Como oder Cremona Selbständigkeit. In Städtebünden wandten sie sich gegen die Staufer. Nach langen Kämpfen traten Signorien an die Stelle der Städte. Die Vormachtstellung gewann Mailand. Den Osten erlangte Venedig. 1535 kam das 1395 zum Herzogtum erhobene Mailand als Reichslehen an Spanien. 1714 fiel die L. nach dem spanischen Erbfolgekrieg an Österreich. 1797 wurde sie von Frankreich besetzt (Teil der Zisalpinischen Republik, seit 1805 des napoleonischen Königreiches Italien). 1815 wurde das Gebiet mit Venetien zum Lombardisch-Venezianischen Königreich (Lombardo-Venetien) Österreichs vereinigt. 1859 verlor Österreich die Lombardei an Sardinien, 1866 Venetien an das neue Königreich Italien (1861). L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Rota, E., L'Austria in Lombardia, 1911; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Arbinger, N., Komitat, Adel und städtische Kommune in der Lombardei während des 11. und 12. Jahrhunderts, Diss. phil. Wien 1967; Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Margaroli, P., Lombardei, LexMA 5 1991, 2094; Mazohl-Wallnig, B., Österreichischer Verwaltungsstaat, 1993; Longobardia e longobardi nell’Italia meridionale, hg. v. Andenna, G. u. a., 1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Löwenstein (Grafschaft, Grafen, Fürsten). Nach der Burg L. an der Sulm bei Heilbronn nannte sich seit dem 12. Jahrhundert ein 1099 bzw. um 1146 abgeteilter Zweig der Grafen von Calw, der nach 1277 erlosch. Die Güter gingen 1277 kaufweise an das Hochstift Würzburg, 1281 kaufweise an König Rudolf von Habsburg und 1282/1283 an den unehelichen Sohn Rudolfs, Albrecht von Schenkenberg, der die mittlere Linie der Grafen von L. begründete (bis 1464). 1441 erwarb die Pfalz durch Kauf die Grafschaft. Ab 1488/1494 nannte sich nach L. eine durch Verbindung Friedrichs I. von der Pfalz mit der Augsburger Patriziertochter Klara Tott (Dettin) begründete Seitenlinie der Pfalzgrafen bei Rhein. 1504/1510 wurde die zum schwäbischen Reichskreis zählende Grafschaft L. (rund 2 Quadratmeilen bzw. 140 Quadratkilometer mit etwa 5700 Einwohnern) nach kriegerischer Eroberung Lehen Württembergs. Nach dem Erwerb der Grafschaft Wertheim nannte sich das Haus seit etwa 1600 Löwenstein-Wertheim. L. kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Wolff 162; Zeumer 5524 II b 62, 4, 63, 13; Wallner 684 SchwäbRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Rommel, K., Chronik der Stadt Löwenstein, 1893; Fritz, G., Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen von Löwenstein-Habsburg vom späten 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, 1986; Eberl, I., Löwenstein, LexMA 5 1991, 2145; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Löwenstein-Wertheim (Fürsten, Fürstentum, Reichsritter). Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz hinterließ aus einer morganatischen Ehe mit der Augsburger Patriziertochter Klara Tott (Dettin) einen zur Versorgung mit der Herrschaft Scharfeneck ausgestatteten Sohn Ludwig, dem sein Vetter Kurfürst Philipp die für einen natürlichen Sohn König Rudolfs von Habsburg gebildete, 1287 mit dem Titel der erloschenen Grafen von Löwenstein begabte, um die an der Sulm bei Heilbronn gelegene Burg Löwenstein liegende, 1441 von der Pfalz gekaufte reichsständische Grafschaft Löwenstein 1448 verlieh. 1494 wurde Ludwig in den Reichsgrafenstand erhoben. 1510 musste als Folge des bayerischen Erbfolgekriegs die Lehnsherrschaft Württembergs anerkannt werden. Ludwigs Enkel Ludwig III. erlangte durch Heirat einer Gräfin von Stolberg die Grafschaft Wertheim mit den Herrschaften Rochefort, Montaigu (Montaigne), Herbeumont (Herbemont), Chassepierre und Breuberg (alleinige Inhaberschaft 1598) und nahm um 1600 den Namen Graf von L. an. 1604 wurde die Grafschaft Virneburg erworben. 1607 gingen die wertheimischen Lehen von Würzburg an das Hochstift verloren. Ludwigs III. Söhne gründeten 1611 die Linien Löwenstein-Wertheim-Virneburg und Löwenstein-Wertheim-Rochefort, wobei 1648 der Kondominat der Stammgrafschaft Wertheim festgelegt wurde. Im 18. Jahrhundert erwarb Löwenstein-Wertheim-Virneburg Anteile an der Grafschaft Limpurg. (Löwenstein-Wertheim-Rochefort kaufte 1730 von Hatzfeld die reichsritterschaftliche, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft Rosenberg, mit der es noch 1805 zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählte.) Die ältere evangelische Linie (Grafen von Löwenstein-Wertheim-Virneburg) erhielt 1803 als Entschädigung für den Verlust der in der Eifel gelegenen Grafschaft Virneburg (1801) von Würzburg das Amt Freudenberg, die Kartause Grünau, das Kloster Triefenstein und die Dörfer Mondfeld (Montfeld), Rauenberg, Wessental und Trennfeld, nannte sich seitdem Löwenstein-Wertheim-Freudenberg mit Residenz in Kreuzwertheim und wurde 1812 gefürstet. Die jüngere, seit 1621 katholische, 1711 in den Reichsfürstenstand erhobene Linie (1713 Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat) bekam für ihre linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont [Herbemont), Agimont [Agimbat), Neufchâteau (Neufchateau) und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen) das Amt Rothenfels, von Mainz die Dörfer Wörth und Trennfurt, von Würzburg die Ämter Rothenfels und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg). Beide Linien wurden 1806 mediatisiert. Die noch vorhandenen Güter wurden erst unter Bayern, dann die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt und schließlich unter Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt aufgeteilt. Die Restitutionsbemühungen blieben erfolglos. Bestehende Vorrechte wurden 1848 und 1919 beseitigt. L.: Stetten 39; Riedenauer 125; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimschen Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II, 2 1955;Hutt, C., Maximilian Carl Graf zu Löwenberg-Wertheim-Rosenberg und der fränkische Kreis, Diss. phil. Würzburg 1969; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Gläser, S., Die Mediatisierung der Grafschaft Wertheim, 2006 (mit Übersichtskarte). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Löwenstein-Wertheim-Rochefort (Grafen, Fürsten). Die 1611 durch Teilung entstandene, seit 1621 katholische Linie der Grafen von Löwenstein-Wertheim hatte um 1790 das 1490 erworbene, seit 1504 unter Landeshoheit Württembergs stehende Amt Abstatt der Grafschaft Löwenstein, einen 1581 erworbenen Anteil an der Grafschaft Wertheim, die 1728/1730 von dem Fürsten Hatzfeld gekaufte Herrschaft Rosenberg, die Herrschaft Breuberg und damit das Amt Kleinheubach inne. Um 1790 zählte sie mit Brehmen, Habitzheim, Rosenberg, Bofsheim, Bronnacker, Neidelsbach, Altenbuch, Hirschlanden und Hohenstadt zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken sowie mit Gau-Köngernheim (Gauköngernheim) (Bösköngernheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Altenbuch fiel 1808 an Aschaffenburg, Rosenberg, Bofsheim, Brehmen, Hohenstadt und Neidelsbach kamen an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. 1711 wurden die Grafen von L. zu Reichsfürsten erhoben. 1713 erhielt die Linie Sitz und Stimme auf der schwäbischen Reichsgrafenbank. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss waren Sitz und Stimme für Löwenstein-Wertheim im Reichsfürstenrat vorgesehen. 1803 erhielt L. als Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont, Agimont, Neufchateau und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen) von Mainz die Ämter Wörth und Trennfurt und von Würzburg die Ämter Rothenfels und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg). L.: Winkelmann-Holzapfel 156; Stetten 186, 188; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Löwenstein-Wertheim-Virneburg (Grafen, Fürsten). Die 1611 durch Teilung des Hauses Löwenstein-Wertheim entstandenen evangelischen Grafen von L. hatten um 1790 den größten Teil der Grafschaft Löwenstein und einen Anteil an der Grafschaft Wertheim sowie im 18. Jahrhundert erworbene Anteile an der Grafschaft Limpurg. 1803 erhielten sie als Entschädigung für den Verlust der in der Eifel gelegenen Grafschaft Virneburg (1801) von Würzburg das Amt Freudenberg, die Kartause Grünau, das Kloster Triefenstein und die Dörfer Mondfeld, Rauenberg, Wessental und Trennfeld. Seitdem nannten sie sich Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (Residenz in Kreuzwertheim). 1812 wurden sie Fürsten. S. Löwenstein-Wertheim. L.: Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsches Archiv, Grafschaft Virneburg, Inventar des Bestands F US 6, bearb. v. Eder-Stein, I. u. a., 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Lübeck (Reichsstadt). Der Name L. (Liubice, Schönort?) erscheint erstmals in der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts für eine am Unterlauf der Trave bei Bad Schwartau gelegene slawische Siedlung mit Burg und Handelsniederlassung. Nach ihrer Zerstörung (1127/1138) wurde ihr Name 1143 auf eine 6 Kilometer traveaufwärts von Graf Adolf II. von Schauenburg (Schaumburg) am Zusammenfluss von Trave und Wakenitz angelegte deutsche Siedlung, die eine ältere slawische Siedlung Buku fortsetzte, übertragen. Sie ging nach einem Brand (1157) 1158 an den an ihr sehr interessierten Herzog Heinrich den Löwen über, der sie (1159) erneuerte und um 1161/1163 mit besonderen, in einer wohl etwas verfälschten Fassung von 1226 überlieferten Rechten ausstattete. 1160 (1163?) wurde das Bistum Oldenburg/Holstein nach L. verlegt. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen (1180) fiel L. an Kaiser Friedrich I. Barbarossa und erhielt 1181 und in erweitertem Umfang 1188 eine Bestätigung seiner Rechte. Durch Eroberung kam es von 1201/1202 bis 1225 an Dänemark. Durch Privileg vom 14. 6. 1226 wurde es Reichsstadt (specialis civitas et locus imperii), erlangte aber niemals die eigentliche Reichsstandschaft. Die welfische Burg wurde geschleift. Infolge seiner verkehrsgünstigen Lage zwischen Nowgorod und Brügge wurde es bald einer der wichtigsten Handelsplätze Europas (1350 18000 Einwohner, 1400 20000, 1502 25444). Im 14. Jahrhundert wurde L. Führerin der 1282 erstmals erwähnten Hanse. Sein besonderes Recht (1188 ius Lubicense, um 1225 lateinisch, um 1240 mittelniederdeutsch aufgezeichnet) wurde an mehr als 100 Städte zwischen Tondern und Narwa verliehen. 1329 erwarb es Travemünde, 1359 das Pfand an Mölln (bis 1683). 1420 wurden mit Sachsen-Lauenburg und Hamburg Bergedorf und die Vierlande erobert. 1529 wurde die Reformation eingeführt. In der Grafenfehde gegen Dänemark (1534-1536) verlor das seit 1512 zum niedersächsischen Reichskreis zählende L. seine führende Stellung, in die Hamburg eintrat. Die schwere Schädigung des Handels im Dreißigjährigen Krieg führte zu weiterem wirtschaftlichem Niedergang. Um 1800 war die Stadt 5 Quadratmeilen groß und hatte 45000 Einwohner. Durch § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 wurde L. als Reichsstadt erhalten und für die Abtretung der von ihrem Hospital abhängenden Dörfer und Weiler in Mecklenburg mit Gütern des Hochstifts entschädigt. Von 1811 bis 1813 gehörte L. zu Frankreich. 1815 wurde es als Freie und Hansestadt des Deutschen Bundes anerkannt. Am 18. 4. 1848 erhielt diese eine neue, 1851 und 1875 revidierte Verfassung. 1866 trat L. dem Norddeutschen Bund und 1868 dem Deutschen Zollverein bei. 1918/1919 erfolgte der Übergang zum parlamentarischen System. Am 1. 4. 1937 verlor L. durch Reichsgesetz seine Selbständigkeit und ging an Preußen (Schleswig-Holstein) über. 1946 kam es an Schleswig-Holstein. L.: Wolff 455f.; Zeumer 552ff. III a 3; Wallner 707 NiedersächsRK 20; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1; Kellenbenz, H., Die Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schroeder 89ff.; Die Territorien des Reichs 6, 114; Bauer 1, 307; Urkundenbuch der Stadt Lübeck, hg. v. Verein für Lübeck. Geschichte, Bd. 1-11 1843ff.; Hoffmann, M., Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck, Bd. 1f. 1889ff.; Rörig, F., Der Markt von Lübeck, 1922; Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck, hg. v. Endres, F., 1926; Fink, G., Lübecks Stadtgebiet, FS Rörig, F., 1953; Brandt, A. v., Geist und Politik in der lübeckischen Geschichte, 1954; Ebel, W., Lübecker Ratsurteile, Bd. 1ff. 1955ff.; Schönherr, Lübeck - einst und jetzt, 1959; Krabbenhöft, G., Verfassungsgeschichte der Hansestadt Lübeck, 1969; Raiser, E., Städtische Territorialpolitik im Mittelalter. Eine vergleichende Untersuchung ihrer verschiedenen Formen am Beispiel Lübecks und Zürichs, 1969; Ebel, W., Lübisches Recht, Bd. 1 1971; Köbler, G., Das Recht an Haus und Hof im mittelalterlichen Lübeck, (in) Der Ostseeraum, hg. v. Friedland, K., 1980; Ebel, W., Jurisprudencia Lubicensis. Bibliographie des lübischen Rechts, 1980; Neue Forschungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hg. v. Graßmann, A., 1985; Hoffmann, E., Der Aufstieg Lübecks zum bedeutendsten Handelszentrum an der Ostsee in der Zeit von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, Zs. d. Vereins f. Lübeckische Geschichte und Altertumskunde 66 (1986); Schneider, G., Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen, 1986; Falk, A./Hammel, R., Archäologische und schriftliche Quellen zur spätmittelalterlich-neuzeitlichen Geschichte der Hansestadt Lübeck, 1987; Prange, W., Der Landesteil Lübeck 1773-1937, (in) Geschichte des Landes Oldenburg, 1987; Friederici, A., Das Lübecker Domkapitel im Mittelalter. 1160-1400, 1987; Lübeckische Geschichte, hg. v. Graßmann, A., 1988, 2. A. 1989, 4. A. 2008; Hammel-Kiesow, R., Lübeck, LexMA 5 1991, 2146; Die Stadt im westlichen Ostseeraum, Bd. 1 1995, 263; Demski, R., Adel und Lübeck, 1996; Lutterbeck, M., Der Rat der Stadt Lübeck, 2002. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Luxemburg (Grafschaft, Herzogtum, Großherzogtum, Residenz). Der nacheinander keltisch, römisch und fränkisch besiedelte Raum an der Mosel kam 843 zum Reich Kaiser Lothars I. und 959 zum Herzogtum (Ober-)Lothringen. 963 erwarb Graf Siegfried I. († 997/998) aus dem an der Mittelmosel beheimateten Adelsgeschlecht der Herzöge von Lothringen (vielleicht Vater der Kaiserin Kunigunde) von der Trierer Abtei Sankt Maximin die Lucilinburhuc, nach der sich die Familie (1060/)1083 (Konrad I.) als Grafen von L. (bis ins 19. Jahrhundert Lützelburg) benannte. 1019 spaltete dieses Geschlecht die Linien Gleiberg (im 12. Jahrhundert erloschen) und Salm ab. 1136 erloschen die Grafen im Mannesstamm. Ihre Güter kamen an den verwandten Grafen Heinrich von Namur († 1196). Luxemburg, La Roche, Durbuy und die Vogteien über Echternach und Stablo fielen an seine spätgeborene Tochter Ermensinde, die 1214 Theobald von Bar und 1226 Walram III. von Limburg heiratete. Durch die Ehe Ermensindes von Luxemburg gelangten Ort und Markgrafschaft Arlon (Arel) als Mitgift an Luxemburg. Wenig später kam durch Heirat die Grafschaft Ligny hinzu. 1270 wurde Sankt Vith gekauft. Als im Erbfolgestreit um das Herzogtum Limburg 1288 Heinrich VI. bei Worringen fiel, ging Limburg an Brabant und mussten sich die Grafen auf L. und Arlon beschränken. Gleichwohl wurde Heinrich VII. 1308 König und 1312 Kaiser. 1310 trat er die Grafschaft an seinen Sohn Johann den Blinden ab, der gleichzeitig durch Heirat das Königreich Böhmen erwarb. Sein Sohn, Karl IV., verpfändete sein Stammland 1349 an Trier, übertrug die Grafschaft L. 1353 seinem Bruder Wenzel und erhob sie 1354 zum Herzogtum. 1355 vereinigte Wenzel L. durch Heirat mit Brabant, Limburg und der Markgrafschaft Antwerpen, erwarb 1364 durch Kauf die Grafschaft Chiny und löste die verpfändeten Gebiete wieder ein. Nach seinem Tod 1388 wurden Brabant, Limburg und Antwerpen wieder von L. getrennt. Als Herzog in L. folgte König Wenzel, der L. 1388 an seinen Vetter Jobst von Mähren verpfändete, über den das Pfandrecht an Elisabeth von Görlitz und Herzog Anton von Brabant und Limburg kam, die es aus Geldnot 1443 an Philipp von Burgund verkauften, wobei es als Reichslehen im Reich verblieb. Die Familie der Grafen bzw. Herzöge von L. starb 1437 im Mannesstamm aus. Es folgte der mit König Sigmunds Tochter Elisabeth verheiratete Habsburger Albrecht (V. bzw.) II., der 1437 König von Ungarn und Böhmen und 1438 König des Heiligen Römischen Reichs wurde. 1477/1493 kam L. über die Heirat Marias von Burgund mit Maximilian von Habsburg mit Burgund an Habsburg bzw. Österreich, 1555 an die spanischen Habsburger, blieb aber als Teil des burgundischen Reichskreises beim Reich. 1659 fiel Südluxemburg von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich, das 1684 auch das restliche Gebiet besetzte. Dieses kam 1714 wieder an Österreich, 1795/1797 aber erneut an Frankreich. 1814 wurde das Gebiet östlich von Mosel, Sauer und Our Preußen zugeteilt (Bitburg, Sankt Vith). 1815 wurde L. Großherzogtum und Mitglied des Deutschen Bundes, blieb jedoch bis 1890 als Entschädigung für den Verlust der nassauischen Erblande mit dem Königreich der Niederlande in Personalunion verbunden und wurde trotz seiner Souveränität wie eine niederländische Provinz regiert. Mit L. wurden Teile des früheren Hochstifts Lüttich und 1821 das Herzogtum Bouillon vereinigt. 1830/1839 wurde im Gefolge der belgischen Revolution, der sich L. anschloss, der westliche größere (wallonische) Teil Luxemburgs mit Arel bzw. Arlon an Belgien abgetreten, das östliche deutschsprachige Gebiet im Vertrag von London als Großherzogtum wiederhergestellt. 1841 erhielt L. eine landständische, am 9. 7. 1848 eine 1856 und 1868 revidierte demokratische Verfassung. 1866 schied L., das von 1842 bis 1919 dem Deutschen Zollverein angehörte, aus dem Deutschen Bund aus. 1867 wurde L. unter Zustimmung der europäischen Mächte gänzlich unabhängiger Staat. 1890 starb die ottonische Linie des Hauses Nassau-Oranien aus. Es folgte Großherzog Adolf aus der 1866 in Nassau entthronten walramischen Linie Nassau-Weilburg, womit die Personalunion mit den Niederlanden beendet war. 1912 erlosch auch die walramische Linie im Mannesstamm, doch hatte ein Hausgesetz von 1907 bereits die weibliche Erbfolge eröffnet (Großherzogin Maria Adelheid, Großherzogin Charlotte verheiratet mit Prinz Felix von Bourbon-Parma). Seit 1918 verstärkte sich der Einfluss Frankreichs zusehends. L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK1; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) F3, II 66 (1378) C/D 3/4, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) A/B3; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Vekene, E. van der, Les Cartes géographiques du Duché de Luxembourg, o. J.; Schötter, J., Geschichte des Luxemburger Landes, 1882ff.; Hansen, J., Carte historique du Luxembourg, Paris 1930; Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, hg. v. Wampach, C., Bd. 1-10 Luxemburg 1935ff.; Renn, H., Das erste Luxemburger Grafenhaus 963-1136, 1941; Weber, P., Geschichte des Luxemburger Landes, 3. A. 1948; Schoos, J., Le développement politique et territorial du pays de Luxembourg dans la premiére moitiè du 13e siècle, 1950; Meyers, J., Geschichte Luxemburgs, Luxemburg 1952; Uhlirz, M., Die ersten Grafen von Luxemburg, Deutsches Archiv 12 (1956); Gerlich, A., Habsburg - Luxemburg - Wittelsbach im Kampf um die deutsche Königskrone, 1960; Weber, P., Histoire du Grand-Duché de Luxembourg, 1961; Goedert, J., La formation territoriale du pays de Luxembourg, 1963; Atlas du Luxembourg, hg. v. Nationalen Erziehungsministerium, 1971; Ternes, C., Das römische Luxemburg, 1974; Dostert, P., Luxemburg zwischen Selbstbehauptung und nationaler Selbstaufgabe, 1985; Festschrift Balduin von Luxemburg, 1985; Hamer, P., Überlegungen zu einigen Aspekten der Geschichte Luxemburgs, 1986; Calmes, C., Die Geschichte des Großherzogtums Luxemburg, 1989; Pauly, M., Luxemburg im späten Mittelalter, Diss. phil. Trier 1990; Twellenkamp, M., Das Haus der Luxemburger, (in) Die Salier, Bd. 1 1991, 475ff.; Margue, M., Luxemburg, LexMA 6 1992, 28; Pauly, M., Luxemburg im späten Mittelalter, 1992ff.; Reichert, W., Landesherrschaft zwischen Reich und Frankreich, 1993; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 151; Hoensch, J., Die Luxemburger, 2000; Franz, N., Die Stadtgemeinde Luxemburg, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 154, 839, 1, 2, 351; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 453, 2, 373; Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Maienfels (reichsritterschaftliche Burg). Auf der 1302 erstmals genannten Burg M. an der Brettach bei Heilbronn saß zunächst ein Zweig der Herren von Neudeck. Nach deren Aussterben war M. Ganerbengut (1426 Weiler, Urach, Venningen, Sickingen, später auch Schott von Schottenstein, Rauch von Winnenden, Gültlingen, Remchingen, Freyberg, Vellberg). Dieses wurde 1464 der Pfalz zu Lehen aufgetragen. 1505 gingen die Lehnsrechte weitgehend an Württemberg über. Nach 1500 erwarben die Gemmingen zwei Ganerbenanteile der Adelsheim und Vellberg. M. zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. 1938 erwarben die Gemmingen von den Weiler den letzten fremden Ganerbenanteil am Schloss. L.: Wolff 512. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Mailand (Stadtkommune, Stadtstaat, Herzogtum). Kaiser Diokletian († 313) erhob das vielleicht schon etruskische, danach auf einer Gründung der Insubrer beruhende, seit 222 v. Chr. römische Mediolanum in der Poebene, das schon in der Spätantike einen Bischof (erster sicher belegter Bischof um 200) bzw. Erzbischof beherbergte, 286 zur Residenzstadt. 489 geriet es unter die Herrschaft der Goten, nach schweren Zerstörungen (493, 539) 569 der Langobarden, unter denen es hinter Pavia zurücktrat, gleichwohl aber Sitz eines Herzogtums wurde. Nach Unterwerfung des langobardischen Reiches durch König Karl den Großen 774 wurde M. Teil des fränkischen Reiches und Sitz eines Grafen. 951 kam es unter König Otto dem Großen mit dem Königreich Italien erneut an das Reich und überflügelte allmählich Pavia, dessen Königspfalz 1024 zerstört wurde. Um 1050 kam es zu einer (ersten) Pataria, 1120/1130 zu Ausläufern (einer zweiten Pataria). Im 12. Jahrhundert wurde es mit seinen im Jahre 1097 nachweisbaren consules, die im 12. Jahrhundert die Grafschaftsrechte an sich zogen, Führer der gegen den Kaiser gerichteten lombardischen Städtebewegung, so dass es Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1162 vollkommen zerstören ließ. 1167 begann der Wiederaufbau. 1183 musste der Kaiser nach der Niederlage von Legnano die städtische Selbstregierung unter der Oberhoheit des Reiches anerkennen. 1225 entstand ein Liber statutorum. 1240 kam die guelfische Familia della Torre an die Macht, ging 1259 zur Signorie über und erhielt 1274 von König Rudolf von Habsburg das Reichsvikariat. 1277 wurde sie von der ghibellinischen Familie Visconti gestürzt, die 1294 das Reichsvikariat bestätigt bekam. Sie erlangte allmählich die Herrschaft in ganz Mittelitalien und Oberitalien (Verona, Vicenza, Padua, Perugia, Assisi, Siena, Pisa, Bologna), 1380 das Reichsvikariat der Lombardei und 1395 durch Kauf die Erhebung der Herrschaft zum Herzogtum M. Im 15. Jahrhundert gingen große Teile verloren (Verona, Parma, Piacenza), die zum Teil an Venedig fielen, zum Teil selbständig wurden. 1447/1450 gelangte die Herrschaft nach dem Aussterben der Visconti (1447) über die Erbtochter an die Sforza. 1494 verlieh König Maximilian I. das Herzogtum an Lodovico il Moro. 1499 wurde M. von Frankreich, das Erbansprüche nach den Visconti geltend machte, erobert, das 1505 mit ihm belehnt wurde. 1512 wurde es ihm mit dem Tessin, Bormio, Veltlin und Chiavenna von der Schweiz entrissen, die nach dem Sieg Frankreichs 1515 aber nur den Tessin halten konnte. 1521 und erneut 1525 kam es an Kaiser Karl V., dann an die Sforza, 1529 wieder an Frankreich und 1535 nach dem Aussterben der Sforza als erledigtes Lehen wieder an das Reich, das es an Karls V. Sohn Philipp II. und damit an die spanischen Habsburger (Spanien) ausgab. 1713/1714 fiel M. nach dem spanischen Erbfolgekrieg mit den Grafschaften Pavia und Angleria sowie den Markgrafschaften Castro und Malgrate an die deutschen Habsburger in Österreich. 1735 und 1748 mussten verschiedene Teile (Novara, Tortona) an Savoyen abgetreten werden, doch blühte M. infolge aufgeklärter Reformen rasch auf. 1797/1801 kam M. an Frankreich (Zisalpinische Republik, 1805 Königreich Italien), womit die Zugehörigkeit zum Reich erlosch. 1815 wurde es mit Venedig als Lombardo-Venetianisches Königreich (Lombardo-Venezianisches Königreich) Österreich zugeteilt. 1848 erhob sich M. vergeblich gegen Österreich. 1859 musste Österreich nach der Niederlage von Magenta M. aufgeben. M. kam zu Sardinien (Sardinien-Piemont) und damit zu Italien (1861). L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E6, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D6; Cusani, F., Storia di Milano, Bd. 1ff. 1861f.; Anemüller, E., Geschichte der Verfassung Mailands in den Jahren 1075-1117, 1881; Ady, C., History of Milano under the Sforza, 1907; Muir, D., History of Milano under the Visconti, 1924; Visconti, A., Storia di Milano, 1937, Neudruck 1979; Cazzamini-Mussi, F., Milano durante la dominazione spagnola, 1947; Bosisio, A., Storia di Milano, 1958; Verri, P., Storia di Milano, Bd. 1ff. 1962; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Apennin (!), 1964; Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Ferria, A., I terribili Sforza, 1970; Keller, H., Senioren und Vasallen. Untersuchungen über die Führungsschicht in den lombardischen Städten des 9.-12. Jahrhunderts, unter besonderer Berücksichtigung Mailands, 1972; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien, 9.-12. Jh., 1979; Castellaneta, C., Storia di Milano, 2. A. 1976; Visconti, A., Storia di Milano, 1979; Blastenbrei, P., Die Sforza und ihr Heer, 1987; Ambrosiani, A./Chittolini, G., Mailand, LexMA 6 1992, 106; Hermes, R., Totius libertatis patrona, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 191; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Grillo, P., Milano in età comunale (1183-1276), 2001; I notai della curia arcivescovile di Milano, hg. v. Belloni, C. u. a., 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Menzingen, Mentzingen (Freiherren, Reichsritter). Die noch in Menzingen im Kraichtal bei Karlsruhe ansässige Adelsfamilie Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre Angehörigen waren im 14. und 15. Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei Rhein und an den Domkirchen von Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert gehörten die Freiherren von M. mit M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie wegen des ererbten Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Außerdem zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Der Ort M. gelangte über Baden 1951/1952 zu Baden-Württemberg. L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten 1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Merode (Reichsgrafen, Fürsten). Im 12. Jh. erscheinen Reichsministeriale, welche die Herrschaft Rode (Merode) bei Düren hatten. Sie wurden 1622 wegen Waroux Reichsgrafen und 1704 Fürsten von Rubempré. L.: Domsta, H., Geschichte der Fürsten von Merode im Mittelalter, Bd. 1f. 1974ff.; Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser 14 1991, 525f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Metternich (Grafen, Reichsgrafen, Fürsten). Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts nannte sich ein Zweig des rheinischen Adelsgeschlechts Hemberg (Hemmerich bei Bonn) nach dem Dorf M. westlich von Bonn. Er hatte die Erbkämmererwürde des Erzstifts Köln inne, stellte zahlreiche Bischöfe und Erzbischöfe und teilte sich in insgesamt 12 Linien. 1652 erhielt Philipp Emmerich vom Erzstift Trier die heimgefallenen Herrschaften Winneburg und Beilstein an der unteren Mosel zu Reichsafterlehen. 1635 wurde die Familie reichsfreiherrlich und 1679 reichsgräflich. Im 18. Jahrhundert zählte sie als Metternich-Winneburg mit dem Hofgut Denzerheide samt Sporkentaler Mühle zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem war sie im früheren 18. Jahrhundert im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1803 erlangte sie als Entschädigung für ihre linksrheinischen Güter Winneburg und Beilstein, über die sie Sitz und Stimme im westfälischen Reichsgrafenkollegium hatte, die Reichsabtei Ochsenhausen in Schwaben (ohne das Amt Tannheim und mit verschiedenen Renten belastet) als Fürstentum (Winneburg), das 1806 aber von Württemberg mediatisiert und 1825 gekauft wurde. Klemens Wenzel Lothar M., der zum Staatskanzler Österreichs (1821) aufstieg, erhielt 1813 vom Kaiser von Österreich Schloss Johannisberg im Rheingau verliehen. L.: Stieber; Zeumer 554 II b 63, 19; Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 157; Riedenauer 125; Klein 188. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Meudt (Herrschaft). 1097 gab Pfalzgräfin Adelheid als Erbin der Konradiner und der Grafen von Luxemburg-Gleiberg Güter in M. im Westerwald an das Stift Sankt Georg zu Limburg. Mit Limburg kam M. an die Herren von Isenburg, bis 1664 an die Grafen von Isenburg und bis 1774 an die Grafen von Wied. Landesherren waren die Grafen von Diez. 1564 fiel das zum kurrheinischen Reichskreis zählende M. von Diez an das Erzstift Trier, 1806 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. L.: Wolff 95; Wallner 700 KurrheinRK 8. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Modena (Stadtkommune, Herzogtum). M. geht auf das römische Mutina zurück, das seinerseits einer ligurischen und keltischen Siedlung folgte. In der Mitte des 4. Jahrhunderts wurde es Sitz eines Bischofs. In langobardischer und fränkischer Zeit war es Sitz eines Grafen. 961 unterstand es dem Haus Canossa. Danach erlangte es Selbständigkeit (1135 Konsuln). Von 1288 bis 1306 und von 1335/1336 bis 1796 stand es unter der Herrschaft der Este, die 1471 vom Papst auch mit Ferrara belehnt wurden. 1452 wurde es durch Kaiser Friedrich III. zusammen mit Reggio nell’Emilia zum Herzogtum erhoben. Beim Erlöschen der Hauptlinie zog der Papst 1597 Ferrara ein. 1628/1631 konnte Correggio erworben werden, 1711 Mirandola und 1728/1737 Novellara. Nach der Besetzung durch Frankreich wurde am 16. 10. 1796 in M. die Vereinigung des Herzogtums mit Bologna, Ferrara und Reggio zur Zispadanischen Republik beschlossen, die 1797 in der Zisalpinischen Republik und 1805 im Königreich Italien Frankreichs aufging. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 gelangten Breisgau und Ortenau als Entschädigung an den Herzog von M. (Modena-Breisgau) bzw. das verschwägerte Haus Österreich-Este, fielen aber 1805/1806 an Baden. 1814 kam das Herzogtum M. an Österreich-Este (zurück). 1859/1860 wurde es mit dem Königreich Italien (1861) vereinigt. Das Haus Österreich-Este starb 1875 aus. L.: Collana di storiografia modenese, 1964ff.; Barbieri, A., Modena ieri e oggi, 1965; Santini, G., Lo stato estense tra riforme e rivoluzione, 1983; Storia illustrata di Modena, hg. v. Golinelli, P./Muzzioli, G., 1990f.; Golinelli, P., Modena, LexMA 6 1992, 708; Rölker, R., Adel und Kommune in Modena, 1994; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 193. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Mömpelgard (Grafschaft, Reichsgrafschaft, Residenz), frz. Montbéliard. Das nach der Burg Mons Biliardi benannte M. an der Allaine war seit dem 10. Jahrhundert Hauptort einer 1070 erstmals erwähnten Grafschaft, die mit der Teilung des Reiches der Lothare (Lotharingiens) 870 zum Ostreich gelangt war. Vermutlich kurz vor 1044 kam sie vom König an die Mousson, 1162 an die Montfauçon. Seit König Rudolf von Habsburg (1273-1291) war sie reichsunmittelbar (Reichskunkellehen), wobei die Herrschaften Granges, Clerval und Passavant den Grafen von Burgund (Freigrafschaft, Franche-Comté) lehnrührig waren. Nachdem die Grafen von Württemberg 1324 bereits die Herrschaften Horburg und Reichenweier gekauft hatten, fiel M. mit Clerval, Etobon, Granges, Saulnot (Saulmont), Passavant, etwa 50 Dörfern und Pruntrut 1397/1409 durch Heirat der Erbtochter (Henriette) an sie. Weiter erwarben sie die Herrschaften Blamont (1506), Clémont, Héricourt, Châtelot (1561) und Franquemont (1595). In Württemberg wurde M. immer wieder Nebenlinien zugeteilt (u. a. 1617-1723). 1534 wurde die Reformation eingeführt. Von 1674/1476 bis 1679/1697 und 1793 wurde M., das seit 1654 Sitz und Stimme auf dem Reichstag hatte, aber keinem Reichskreis angehörte, von Frankreich, dessen Oberhoheit Württemberg 1748 anerkennen musste, besetzt. 1796/1801 wurde es Frankreich einverleibt. L.: Wolff 491f.; Zeumer 553 II b 45; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, III 38 (1789) B4; Tuefferd, P., Histoire des comtes souverains de Montbéliard, 1877; Viellard, L., Documents et mémoire pour servir à l’histoire du territoire de Belfort, 1884; Adam, A., Mömpelgard und sein staatsrechtliches Verhältnis zu Württemberg und dem alten deutschen Reiche, Württemberg. Vjh. f. LG. 7 (1884), 181ff., 278ff.; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1887; Duvernoy, C., Montbéliard au XVIIIe siècle, 1891; Pigallet, M., Le Comté de Montbéliard et ses dependances, 1915; Renard, L., Nouvelle histoire du pays de Montbéliard, 1950; Grube, W., Mömpelgard und Altwürttemberg, Alem. Jb. 7 (1959), 135ff.; Kläui, P., Hochmittelalterliche Adelsherrschaft im Zürichgau, 1960; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1960, 185 Montbéliard; Bühler, H., Studien zur Geschichte der Grafen von Achalm und ihrer Verwandten, Z. f. württemberg. LG. 43 (1984), 7ff.; Eberl, I., Montbéliard, LexMA 6 1992, 780; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 384; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 505, 2, 420. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Münster (Hochstift, Residenz). Am Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen mit der Aa errichtete König Karl der Große an der Stelle einer germanischen Siedlung des 3. Jahrhunderts und einer sächsischen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts um 782 eine Befestigung, die der Friese Liudger unter Gründung eines Klosters 793 zum Sitz seiner bischöflichen Friesenmission machte (805 Weihe zum Bischof). Der Name Mimigernaford (819) wich später dem 1068 bezeugten Namen Monastere (lat. monasterium, Kloster). Das dem Erzbistum Köln angehörige Bistum umfasste das Gebiet zwischen dem Oberlauf der Issel, Lippe und Ems sowie fünf/sieben friesische Gaue, die 1659 an Groningen und Deventer (Hengelo, Borculo, Winterswijk [Winterswyk]) verloren gingen. Wichtigste Abtei war Werden, das allerdings 864 von M. gelöst wurde. Das weltliche Herrschaftsgebiet ging von der Goherrschaft in einigen Großkirchspielen aus. Dazu kam 1122 der Erwerb der Grafschaft Cappenberg, der Erwerb der Herrschaften Stromberg (vor 1170), Emsland (Grafschaft im Emsgau), der zuvor ravensbergischen Güter Vechta und Aschendorf (1252), von Horstmar (1269), Lohn (1316), Cloppenburg (1393/1400), Ahaus (1406) und Ottenstein (1407), der zeitweise Erwerb von Delmenhorst (1482-1547) und Wildeshausen (1428-1634) sowie die Verdrängung der Grafen von der Mark aus ihrer Stellung nördlich der Lippe im späteren 14. Jahrhundert. 1173 wurde die Stiftsvogtei der Grafen von Tecklenburg abgelöst. Unter König Otto IV. wurde der Bischof zum Reichsfürsten erhoben. In seiner endgültigen Gestalt war das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörige Hochstift (1559) in das Oberstift (Ämter Wolbeck [mit der Hauptstadt M. und den Städten Beckum, Ahlen, Telgte, Sendenhorst und Steinfurt], Sassenberg [mit der Stadt Warendorf], Stromberg, Werne, Dülmen, Lüdinghausen, Ahaus und auf der Bram [mit den Städten Ahaus, Borken, Vreden, Stadtlohn], Horstmar [mit den Städten Horstmar, Coesfeld, Billerbeck, Metelen und den Kirchspielen Borghorst, Holthausen], Rheine [Rheina], Laer, Bevergern und Bocholt [mit den Städten Bocholt und Werth]) (Regierungsbezirk M.) und das damit nur über eine schmale Landbrücke bei Lingen verbundene, ab 1252 entstandene, aber erst 1667/1676 auch geistlich dem Bistum M. unterstellte Niederstift (Meppen, Cloppenburg, Vechta, Bersenbrück) geteilt. Vom Umfang her war es das größte geistliche Fürstentum in Deutschland. Von 1450 bis 1457 war der Münsteraner Bischofsstuhl in der münsterschen Stiftsfehde umkämpft. 1534/1535 errichteten die Täufer in M. ein demokratisch-sozialistisches Reich. Der Versuch des Bischofs, M. in ein weltliches Fürstentum umzuwandeln, scheiterte. Am 3. 10. 1571 verkündete der Fürstbischof eine Landgerichtsordnung sowie eine Hofgerichtsordnung. Bentheim, Gronau, Oeding, Gemen und Werth gingen zum Luthertum bzw. Calvinismus über. 1773 wurde in der Stadt M. eine Universität gegründet. 1802/1803 wurde das Hochstift (Fürstentum) mit 194 Quadratmeilen und 310000 Einwohnern unter Preußen, das den östlichen Teil (die Ämter Sassenberg, Stromberg, Werne, Lüdinghausen und Teile der Ämter Wolbeck, Dülmen, Horstmar, Rheine [Rheina] und Bevergern) mit der Stadt M. erhielt, Oldenburg (die Ämter Vechta und Cloppenburg), Arenberg (Amt Meppen), Looz-Corswarem (Amt Rheine bzw. Rheina und Teile des Amtes Wolbeck), Wild- und Rheingrafen zu Grumbach (Salm-Grumbach) (Teile des Amtes Horstmar), Salm-Salm (Ämter Bocholt und Ahaus und zwar zu zwei Dritteln an Salm-Salm und zu einem Drittel an Salm-Kyrburg) und Croy (Teil des Amtes Dülmen) aufgeteilt. 1806 sogen Arenberg und Salm die bei Looz-Corswarem und Croy befindlichen Teile auf, kamen bald aber selbst an Frankreich. 1807 wurde der preußische Teil mit dem Großherzogtum Berg vereinigt und gelangte am 10. 12. 1810 unmittelbar zu Frankreich. 1815 fiel das Oberstift größtenteils an Preußen (Provinz Westfalen), das Niederstift an Hannover (1866 Preußen) und Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen. L.: Wolff 311ff.; Zeumer 552 II a 22; Wallner 701 WestfälRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Richtering, H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 108; Bauer 1, 395; Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 1, 2, 3, 8 1847ff.; Olfers, C. v., Beiträge zur Geschichte der Verfassung und Zerstückelung des Oberstifts Münster, 1848; Die Geschichtsquellen des Bistums Münster, Bd. 1ff. 1851ff.; Brand, A., Geschichte des Fürstbistums Münster, 1925; Braubach, M./Schultze, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815, 1934; Friemann, H., Die Territorialpolitik des münsterischen Bischofs Ludwig von Hessen 1310-1357, 1937; Handbuch des Bistums Münster, hg. v. Börsting, H./Schröer, A., Bd. 1f. 1946ff.; Westfalia sacra, Bd. 1 1948; Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd. 1f. 1949f.; Börsting, H., Geschichte des Bistums Münster, 1951; Hömberg, A., Studien zur mittelalterlichen Kirchenorganisation in Westfalen, 1953; Engel, J., Die Karten des Johannes Gigas vom Fürstbistum Münster, Westf. Fgn. 12 (1959); Theuerkauf, G., Land und Lehenswesen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Verfassung des Hochstifts Münster und zum norddeutschen Lehensrecht, 1961; Weiers, H., Studien zur Geschichte des Bistums Münster im Mittelalter, 1984; Germania Sacra N. F., Bd. 17, 2: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln: Das Bistum Münster; Bockhorst, W., Geschichte des Niederstifts Münster bis 1400, 1985; Kirchhoff, K., Forschungen zur Geschichte von Stadt und Stift Münster, 1988; Geschichte der Stadt Münster im Stadtmuseum Münster, hg. v. Galen, H., 1989; Fahlbusch, F./Hergemöller, U., Münster, LexMA 6 1992, 914; Geschichte der Stadt Münster, hg. v. Jakobi, F., 1993; Das Bistum Münster, bearb. v. Kohl, W., 1999ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 574, 1, 2, 398; Schumacher. S., Das Rechtssystem im Stift Münster in der frühen Neuzeit, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 424, 2, 438; Balzer, E., Adel - Kirche - Stiftung. Studien zur Geschichte des Bistums Münster im 11. Jahrhundert, 2006; Korsmeier, C., Die Ortsnamen der Stadt Münster und des Kreises Warendorf, 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Münster (Reichsgrafen). Das seit 1170 nachweisbare westfälische hochfreie Adelsgeschlecht wurde 1792 zu Reichsgrafen erhoben. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Neipperg (Herren, Reichsritter, Grafen, Reichsgrafen). Von dem 1120 erstmals bezeugten Birtilo von Schwaigern leitet sich das seit 1241 nach der Burg N. (Niberch) bei Brackenheim benannte fränkisch-schwäbische Geschlecht N. her, dem die 1302 erworbene Herrschaft Schwaigern im Kraichgau gehörte. Es wurde 1726 zu Reichsgrafen erhoben und gelangte 1766 in der schwäbischen Reichsgrafenbank als Personalist zur Reichsstandschaft. Den Grafen gehörten neben Schwaigern das 1407 erworbene Klingenberg, das 1737 erworbene Massenbachhausen, Adelshofen und halb bzw. drei Achtel Gemmingen. Alle diese Güter steuerten zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Die Stammherrschaft N. fiel 1806 an Württemberg und Baden und kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Neitperger? L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Zeumer 554 II b 61, 23; Hölzle, Beiwort 51; Winkelmann-Holzapfel 157; Klunzinger, K., Die Edlen von Neipperg, 1840; Eberl, I., Die Herren und Grafen von Neipperg, (in) Schwaigern, 1994, 385; Archiv der Grafen von Neipperg 1280-1881, bearb. v. Kraus, D., 1997. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Nesselrode (Grafen). Seit dem 11. Jahrhundert ist ein niederrheinisches Adelsgeschlecht bezeugt, das sich nach der Stammburg N. an der Wupper bei Solingen benannte. Dessen ältere Linie Nesselrode-Reichenstein (Nesselrode-Reichenstein-Landskron) wurde 1652 in den Reichsfreiherrenstand und 1710 in den Reichsgrafenstand erhoben, die jüngere Linie Nesselrode-Ehreshoven 1705 in den Reichsgrafenstand. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Grafen von N. wegen der Herrschaft Reichenstein zu den westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Graf von Nesselrode-Reichenstein für Burgfrey (Burgfrei) und Mechernich eine Rente von 260 Gulden. L.: Zeumer 554 II b 63, 27. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Nettelhorst (Freiherren, Reichsritter). Von 1713 bis 1770 zählten die Freiherren von N. mit dem 1737 ererbten Teil von Adelmannsfelden und dem 1700 erworbenen Schlossgut Bittenfeld zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Kollmer 379; Schulz 267. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Neumarkt, Neumarkt (in der Oberpfalz) (Reichsgut, Reichsstadt?, Residenz des Pfalzgrafen bei Rhein). Das Gebiet um N. in der Oberpfalz gehörte zum bayerischen Nordgau und kam über die Heirat der Tochter des Markgrafen (Adela von Vohburg) mit Friedrich I. Barbarossa an die Staufer. Am Ende des 12. Jahrhunderts ist N. als Sitz eines Reichsschultheißenamtes bezeugt. Vielleicht war es 1235 Stadt. Im Interregnum (1268) gelangte es an Bayern, 1269 an Oberbayern und 1329 an die pfälzischen Wittelsbacher. 1410 fiel es an Herzog Johann von Pfalz-Neumarkt und wurde dessen Sitz. (Nach 1448 kam es an Pfalz-Mosbach und 1499 an die Pfalz, fiel aber 1628 an Bayern zurück.) Am 20. 4. 1945 wurde es fast vollständig zerstört. S. Pfalz-Neumarkt, Pfalz-Oberpfalz. L.: Hofmann, F./Mader, F., Stadt und Bezirksamt Neumarkt, 1909; Kurz, J., Die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz, 1954; Ried, K., Neumarkt in der Oberpfalz. Eine quellenmäßige Geschichte der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz, 1960; Heinloth, B., Neumarkt, 1967; Romstöck, K., Neumarkt in der Oberpfalz von 1500 bis 1945, 1985; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 414. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Niederlande (Staat). Bei der karolinigischen Reichsteilung 843 fiel Flandern westlich der Schelde an das westfränkische Reich (Westfranzien, Frankreich), der übrige Raum um Maas, Schelde und Rhein an das mittlere Reich Kaiser Lothars und 879/925 an das ostfränkische Reich. 1477/1493 kam das sich (seit etwa 1200 oder 1540?) sprachlich verselbständigende Gebiet der späteren N. über Maria von Burgund von Burgund an Habsburg, das die von Burgund zusammengefassten Gebiete hausmachtpolitisch gegenüber dem Reich zu verselbständigen suchte. Kaiser Karl V. fügte durch Kauf 1524 Friesland, durch Säkularisation 1528 Utrecht und Overijssel mit Deventer sowie 1538 Groningen und 1543 Geldern dem 1512/1548 gebildeten burgundischen Reichskreis hinzu, so dass insgesamt ein Komplex von 17 Gebieten entstand (Brabant, Limburg, Luxemburg, Geldern, Flandern, Artois [mit Arras], Hennegau, Holland, Seeland, Namur, Friesland, Rijssel [Lille], Doornik [Tournai], Mecheln, Utrecht, Overijssel und Groningen), und übertrug 1555 die Nachfolge an Philipp II. von Spanien (spanische N.). Seit 1565 wehrten sich Adlige in dem seit etwa 1540 zunehmend calvinisierten Gebiet gegen die von Philipp II. seiner Statthalterin Margarete von Parma (1559) in Auftrag gegebene Steigerung der königlichen Macht, mit der eine starke Erhöhung finanziellen wie religiösen Druckes einherging. Nach Ablehnung einer Bittschrift bildeten sie einen Bund des als Geusen verhöhnten Adels, der von den calvinistischen Religionsführern unterstützt wurde. 1567 wurde Margarete von Parma durch Herzog Alba als Statthalter abgelöst, der den Aufstand zunächst niederschlug. Am 1. 4. 1571 besetzten die Meergeusen Brielle (Briel) an der Maasmündung. Danach erhoben sich Seeland und Holland. Am 18. 7. 1572 wählten zwölf Städte in Seeland und Holland Wilhelm von Oranien zum königlichen Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht. Am 8. 11. 1576 schlossen sich weitere Gebiete an. Am 23. 1. 1579 einigte Oranien in der Union von Utrecht die sieben nördlichen Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Overijssel (mit Drente) und Friesland, zu denen noch Flandern und Brabant kamen. 1581 setzte die Utrechter Union Philipp II. ab und schloss sich in den Generalstaaten zu einem losen Staatenbund zusammen (Republik der Vereinigten N.). Die südlichen N. wurden von Spanien erneut unterworfen. Nach weiteren schweren Kämpfen, in denen die seit 1635 mit Frankreich verbündeten Generalstaaten 1629-1637 den nördlichen Teil Brabants als Generalitätslande eroberten, wurden die Generalstaaten 1648 als eigener vom Reich gelöster Staat anerkannt. Ihr Interesse verlagerte sich rasch vom Reich auf die überseeischen Kolonien. Von 1590 bis 1700 waren die von 1572 bis 1650, von 1672 bis 1702 sowie von 1742 bis 1795 unter einem Statthalter handelnden N. das am stärksten urbanisierte und wirtschaftlich fortgeschrittenste Land Europas. Die südlichen (spanischen) Niederlande (Hennegau, Flandern, Artois, Namur, Luxemburg) kamen nach dem spanischen Erbfolgekrieg 1713/1714 von Spanien an Österreich. 1794 wurden sie von Frankreich erobert. Sie blieben Teil des deutschen Reiches. 1797/1801 musste Österreich sie an Frankreich abtreten. 1806 machte Napoleon die Generalstaaten zum Königreich Holland und vereinigte dieses 1810 mit Frankreich. 1814 wurde nach der Vertreibung der französischen Truppen die Vereinigung der nördlichen und südlichen N. sowie Lüttichs als Königreich der Vereinigten N. beschlossen. Dieses gehörte dem Deutschen Bund durch Personalunion mit Luxemburg an. 1830 wurde mittels der belgischen Revolution die Verbindung der sich benachteiligt fühlenden südlichen N. mit den nördlichen N. gelöst und Belgien von den N. getrennt. 1866 schieden Limburg und Luxemburg mit der Auflösung des Deutschen Bundes aus diesem aus. S. Flandern, Brabant, Hennegau, Namur, Limburg, Lüttich, Holland, Utrecht, Seeland, Geldern, Cambrai, Niederlothringen. L.: Die Territorien des Reichs 3, 200; Blok, P., Geschichte des niederländischen Volkes, Bd. 1ff. 1901ff.; Geschiedkundige Atlas van Nederland, hg. v. Beekman, A., 1911ff.; Pirenne, H., Histoire de Belgique, Bd. 1ff. 1926; Geschiedenis van Nederland, hg. v. Brugmans, H., Bd. 1ff. 1933ff.; Reese, W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 3. A. 1943; Allgemene geschiedenis der Nederlanden, hg. v. Niermeyer, J. u. a., Bd. 1ff. 1949ff., Neue Ausgabe 1980ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Buck, H. de, Bibliografie der geschiedenis van Nederland, Leiden 1968; Prevenier, W./Blockmans, W., Die burgundischen Niederlande, 1986; De Nederlanden in de late middeleeuwen, hg. v. Boer, D. de/Marsilje, J., 1987; Schepper, H. de, Belgium Nostrum, 1987; Schilling, J./Täubrich, R., Niederlande, 1988; Blockmans, W., Niederlande, LexMA 6 1993, 1141; Lademacher, H., Die Niederlande, 1993; North, M., Geschichte der Niederlande, 1997; Mörke, O., Stadtholder oder Staetholder?, 1997; Weis, M., Les pays-bas espagnols, 2003; Seggern, H. v., Geschichte der burgundischen Niederlande, 2009; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 211. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Nostitz (Grafen). Das wettinische, aus der Oberlausitz stammende Adelsgeschlecht wird 1280 erstmals erwähnt. Im 15. Jahrhundert verzweigte es sich nach Schlesien, Böhmen und Polen. Eine Linie wurde 1708 in den Reichsfreiherrenstand, drei Linien von 1641 bis 1708 in den Reichsgrafenstand erhoben. Die böhmischen Grafen von N. zu Falkenau gehörten 1792 wegen des 1673 vom Erzstift Mainz käuflich erworbenen Teils der Grafschaft Rieneck den fränkischen Grafen des Reichsfürstenrates des Reichstags an. 1803 ging die reichsständische Grafschaft Rieneck käuflich an die Grafen Colloredo-Mansfeld über und wurde 1806 durch die Rheinbundakte unter Karl Theodor von Dalberg mediatisiert. (1814/1815 kam Rieneck an Bayern.) L.: Zeumer 552ff. II b 62, 6; Schecher, O., Die Grafen von Rieneck, Diss. phil. Würzburg 1963. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Nothaft, Notthaft (Herren, Reichsritter). Die vielleicht aus dem Raum um Regensburg kommenden N. sind 1163 erstmals mit Adalbertus de Egre (1166 Adelbertus N.) im Egerland nachweisbar. Später saßen sie auf den Burgen Thierstein, Weißenstein im Steinwald (von etwa 1300 bis 1381), Wernberg, Runding, Bodenstein bei Nittenau (von etwa 1400 bis 1539), Aholming (bei Deggendorf und an vielen anderen Orten. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. In mehrere Linien verzweigt, standen die N. in Wien, München, Kaiserswerth und Münster in hohen Diensten. 1718 beerbte die Linie Bodenstein die 1638 zu Grafen erhobene Linie Weißenstein, 1734 die Linie Wernberg. 1881 endete ihre letzte Herrschaft. Im 20. Jahrhundert starb die Linie Bodenstein im Mannesstamm aus. L.: Riedenauer 125; Stark, H., Die Stammlehen der Familie Nothaft im Egerland, Archiv f. d. G. v. Oberfranken 75 (1995), 39; Singer, F., Das Nothaftische Lehensbuch von 1360, 1996; Stark, H., Die Familie Nothaft, (in) Der Dohlenturm 1 (1997), 1; Stark, H., Die adeligen Forstmeister im Egerer Reichsforst, Archiv f. d. G. v. Oberfranken 77 (1997), 207; Rahrbach 172 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Oberpfalz (Pfalzgrafschaft, Herzogtum). Das ursprünglich zur bayerischen Nordmark, dann zur bayerischen Markgrafschaft Nordgau gehörige Gebiet fiel 1268 als Pfand an die Herzöge von Bayern. Bei der Teilung innerhalb der Wittelsbacher von 1329 kamen diese Güter an die Pfalz (größerer Teil des Viztumamtes Burglengenfeld mit dem Hauptort Amberg). Diese verpfändete sie 1353 weitgehend an König Karl IV., gewann sie aber seit 1373 zurück. 1410 fiel das Gebiet etwas verkleinert an König Ruprechts von der Pfalz Sohn Johann (Pfalz-Neumarkt), 1448 an Pfalz-Mosbach (und teilweise kurzfristig an Pfalz-Simmern), 1499 wieder an die Hauptlinie Pfalz. Seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts setzte sich der Name O. durch. 1621 wurde das früh lutherisch gewordene Gebiet von Bayern besetzt und seit 1625 rekatholisiert. 1628 gab es der Kaiser mit Ausnahme einiger an Pfalz-Neuburg gefallener Ämter an Bayern als Kriegsentschädigung. 1631 erhielt Bayern die Belehnung mit Gütern Böhmens. Bayern unterwarf die O. der katholischen Gegenreformation und bezog sie in seinen zentralisierenden Frühabsolutimsus ein. Die zum bayerischen Reichskreis zählende O. bestand aus zwei getrennten Hauptteilen zwischen denen das Fürstentum Sulzbach, das bambergische Amt Vilseck, die Grafschaft Sternstein (Störnstein) und die Landgrafschaft Leuchtenberg lagen. Zum südlichen Hauptteil gehörten die Pfleggerichte Amberg, Pfaffenhofen, Haimburg, Rieden, Freudenberg, Hirschau, Nabburg, Neunburg vor dem Wald, Wetterfeld, Bruck, Rötz (Retz) Waldmünchen, Obermurach (Murach) und Treswitz-Tännesberg (Treswitz-Tenesberg), zum nördlichen Teil die Pfleggerichte Bärnau (Bernau), Eschenbach, Grafenwöhr, Hollenberg (Holnberg), Kirchenthumbach (Kirchentumbach), Auerbach und Hartenstein, das Kastenamt Kemnath (Kemnat), das Landgericht Waldeck und die Herrschaft Rothenberg. Darüber hinaus befanden sich noch kleinere Teile innerhalb des nürnbergischen Gebiets. 1677 kam das 1614 abgetrennte Sulzbach wieder zu O. zurück. 1803 wurden das bambergische Amt Vilseck und das Kloster Waldsassen und 1806 Sternstein (Störnstein). S. Bayern-Oberpfalz, Neuburg. L.: Wolff 138; Wallner 712 BayRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F/G4; Die Territorien des Reichs 5, 8; Bosl, K., Das kurpfälzische Territorium ”Obere Pfalz”, Zs. f. bay. LG. 26 (1963); Bosl, K., Die Oberpfalz und ihre junge Hauptstadt, 1980; Emmerig, E., Die Regierung der Oberpfalz. Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, 1981; Ambronn, K., Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, 1982; Ackermann, K., Die Oberpfalz, 1987; Fuchs, A./Ambronn, K., Die Oberpfalz in alten Ansichten, 1988; Schaub, M., Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1 1988; Ambronn, K., Oberpfalz, LexMA 6 1993, 1332; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3 Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises, 3.A. 1995; Barth, T., Adelige Lebenswege im alten Reich, 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Oberschwaben (Reichslandvogtei). König Rudolf von Habsburg fasste nach 1273 das Reichsgut im östlichen Schwaben - südlich der schwäbischen Alb - zu den Reichslandvogteien Augsburg und O. (Ravensburg) zusammen. 1487 erwarb Bayern die Reichslandvogtei O., die aber von Österreich wieder ausgelöst wurde. L.: Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Oberschwaben, Gesicht einer Landschaft, hg. v. Ott, S., 2. A. 1972; Bradler, G., Die Landschaftsnamen Allgäu und Oberschwaben in geographischer und historischer Sicht, 1973; Richter, G., Oberschwaben zwischen Donau, Iller und Bodensee, 1974; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten, 1986; Oberschwaben, hg. v. Eitel, P., 1995; Oberschwaben, hg. v. Wehling, H., 1996; Landschaften und Landstände in Oberschwaben, hg. v. Blickle, P., 2000; Adel im Wandel, hg. v. Bumiller, C., 2006; Adel im Wandel, hg. v. Hengerer, M. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Oettingen-Baldern (Grafen). Nach der Burg Baldern am Westrand des Ries nannte sich seit 1153 eine Adelsfamilie. 1215 ging die Burg durch Tausch vom Hochstift Regensburg an den Abt von Ellwangen, der sie 1250 als Lehen an die Grafen Oettingen gab. Von 1602 bis 1798 war sie Sitz der Linie O. 1798 fiel sie an die Fürsten von Oettingen-Wallerstein, 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg und kam damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Baldern. L.: Der Ostalbkreis, 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Oldenburg (Grafschaft, Herzogtum, Großherzogtum). Bereits um 800 bestand eine Siedlung im heutigen Stadtkern von O. 1108 wird O. (urspr. Ommeresburg, Ammerburg) erstmals erwähnt (str., erste Hälfte 12. Jh. Burg entstanden?). Im Schutze der Burg entstand eine um das Jahr 1270 ummauerte Siedlung, die 1345 Stadtrecht von Bremen erhielt. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts war O. Mittelpunkt der im alten Stammesherzogtum Sachsen gelegenen Grafschaft O., die sich in Kämpfen mit den Friesen allmählich erweiterte. Die Grafen selbst stammten möglicherweise von der Familie Widukinds von Sachsen ab. Viele ihrer später sichtbaren Güter lagen im Osnabrücker Nordland. Ihr erster bekannter Vertreter (Egilmar um 1091-1108) erscheint um 1100 (1108) als comes in confinio Saxoniae et Frisiae. Seit dem (frühen) 12. Jahrhundert hatten die Grafen vielleicht aus widukindischem Erbe die Vogtei ihres Hausklosters Rastede (1124) und des Stiftes Wildeshausen (um 1100) inne. 1180 erhielten sie die Grafschaft als umstrittenes Reichslehen. Vielleicht schon um 1150 wurde die Linie Oldenburg-Wildeshausen mit Wildeshausen, Gütern im östlichen Lerigau und Ammerland, Friesland und der Vogtei Rastede (1388 erloschen) von der Hauptlinie (mit O., Landwürden und Gütern im westlichen Lerigau und im Hasegau, 1180 Grafenrechte im Ammergau) abgetrennt, von der sich um 1220 Grafen von Oldenburg-Bruchhausen abspalteten. Ihre später mehrfach geteilten Güter kamen 1252 an das Hochstift Münster (Vechta), 1270/1355/1384 an das Erzstift Bremen (Wildeshausen), die Grafen von Tecklenburg (Altbruchhausen) und die Grafen von Hoya. Das im Kampf mit den Stedinger Bauern eroberte, 1247/1259 durch die Burg Delmenhorst gesicherte Land (Süderbrok [Söderbrok], Holle, Berne, Hammelwarden, Elsfleth/Weser) fiel 1278/1281 an die Seitenlinie Oldenburg-Delmenhorst, kam aber 1436/1447 beim Erlöschen der Linie trotz kurzfristiger Übertragung an das Erzstift Bremen (1421-1434) bzw. Braunschweig-Lüneburg an die Hauptlinie zurück. In dieser hinterließ Graf Dietrich 1440 aus seiner Ehe mit Herzogin Hedwig von Holstein drei Söhne, von denen der älteste (Christian) 1448 König von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde und 1459 das Herzogtum Schleswig und die Grafschaften Schleswig und Holstein erbte, während der jüngste die Grafschaft O. erlangte. Die Linie verlor 1482 Delmenhorst an Münster (bis zur Eroberung von 1547) und 1500 Dithmarschen, gewann bis 1514/1523 Stadland-Butjadingen und 1517 die Herrschaft Jever, die aber bis 1575 wieder Ostfriesland überlassen werden musste. 1531 wurde O. geringeres Reichslehen. Graf Anton I. (1529-1573) führte die Reformation ein. 1667 kam die zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft beim Tod des ohne erbberechtigte Nachkommen verstorbenen Grafen Anton Günther durch Erbvertrag von 1649 unter Aufgabe von O. als Residenz an Dänemark (und bis 1676 Holstein-Gottorp [Gottorf] dann Abfindung durch das Amt Traventhal [Travendahl]), doch fiel die 1575 erworbene Herrschaft Jever an Anhalt-Zerbst und über Katharina II. (1793) an Russland und gingen Delmenhorst, Varel sowie die 1623/1624 durch Kauf erlangte Herrschaft Kniphausen als Fideikommiss an den Sohn Anton Günthers, den bis dahin illegitimen Reichsgrafen von Aldenburg, 1733 durch Heirat an die Grafen von Bentinck. 1774 wurde O. (unter Holstein-Gottorp [Gottorf] in den Reichsfürstenstand erhoben. O. umfasste zu dieser Zeit die beiden im Reichsfürstenrat vertretenen Reichsgrafschaften O. und Delmenhorst mit rund 70000 Einwohnern. Durch Ländertausch im Hause Gottorp (Gottorf) kam die von Statthaltern Dänemarks regierte Grafschaft O. 1773/1777 von Dänemark an Holstein-Gottorp (Gottorf), das 1762 den Thron in Russland bestiegen hatte, und innerhalb dieses Hauses an (die jüngere Linie bzw.) das reformierte Fürstbistum Lübeck(-Eutin), wofür Holstein-Gottorp an Dänemark abgegeben wurde. 1774 wurde die Grafschaft Herzogtum. Von 1774 bis 1918/1919 war wieder die Stadt O. Residenz. 1803 erhielt O. durch § 8 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für den verlorenen, 1623 gegen Bremen eingerichteten Elsflether Weserzoll und einige Dörfer (das Erbfürstentum Lübeck) die Ämter Cloppenburg und Vechta aus dem Niederstift Münster und das seit 1700/1719 hannoversche Wildeshausen. Am 10. 12. 1810 wurde es bis auf das Fürstentum Lübeck von Frankreich annektiert (bis 1813). 1815 stieg es zum Großherzogtum auf und wurde geringfügig um die Ämter Damme und Neuenkirchen vergrößert. Mit dem ihm danach überlassenen Fürstentum Birkenfeld an der Nahe (20000 Einwohner) trat es in Personalunion, so dass das Land nunmehr aus drei Teilen bestand. 1818/1823 erlangte es durch Abtretung die Herrschaft Jever von Russland zurück. Am 18. 2. 1849 erhielt es eine Verfassung. Am 1. 12. 1853 wurde das Gebiet um Wilhelmshaven an Preußen veräußert, umgekehrt 1854 die Herrschaft Kniphausen erworben. 1864 verzichtete O. auf seine 1866 gegen Abtretung von Ahrensbök und Zahlung von 1 Million Taler abgefundenen Erbansprüche in Holstein, 1867 beim Eintritt in den Norddeutschen Bund gegen Gebietserweiterung und Geldausgleich auf die Elbherzogtümer. 1918 wurde O. Freistaat. 1932 erhielten die Nationalsozialisten die Mehrheit. Das Fürstentum Birkenfeld kam 1937 an Preußen (Rheinprovinz). Ebenso gelangte Lübeck an Preußen, das seinerseits das 1853 erhaltene Wilhelmshaven abgab. Der Freistaat O. ging 1946 als Verwaltungsbezirk in Niedersachsen auf. S. a. Holstein-Oldenburg, Holstein-Gottorp-Oldenburg. L.: Wolff 341ff.; Zeumer 554 II b 63,7; Wallner 702 WestfälRK 9; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 130; Bauer 1, 409; Corpus constitutionum Oldenburgicarum, hg. v. Oetken, J. v./Schloifer, H., Bd. 1ff. Oldenburg 1792ff.; Halen, G. v., Geschichte des Herzogtums Oldenburg, Bd. 1ff. 1794ff., Neudruck 1974; Rüthning, G., Oldenburger Geschichte, Bd. 1f. 1911ff.; Oldenburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1914ff.; Sello, G., Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg, 1923; Kohl, D., Geschichte der Stadt Oldenburg, 1925; Kohl, D., Das Oldenburger Stadtrecht, (in) Oldenburger Jahrbuch 34 (1930); Niedersachsen um 1780, Lief. 1 u. a. Emden-Oldenburg, hg. v. Prinz, J., 1938; Lübbing, H., Oldenburgische Landesgeschichte, 1953; Boy, H., Die Stadtlandschaft Oldenburg, 1954; Wietek, G., Oldenburger Land, 1956; Hannemann, M., Der Landkreis Oldenburg, 1956; Oldenburgische Städte, A1-5 Oldenburg, (in) Niedersächsischer Städteatlas, hg. v. Lübbing, H./Harms, O., 1960-1968; Hanisch, W., Südoldenburg, 1962; Knollmann, W., Das Verfassungsrecht der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert, 1969; Last, M., Adel und Grafen in Oldenburg während des Mittelalters, 1969; Hülle, W., Geschichte des höchsten Landesgerichts von Oldenburg (1573-1935), 1974; Seeber, E., Die Oldenburger Bauerbriefe. Untersuchungen zur bäuerlichen Selbstverwaltung in der Grafschaft Oldenburg von 1518-1810, 1975; Historisches Gemeindeverzeichnis für das Oldenburger Land, bearb. v. Raykowski, H., 1981; Parteien und Wahlen in Oldenburg, hg. v. Günther, W., 1984; Rössler, L., Die Entwicklung der kommunalen Selbstverwaltung im Großherzogtum Oldenburg, 1985; Koolman, E., Oldenburgische Bibliographie (16. Jh.-1907), 1987; Geschichte des Landes Oldenburg, hg. v. Eckhardt, A. u. a., 3. A. 1988; Hinrichs, E., Die Wirtschaft des Landes Oldenburg in vorindustrieller Zeit, 1988; Die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst nach der Steuererhebung von 1744, hg. v. Krüger, K., 1988; Hummerich, A., Historische Streifzüge durch das Ammerland, 1989; Friedl, H., Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, 1992; Schmidt, H., Oldenburg, LexMA 6 1993, 1390; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 170; Harms, H., Oldenburgische Kartographie, 2004; Pauly, M., Stammtafeln der Großherzöge von Oldenburg und verwandter Fürstenhäuser in Europa, 2004; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Schmidt, H., Oldenburg 1108, Oldenburger Jb. 107 (2007), 11ff. (Aldenburg 1108 auf eine Wallanlage in Drielake bezogen?); Dee Gerichtsbarkeit wird ausgeübt durch Amtsgerichte - 150 Jahre Amtsgerichte im Oldenburger Land, red. v. Welp, J., 2008; Steinwascher, G., Das Haus Oldenburg, 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Osnabrück (Hochstift, Residenz). In O. an der Hase wurde im Zuge der Christianisierung Sachsens vor 787 (780?, 785?) eine dem Bistum Lüttich unterstehende Kirche und vor 803 (?) ein der Erzdiözese Köln zugehöriges, 803 erstmals genanntes Bistum (Bischof Wiho) gegründet, das zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald von der Ems bis zur Hunte und von Oldenburg bis zum Weserbergland reichte (Tecklenburg, Ravensburg, Niederstift Münster) und das besonders durch den Streit mit Corvey und Herford um den Zehnten (1068) und die hierfür erstellten Urkundenfälschungen hervortrat. 1236 gelang dem Bischof der Rückkauf der Vogtei über das Kirchengut einschließlich der Stadt O. von den Grafen von Tecklenburg, die seit etwa 1180 die Vogtei innegehabt hatten. Die weltliche Herrschaft erlangten die Bischöfe vor allem im frühen 13. Jahrhundert in der Umgebung Osnabrücks, im sog. Osnabrücker Nordland mit Fürstenau und Bersenbrück sowie um Iburg und Wiedenbrück (Amt Reckenberg). Gegenüber dem größten Umfang um 1250 traten Verluste des um 1400 in die Ämter Fürstenau, Vörden, Hunteburg, Wittlage, Grönenberg (Grönenburg), Iburg und Reckenberg gegliederten Hochstifts dadurch ein, dass das Niederstift Münster (1667) an Münster fiel und Grafschaften unabhängig wurden. Die Stadt O. löste sich teilweise aus der Herrschaft des Bischofs und konnte bis in das 17. Jahrhundert ihre Stellung einer fast reichsunmittelbaren Stadt bewahren. Im Wesentlichen verblieb dem Hochstift der südöstliche Teil der Diözese (Osnabrück, Bersenbrück, Melle, Wittlage sowie die Exklave Reckenberg). 1543 führte der Bischof eine lutherische Kirchenordnung ein, Residenz wurde Fürstenau. 1559 wurde die Diözese durch Zuweisung der Grafschaft Lingen an das Bistum Deventer und 1667 durch Abtrennung der zum Niederstift Münster gehörigen Gebiete verkleinert. Auf Grund des westfälischen Friedens wurden die Pfarreien des Hochstifts 1650 auf die lutherische (20 Pfarreien) und die katholische (30 Pfarreien und 6 Klöster) Konfession verteilt. Im Hochstift, das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählte, regierten seit 1648 abwechselnd ein katholischer Fürstbischof und ein lutherischer Prinz aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg. 1802/1803 fiel das Hochstift mit 56 Quadratmeilen und 116000 Einwohnern an Hannover, das Bistum wurde aufgelöst, 1824/1857 in größerem Umfang neu errichtet und 1929 Köln unterstellt. 1807 kam O. an das Königreich Westphalen und am 10. 12. 1810 zu Frankreich. 1813/1815 fiel es wieder an Hannover zurück (1823 Landdrostei O. einschließlich der ehemals münsterischen Güter im Emsland, der Grafschaft Bentheim und der Niedergrafschaft Lingen). Mit Hannover kam O. 1866 an Preußen, das 1885 einen Regierungsbezirk O. bildete. Dieser ging 1946 im Land Niedersachsen auf. 1824 wurde erneut ein Bistum O. eingerichtet, das 1929 Köln unterstellt wurde. L.: Wolff 329; Zeumer 552 II a 23; Wallner 702 WestfälRK 7; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) C/E3, III 38 (1789) B/C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 130; Bauer 1, 429; Möser, H., Osnabrücksche Geschichte, fortges. v. Stüve, C., (unter dem Titel) Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Bd. 1ff. 1853ff., Neudruck 1970; Osnabrücker Geschichtsquellen, hg. v. hist. Verein zu Osnabrück, Bd. 1-15 1891ff.; Osnabrücker Urkundenbuch, hg. v. Philippi, F./Bär, M., Bd. 1ff. 1892ff.; Düring, A., Ortschaftsverzeichnis des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, Mitt. Ver. Gesch. Osnabrück 21 (1897); Hoffmeyer, L., Chronik der Stadt Osnabrück, Bd. 1ff. 1918ff.; Prinz, J., Das Territorium des Bistums Osnabrück, 1934; Bär, M., Abriss einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirkes Osnabrück, 1934; Rothert, H., Geschichte der Stadt Osnabrück im Mittelalter, Bd. 1f. 1937ff.; Niedersachsen um 1780, Lief. 1, Prinz, J., Bentheim-Osnabrück u. a., 1938; König, J., Das fürstbischöfliche Osnabrückische Amt Reckenberg in seiner territorialen Entwicklung, 1939; Berning, W., Das Bistum Osnabrück vor Einführung der Reformation, 1940; Schröder, A., Geschichte der Stadt Fürstenau, 1951; Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2, Einzelne Städte, u. a. Osnabrück, 1953; Du Plat, J., Die Landesvermessung des Fürstentums Osnabrück 1784-1790, hg. v. Wrede, W., 1955ff.; Das Osnabrücker Land in alten Karten, Plänen und Bildern. Katalog Städt. Museum Osnabrück, 1959; Hillebrand, W., Die Besitz- und Standesverhältnisse des Osnabrücker Adels 800-1300, 1962; Jäschke, K., Studien zu Quellen und Geschichte des Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV., DA 9/10 (1963/1964), 112ff., 11/12 (1965/19666), 280ff.; Hoffmeyer, L./Bäte, L., Chronik der Stadt Osnabrück, 4. A. 1982; Handbuch des Bistums Osnabrück, 1968; Hirschfelder, H., Herrschaftsordnung und Bauerntum im Hochstift Osnabrück im 16. und 17. Jahrhundert, 1971; Wrede, G., Fürstbistum Osnabrück, 2 Teile, (in) Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen 1975-1977; Heuvel, Chr. van den, Beamtenschaft und Territorialstaat: Behördenentwicklung und Sozialstruktur der Beamtenschaft im Hochstift Osnabrück 1550-1800, 1984; Schindling, A., Westfälischer Frieden und Altes Reich. Zur reichspolitischen Stellung Osnabrücks in der frühen Neuzeit, Osnabrücker Mitteilungen 90 (1985); Haack, G., Das Landgericht Osnabrück, 1989; Boeselager, J. Frhr. v., Die Osnabrücker Domherren des 18. Jahrhunderts, 1990; Fahlbusch, F., Osnabrück, LexMA 6 1993, 1509; Rudolph, H., Eine gelinde Regierungsart, 2001; Steinert, M., Die alternative Sukzession im Hochstift Osnabrück, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 582, 1, 2, 436; Der Dom als Anfang, hg. v. Queckenstedt, H., 2005; Heuvel, G. van den, Adlige Herrschaft, bäuerlicher Widerstand und territorialgeschichtliche Souveränität, 2011 (Freiheit Gesmold). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Osterburg (Grafen). Der Burgward O. bei Magdeburg war im 12. und 13. Jahrhundert Sitz der Grafen von O. Über Brandenburg/Preußen gelangte O. zu Sachsen-Anhalt. L.: Wolff 386; Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik). Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung herstellen ließen und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie 1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch, Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften (einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol, Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512 geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain) mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen (Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700) geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien, das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738 wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte, gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete (beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba, Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog. monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und 1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen. Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811). 1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen 1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden. 1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande, Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches Königreich (lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien, seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte, führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von 1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö. wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945 am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit. Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II. L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78 (1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O., Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky, E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938 (Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte. Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts, Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff., Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche, Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs, nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2. A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94, IV, 5, Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra australis; Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962; Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum Staatsvertrag. Österreich 1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte Österreichs seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre 1918, hg. v. Neck, R., 1968; Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin, M., Das österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen, P., 1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob der Enns und Österreich, 1979; Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v. Gilissen, J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der Städte Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im Herzogtum Österreich, 1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg. v. Plaschke, R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte Österreichs, 1985; Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10. A. 2004; Dieman, K., Geschichten vom ”Haus Österreich”, 1986; Good, D., Der wirtschaftliche Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914, 1986; Glatz, F./Melville, R., Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der Habsburgermonarchie, 1830-1918, 1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Zöllner, E., Der Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und Österreich 1273-1493, 1988; Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A., 1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter, G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520; Österreichische Geschichte in 10 Bänden, hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846; Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ottobeuren (Abtei, Reichsstift). Das Benediktinerkloster O. südöstlich Memmingens wurde vielleicht 764 als Familienstiftung begründet. Durch Kaiser Otto I. wurde das Stift 972 von allen Reichslasten befreit. 1152 wurde es unter den Schutz des Papstes gestellt. 1299 wurde der Abt Reichsfürst, verlor diesen Rang aber im 15. Jahrhundert, nachdem 1356 das Hochstift Augsburg die Vogtei erworben hatte. 1626 verzichtete der Bischof von Augsburg auf Grund eines Spruches des Reichskammergerichts von 1624 auf seine Ansprüche und veräußerte 1710 die noch verbliebenen Schirmgerechtigkeiten an den Abt, der zwar dem Reichsfürstenrat angehörte, aber weder beim schwäbischen Reichskreis noch im schwäbischen Reichsprälatenkollegium Sitz und Stimme hatte. 1802/1803 kam O. mit einem weitgehend geschlossenen Stiftsgebiet (3,3 Quadratmeilen, 12000 Einwohner) und Anteilen an den Herrschaften Stein, Ronsberg und Erkheim an Bayern. L.: Wolff 227; Wallner 687 SchwäbRK 38; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D4; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel und Klöster im Gebiet zwischen oberer Iller und Lech, 1961; Ottobeuren 764-1964, 1964; Kolb, Ä./Tüchle, H., Ottobeuren, Festschrift, 1964; Blickle, P., Memmingen, 1967, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Ottobeuren, hg. v. Kolb, A., 1986; Die Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764-1460, bearb. v. Hoffmann, H., 1991; Sreenivasan, G., The Peasants of Ottobeuren 1487-1726, 2004; Faust, U., Zur Reichsunmittelbarkeit Ottobeurens und Buxheims (in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a. 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ow (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren von O. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Ahldorf, Bierlingen, Felldorf, Wachendorf und dem 1722 verkauften Hirrlingen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Schlossarchive bestehen noch in Wachendorf (Ow-Wachendorf) bei Tübingen und Piesing (Ow-Felldorf) bei Altötting. L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 210; Kollmer 380; Adel am oberen Neckar, hg. v. Quarthal, F. u. a., 1995; Archive der Freiherren von Ow, bearb. v. Seigel, R., 2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Peißenberg (Herrschaft). P. am Fuß des Hohen Peißenbergs war Mittelpunkt einer Herrschaft, die später an Bayern kam. L.: Fried, P., Adelige Herrschaft und früher Territorialstaat. Zur Geschichte der Herrschaft Peißenberg und Rauhenlechsberg, (in) Gesellschaft und Herrschaft, Festschrift für Bosl, K., 1969. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Perényi (Reichsfürst). Das ungarische Adelsgeschlecht P. erscheint erstmals im 13. Jahrhundert und erlangte wichtige Landesämter. 1517 wurde Emerich von P., Palatin von Ungarn, zum Reichsfürsten erhoben. L.: Klein 175; Bak, J., Perényi, LexMA 6 1993, 1884. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Pettau (Mark). Nach älteren Siedlungsspuren erscheint in römischer Zeit das Legionslager Poetovio an der Drau. Im Frühmittelalter war der Ort ein Mittelpunkt der Herrschaft Salzburgs im Draugebiet. Die Mark P. mit dem Vorort Marburg ist vielleicht im 11. Jahrhundert entstanden. Herren von P., die vergeblich Herrschaft, Burg und Stadt zu gewinnen versuchten, erloschen 1438. Nach einem Verzicht der Schaunberger (1445) unterstand P. uneingeschränkt Salzburg. 1555 kam das Gebiet zur Steiermark, 1918 zu Jugoslawien (Ptuj), 1991 zu Slowenien. L.: Wolff 28; Die mittelalterlichen Stiftsurbare der Steiermark, hg. v. Pirchegger, I., Bd. 1: Seckau, Pettau, hg. v. Pirchegger, I./Roth, B./Sittig, W., 1955; Saria, B., Pettau, Entstehung und Entwicklung einer Siedlung im deutsch-slowenischen Grenzraum, 1965; Pickl, O., Der Funktionswandel der Stadt Pettau, 1985; Hödl, G., Pettau, LexMA 6 1993, 1989; Kranjc, J., Die Einflüsse des römischen Rechts auf das Statut von Ptuj (Pettau), FS K. Kroeschell, 1997, 545; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein, Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz, untere Pfalz) entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10. Jahrhundert entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom Niederrhein (Aachen, Köln, mit Gütern bei Bacharach und Vogteirechten über Trier und Jülich) über die Mosel zum Mittelrhein und Oberrhein. 1093 wird Heinrich von Laach, der dritte Gatte der Witwe (Adelheid von Orlamünde) des letzten lothringischen Pfalzgrafen aus dem Haus der Hezeliniden (Hermann), nach kaiserlicher Übertragung des Pfalzgrafenamtes (1085) als comes palatinus Rheni (Pfalzgrafschaft bei Rhein) erstmals genannt. Mit dieser an wechselnde Familien gelangten Pfalzgrafschaft belehnte 1155/1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa seinen Stiefbruder Konrad von Staufen und erhob ihn zum Reichsfürsten. Zur Pfalzgrafschaft kamen Hausgut, Lehnsrechte und Vogteirechte über Speyer, Worms und Lorsch sowie zunächst auch Trier. 1195 fiel die P. über Konrads Tochter Agnes vorübergehend an die Welfen. 1214 übertrug sie König Friedrich II. nach dem kinderlosen Tod des Welfen Heinrich des Jüngeren (1213) an Ludwig I. von Bayern, dessen Sohn (Otto II.) über die welfische Erbtochter Agnes auch die Eigengüter der Pfalzgrafen erwarb. (Pforzheim gelangte über eine weitere Erbtochter an Baden.) Schwerpunkte des Gutes waren Bacharach (12./13. Jahrhundert) und Alzey (1214 vom König erhalten). Vom Bischof von Speyer nahm der Pfalzgraf Neustadt, vom Bischof von Worms Heidelberg (1225) zu Lehen. Weiter erlangte er die Herrschaft über die Klöster Schönau und Otterberg. Andere Güter wurden nach der Aufhebung Lorschs (1232) 1247/1344 gewonnen. 1255 kamen durch Teilung Oberbayern (westliche Teile mit München) und die P. an Herzog Ludwig von Bayern, während Niederbayern mit Landshut an Heinrich XIII. fiel. 1266/1268 wurden die staufischen Güter um Sulzbach, 1277/1289 Kaub mit dem dortigen Rheinzoll erworben. Ludwig II. war somit angesehenster Reichsfürst und wirkte bereits 1257 als Kurfürst mit. 1329 bestimmte der wittelsbachische Hausvertrag von Pavia die Trennung der (unteren) P. und der oberen P. im bayerischen Nordgau (Oberpfalz) zwischen Regensburg und Fichtelgebirge, die der älteren pfälzischen Linie zugesprochen wurden, von Bayern, das an die jüngere bayerische Hauptlinie kam, wobei die Kurwürde zwischen P. und Bayern wechseln sollte, was die Goldene Bulle 1356 zugunsten der P. aufhob. Unter Kurfürst Ruprecht I. gewann die Pfalz, die 1329 die Pfandschaft der Stadt Mosbach (1330 Mosbach, Eberbach, Sinsheim, Neckargemünd, Germersheim, Annweiler, Trifels) erlangt hatte, unter anderem 1349 Bretten, 1354 Simmern, 1375 Ingelheim, Kaiserslautern, Odernheim, Nierstein und Oppenheim sowie 1385 die Grafschaft Zweibrücken mit Bergzabern, gab aber 1355 Teile der Oberpfalz für einige Zeit an Böhmen (Neuböhmen). 1386 wurde die Universität Heidelberg gegründet. Ruprecht II. strebte in der sog. Rupertinischen Konstitution die Unteilbarkeit der Pfalz an. Nach dem Tod des 1400 zum König gewählten Ruprecht III. (1410), der die an Böhmen gegebenen Teile der Oberpfalz zurückgewann und die Grafschaften Kirchberg am Hunsrück sowie (die Vordere Grafschaft) Sponheim (zu einem Fünftel) und die Reichsvogtei im Elsass (1408) erlangte, wurde die P. in die vier Linien Kurpfalz (Heidelberg, Amberg, Nabburg), Pfalz-Neumarkt (restliche Oberpfalz), Pfalz-Simmern (bzw. Pfalz-Zweibrücken-Simmern) (bis 1685) mit der Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken (bis 1731) und Pfalz-Mosbach geteilt. Von diesen Linien starb die Linie Pfalz-Neumarkt (Oberpfalz) 1443 aus und wurde von Pfalz-Mosbach und Pfalz-Simmern beerbt. 1499 erlosch die Linie Pfalz-Mosbach und wurde von der Kurpfalz beerbt. Unter Friedrich I. (1449-1476) wurde die Vormacht der P. am Oberrhein (Erwerb der Reichsgrafschaft Lützelstein [1492] und Rappolstein, der Reichslandvogtei Hagenau, von Bischweiler, Selz, Kleeburg und Gebieten an Nahe und Bergstraße [1462], der Grafschaft Löwenstein [1461/1464]) begründet und die Kurpfalz modern organisiert. 1503 gingen im bayerischen Erbfolgekrieg die Güter im Elsass an Habsburg, die Grafschaft Löwenstein an Württemberg und Lauf, Hersbruck und Altdorf an Nürnberg verloren, doch wurde die neue Linie Pfalz-Neuburg 1508 noch mit Gütern Bayern-Landshuts ausgestattet. 1556 führte Otto Heinrich (Ottheinrich) die Reformation in seinem sehr zersplitterten Herrschaftsgebiet ein. 1559 starb mit Ottheinrich von Pfalz-Neuburg die alte Linie Kurpfalz aus und wurde (1556) in Pfalz-Neuburg von Pfalz-Zweibrücken (Wolfgang) und in den Kurlanden von Pfalz-Simmern (Friedrich III.) als mittlerer Kurlinie beerbt. Der neue Kurfürst führte dort sofort den Calvinismus ein. Infolge der Wahl zum König des aufständischen Böhmen (1619) verlor Friedrich V. Land und Kurwürde 1623 an Herzog Maximilian von Bayern, wobei weitere Güter an Habsburg und Hessen-Darmstadt kamen. Friedrichs Sohn erhielt 1648 die P. und eine neue achte Kurwürde, während die Oberpfalz und die alte Kurwürde bei Bayern verblieben. 1685 erlosch die Linie Pfalz-Simmern. Ihr folgte die aus Pfalz-Zweibrücken hervorgegangene katholische Linie Pfalz-Neuburg. Da auch König Ludwig XIV. von Frankreich für die Frau seines Bruders, Liselotte von der P., Erbansprüche auf Simmern, Kaiserslautern, Germersheim und Sponheim erhob, kam es zum pfälzischen Erbfolgekrieg (1688/1697) und der Verwüstung der Pfalz (1697) durch Frankreich, das Straßburg und Saarlouis behielt, Lothringen aber verlor. Pfalz-Neuburg vermochte sich - mit Ausnahme Germersheims - zu behaupten. Vorübergehend wurden die alten Kurrechte und die Oberpfalz zurückgewonnen. Zeitweise gehörte die P. dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an. 1720 wurde die Residenz von Heidelberg nach Mannheim verlegt und zwischen 1743 und 1748 eine Sommerresidenz in dem 1200 erlangten Schwetzingen eingerichtet. 1742 erlosch die Linie Pfalz-Neuburg. Sie wurde von Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach beerbt, der durch Tausch die Herrschaften Zwingenberg und Ebernburg erlangte und zur Finanzierung seiner Hofhaltung die Industrie förderte. Wegen Udenheim gehörte unter ihm die P. seit 1788 zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1777 fiel ihm Bayern an. Als Folge hiervon wurde der Hof von Mannheim 1778 nach München verlegt. Der Versuch, Bayern gegen die habsburgischen Niederlande an Österreich abzugeben, scheiterte 1778/1779 und 1784/1785 an dem Widerstand Preußens. Am Ende seines Bestehens umfasste das niemals geschlossene, in bunter Gemengelage mit anderen Herrschaften liegende, von Germersheim bis Bacharach und von Kaiserslautern bis Mosbach reichende Gebiet der zum kurrheinischen Reichskreis zählenden P. 8200 Quadratkilometer (bzw. 76 Quadratmeilen) mit rund 300000 Einwohnern. 1801 musste Maximilian I. Joseph aus der 1799 erbenden Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld die Abtretung der linksrheinischen, seit 1792 besetzten Gebiete an Frankreich (Departement Donnersberg) anerkennen. Das rechtsrheinische Gebiet wurde 1803 an Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen (Nassau) und Leiningen verteilt. 1815 kamen die linksrheinischen Teile von Frankreich zurück und fielen 1816 weitgehend und um Gebiete Sickingens, Nassaus, von der Leyens, Leiningens usw. erweitert als Ersatz für Salzburg, Innviertel und Hausruckviertel an Bayern, im Übrigen an Hessen und Preußen. Der bayerische Teil bildete zunächst die königlich bayerischen Lande am Rhein, seit 1836 den bayerischen, von Speyer aus verwalteten Regierungsbezirk P. (seit 1838 Rheinpfalz). Von Dezember 1918 bis Juni 1930 war die Pfalz von Frankreich besetzt. (1919 bzw.) 1920 gelangten Teile der Westpfalz (Homburg, Sankt Ingbert, Blieskastel, insgesamt 418 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern) zum Saargebiet. Bereits 1940 wurde die P. aus der Verwaltung Bayerns gelöst und kam nicht mehr zurück. 1945 gehörte die P. zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 wie Rheinhessen und Koblenz-Trier Teil des Landes Rheinland-Pfalz, wobei sie bis 1968 eigener Regierungsbezirk war (seit 1968 Rheinhessen-Pfalz). L.: Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127, 140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 8; Tolner, C., Codex diplomaticus palatinus, 1700; Widder, J., Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine, 1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich baierischen Rheinkreises, Bd. 1ff. 1836ff.; Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 1845, 2. A. 1856, Neudruck 1970; Koch, A. u. a., Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 1f. 1894ff.; Haberle, D., Pfälzische Bibliographie, Bd. 1ff. 1907ff.; Schreibmüller, H., Bayern und Pfalz 1816-1916, 1916; Raumer, K. v., Die Zerstörung der Pfalz 1689, 1930; Pfälzischer Geschichtsatlas, hg. v. Winkler, W., 1935; Stamer, C., Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Zimmermann, F., Die Weistümer und der Ausbau der Landeshoheit in der Kurpfalz, 1937; Gerstner, R., Die Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, 1941; Christmann, E., Die Siedlungsnamen der Pfalz, Bd. 1ff. 1952ff.; Schütze, C., Die territoriale Entwicklung der rheinischen Pfalz im 14. Jh., Diss. phil. Heidelberg 1955; Vogt, W., Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Kreuznach und der benachbarten Territorien im frühen und hohen Mittelalter, 1956; Böhm, G. F., Beiträge zur Territorialgeschichte des Landkreises Alzey, 1956; Weizsäcker, W., Pfälzische Weistümer, 1957ff.; Trautz, F., Die Pfalz am Rhein in der deutschen Geschichte, 1959; Karst, T., Das kurpfälzische Oberamt Neustadt an der Haardt, 1960; Schmidt, H., Die Kurpfalz unter den Kurfürsten der Häuser Neuburg und Sulzbach 1665-1799, (in) Mannheimer Hefte 1962; Hess-Gotthold, J., Hausmacht und Politik Friedrich Barbarossas im Raume des heutigen Pfälzer Waldes, 1962; Pfalzatlas, hg. v. Alter, W., 1963ff. (u. a. Schaab, M./Moraw, P., Territoriale Entwicklung der Kurpfalz von 1156-1792); Cohn, H., The Government of the Rhine Palatinate in the 15th century, 1965; Territorialverhältnisse der Gemeinden in Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur Bildung des Landes, Statistik von Rheinland-Pfalz 172 (1967); Haas, R., Die Pfalz am Rhein, 1967, 2. A. 1968; Weiden, A. v. d., Erste Landesaufnahme in unserem Landesgebiet und Veröffentlichung des danach gefertigten topographischen Kartenwerks aus den Jahren 1804-1820, Nachrichtenblatt der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz 12 (1969); Press, V., Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559-1619, 1970; Topographische Aufnahme pfälzischer Gebiete durch Offiziere des kgl. bayerischen Generalstabes 1836-1837, hg. v. Landesvermessungsamt des Saarlandes, 1973-197474; Spieß, K., Lehnsrecht, Lehnspolitik und Lehnsverwaltung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Spätmittelalter, 1978; Spieß, K., Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein vom Jahr 1401, 1981; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984; Moersch, K., Geschichte der Pfalz, 1987; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1f. (Mittelalter) 1988ff.; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214 bis 1803, 1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm.f. gesch. Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Maier, F., Die baierische Unterpfalz, 1990; Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Schaab, M., Pfalzgrafschaft bei Rhein, LexMA 6 1993, 2013; Kurpfalz, hg. v. Schweickert, A., 1997; Ausgewählte Urkunden zur Territorialgeschichte der Kurpfalz 1156-1505, hg. v. Schaab, M., 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Die Pfalz im 20. Jahrhundert, hg. v. Schwarzmüller, T. u. a., 1999; … so geht hervor’ ein neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 440; Kohnle, A., Kleine Geschichte der Kurpfalz, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 497; Reinhardt, C., Fürstliche Autorität versus städtische Autonomie, 2012; Peltzer, J., Der Rang der Pfalzgrafen bei Rhein, 2013; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 156. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Pfedelbach (Herren, Herrschaft). Am römischen Limes wird 1037 erstmals P. im Stiftungsbrief für Kloster Öhringen erwähnt. Seit 1270 nannten sich Herren von P. nach ihm. Ihre Güter fielen 1433 durch Heirat an die Herren von Adelsheim und 1472 durch Verkauf an die Hohenlohe. 1551/1555 kam P. an Hohenlohe-Waldenburg. 1615 wurde es Sitz der Linie Hohenlohe-Pfedelbach, die 1728 bei ihrem Aussterben von Hohenlohe-Bartenstein beerbt wurde. Über Württemberg kam P. 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Pfedelbach. L.: Wolff 119. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Piccolomini (Fürsten). Die P. sind ein Adelsgeschlecht, das mit Enea Silvio P. (1452 Sekretär Kaiser Friedrichs III., 1458 Papst Pius II.) im Mannesstamm erlosch. Danach ging der Name aber auf die Nachkommen der Schwester Laudemia (Piccolomini-Todeschini, bis 1783) und der Nichte Caterina (Piccolomini-Pierri, bis 1757) Enea Silvio Piccolominis über. Ottavio Piccolomini-Pierri (P. d’Arragona), seit 1648 kaiserlicher Feldmarschall, wurde 1639 Herzog von Amalfi und 1654 Reichsfürst († 1656). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Polen (Königreich, Republik). Um 960 erscheint im von den namengebenden Polanen (zu pole, Feld, Acker) besiedelten Gebiet zwischen Karpaten und Ostsee an der mittleren Weichsel und Warthe Herzog Miezsko aus dem Hause der Piasten, der 966 Christ wurde. Sein Sohn (König) Boleslaw I. Chrobry (992-1025) dehnte das Reich erheblich aus (Mähren, Lausitz, Gebiet am oberen Bug und San). Im Jahre 1000 erhielt es mit Gnesen ein eigenes Erzbistum mit den Suffraganbistümern Breslau, Kolberg, Krakau und Posen. Nach Gebietsverlusten von 1032/1034 bildeten die Landschaften Großpolen (ab 1239 dux Poloniae maioris), Masowien, Schlesien, Kleinpolen und Pommern den verbliebenen Herrschaftsbereich. 1163 wurde Schlesien von P. abgetrennt, 1181 Pommern dem Deutschen Reich eingegliedert. 1225/1226 kam auf Bitten des Teilfürsten Herzog Konrads von Masowien der Deutsche Orden ins Land und gewann das Culmer Land (Kulmer Land, Kulmerland). 1249 fiel Lebus an Brandenburg. 1295 und 1320 ließ sich der Herzog zum König krönen (Großpolen, Kleinpolen und einige mittelpolnische Gebiete). König Kasimir III. (1333-1370) verzichtete zugunsten des Deutschen Ordens auf Pommerellen (Pomerellen) sowie auf Schlesien (1348), schuf ein allgemeines polnisches Landrecht und gründete 1364 die Universität Krakau. Nach seinem Tod gelangten zunächst sein Neffe und dann 1386 infolge Heirat der Erbtochter (Hedwig) das litauische Haus der Jagiellonen, das außer Litauen auch Weißrussland und die Ukraine beherrschte, auf den Thron. 1466 musste der Deutsche Orden die Oberlehnshoheit Polens über Ostpreußen anerkennen und verlor Pomerellen, das Culmer Land (Kulmer Land, Kulmerland) und Ermland. 1561 kam Livland an P. Kurland wurde ein Lehen Polens. 1572 starben die Jagiellonen aus. 1629 verlor P. Livland an Schweden, 1657/1670 die Lehnshoheit über Ostpreußen an Brandenburg, 1654 die Ukraine an Russland. 1697 wurde der dafür zum Katholizismus übertretende Kurfürst von Sachsen durch Wahl König von Polen. 1763 endete die damit geschaffene Verbindung aber wieder. 1772, 1793 und 1795 wurde P., dessen Adel gegen den von Katharina II. von Russland protegierten neuen König Stanislaus Poniatowski seit 1768 rebellierte, zwischen Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt. In der ersten Teilung (1772) erhielt Österreich Ostgalizien und Lodomerien und behielt die 1769 besetzte Zips (85000 Quadratkilometer mit mehr als 2000000 Einwohnern). Preußen erlangte Westpreußen (ohne Danzig und Thorn) sowie Ermland und den Netzedistrikt (35000 Quadratkilometer mit etwa 350000 Einwohnern). Russland gewann das polnische Livland und Teile von Weißrussland, Polozk, Minsk, Witebsk und Mstislaw (84000 Quadratkilometer mit 1300000 Einwohnern). Dadurch verringerte sich das Gebiet und die Einwohnerzahl um 30%. In der zweiten Teilung (1793) erhielt Russland die restlichen Teile Litauens, die Ukraine, die Hälfte von Wolhynien, Podolien, Nowogrodek (Nowgrodek) und Brest-Litowsk (Brzesk) sowie die noch polnischen Gebiete von Polozk und Minsk (228000 Quadratkilometer). Preußen erlangte Danzig, Thorn, Posen, Kalisch, Gnesen, Lodz (Lodsch), Dobrin (Dobrzyn), Tschenstochau (Czenstochau), einen Teil von Rawa und die Hälfte von Brześć Kujawski (Brzesk) (58000 Quadratkilometer, 1130000 Einwohner, „Südpreußen“). Dadurch wurde Polen auf 240000 Quadratkilometer mit 3400000 Einwohnern beschränkt. Bei der dritten Teilung (1795)kamen das restliche polnische Litauen, der Großteil von Samogitien, das übrige Schwarzrussland, Podlesien und Wolhynien, ein Stück von Cholm, Kurland und Semgallen an Rußland (146000 Quadratkilometer), Sandomir, Lublin, Radom, Teile von Brest-Litowsk (Brzesk), Podlachien und Masowien an Österreich (51000 Quadratkilometer mit 1000000 Einwohnern) sowie Teile Masowiens mit Warschau, das Gebiet zwischen Weichsel, Bug und Memel (Njemen) (Neuostpreußen) sowie ein Teil Krakaus (Neuschlesien) an Preußen (43000 Quadratkilometer mit 1000000 Einwohnern). 1807 wurde durch Napoleon aus preußischen Gebieten das Herzogtum Warschau geschaffen, das 1815 in veränderter Gestalt als Kongresspolen mit Russland in Personalunion vereinigt wurde. Am 11. 11. 1918 wurde die Republik P. gegründet, die 1919 den größten Teil Westpreußens erhielt. 1939 wurde Polen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt, 1945/1990 aber, unter zugunsten der Sowjetunion erfolgender Verlagerung nach Westen bis zur Oder-Neiße-Grenze, wiederhergestellt. S. Brandenburg, Breslau, Cammin, Danzig, Deutscher Orden, Ermland, Galizien, Gnesen, Kulm, Kurland, Lausitz, Lebus, Memelgebiet, Pommerellen (Pomerellen), Pommern, Posen, Preußen, Schlesien, Teschen. L.: Beer, A., Die erste Teilung Polens, 1873; Lord, H., The Second Partition of Poland, 1916; Rhode, G., Geschichte Polens, 3. A. 1980; Hoensch, J., Geschichte Polens, 1983; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Jasinski, K., Rodowód pierwszych Piastów, 1992; Labuda, G., Mieszko II król polski 1025-34, 1992; Atlas historyczny miast Polskich, hg. v. Czacharowski, A., 1993; Gieysztor, A., Polen, LexMA 7 1994, 52; Zernack, K., Polen und Russland, 1994; Urban, T., Deutsche in Polen, 4. A. 2000; Bömelburg, H., Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat, 1995; Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften, Bd. 3 1997; Kempen, B., Die deutsch-polnische Grenze, 1997; Urban, T., Von Krakau bis Danzig, 2000; Davies, N., Im Herzen Europas, 2000; Deutsch-polnische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart, hg. v. Lawaty, A. u. a., Bd. 1f. 2000; Borodhiej, W., Der Warschauer Aufstand 1944, 2001; Alexander, M., Kleine Geschichte Polens, 2003; Urban, T., Polen, 2. A. 2003; Wyszkowski, M., (Die politische Verfassung Großpolens in den Jahren 1138-1296), 2009; Michel, A., Polens Staatlichkeit in sieben Jahrhunderten, 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Přemysliden (Geschlecht) Przemysliden. Die sich selbst auf einen Přemysl (Przemysl) zurückführende, zunächst in Levý Hradec ansässige, gegen Ende des 9. Jahrhunderts nach Prag wechselnde, mit dem um 890 (874?, 882-884?) getauften Prager Burgherren Boriwoi sichtbar werdende böhmische Adelsfamilie gewann im beginnenden 10. Jahrhundert die Herrschaft in Böhmen. 1040 erhielt Bretislaw I. Böhmen als Reichslehen und setzte 1055 eine 200 Jahre beachtete Senioratserbfolge (mit zeitweisen Nebenlinien in Olmütz, Brünn, Znaim, Lundenburg und Jamnitz) durch. Wartislaw II. erlangte 1075 die sächsische Ostmark und 1076 die Mark Meißen als Reichslehen sowie 1085/1086 für sich den Königstitel. 1198 wurde die erbliche Königswürde und 1212 wurden zusätzliche Privilegien gewonnen. Unter dem mit Margarete von Babenberg verheirateten Ottokar II. erlitten die P., die auf dem Höhepunkt ihrer Macht Böhmen, Mähren, Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain beherrschten, gegen Rudolf von Habsburg 1278 eine schwere Niederlage, erlangten aber 1300 über die Erbtochter das Königreich Polen und 1301 über Kunigunde von Ungarn das Königreich Ungarn. Mit der Ermordung Wenzels III./Ladislaus’ V. erloschen sie 1306. Über die Tochter Elisabeth kamen die Güter an Johann von Luxemburg. Eine von Ottokar II. begründete bzw. von Herzog Nikolaus von Troppau abstammende uneheliche Linie starb 1521 aus. L.: Wegener, W., Die Premysliden, 1957; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K., Bd. 1 1966; Stillfried, A., Die Premysliden und der Ursprung des Hauses Stillfried, 2. A. 1973; Zemlicka, J., Premysl Otakar I., 1990; Zemlicka, J., Premysliden, LexMA 7 1994, 186; Clemens, E., Luxemburg-Böhmen, Wittelsbach-Bayern, Habsburg-Österreich, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 183. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Preußen (Herzogtum, Königreich, Land). Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen, Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P. bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466 musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing, Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils, Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach mit seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14. 11. 1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P. mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres Westpreußen]), für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter führte er die Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien und Samland seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter (1594) 1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes Land der Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau abgaben. Am 18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von Brandenburg (1688-1713), der 1694 die Universität Halle gegründet hatte, mit Zustimmung des Kaisers, den er im spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte, in Königsberg zum König in P., womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten von Sachsen durch die Krönung zum König von Polen und die Anwartschaft des Kurfürsten von Hannover auf die Königskrone in England ausgeglichen werden sollten. Mit der auf die anderen brandenburgischen Länder übertragenen Königswürde ging zugleich der Name des Herzogtums P. auf den brandenburg-preußischen Gesamtstaat über, von dem das Land P. nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit dem Edikt von Potsdam (1685) allmählich einströmende französische Hugenotten brachten zahlreiche bis dahin unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das Land. 1702 erbte Friedrich III. (I.) nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) die Grafschaft Lingen und das Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft Valangin. 1707/1729 kaufte er die Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei über Nordhausen und Quedlinburg. Sein sparsamer und als Amtmann Gottes pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm I. erhielt 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien einen Teil des Herzogtums Geldern (Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2 Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Usedom und Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig eine straffe Finanzverwaltung und Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-, -kriegs- und -domänendirektorium) auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung und Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen Beamtentums erhob. Mit der relativ größten und absolut besten Armee Europas und in krassem Gegensatz zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn Friedrich der Große, der sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu Österreich gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen Kriegen (1740/1742, 1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund einer Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich der Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den Netzedistrikt, so dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten, mit dem Stammland Brandenburg durch eine Landverbindung angeschlossenen ursprünglichen Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000 Quadratkilometer maß, in denen rund 5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen Staat, als dessen erster Diener sich der König sah, verwirklichte er die schon 1713 in Angriff genommene Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage aufgeklärter, naturrechtlich beeinflusster Vorstellungen, die in der Inkraftsetzung des Allgemeinen Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791 erwarb P. durch Kauf die hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es dem durch die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich seine gesamten linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und dritten Teilung Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch) sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen Verluste an Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen, Malburgen [Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000 Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch § 3 des Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen [Olphen], Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel [Heddingschel], Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff [Huschhofen], Hohenholte [Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock], Gimbte [Grimmel], Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems bis zum Einfluss der Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das Eichsfeld, Erfurt und Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg, Elten, Werden, Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar mit 9543 Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben Million (600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an Bayern) und Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische Vereinigung der preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches kam es zur Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage von Jena und Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von Tilsit 1807 alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus den Teilungen Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser wegen der Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811, Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit 1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812 und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen, Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000 Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte (Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs - erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds - erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -, Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims - unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland], Westfalen, Sachsen [Kurkreis mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw. Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg, Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und Westpreußen trat P. dann dem Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst konservativ. Statt der vom König 1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung kam es 1823 nur zu der befohlenen Errichtung von Provinzialständen und Provinziallandtagen, die vom grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb Preußens wurden 1824 personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und Westpreußen zur Provinz P. vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei Birkenfeld von Sachsen-Coburg gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern (1850 Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857 endgültig auf Neuenburg und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren Straßenkämpfen zunächst einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der Pressezensur, Berufung eines liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der Gegenbewegung aber die gewählte Nationalversammlung aufgelöst und eine Verfassung erlassen (oktroyiert), nach welcher der fortan verfassungsmäßig beschränkte König seine exekutiven Rechte unter Mitwirkung verantwortlicher Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem Landtag hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus erblichen oder vom König ernannten Mitgliedern zusammensetzte und die Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden Bevölkerungsgruppen bevorzugte, gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten berufen. Im Verfassungskonflikt über die Finanzierung des Heeres regierte er gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es bei der Verwaltung des 1864 von Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein zur Konfrontation mit Österreich, die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen P. führte. Die militärische Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge. P. annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren östlichen und seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg über Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1. 1871 in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des neugegründeten Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten war, aber etwa zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten Ruhrgebiet, Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des Reiches ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg die Zahl seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und Westpreußen auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. am 9. 11. 1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb erhalten, musste aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P. übernahmen die Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei. Am 30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch die es demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss sich Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934 wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem Gebietsaustausch mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung Lübecks. 1939 umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen Einwohnern. 1945 wurde P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf. Seine Gebiete verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen, Südpreußen, Westpreußen, Polen, Pommerellen. L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd. 1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v. d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen, J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.; Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff. 2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A. 1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica, Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß. Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen Städte, Flecken und Dörfer, Bd. 1 Königreich Preußen, 1896, 3. unv. A. 1989; Berner, E., Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903; Roedder, H., Zur Geschichte des Vermessungswesens Preußens, insbesondere Altpreußens aus den ältesten Zeiten bis in das 19. Jahrhundert, 1908; Preußisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1909ff.; Atlas der Verwaltungsorganisation des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1911; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Schmoller, G., Preußische Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzgeschichte, 1921; Schmidt, E., Rechtsentwicklung in Preußen, 2. A. 1929, Neudruck 1961; Braubach, M., Der Aufstieg Brandenburg-Preußens 1640-1815, 1933; Wermke, E., Bibliographie der Geschichte von Ost- und Westpreußen, 1933; Penck, A., Die Kartographie Preußens unter Friedrich dem Großen, SB. Akad. Berlin 1933; Schulze, B., Der Urheber der Schmettauischen Karte von Preußen, Mitt. d. Reichamts für Landesaufnahme 1933/1934; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen Kartographie Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der friderizianischen Zeit, 1935; Atlas der west- und ostpreußischen Landesgeschichte, hg. v. Keyser, E., 1937; Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Müller, G./Jurevicz, J./Warren, H., Ostlandatlas, 1942; Keyser, E., Preußenland, (in) Staats- und Verwaltungsgrenzen in Ostmitteleuropa, 1955; Maschke, E., Preußen. Das Werden eines deutschen Stammesnamens, Ostdt. Wiss. 1955; Schulze, B., F. Graf v. Schmettau und seine Kartenwerke, Jb.f. Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands 5 (1956); Schroeder-Hohenwarth, J., Die preußische Landesaufnahme 1816-1875, 1958, Nachrichten aus dem Karten- und Vermessungswesen R. I. H. 5; Peterson, J., Fürstenmacht und Ständetum in Preußen während der Regierung Herzog Georg Friedrichs 1578-1603, 1963; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v. Meynen, E./Kraus, T./Mortensen, H./Schlenger, H., 1963ff.; Schultze, J., Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, 1964; Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam, 1964, 1967; Schoeps, H., Preußen. Geschichte eines Staates, 1966; Schierling, C., Der westpreußische Ständestaat 1570-1586, 1966; Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a., Bd. 1ff. 1968ff.; Krauss, G., 150 Jahre Preußische Messtischblätter, Z.f. Vermessungswesen 94 (1969); Ibbeken, R., Preußen 1807-1813, 1970; Schoeps, H., Preußen und Deutschland, Wandlungen seit 1763, 2. A. 1970; Knake, G., Preußen und Schaumburg-Lippe 1866-1933, 1970; Wenskus, R., Das Deutschordensland Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts, Bd. 1 1970; Verdenhalven, F., Namensänderungen ehemals preußischer Gemeinden von 1850-1942, 1971; Bibliographie zur Geschichte von Ost- und Westpreußen 1939-70, bearb. v. Wermke, E., 2. A. 1974; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform und Revolution. Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung 1791-1848, 2. A. 1975; Vogler, G./Vetter, K., Preußen. Von den Anfängen bis zur Reichsgründung, 4. A. 1975, Neudruck 1987; Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Preußen. Versuch einer Bilanz. Ausstellungsführer, hg. v. Korff, G., 1981; Heinrich, G., Geschichte Preußens, Staat und Dynastie, 1981; Mirow, J., Das alte Preußen im deutschen Geschichtsbild seit der Reichsgründung, 1981; Hubatsch, W., Grundlinien preußischer Geschichte. Königtum und Staatsgestaltung 1701-1871, 1983; Matzerath, H., Urbanisierung in Preußen 1815-1914, 1985; Koch, H., Geschichte Preußens (A history of Prussia), 1986; Labrenz, H., Das Bild Preußens in der polnischen Geschichtsschreibung, 1986; Wenskus, R., Ausgewählte Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter, 1986; Unruh, G. v., Die verfassungsrechtliche Stellung Preußens im Norddeutschen Bund und im Deutschen Reich nach den Verfassungen von 1867/1871 und 1919, (in) Preußen, Europa und das Reich, 1987; Mehring, F., Zur Geschichte Preußens, 1987; Preußen-Ploetz, hg. v. Schlenke, M., 1987; Zur Bildungs- und Schulgeschichte Preußens, hg. v. Arnold, U., 1988; Das nachfriderizianische Preußen 1786-1806, hg. v. Hattenhauer, H./Landwehr, G., 1988; Rankl, M., Bibliographie zur Literatur Ost- und Westpreußens mit Danzig 1945-1988, Bd. 1f. 1990; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Dollinger, H., Preußen. Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten, 1991; Handbuch der preußischen Geschichte, hg. v. Büsch, O., Bd. 1ff. 1992ff.; Die Anfänge der ständischen Vertretungen in Preußen und seinen Nachbarländern, hg. v. Boockmann, H., 1992; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Boockmann, H., Preußen, LexMA 7 1994, 194; Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck, R., 1995; Salmonowicz, S., Preußen, 1995; Bömelburg, H., Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat, 1995; Handbuch der Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd. 3 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz, 1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J., 2000; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Vondenhoff, C., Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Neugebauer, W., Geschichte Preußens, 2002; Päsler, R., Deutschsprachige Sachliteratur im Preußenland bis 1500, 2003; Walter, D., Preußische Heeresreformen, 2003; Kittstein, L., Politik im Zeitalter der Revolution, 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens 2004; Dorna, M., Bracia zakonu krzyzackiego w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder des Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309), 2004; Kulturgeschichte Preußens königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Jarzebowski, M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E., Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Preysing (Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die dem vornehmsten bayerischen Adel angehörenden Grafen von P. mit dem 1732 erworbenen Ramsberg und dem 1746 erlangten Rechberghausen (bis 1789) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 269. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Prignitz (Landschaft). Die Landschaft zwischen Elbe, Elde, Havel und Dosse wurde im 7. Jahrhundert von slawischen Liutizen besiedelt. 928/929 wurde das Gebiet dem Deutschen Reich eingegliedert und von dem 948 gegründeten Bistum Havelberg aus christianisiert, ging aber 983 wieder verloren. 1147 wurde es erneut unterworfen. Die Herrschaft fiel an die askanischen Grafen der Nordmark, den Bischof von Havelberg und einzelne Adelsfamilien (Gans von Putlitz, Plotho bzw. Plothe, Quitzow), kam aber bis etwa 1300 fast ganz an die Markgrafen von Brandenburg. Nach dem Aussterben der Askanier kämpften Mecklenburg und Wittelsbach um das 1349 erstmals nach den slawischen Brizani P. (Prygnitz) genannte Gebiet, das aber bei der Markgrafschaft Brandenburg verblieb. Der dadurch erstarkende Adel wurde im 15. Jahrhundert (1411ff.) durch die Hohenzollern wieder zurückgedrängt. Von 1952 bis 1990 wurde das Gebiet auf die Bezirke Schwerin und Potsdam der Deutschen Demokratischen Republik aufgeteilt. S. Brandenburg. L.: Wolff 386; Luck, W., Die Prignitz, ihre Besitzverhältnisse vom 12.-15. Jahrhundert, 1917; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Bd. 1 Die Prignitz, bearb. v. Enders, L., 1962; Prignitz-Kataster 1686-1687, hg. v. Vogel, W., 1986; Die Ortsnamen der Prignitz, 1989; Escher, F., Prignitz, LexMA 7 1994, 209; Enders, L., Die Prignitz, Jb.f. Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 60 (1995), 10; Enders, L., Die Prignitz, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Pückler (Reichsfreiherren, Grafen). Das schlesische Adelsgeschlecht P. erscheint erstmals 1306. 1655 wurde es in den Reichsfreiherrenstand und 1690 in den Reichsgrafenstand erhoben. Im 17. Jahrhundert spaltete es eine (seit 1676 in Franken ansässige,) fränkische Linie ab. Diese erwarb 1737/1764 durch Heiraten Anteile an der Grafschaft Limpurg. 1740 wurde sie in das fränkische Reichsgrafenkollegium aufgenommen (Grafen Pückler-Limpurg, Grafen von P. und Limpurg) 1792 gehörten die Grafen von P. als Personalisten den fränkischen Grafen in der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags an. Wegen Burgfarrnbach, Brunn und Tanzenhaid (Tantzenheid) zählten die Grafen P. seit dem frühen 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Die betreffenden Güter gelangten bei der Mediatisierung zu Bayern. L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Zeumer 554 II b 62, 17; Riedenauer 126. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Püttlingen (Herrschaft bzw. Grafschaft), frz. Puttelange-aux-Lacs, südwestlich von Saargemünd. L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Quadt (Herren, Grafen). 1256 erscheint das jülich-geldernsche Adelsgeschlecht Q. Es erbte 1498/1502 die reichsständische Herrschaft Wykradt (Wickrath, heute Stadtteil Mönchengladbachs) und zählte zum Ritterkreis Rhein sowie zum Kanton Rhön-Werra (etwa 1750-1780) des Ritterkreises Franken. 1557 wurde es protestantisch. 1752 wurde die Hauptlinie Quadt-Wickrath zu Reichsgrafen (westfälische Grafen) erhoben. s. Quadt-Wickrath. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Quadt-Wickrath, Quadt-Wykradt (Grafen, Reichsgrafen). 1256 erscheint das jülich-geldernsche Adelsgeschlecht Quadt. Es erbte 1498/1502 die reichsständische Herrschaft Wykradt (Wickrath, heute Stadtteil Mönchengladbachs) und zählte zum Ritterkreis Rhein sowie zum Kanton Rhön-Werra (etwa 1750-1780) des Ritterkreises Franken. 1557 wurde es protestantisch. 1752 wurde die Hauptlinie Q. zu Reichsgrafen (westfälische Grafen) erhoben. Sie verlor 1801 ihre linksrheinischen Güter und erhielt durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für Wickrath und Schwanenberg (heute Stadtteil von Erkelenz) neben einer Rente von 11000 Gulden die aus der Reichsabtei Isny und der Reichsstadt Isny gebildete standesherrliche Grafschaft Isny. Sie fiel 1806 an Württemberg. 1951/1952 kam Isny zu Baden-Württemberg. L.: Zeumer 552ff. II b 63, 25; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 377; Riedenauer 126; Speth, H., Die Reichsstadt Isny am Ende des alten Reiches (1775-1806), 1972. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Quitzow (Herren). 1261 erscheint das sich nach Q. bei Perleberg nennende brandenburgische Adelsgeschlecht Q. erstmals. Es stammte vielleicht aus Franken und war wahrscheinlich unter den Gans von Putlitz vor 1150 an der Besiedlung der Prignitz maßgeblich beteiligt. In mehrere Zweige geteilt, erwarb es in den brandenburgischen Wirren unter den wittelsbachischen und luxemburgischen Markgrafen die Burgen und Herrschaften Kletzke, Rühstedt, Quitzöbel, Stavenow und Eldenburg und zählte 1373 mit den Gans von Putlitz bzw. den Putlitz, Rohr und Bosel zu den Edlen (nobiles) des Prignitz. Ihre Stammburg Q. bei Perleberg kam am Ende des 14. Jahrhunderts an die Platen. Seit 1404 gewannen sie in zahlreichen Fehden die tatsächliche Herrschaft über das von den luxemburgischen Markgrafen vernachlässigte Land. Zwischen 1411 und 1417 wurden sie von Friedrich I. von Hohenzollern unterworfen. In der Mark starb die Familie 1824 im Mannesstamm aus. S. Brandenburg. L.: Klöden, K. v., Die Quitzows und ihre Zeit, Bd. 1ff. 3. A. 1890; Hoppe, W., Die Quitzows, 1930; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Warnstedt, C. Frhr. v., Das Geschlecht von Quitzow, Zs. f. ndt. Familienkunde 45 (1970), 69ff.; Escher, F., Quitzow, LexMA 7 1994, 376. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rantzau (reichsunmittelbare Grafschaft, Reichsgrafen). R. bei Plön wird erstmals 1226 erwähnt (Rantzow). Es war Stammsitz eines 1226/1236 erstmals sicher bezeugten, in mehreren Linien im deutschen, dänischen und niederländischen Raum verbreiteten holsteinischen Adelsgeschlechts. Seine Güter lagen um Breitenburg bei Itzehoe und im Südosten Kiels. 1649 verkaufte Herzog Friedrich III. von Holstein-Gottorp (Gottorf) den 1640 beim Aussterben der Linie Pinneberg der Grafen von Schauenburg (Schaumburg) an ihn gelangten Anteil der Herrschaft Pinneberg (Barmstedt, Elmshorn) an den königlichen Statthalter Christian R. 1650/1651 wurde die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben. Danach hatte sie bis 1726 das Amt Barmstedt als reichsunmittelbare, zum niedersächsischen Reichskreis und zum westfälischen Reichsgrafenkollegium gehörige Grafschaft inne. Die Reichsgrafschaft wurde 1726 auf Grund eines Erbvertrages von 1669/1671 von Dänemark eingezogen, nachdem Wilhelm Adolf R. seine älteren kinderlosen Brüder hatte ermorden lassen. 1734 gelangte R. endgültig an Dänemark. Die Allodialgüter kamen 1726 an Katharina Hedwig R. 1739 begann Hans Graf zu R. in Gut Ascheberg bei Plön mit der Abschaffung der Leibeigenschaft (Bauernbefreiung, Agrarreform). Um 1800 umfasste das Gebiet der Grafschaft R. 4,5 Quadratmeilen. (1865 kam Barmstedt zu Preußen, 1946 zu Schleswig-Holstein.) L.: Wolff 454; Wallner 707 NiedersächsRK 21; Großer Historischer Weltatlas II 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ranert, M., Die Grafschaft Rantzau, 1840; Barmstedt. Stadt und Kirchspiel. Eine geschichtliche Schau, hg. v. Dössel, H., Teil 1ff. 1936ff.; Hoffmann, E., Rantzau, LexMA 7 1994, 440. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Raugrafen (Grafen). Aus der Familie der Emichonen (Wildgraf Emich 1102-1135), die seit 960 die Grafschaft des Nahegaus innehatte, zweigte sich um 1140 das Geschlecht der R. (1148 comes hirsutus, Rügegraf?) des Nahegebiets ab. Dieses hatte seinen Stammsitz auf der 1129 erstmals erwähnten Altenbaumburg (bei Altenbamberg) bei Bad Münster am Stein-Ebernburg und war im Alsenztal begütert. Die R. waren Vasallen der Pfalzgrafen und deren Vögte im Gericht Alzey. 1253 entstanden durch Teilung die Linien Altenbamberg (Altenbaumburg, Altenbaumberg) (bis 1385) und Neu-Bamberg (Neuenbaumburg bzw. Neuenbaumberg) sowie Stolzenberg (bis 1358). Bis 1457, zuletzt durch Verkauf seitens Neu-Bambergs (Neuenbaumburgs), kamen die verstreuten Güter größtenteils an die Pfalz (Kurpfalz). Im 15. Jahrhundert gewann die Neuenbaumburger Linie über die Heirat einer Erbtochter einen neuen Herrschaftsschwerpunkt in Luxemburg. Am Anfang des 16. Jahrhunderts starb die Familie aus. 1667 erneuerte Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz (Kurpfalz) den Titel für seine morganatische Gattin Louise von Degenfeld und die Nachkommen aus dieser Ehe. L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Schneider, C., Geschichte der Raugrafen, (in) Wetzlarer Beiträge, hg. v. Wiegand, P., Bd. 2 1845; Schnepp, P., Die Raugrafen, Mitt. d. hist. Ver. Pfalz 37/38 (1918); Moeller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 1 1922; Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, 1982; Spieß, K., Raugrafen, LexMA 7 1994, 477. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ravensberg (Grafschaft). Die 1082 erstmals sicher bezeugten Grafen von Kalvelage (Calveslage) bei Lohne bzw. Vechta in Oldenburg setzten sich um 1100 in R. (ruwe borg) im Teutoburger Wald nordwestlich von Halle/Westfalen fest, das sie in der Mitte des 12. Jahrhunderts als Lehen der Herzöge von Sachsen innehatten. Seit 1140 nannten sie sich Grafen von R. Sie hatten Güter im Osnabrücker Nordland (um Vechta), die sie vielleicht nach 1100 (1119) von den Grafen von Zutphen ererbt hatten, die Grafschaft im Emsland (Emsgau) aus dem Erbe des ihnen verwandten Grafen Otto von Northeim († 1083), Güter und Rechte aus Tätigkeiten für Paderborn im Teutoburger Wald (um Bielefeld, Herford und Halle/Westfalen) sowie weitere verstreute Güter (etwa im Tal der Wupper). 1214 gründeten sie Bielefeld. 1226 erfolgte eine Teilung. Jutta von R. verkaufte am 18. 6. 1252 Güter um Vechta und im Emsland an das Hochstift Münster (Niederstift Münster). 1289/1309 wurden Vlotho und der Limberg (Lemberg) (wieder) erworben. Nach Aussterben des Mannesstammes 1346 kam die restliche, wohl 1180 reichsunmittelbar gewordene Grafschaft (um Bielefeld und Vlotho) über die Nichte (Margarete) des letzten Grafen, die zugleich Erbin der Grafschaft Berg war, an Jülich, wurde 1409 (pfandweise) um das zunächst lippische Amt Enger vergrößert, 1609 von Brandenburg und Pfalz-Neuburg in Besitz genommen, kam aber 1614/1647 ganz an Brandenburg (jülich-klevescher Erbfolgestreit). Hauptstadt war bis 1719 Bielefeld. 1719 wurde R., für das Preußen seit 1705 die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium beantragte, verwaltungsmäßig mit dem 1648 von Brandenburg erlangten Fürstentum Minden verbunden. 1807 wurde die bis 1806 dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörige, etwa 16 Quadratmeilen umfassende Grafschaft dem Königreich Westphalen einverleibt, 1811 teilweise unmittelbar zu Frankreich gebracht. 1813 kam sie an Preußen (Provinz Westfalen). 1946 fiel R. an Nordrhein-Westfalen. L.: Wolff 320; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, II 78 (1450) F8, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ledebur, L. v., Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825, Neudruck 2009; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Weddigen, P., Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Ravensberg ., 1790; Nitzsch, K., Die Ravensberger Territorialverfassung im Mittelalter, Diss. phil. Halle 1902; Rossberg, A., Die Entwicklung der Territorialherrlichkeit in der Grafschaft Ravensberg, Diss. phil. Leipzig 1909; Terheyden, O., Die Heimat und älteste Geschichte der Grafen von Calvelage-Ravensberg, Jahresber. d. hist. Ver. f. d. Grafschaft Ravensberg 41 (1927); Herberhold, H., Das Urbar der Grafschaft Ravensberg, Bd. 1ff. 1960ff.; Engel, G., Die Osning-Grafschaft Ravensberg, Westfalen 40 (1962); Vogelsang, R., Die Grafschaft Ravensberg, (in) Köln-Westfalen 1180-1980, hg. v. Berghaus, P./Kessemeier, S., 1980, 186ff.; Janssen, W., Ravensberg, LexMA 7 1994, 486; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 249 (mit genealogischer Übersicht); Sunderbrink, B., Revolutionäre Neuordnung auf Zeit, 2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Reginbodone sind vielleicht ein fränkisches Adelsgeschlecht des 12. Jahrhunderts mit dem Leitnamen Reginbodo. L.: Hartmann, W., Vom Main zur Burg Trifels, vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom, 2004 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Reichsritterschaft. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts schlossen sich entgegen den Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 Edelfreie und frühere Ministeriale vor allem in Schwaben, Franken und dem Rheingebiet zu Einungen zusammen. 1422 wurden sie durch Kaiser Sigmund anerkannt. 1495 wendeten sie sich gegen die Heranziehung zum gemeinen Pfennig. Seit etwa 1530 leisteten sie stattdessen freiwillige Subsidien und gewannen zunehmend an Geschlossenheit. 1577 vereinigten sich der Schwäbische Ritterkreis, der Fränkische Ritterkreis und der Rheinische Ritterkreis mit insgesamt 14 Kantonen zum Bund der freien R., zu dem von 1651 bis 1678/1681 auch die unterelsässische Ritterschaft kam. Die Reichsritter waren reichsunmittelbar, wenn sie auch keine Reichsstandschaft hatten. Voraussetzung für die Aufnahme in die Ritterschaftsmatrikel war der Besitz eines Rittergutes, doch wurden später auch Personalisten zugelassen. 1805/1806 wurden die vielfachen Fluktuationen unterworfenen Reichsritter und ihre etwa 1730 Rittergüter und 450000 Einwohner umfassenden Territorien mediatisiert. Die Geschichte der R. ist bislang wissenschaftlich noch nicht völlig befriedigend bearbeitet. L.: Wolff 15, 506; Die Territorien des Reichs 4, 182; Burgermeister, J., Graven- und Ritter-Saal, 1715; Roth von Schreckenstein, Geschichte der ehemaligen freien Ritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, 2. A. 1886; Müller, H., Der letzte Kampf der Reichsritterschaft 1790-1815, 1910; Press, V., Kaiser Karl V., König Ferdinand und die Entstehung der Reichsritterschaft, 2. A. 1980; Press, V., Kaiser und Reichsritterschaft, (in) Adel in der Frühneuzeit, hg. v. Endres, R., 1992, 163ff.; Andermann, K., Reichsritterschaft, LexMA 7 1994, 636; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 350. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Remiremont (Reichsabtei, Residenz). R. (Romarici mons) in den Vogesen wurde um 620 durch den austrasischen Adeligen Romaric und den Einsiedler Amé gegründet. Am Ende des 10. Jh.s kam R. unter der Herrschaft des Kaisers an die Grafen von Metz, die im 11. Jh. Herzöge von Oberlothringen wurden, Seit dem 11. Jh. wurde R. Stift für adlige Damen. 1307 wurde die Äbtissin von König Albrecht I. zur Reichsfürstin ernannt. Seit 1415 wurde der Titel von allen Äbtissinnen getragen. 1556 unterstellte Karl III. die Güter seiner Herrschaft. Die in 52 bans (Sprengel) eingeteilten weltlichen Güter blieben bis zum Ende unverändert. L.: Hlawitschka, E., Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont, 1963; Remiremont, 1985; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 722, 1, 2, 478. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rheingrafen (Grafen). Das vielleicht bis in das 10. Jahrhundert zurückreichende fränkische Adelsgeschlecht, das die Grafschaft im Rheingau innehatte und auf der Burg Rheinberg bei Lorch saß, im Anfang des 12. Jahrhunderts aber in Lehnsabhängigkeit vom Erzstift Mainz geraten war, wurde 1170/1196 infolge Verheiratung von den verschwägerten, linksrheinischen Herren von Rheingrafenstein (Stein) mit dem Stammsitz Stein (Rheingrafenstein) an der Nahe, die ebenfalls Lehnsleute Mainzs waren, beerbt. 1279/1281 verloren die R. infolge einer Niederlage gegen Mainz die Güter im Rheingau, behielten aber linksrheinisch Güter um Bad Kreuznach und nannten ihre Burg Rheingrafenstein. Um 1350/1409 traten sie infolge Verheiratung in den Herrschaften Dhaun (vor 1350) und Kyrburg (1409) das Erbe der aussterbenden Wildgrafen (comites silvatici), die von den Grafen des Nahegaues (Emichonen) abstammten, an und nannten sich seitdem Wild- und R. (Wildgrafen und R.). 1459/1475 erlangten sie durch Heirat das Erbe der Grafen von Salm (Obersalm) in den Vogesen und nannten sich seitdem Grafen von Salm. 1478 gewannen sie die Herrschaften Moers, Saarwerden und Finstingen an der Saar. Einzelne der in mehrfachen Teilungen gebildeten Linien (1515 Kyrburg, Dhaun) erloschen 1688 (Kyrburg) und 1750. Kyrburgs Erbe kam 1701 an Salm. 1623 wurden die Grafen in den Reichsfürstenstand erhoben. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten der Wild- und Rheingraf (Wildgraf und Rheingraf) zu Grumbach und der Wild- und Rheingraf (Wildgraf und Rheingraf) zu Rheingrafenstein zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates sowie zum oberrheinischen Reichskreis. Das 4 Quadratmeilen große Gebiet mit etwa 11000 Einwohnern teilte sich wie folgt auf: Die Güter der fürstlich-salmischen Linie umfasste die gefürstete Grafschaft Salm, das Oberamt Kyrburg und ein Viertel der Ämter Flonheim, Dhronecken (Tronecken), Wildenburg und (Dimringen) Diemeringen sowie ein Viertel von Wörrstadt (Wörstadt). Das Gebiet der rheingräflich grumbachischen Linie umfasste Herrschaft und Amt Grumbach, einen Teil des Eßweiler Tales, die Herrschaft Dhronecken (Tronecken), je ein Viertel von Wörrstadt (Wörstadt) und (Dimringen) Diemeringen und folgende bis 1792 der Linie Grumbach-Stein gehörige Güter: (die Rheingrafschaft zum Stein oder) die Grafschaft Rheingrafenstein, Herrschaft und Amt Wildenburg auf dem Hunsrück, ein Viertel der Herrschaft (Dimringen) Diemeringen und drei Achtel vom Flecken Wörrstadt (Wörstadt). Die Güter der rheingräflichen Linie Dhaun schließlich bestanden aus der Wildgrafschaft Dhaun, dem Oberamt Rhaunen, dem Ingerichtsamt Hausen, der Stadt Kirn (zur Hälfte), der Oberschultheißerei Meddersheim, dem Amt Flonheim, einem Viertel der Herrschaft (Dimringen) Diemeringen und der Herrschaft Püttlingen (frz. Puttelange-aux-Lacs) in Lothringen. 1803 erhielt der Rheingraf als Entschädigung für die 1797/1801 erfolgten linksrheinischen Verluste an Frankreich die Reste des ehemals münsterschen Amtes Horstmar und nannte sich seitdem Fürst von Salm-Horstmar. Als das linke Rheinufer 1814/1815 von Frankreich an die deutschen Staaten zurückkam, fielen Grumbach, Kyrburg, Dhronecken, Dhaun, Hausen, Meddersheim und Löllbach an Preußen. Wildenburg wurde mit dem neuen Fürstentum Birkenfeld vereinigt. Die Grafschaft Rheingrafenstein (Rheingrafschaft zum Stein) kam teils (Grehweiler bzw. Gaugrehweiler) an Bayern, teils (Rheingrafenstein) an Preußen. Flonheim und Wörrstadt (Wörstadt) gelangten an Hessen-Darmstadt. L.: Gumpelzhaimer 121; Bauer 1, 567; Wolff 278ff.; Zeumer 553 II b 60, 16, 17; Wallner 697 OberrheinRK 33; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D 4; Schneider, C., Geschichte des Wild- und Rheingräflichen Hauses, Volkes und Landes auf dem Hundsrücken, 1854, Neudruck 1926; Fabricius, W., Güterverzeichnisse und Weistümer der Wild- und Rheingrafschaft, 1911, Trierer A. 4, Ergänzungsheft 12; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 1 1922; Dotzauer, W., Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Riedesel (zu Eisenbach) (Reichsfreiherren, Reichsritter). Die hessische Adelsfamilie R. wurde 1437 zu hessischen Erbmarschällen und 1680 zu Reichsfreiherren erhoben. Sie bildete im 15. Jahrhundert auf fuldischen, hersfeldischen und pfälzischen Lehen um Lauterbach und Schloss Eisenbach im nordöstlichen Vogelsberg eine Herrschaft aus (Junkernland). Durch Verträge mit Fulda 1684 und Hessen-Darmstadt 1713 gewann sie eine nahezu landesherrliche Stellung. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die R. mit Altenschlirf, Bannerod, Heisters, Nösberts, Schafhof, Schlechtenwegen, Steinfurt, Vaitshain, Weidmoos, Wünschen-Moos (Wünschenmoos), Zahmen, Freiensteinau, Fleschenbach, Holzmühl, Radmühl, Reichlos, Salz, Landenhausen, Lauterbach, Moos, Grunzenau, Metzlos, Metzlos-Gehaag bzw. Metzlos-Gehag, Niedermoos (Nieder-Moos), Obermoos (Ober-Moos) Stockhausen, Rixfeld, Rudlos, Schadges, Vietmes und Wernges zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, außerdem zum Ritterkreis Rhein. 1806 fiel das Gebiet durch Mediatisierung an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. L.: Wolff 514; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 378f.; Pfeiffer 198; Winkelmann-Holzapfel 159f.; Riedenauer 126; Rahrbach 189; Becker, E. u. a., Die Riedesel zu Eisenbach, Bd. 1ff. 1923ff.; Zschaeck, F., Die Riedesel zu Eisenbach, 1957; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 „Junkernland“. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rinck von Baldenstein, Reich von Baldenstein (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die aus der Burg Passel im Dorf Ringgenberg bei Truns in Graubünden stammenden, 1383 erwähnten, 1412 durch Heirat des Symon Ringg mit Margaretha von Stein Baldenstein erlangenden Freiherren R. zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. L.: Ruch Anhang 80f.; Adelslexikon 11 (2000), 424. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rochefort (Herrschaft). Nach der von Ludwig III. von Löwenstein durch Heirat einer Gräfin von Stolberg erlangten Herrschaft R. nannte sich seit 1611 die Linie Löwenstein-Wertheim-Rochefort der Grafen von Löwenstein-Wertheim. Nach dem Verlust Rocheforts an Frankreich benannte sie sich nach der 1728/1730 gekauften Herrschaft Rosenberg Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. S. Löwenstein-Wertheim-Rochefort. L.: Wolff 57; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimischen Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Roden (Grafen). Die nach der Burg Lauenrode an der Leine als Grafen von R. oder nach anderen Gütern als Grafen von Limmer bzw. Grafen von Wunstorf bezeichnete, kurz nach 1100 nachweisbare Adelsfamilie hatte Vogtei- und Gerichtsrechte zwischen Hannover und der mittleren Weser. 1215 verlor sie die Grafschaft Nienburg an die Grafen von Hoya, 1241 Hannover und die Vogtei Lauenrode an die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, 1446 durch Verkauf Wunstorf über das Hochstift Hildesheim ebenfalls an die Welfen. 1533 erlosch das Geschlecht. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rosenberg (Herrschaft, Reichsritter). R. westlich (Bad) Mergentheims wird 1251 erstmals erwähnt. Von 1270 bis 1632 war es in Händen der Herren von R. 1638 kam es nach ihrem Aussterben an die Grafen von Hatzfeld, welche die zu den Kanton Odenwald, Rhön-Werra und Baunach des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft 1730 an Löwenstein-Wertheim-Rochefort verkauften, die sich seit 1801 Löwenstein-Wertheim-Rosenberg nannten. S. Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. L.: Hölzle, Beiwort 50; Stetten 33; Rahrbach 197; Neumaier 26, 49f., 66, 72, 142, 149, 156, 173, 230; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimischen Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Schweizer, H., Aus der Geschichte meines Heimatdorfes Rosenberg, 1921; Löffler, M., Rosenberg im Herzen des Baulandes, 1974; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rüdesheim (Burg, Herrschaft). R. am Rhein erscheint 1090 erstmals. Vermutlich gehörte es seit karolingischer Zeit zum Erzstift Mainz. Mainzer Ministeriale errichteten in R. verschiedene Adelsburgen. 1803 kam es an (Nassau-Usingen) Nassau, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. Brömser von R. L.: Schmelzeis, J., Rüdesheim im Rheingau von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1881. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,] Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert, Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9. Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868) die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973) mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180 bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw. welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083) beruhte, 1137 aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich den Stolzen aus dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der Erzbischof von Magdeburg und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten. Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine Stelle trat neben dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von Köln, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und Weser sowie den Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften (Oldenburg, Hoya, Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese Gebiete verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue Herzogtum S. der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen). Dieses gründete sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf einst billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus sowie altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296 teilte sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125 herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485 wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst (Ernestiner) erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna, Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die Reichsgrafschaft von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg. Herzog Albrecht (Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den Hauptorten Dresden und Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg, Zörbig, die Pfalzgrafschaft S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen Thüringen, die Schutzherrschaft über das Bistum Merseburg und über die Reichsgrafen und Herren von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein, Beichlingen, Leisnig, Querfurt und Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft in Schlesien und den Lausitzen sowie die Schutzherrschaft über Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das Hochstift Meißen. Die ernestinische Linie stiftete 1502 für das verloren gegangene Leipzig die Universität Wittenberg, von der die Reformation ihren Ausgang nahm und förderte Luther und die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige Kaiser Karl V., der daraufhin das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg) der albertinischen Linie übertrug, die seitdem die Kurwürde führte. Die ernestinische Linie behielt nur die Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie Coburg und erhielt 1554 noch die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und Eisenberg. ----- Das 1531 einen Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende ernestinische Herzogtum teilte sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen Erbteilungen zersplitterten es in eine Vielzahl kleiner Länder. Dabei entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach (1572-1596) und Sachsen-Weimar (1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich 1596 in Sachsen-Coburg (1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg erlosch 1633 und vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach endete 1638. Ihre Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und zu einem Drittel an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus Sachsen-Weimar entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in die Linien Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und Sachsen-Gotha (1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die Güter je zur Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter Sachsen-Altenburgs fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter Coburg) an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr teilte sich Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach (1672-1741) und Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und seine Güter an Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach wiederum fiel 1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen deutschen Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die sieben Linien Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699), Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710), Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen (1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735, Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile verfassungsmäßig bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806 traten die sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31. 5. 1834 an Preußen verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum, erhielt einen Teil des Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach (Dernbach) und die königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla (Neustadt-Orla) und gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb, wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die Herzogtümer Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm, Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten, traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit 1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte, Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg), Sagan (bis 1547) und Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der Gebiete der ernestinischen Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat und 1572 in den Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen versuchte, erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile der Herrschaft Schönburg sowie 1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte sich im Dreißigjährigen Krieg an Österreich/Habsburg an und erlangte dafür 1620/1635 die Niederlausitz, die Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das 1648/1680 aber an Brandenburg kam. Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg, Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück. Unter August dem Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab die Rechte an Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg, das Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg), Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450 Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde 1807 in Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite Frankreichs erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813 zunächst unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen Gouverneurs. Am 12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer, 860000 Einwohner, 57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an Preußen abtreten (Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna und Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück <Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin], Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz (Görlitz, Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der erst 1807 von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz Brandenburg und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft Brehna, die Hochstifte Merseburg und Naumburg (Naumburg-Zeitz), die Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter Kreises (Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4. 1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte (Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an Thüringen) und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.) das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815 nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen) verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau, Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz, Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau, Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna, Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000 Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch. 1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf Betreiben Bismarcks erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen die Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes S.). Am 10. 11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten die Republik S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den Thron. Am 1. 11. 1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft gesetzt. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das Land S. 14995 Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst von amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen Provinz Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S. eingegliedert. Die östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises Zittau mit Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und den später im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam unter die Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der Landtag eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990 wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg, Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach [Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von Thüringen wieder an Sachsen zurück. L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II 34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789) E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen (950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff. 1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v. d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A., Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner, H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss. phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann, R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921; Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H., Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1 1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O., Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, 1935; Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935, Neudruck 1965; Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die Provinz Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und Regentengeschichte 1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung Thüringens in der Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H., Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955; Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von Sachsen, 1957; Lütge, F., Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Hömberg, A., Westfalen und das sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30, Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname, Sachsen; Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Sächsische Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v. Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der Reformation, 1970; Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T., Sachsen, 1982; Geschichte Sachsens, hg. v. Czok, K., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Sachsen. Eine politische Landeskunde, hg. v. Gerlach, S., 1993; Sachsen und Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a., 1995; Meyn, J., Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen ”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.; Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma, 1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig, S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a., 1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R., Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000; Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen, 2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W., Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd. 1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006; Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen, hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das albertinische Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16. Jahrhundert, 2008; Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sachsen-Anhalt (Provinz, Land). Zum 9. 7. 1945 wurden aus der Provinz Sachsen Preußens (ohne Regierungsbezirk Erfurt) die am (1. 4. 1944 zum) 1. 7. 1944 gebildeten Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg mit dem Land Anhalt und einigen kleineren, vordem braunschweigischen und thüringischen Gebieten zur Provinz Sachsen und 1946 zur Provinz S. in der sowjetischen Besatzungszone verbunden. Nach Auflösung Preußens durch den Alliierten Kontrollrat entstand hieraus am 6. 10. 1947 das Land Sachsen-Anhalt mit der Hauptstadt Halle, das Teil der 1949 gebildeten Deutschen Demokratischen Republik wurde. In ihr wurde S. am 23. 7. 1952/8. 12. 1958 aufgelöst (str.) und auf die Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Zum 3. 10. 1990 entstand es mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland wieder (ohne Kreis Artern [zu Thüringen], aber mit Kreis Jessen). Hauptstadt des rund 3000000 Einwohner zählenden Landes (20400 Quadratkilometer) wurde Magdeburg. S. Sachsen, Anhalt. L.: Geschichte Sachsen-Anhalts, 1993; Holtmann, E./Boll, B., Sachsen-Anhalt, 1995; Verfassungshandbuch Sachsen-Anhalt, hg. v. Kilian, M., 2004; Adel in Sachsen-Anhalt, hg. v. Labouvie, E., 2007; ;Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Saffenburg (Herren, Herrschaft, Reichsherrschaft). Um die wohl am Ende des 11. Jahrhunderts (um 1080) erbaute Burg S. an der Ahr bei Ahrweiler bildete sich eine aus wenigen Orten (u. a. Mayschoß) bestehende Reichsherrschaft der Herren von S., die sich bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts (1081, 1094 Grafen) zurückverfolgen lassen und die bis 1172 die Vogtei über das Erzstift Köln innehatten. Nach deren Aussterben wurde die Herrschaft geteilt. Am Ende des 12. Jahrhunderts gehörte die Burg je zur Hälfte Albert II. und seiner Base Agnes. Über ihre Tochter Adelheid kam die eine Hälfte an die Grafen von Sponheim und von diesen infolge Verheiratung an Dietrich VI. von Kleve bzw. Mark. Die andere Hälfte gelangte infolge Verheiratung über die Herren von Heinsberg an Wilhelm von Arenberg, danach an Johann von Neuenahr. 1424 fiel die Herrschaft an die Herren bzw. Grafen von Virneburg, um 1546 an das Haus Manderscheid-Schleiden, 1593 an die Grafen von der Mark (Mark-Schleiden) und 1773 an die Herzöge von Arenberg, wobei die Burg bereits 1704 geschleift wurde. Am Ende des 18. Jahrhunderts ergriff Frankreich den Besitz der Herrschaft, wegen der die Grafen von der Mark (Mark-Schleiden) und später Arenberg zu den westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags zählten. 1815 kam das Gebiet an Preußen (Rheinprovinz), 1946 zu Rheinland-Pfalz. L.: Wolff 500; Zeumer 554 II b 63, 31; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 2 1933; Walter, H., Saffenburg, LexMA 7 1995, 1250. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Salem, Salmansweiler, Salmannsweiler, Saalmannsweiler (Abtei, Reichsstift). 1134 wurde vom Kloster Lützel im Elsass aus im Dorf Salmansweiler bzw. Salmannsweiler im Altsiedelland der Salemer Aach bei Überlingen das Zisterzienserkloster S. gegründet und durch den Stifter Guntram von Adelsreute ausgestattet. 1142 übergab der Stifter die Abtei König Konrad III. Danach übten die Staufer eine Schutzvogtei aus. Rudolf von Habsburg beauftragte die Landvögte von Oberschwaben mit dem Schutz. 1354 sicherte König Karl IV. gegenüber den Ansprüchen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg S. die Stellung als Reichsstift (gefreites Stift). 1487 erhob Kaiser Friedrich III. S. zur Reichsabtei. Die volle Landeshoheit im Kerngebiet seiner Herrschaft gewann das zu den schwäbischen Prälaten des Reichstags gehörige S. aber erst 1637 durch einen Vertrag mit den Grafen von Heiligenberg. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfassten die Güter der zum schwäbischen Reichskreis zählenden Abtei die Oberämter S., Elchingen (Unterelchingen), Ostrach und Schemmerberg, die Obervogteiämter Münchhöf (Münchhof) und Stetten am kalten Markt, das Pflegamt Ehingen sowie die Pflegen Frauenberg, Konstanz, Messkirch, Pfullendorf und Überlingen und die Propstei Birnau, insgesamt ein Gebiet von 6 Quadratmeilen. Bei der Säkularisation von 1802/1803 kam es an die Markgrafen von Baden, welche die Klostergebäude zum Wohnsitz nahmen. Das Amt Schemmerberg fiel an Thurn und Taxis. 1951/1952 gelangte S. an Baden-Württemberg. L.: Wolff 180; Zeumer 552 II a 36, 1; Wallner 686 SchwäbRK 19; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 38 (1789) C4; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Günter, H., Kloster Salem, 2. A. 1973; Rösener, W., Reichsabtei Salem. Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte des Zisterzienserklosters von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1974; Salem, hg. v. Schneider, R., 1984; Schmid, H., Die ehemaligen salemischen Besitzungen Oberriedern und Gebhardsweiler, Freiburger Diözesan-Archiv 108 (1988); Morimond et son Empire, 1994, 175; Rösener, W., Salem, LexMA 7 1995, 1293; Das Zisterzienserkloster Salem im Mittelalter, hg. v. Rösener, W. u. a., 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sankt Florian (Stift). Das im 8. Jahrhundert von Passau aus im Traungau entstandene Kloster (Eigenstift des Bischofs) bei Linz wurde 1071 in ein Chorherrenstift umgewandelt. Die Hauptvogtei übten nach den Herren von Perg die Herzöge von Österreich aus. L.: Wolff 27; Kirchner-Doberer, E., Stift Sankt Florian, 1948; Erbe und Vermächtnis, 1971; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei, 1985; Haider, S., Sankt Florian, LexMA 7 1995, 1151f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sannegg (im Sanntal im heutigen Slowenien) (Residenz der Freien von Sannegg bzw. Grafen von Cilli) L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 514;; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sayn (Grafen, Grafschaft). Nach der im 10./11. Jahrhundert erbauten Burg S. bei Bendorf nannten sich aus dem Auelgau erwachsene, seit 1139 belegte Grafen von S. Von S. aus erwarb die Familie Güter im Westerwald, an der Sieg (Herrschaft Freusberg) und am Niederrhein (spätestens 1174 Vogtei über Bonn). Nach dem Aussterben der älteren Grafen von S. (1246) kamen die meisten Güter über Adelheid von S. 1247 an die Grafen von Sponheim, die sie teilten. Dabei erhielten die jüngeren Grafen von S. vor allem Güter im Westerwald und im bergischen Land (Homburg). 1294 wurde weiter geteilt. Eine Linie (Engelbertlinie) beerbte infolge Heirat 1357/1358/1361 die Grafschaft Wittgenstein an der oberen Lahn (Sayn-Wittgenstein). 1605/1607 teilte sich das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Haus Sayn-Wittgenstein in die drei Hauptlinien Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Sayn und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein). 1606 beerbte die Engelbertlinie auch die andere Linie (Johannlinie) des Hauses S. L.: Wolff 345ff.; Zeumer 554 II b 60, 14, 15; Wallner 703 WestfälRK 28 a, b; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Dahlhoff, M., Geschichte der Grafschaft Sayn, 1874, Neudruck 1972; Wrede, G., Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein, 1927; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Sayn-Wittgenstein-Sayn, A., Fürst zu, Sayn, 1979; Spies, H., Sayn, LexMA 7 1995, 1423f.; Halbekann, J., Die älteren Grafen von Sayn, 1997; Bohn, T., Gräfin Mechthild von Sayn (1200/03-1285), 2002; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 478. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schaffgotsch (Freiherren, Grafen). 1174 erscheint erstmals eine fränkische Adelsfamilie Scof. Sie nannte sich seit dem Ende des 14. Jahrhunderts wegen des Beinamens Gottsche (Gottschalk) S. und verzweigte sich in Süddeutschland und Österreich. 1592 wurden die S. Freiherren. 1634 wurden die Güter beschlagnahmt, danach aber ohne das 1592 erworbene Trachenberg (, das an Hatzfeld kam,) zurückgegeben. Eine böhmische Linie wurde 1703 in den Grafenstand erhoben, eine schlesische Linie hatte die Standesherrschaft Kynast inne und war seit 1708 reichsgräflich. L.: Hausgeschichte und Diplomatarium der Grafen Schaffgotsch, 1927. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Scharfeneck (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die Herrschaft S. westlich Landaus zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Zu ihr gehörten ein Drittel Albersweiler (1065 Albrehteswilre), Sankt Johann (früher Kanskirchen) sowie Maudach (insgesamt 8 Dörfer bzw. Dorfanteile mit einer Fläche von einer Quadratmeile und 3000 Einwohnern). Über Löwenstein-Wertheim und Bayern kam S. 1946 an Rheinland-Pfalz. L.: Wolff 516; Biundo, G., Gefällbuch, 1940; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schaunberg (Herrschaft, Grafschaft). Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg S. bei Aschach in Oberösterreich errichtet. Nach ihr nannten sich dann Herren bzw. seit 1316 Grafen, die vermutlich von den hochfreien Herren von Julbach (am Inn) abstammten oder mit ihnen identisch oder mit den Grafen von Formbach verwandt waren, im 13. Jahrhundert zwischen Traun und Salletwald bedeutende Güter gewannen und im 14. Jahrhundert versuchen konnten, ihr Herrschaftsgebiet in ein unabhängiges Land zu verwandeln. Sie mussten sich jedoch trotz Einräumung einer Sonderstellung 1390 dem Herzog von Österreich unterwerfen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erhoben sie das 1367 gekaufte Eferding zur Residenz. In der Reformation wurden sie lutherisch. 1559 starb der letzte Graf. 1572 kamen die Güter in Österreich an die Grafen von Starhemberg. L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G/H 4/5; Kühne, M., Die Häuser Schaunberg und Starhemberg im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, 1880; Stowasser, O., Zwei Studien zur österreichischen Verfassungsgeschichte, ZRG GA 44 (1924), 114; Hageneder, O., Die Grafschaft Schaunberg, Mitt. des oberösterr. Landesarchivs 5 (1957); Hageneder, O., Das Land der Abtei und der Grafschaft Schaunberg, Mitt. des oberösterr. Landesarchivs 7 (1960); Haider, S. Geschichte Oberösterreichs, 1987; Haider, S., Schaunberg, LexMA 7 1995, 1444;; Hintermayer-Wellenberg, M., Die Anfänge der Herren von Schaunberg, Jb. d. oberösterreich. Mueselvereins 153 (2008), 23; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schenk von Stauffenberg (Reichsritter, Freiherren, Grafen). Die Schenken von Stauffenberg sind ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den Schenken von Kiburg (Kyburg) abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei Hechingen) auftritt (1251 Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von Stauffenberg). Sie erwarben 1471 Wilflingen. Sie wurden 1698 in den Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger Zweig 1791 in den Grafenstand erhoben. Die Familie gehörte bereits 1488 der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805 waren die Schenken von Stauffenberg mit Baisingen, Eutingertal, Geislingen, Lautlingen und Margrethausen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen (1613) und Schatzberg, mit Egelfingen und Wilflingen waren sie im Kanton Donau, mit dem 1527/1566 durch Heirat erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher immatrikuliert. Von 1572 bis 1589 hatten sie infolge Heirat halb Katzenstein. Außerdem gehörten sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa 1720), Odenwald (um 1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und Steigerwald an. Wichtige weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen (1747) in Bayern. 1833 starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der Amerdinger Linie beerbt, die 1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde. L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13; Riedenauer 126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von Stauffenberg, 1972. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schleiden (Herren, Grafschaft). 1121 wird die Burg S. der Edelherren von Blankenheim in der nördlichen Eifel erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich seit 1115 bzw. 1140 Herren von S., die von den Herren von Blankenheim abstammten, in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Herrschaft Jünkerath durch Heirat erlangten und 1271 die Grafen von Luxemburg als Lehnsherren anerkannten. 1435 starb die Familie im Mannesstamm aus. Die Töchter des letzten Herren von S. waren mit Grafen von Nassau-Diez bzw. von Manderscheid verheiratet. S. kam 1435 über eine Erbtochter an die Herren von Manderscheid, 1488 an die Linie Manderscheid-Schleiden, die 1487 durch Heirat Kronenburg und Neuerburg, 1525 Kerpen und 1545 durch Erbfall die Grafschaft Virneburg (bis 1600/15/23) erwarb und am Ende des 16. Jahrhunderts die Reformation einführte. 1593 kam S. an die verschwägerten Grafen von der Mark (1602 Reichsgrafschaft mit Sitz und Stimme im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis sowie später im westfälischen Reichsgrafenkollegium), wobei 1610 Luxemburg die Lehnshoheit gewann, sowie 1773 bis 1794 durch weibliche Erbfolge an die Herzöge von Arenberg. 1794 wurde es wie schon von 1682 bis 1697 von Frankreich besetzt. 1814 kam es mit 5 Quadratmeilen Gebiet an Preußen (Rheinprovinz), 1946 S. an Nordrhein-Westfalen. S. a. Manderscheid-Schleiden. L.: Wolff 368; Zeumer 554 II b 63, 28; Wallner 704 WestfälRK 30; Virmond, Geschichte des Kreises Schleiden, 1898; Janssen, J., Das mittelalterliche Schleiden, 1927; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im Mittelalter 3, 1936; Neu, H., Der Kreis Schleiden, 1951; Heimatchronik des Kreises Schleiden, bearb. v. Neu, H. u. a., 1954; Schüttler, A., Der Landkreis Schleiden und seine geographische Struktur, Berichte zur deutschen Landeskunde 19 (1957), 111; Guthausen, K., Die Siedlungsnamen des Kreises Schleiden, 1967; Schleiden. Geschichte - Sehenswürdigkeiten - Landschaft, 1981. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schlüsselberg (Herrschaft). Eine edelfreie, zunächst nach Adelsdorf, Creußen (1135-1151) und Greifenstein (1172-1233) benannte, mit denen von Andechs-Meranien, Truhendingen, Zollern (Hohenzollern), Wertheim und Leuchtenberg verwandte Familie nannte sich seit 1219 nach der Burg S. bei Ebermannstadt. Sie erwarb umfangreiche Güter (Herrschaft Waischenfeld 1216, Gößweinstein 1243, Güter zu Vilseck, Auerbach, Eggolsheim, Reifenberg 1249). 1347 starb die Familie aus. S. kam zunächst an Bamberg, 1390 an Würzburg und mit diesem 1810 an Bayern, andere Güter an die Burggrafen von Nürnberg und die Bischöfe von Bamberg und Würzburg. L.: Kraft, W., Geschichte Frankens, 1959; Hofmann, H., Territorienbildung in Franken im 14. Jahrhundert, Zs. f. bay. LG. 31 (1986), 380; Schmid, A., Schlüsselberg, LexMA 7 1995, 1493f.; Bacigalupo, I., Die Chorturmkirche in Oberhöchstädt und die Schlüsselberger, Bericht d. hist. Ver. Bamberg 145 (2009), 15. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schönborn (Reichsritter, Freiherren, Grafen). Nach dem Ort S. bei Limburg an der unteren Lahn nannte sich ein 1284 erstmals sicher bezeugtes rheinisches, aus der Ministerialität aufgestiegenes Adelsgeschlecht. Seit dem späten Mittelalter gehörte es mit verschiedenen, bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Ausnahme eines Zweiges aussterbenden Linien zur rheinischen Reichsritterschaft (Ritterkreis Rhein). Im 17. Jahrhundert verlagerte es seinen Schwerpunkt nach Franken. 1642 wurde Johann Philipp von Schönborn Bischof von Würzburg, 1647 Erzbischof von Mainz. Als Folge hiervon erlangte das Geschlecht für längere Zeit eine hervorgehobene Stellung. 1663 wurde es in den Freiherrenstand, 1701 in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen der 1671 erworbenen Herrschaft Reichelsberg gehörten die Grafen von S. zu den fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. 1701/1704 erwarben sie die reichsständische Herrschaft Wiesentheid und damit eine zweite Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald, Steigerwald, Gebirg (ab Mitte des 18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa 1790) immatrikuliert. Die im 18. Jahrhundert entstandene Linie Schönborn-Heusenstamm erlosch 1801. Von den Grafen von Schönborn-Wiesentheid zweigten sich 1801 und 1811 die Grafen von Schönborn-Buchheim in Österreich und die Grafen von S. in Böhmen ab. Um 1800 zählten sie mit Heusenstamm, Gravenbruch (Grafenbruch), Hausen, Obertshausen, Patershäuser Hof, Schloss S., Huckelheim, Bromelbergerhof, Dörnsteinbach, Großblankenbach, Großkahl, Großlaudenbach, Hauenstein, Hauhof, Kahler Glashütte (Kahler), Königshofen, Krombach, Langenborn, Mensengesäß, Oberschur, Oberwestern, Polsterhof, Schneppenbach, Unterschur, Waag, Wesemichshof (Wesemichshofen), Schöllkrippen und Michelbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Gaibach und Zeilitzheim waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Weiter waren sie mit der Hälfte von Dorn-Assenheim (Dornassenheim) Mitglied im Kanton Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Michelbach fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und Huckelheim, Oberwestern, Schöllkrippen, Großlaudenbach und Kahl an Aschaffenburg und damit später an Bayern. Die Herrschaften Wiesentheid und Reichelsberg kamen 1806/1810 durch Mediatisierung an Bayern. Der Ort S. gelangte 1479 über Katzenelnbogen an Hessen, 1803 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39, 187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951; Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18. Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Heusenstamm). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schrozberg, Schrotzberg, Schletzberg (Herrschaft). Die Schrozburg (Schrotzburg) bei Schwäbisch Hall hatten anfangs die reichsministerialischen Herren von S. als Lehnsträger der Hohenlohe inne. Eine Hälfte kam 1521 an die Adelsheim und 1558 an die Hohenlohe. Die andere Hälfte gelangte über die Vorbach und Seldeneck 1347 an die Rothenburg, 1397 an die Neuenstein, 1409 an die Berlichingen und 1609 an die Hohenlohe. Diese hatten die Güter, ausgenommen die Zeitspanne von 1635 bis 1648, bis zur Mediatisierung in Württemberg (Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg-Ingelfingen). S. Schrozberg (Reichsritter). L.: Wolff 119; Hölzle, Beiwort 46; Schloss Schrozberg, hg. v. d. Stadtverwaltung, 1977. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schwaben (Herzogtum, Reichslandvogtei Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen Völkerschaft der Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere) deutsche Schweiz, das Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum Lech und wurde zunächst von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen benannt. Das ältere, seit dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der Alemannen wurde 746 von den Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es zunehmend als S. bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um die Macht (Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen Familien (Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger). Heinrich IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw. Staufen, dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer, Lenzburger und zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin) innehatte. Nach Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes, vor allem die Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und verhinderten die Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von Habsburg, der zwar das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter dessen Enkel Johann Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte Rudolf von Habsburg die Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von diesen verlor die nördlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Niederschwaben rasch an Bedeutung. Dagegen vermochte die südlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Oberschwaben, gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische Rechte um Ravensburg und seit 1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der Leutkircher Heide, sich zu behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei Niederschwaben zugeschlagen. Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben) war die Ravensburg, seit 1647 Altdorf (Weingarten). Eine umfassende Wiedergewinnung der alten Reichsrechte gelang freilich nicht. Lediglich um Altdorf (Weingarten) blieb ein bescheidenes Herrschaftsgebiet bestehen. Die Landvogtei wurde mehrfach verpfändet. 1541 kam sie als Reichspfandschaft endgültig an Österreich (Schwäbisch-Österreich). Ihre Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch bestanden Geleitsrechte, Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch gegenüber vielen anderen oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der Freien auf der Leutkircher Heide (Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F., Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder, A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb. Hist. Ver. Dillingen 19 (1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG 54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in) Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil Schwaben; Zorn, W., Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953); Historischer Atlas von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner, E./Müller, M., Die Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52, 94, III, 27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi, Suevia, Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A. 1975; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R., Schwaben von 1268 bis 1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben von den Anfängen bis 1268, 1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im späten Mittelalter, (in) Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen Mittelalter, 1992, 127; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz, T., Schwaben, LexMA 7 1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, hg. v. Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v. Bumiller, C. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schwalenberg (Grafen, Grafschaft). Nach der von Oldenburg an die obere Weser verlegten, 1225 zuerst genannten Burg S. nannte sich seit 1127 ein seit 1101 fassbares Adelsgeschlecht (Widukind I.), das vermutlich aus einem engrischen Grafengeschlecht hervorging. Es hatte Eigen und Lehen zwischen Herford und Höxter sowie um Korbach und Waldeck. Es erwarb neben anderen Rechten die Vogtei über das Hochstift Paderborn (1124-1189), die Vizevogtei über das Stift Corvey und die Vogtei über Höxter. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180 gewann es eine beherrschende, fast reichsunmittelbare Stellung zwischen Herford und Höxter. Wenig später spaltete es die Linien Pyrmont (1194-1494), Waldeck (1219 bzw. 1228/1229 bzw. vor 1231) und Sternberg (um 1240, 1243-1377) ab. Das gegen 1300 in zwei Teile zerfallene restliche Herrschaftsgebiet (u. a. Schieder) gelangte 1365 nach dem Aussterben des Hauses an Lippe (drei Viertel) und Paderborn (ein Viertel). Bis 1762 wurde S. von lippischen Nebenlinien genutzt. 1808 kam S. an Lippe, Oldenburg und Stoppelberg an das Königreich Westphalen als Nachfolger des Hochstifts Paderborn. Mit Lippe fiel S. 1947 an Nordrhein-Westfalen. L.: Wolff 326,349; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3; Rasch, H., Stadt und Land Schwalenberg, 1957; Forwick, F., Die staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963; Johanek, P., Schwalenberg, LexMA 7 1995, 1610; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 146 (mit genealogischer Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Seefeld (Herrschaft). S. bei Hollabrunn in Niederösterreich war im Hochmittelalter Sitz des im 12. Jahrhundert erstmals erwähnten, ursprünglich hochfreien, vermutlich aus der bayerischen Oberpfalz stammenden Geschlechts der Kadolte (Kadolz), das sich seit etwa 1160 nach S. nannte. Um die neu errichtete Burg S. erwarben sie ein ansehnliches Herrschaftsgebiet, zu dem andere Güter kamen (1192 vom Hochstift Passau Feldsberg). Nach dem Tod des letzten der Kadolte kurz nach 1268 zog König Rudolf von Habsburg die Güter größtenteils ein und übertrug sie vor 1282 - vielleicht wegen der verwandtschaftlichen Bindungen der Burggrafen von Nürnberg/Raabs - an die Burggrafen von Nürnberg und damit später an die Markgrafen von Brandenburg. Diese Reichslehen, die von den Burggrafen von Nürnberg bzw. den Markgrafen von Brandenburg von 1292 bis 1594 an die Kuenringer weiterverliehen und danach an Johann Wilhelm von Schönkirchen und 1629 an die Grafen zu Hardegg gegeben wurden, kamen innerhalb Brandenburgs später an Ansbach. Trotz gegenteiliger Bestrebungen Österreichs blieben die Güter Reichslehen. 1779 verzichtete Preußen auf die Lehnsherrlichkeit zugunsten Österreichs. 1834 umfasste die Herrschaft 2273 untertänige Objekte mit über 10000 Personen in 29 Orten. L.: Herold, P., Die Herren von Seefeld-Feldsberg, 2000; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Selz (Propstei, Kloster, Reichskloster). Um 995 (991) gründete die Witwe (Adelheid) Kaiser Ottos I. in S. (Seltz) im Unterelsass ein Kloster, das bereits zwischen 1058 und 1095 Gut Clunys war und 1481 Kollegiatstift wurde. Es erscheint 1521 und auch noch 1776 in der Reichsmatrikel im kurrheinischen Reichskreis, obwohl es 1575 Friedrich III. von der Pfalz in eine evangelische Ritterakademie umgewandelt hatte, was Ludwig XIV. beseitigte. L.: Seibert, H., Selz, LexMA 7 1995, 1738. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sennfeld (Herrschaft). In S. an der Seckach nördlich Möckmühls bestand ein Kondominat der Herren von Adelsheim und der Herren von Berlichingen. Über Baden kam S. 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Karte 18. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Solms-Rödelheim (Grafen). Die Grafschaft S. entstand 1607 bei der Teilung Solms-Laubachs. Sie zerfiel später in S. und Solms-Assenheim mit den Ämtern Rödelheim, Assenheim und Nieder-Wöllstadt. 1806 kam die Grafschaft S., welche die Städte und Ämter Rödelheim und Assenheim umfasste, an Hessen-Darmstadt und damit das Gebiet 1945 an Hessen. S. Solms. L.: Wolff 274; Zeumer 552ff. II b 60, 7; Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Busch, T., Herrschen durch Delegation, 2008Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 401. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Spoleto (Herzogtum). Im 6. Jahrhundert (um 575/576) gründete ein langobardisches Adelsgeschlecht in S., das in römischer Zeit municipium (Spoletium) gewesen war, an der Straße von Rom nach Ravenna ein vom König verhältnismäßig unabhängiges Herzogtum (Dukat), das allmählich fast das ganze östliche Mittelitalien umfasste. Karl der Große ließ das Herzogtum gegen Anerkennung seines Königtums bestehen, bezog das Gebiet aber organisatorisch in das fränkische Reich ein. 899 wurde (der fränkische) Herzog Wido II. König und 891 Kaiser von Italien, doch verlor danach das Herzogtum an Bedeutung. Otto der Große sah das Herzogtum als ein vom König zu vergebendes Lehen an. Seit Ende des 11. Jahrhunderts wurde es als Amt an Reichsministeriale ausgetan. Gleichzeitig erhielt der Papst Ansprüche auf das Gebiet. 1213 wurde es ihm von König Friedrich II. überlassen, später aber wieder bestritten. 1274 erkannte König Rudolf von Habsburg den Übergang auf den Papst an. L.: Silchmüller, R., Die Herzöge von Spoleto 967-1268, Diss. phil. Berlin 1919 (masch.schr.); Müller, P., Topographische und genealogische Untersuchungen zur Geschichte des Herzogtums Spoleto und der Sabina von 800-1100, Diss. phil. Greifswald 1930; Il ducato di Spoleto, 1983; Gasparri, S., Spoleto, LexMA 7 1995, 2128f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sponheim (Grafschaft). 1044 erscheinen erstmals Grafen von S. (ursprünglich Spanheim), die sich seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach der Burg S. westlich (Bad) Kreuznachs benannten und vermutlich mit den karolingischen Hererichen und den Saliern verwandt waren. Sie bauten im 12. Jahrhundert zwischen Nahe und Mosel ein ansehnliches Herrschaftsgebiet auf (u. a. seit Anfang des 12. Jhs. Kreuznach). Graf Meginhard (um 1118-1155) erbte infolge Heirats mit Mechthild von Mörsberg die halbe Grafschaft Nellenburg bei Schaffhausen mit Erbgütern der Grafen von Bar und der einstigen Herzöge von Lothringen. 1223/1233 (vor 1237) wurde (bis auf die Burgen Sponheim und Dill) die Grafschaft nach dem Tod des mit der Erbtochter (Adelheid) der Grafen von Sayn verheirateten Grafen Gottfried III. (1218) geteilt. Der älteste Sohn Johann I. erhielt die Hintere Grafschaft S. (Sponheim-Starkenburg, Güter an der Mosel und Birkenfeld, Sitz in Starkenburg an der Mosel, später Grevenburg an der Mosel). Der zweite Sohn Heinrich, der über seine Frau Agnes von Heinsberg die Herrschaft Heinsberg erhielt, begründete die Geschlechter der Herren von Heinsberg, Grafen von Looz bzw. Loon und Blankenheim (bis 1469) und der Herren von Löwenburg im Siebengebirge (bis zum Ende des 14. Jahrhunderts). Der jüngste Sohn Simon erhielt die Vordere Grafschaft S. um Kreuznach. Simons Sohn Heinrich erwarb durch Heirat die Güter der Herren von Bolanden um Kirchheim und Dannenfels am Donnersberg (Kirchheim[bolanden], Seitenlinie bis 1397) und verkaufte Böckelheim (Schlossböckelheim) an das Erzstift Mainz. Außerdem erwarben die Grafen von Sponheim-Kreuznach 1348 durch Heirat die Herrschaft Vianden. 1414 starb die Linie Vordere Grafschaft aus. Die Vordere Grafschaft S. gelangte zu vier Fünfteln an die Hintere Grafschaft S., zu einem Fünftel an die Pfalz. Beim Erlöschen der Linie Hintere Grafschaft 1437 teilten sich nach einem Vertrag von 1425 die Grafen von Veldenz und die Markgrafen von Baden in die Güter, doch blieb das Erbe real ungeteilt. Veldenz wurde 1444 von Pfalz-Zweibrücken beerbt, das 1559 auch den Anteil der Pfalz an der Vorderen Grafschaft erhielt. 1707 wurde die Vordere, 1776 die Hintere Grafschaft S. zwischen Pfalz-Zweibrücken und Baden real geteilt. S. zählte zum oberrheinischen Reichskreis. --- Mit den Grafen von S. verwandt waren die Spanheimer, die um 1020 über die Erbtochter der Sighardinger Lavant (Lavanttal) und andere Güter in Kärnten erheirateten und zeitweise als Herzöge von Kärnten wirkten, und deren Seitenlinie, die zur Zeit der salischen Könige bzw. Kaiser (Heinrich IV. und Heinrich V.) aus Kärnten nach Bayern gekommenen Grafen von Ortenburg. Die herzogliche Linie erlosch 1279, die der Grafen von Lebenau 1229, die der Grafen von (Ortenburg-)Kraiburg 1248. L.: Wolff 166, 259; Wallner 696 OberrheinRK 15, 17; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B3; Lehmann, J., Die Grafschaft und die Grafen von Spanheim, 1869; Fabricius, W., Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 6 1914; Dotzauer, W., Die Vordere Grafschaft Sponheim als pfälzisch-badisches Kondominium 1437-1707/08, 1963 (Diss. phil. Mainz 1962); Zöllner, E., Geschichte Österreichs, 8. A. 1990, 81ff.; Mötsch, J., Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065-1437, T. 1 1987; Mötsch, J., Genealogie der Grafen von Sponheim, Jb. f. westdeutsche LG. 13 (1987); Dopsch, H., Spanheimer, LexMA 7 1995, 2076; Dotzauer, W., Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 482. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Starhemberg (Grafen, Fürsten). Seit 1236/1240 nannte sich ein oberösterreichisches, seit dem 12. Jahrhundert als Dienstmannen der steirischen Otakare begegnendes Adelsgeschlecht nach der um 1170 erbauten Burg S. (Storchenberg) bei Haag am Hausruck. Zu reichen Gütern in Oberösterreich und Niederösterreich erbte es 1559/1572 von den Grafen von Schaunberg deren Güter um Eferding. 1643 wurde die 1560 in drei Linien aufgeteilte, der Reformation folgende Familie in den zwei weiblichen Linien in den Reichsgrafenstand, 1765 in einer Linie (Georg Adam von S., Erzieher Josephs II.) in den jüngeren Reichsfürstenstand erhoben. L.: Wolff 144; Zeumer 554 II b 62, 13; Kühne, M. J., Die Häuser Schaunberg und Starhemberg im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, 1880. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sternenfels (Reichsritter). Nach S. (1232 Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien Herren von Kürnbach. Die Familie war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 und im 18. Jahrhundert zählte sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Im späteren 17. Jahrhundert gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Der Ort S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben und fiel 1749 erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Stettenfels (Herrschaft). Die Burg S. bei Heilbronn war Mittelpunkt einer Herrschaft der Grafen von Calw, die nach 1140 an Weinsberg kam. 1277 wurden die Güter der Pfalz zu Lehen aufgetragen. Über die Hirschhorn, Sturmfeder, Helmstadt, Adelsheim, Thumb von Neuburg und Hürnheim gelangte sie 1351 durch Kauf an die Grafen Fugger, denen gegenüber nach 1504 wieder 1556 Württemberg als Lehnsherr auftrat. 1747 wurde die zum schwäbischen Reichskreis gehörige Herrschaft (mit Obergruppenbach, Untergruppenbach, Donnbronn, Wüstenhausen) an Württemberg verkauft, über das die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen. L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; Frank, J. R., Burg Stettenfels, 1958. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Stiebar von Buttenheim, Stibar von Buttenheim, Stibar von und zu Buttenheim, Stiebar (Reichsritter). Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zählten die S. mit Pretzfeld, Wolkenstein und Hagenbach zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie mit Adelsdorf, Aisch, Förtschwind und Sassanfahrt (Sassanfarth) im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Altmühl an. Ihre Güter fielen später an Bayern. L.: Genealogischer Kalender 1753, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 196, 208; Bechtolsheim 14, 18, 63; Riedenauer 127; Rahrbach 256; Neumaier 113, 183. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Stubenberg (Grafen). Nach der um 1160 angelegten Burg S. bei Hartberg in Österreich nannten sich die Grafen von S., die im 16. Jahrhundert als Feinde des Kaisers ihre Güter verloren. 1632 kam S. an die Herberstein, im 19. Jahrhundert an die Wurmbrand. L.: Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sulzbach (Grafen, Grafschaft). Zu Anfang des 11. Jahrhunderts entstand auf einem felsigen Kalkberg die Burg S., nach der sich seit 1071 Grafen von S. nannten, die von dem Babenberger Herzog Ernst I. von Schwaben († 1015) und der Konradinerin Gisela abstammen und deren Stammvater Berengar 1003 Graf im Nordgau war. Neben Eigen hatten sie Lehen Bambergs im westlichen Nordgau und in Österreich sowie die Vogtei über das Hochstift Bamberg. 1057 gewannen sie weitere Güter aus dem Erbe der ausgestorbenen Grafen von Schweinfurt. 1071 wurden sie erstmals als Grafen genannt. 1188 erlosch das Geschlecht. Seine Güter fielen an die Staufer und verwandte bayerische Adelsgeschlechter, vor allem die Grafen von Hirschberg. Die Grafschaft S. kam 1269 teilweise, nach dem Aussterben der Grafen von Hirschberg 1305 vollständig an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, 1329 an deren pfälzische Linie. Von 1349/1353 bis 1373 war S. unter Karl IV. Hauptort der luxemburgischen Güter der Krone Böhmens in der Oberpfalz (Neuböhmen), kam dann aber wieder an Bayern zurück. 1505 wurde es nach dem Landshuter Erbfolgekrieg Teil Pfalz-Neuburgs, von 1610/1616/1656 bis 1742 Sitz des Fürstentums Pfalz-Sulzbach. Danach fiel das zum bayerischen Reichskreis zählende) S. infolge (der Beerbung der Pfalz bzw. Pfalz-Neuburgs durch Pfalz-Sulzbach 1742 und) der Beerbung Bayerns durch die Pfalz 1777 (Pfalz-Sulzbach) wieder mit Bayern zusammen. S. Pfalz-Sulzbach. L.: Wolff 141; Wallner 712 BayRK 5; Gack, G., Geschichte des Herzogthums Sulzbach, Neudruck 1988; Pfeiffer, R./Wiedemann, H., Sulzbach in der deutschen Geschichte, 1965; Piendl, M., Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach, Oberpfälzer Heimat 14 (1970); Sturm, H., Das wittelsbachische Herzogtum Sulzbach, 1980; Schmid, A., Sulzbach, LexMA 8 1996, 304; Dendorfer, J., Adelige Gruppenbildung und Königsherrschaft, 2004; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Tecklenburg (Grafschaft). Die Burg T. südwestlich Osnabrücks im westlichen Teutoburger Wald wurde um 1100 vermutlich von den Grafen von Zutphen erbaut. 1129 ist der vielleicht aus dem Mittelrheingebiet stammende, aus der Familie der die Grafen von Zutphen beerbenden Grafen von Saarbrücken kommende Graf Ekbert bzw. Egbert, 1184 der Name T. bezeugt. 1184 wurde die Burg T. an das Erzstift Köln verkauft und als Lehen zurückgenommen. Obwohl 1173 die Vogtei über das Hochstift Münster und 1236 die seit etwa 1180 gehaltene Vogtei über das Hochstift Osnabrück aufgegeben werden mussten, gewannen die Grafen eine ansehnliche Herrschaft zwischen Hunte und Ems (1189 Ibbenbüren). 1248 wurden Güter um Vechta und im Emsland an das Hochstift Münster verkauft. 1263 starben die ekbertinischen Grafen von T. aus. Ihre Güter fielen über eine Erbtochter (Heilwig) an die jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich seit dem Erwerb der Obergrafschaft Bentheim 1154/1165 Grafen von Bentheim nannte und vor 1309 das Recht ihrer Dienstmannen besonders aufzeichnete. 1327/1328 kam T. an die landfremden verwandten Grafen von Schwerin, die (zwischen 1343 und) 1358 Schwerin an Mecklenburg verkauften und den Namen T. fortführten. Um 1375 umfasste das Herrschaftsgebiet neben der an der oberen Ems gesondert liegenden, 1365 erworbenen Grafschaft Rheda südwestlich Bielefelds einen breiten Streifen auf dem rechten Emsufer zwischen Münster und Lingen und Gebiete des südlichen Oldenburg mit Cloppenburg, Friesoythe einschließlich des Saterlandes und des Hümmlings. 1385 wurde Iburg gewonnen. Um 1400 verlor T. in Auseinandersetzungen mit den Hochstiften Münster und Osnabrück und dem Erzstift Köln mit Cloppenburg, Friesoythe und Bevergern bei Rheine etwa die Hälfte seines Gebiets an Münster und wurde auf zwei nur durch einen schmalen Landstreifen verbundene Teile um Lingen und um T. beschränkt. 1493 wurde in T. (mit Rheda) und Lingen geteilt. 1548 wurde wegen der Zugehörigkeit des letzten Grafen der Schweriner Linie zum Schmalkaldischen Bund Lingen entzogen und an Kaiser Karl V. als Herzog von Geldern gegeben (1632/1633 an Oranien, 1702 an Brandenburg). 1557 kam das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende T. (mit Rheda) über eine Erbtochter wieder an Bentheim. Dieses wurde 1606/1610 in die Linien Bentheim-Tecklenburg mit T., Rheda und Limburg (Hohenlimburg) und Bentheim und Steinfurt geteilt. 1696 kam es zur Wiederaufnahme von bereits 1576 vor dem Reichskammergericht begonnenen Erbstreitigkeiten mit den Grafen von Solms-Braunfels, die durch Urteil den größten Teil der Grafschaft T. erhielten. 1707/1729 fiel das zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende T. (Bentheim-Tecklenburg) unter Abfindung der Grafen von Solms-Braunfels und der Grafen von Bentheim-Tecklenburg, denen die Herrschaft Rheda verblieb, an Preußen. 1807/1808 kam T., das mit der Reichsgrafschaft Lingen ein Gebiet von 14 Quadratmeilen mit 45000 Einwohnern umfasste (die Städte T., Lengerich und Kappeln (Westerkappeln) und die Kirchspiele Lengerich, Kappeln (Westerkappeln), Lienen [Linen], Ladbergen, Wersen, Lotte, Leeden, Ledde und Schale), zum Großherzogtum Berg, 1810-1813 zu Frankreich. Danach fiel es mit der Obergrafschaft Lingen an Preußen (Provinz Westfalen) zurück und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen. Die Niedergrafschaft Lingen gelangte über Hannover 1866 an Preußen (Provinz Hannover) und damit 1946 zu Niedersachsen. L.: Wolff 352f.; Zeumer 554 II b 63, 3; Wallner 703 WestfälRK 16; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182; Holsche, A. K., Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg, 1788; Reismann-Grone, T., Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis zum Untergang der Egbertiner 1263, 1894; Fressel, R., Das Ministerialenrecht der Grafen von Tecklenburg, Diss. jur. Münster 1907; Gertzen, B., Die alte Grafschaft Tecklenburg 1400, 1939 (Diss. phil. Münster); Hunsche, F., 250 Jahre Landkreis Tecklenburg, 1957; Hillebrand, W., Besitz- und Standesverhältnisse des Osnabrücker Adels, 1961; Gladen, A., Der Kreis Tecklenburg an der Schwelle des Zeitalters der Industrialisierung, 1970; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G. 1980, 169; Köln Westfalen 1180-1980, 1980; Mersiowsky, M., Tecklenburg, LexMA 8 1996, 518; 850 Jahre Ibbenbüren, 1996; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 198 (mit genealogischer Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Tegernsee (Reichsabtei). 746 (oder um 760) gründete das bayerische Adelsgeschlecht der Huosi die Benediktinerabtei T. (Tegarinseo) am Tegernsee, von der aus das Alpenvorland christianisiert wurde. 788 kam T. an den fränkischen König. Nach dem Verlust vieler Güter an Herzog und Adel und dem Verfall infolge der Ungarneinfälle erfolgte unter Kaiser Otto II. 978 eine Neugründung, die sich den Ideen der Gorzer Reform anschloss und eine eindrucksvolle Blütezeit erlebte (Ruodlieb, Ende des 11. Jahrhunderts). Unter Heinrich IV. wurde T. Reichsabtei. Im 13./14. Jahrhundert sank T. zu einem Adelskloster herab.Im 15. Jahrhundert ging die Reichsunmittelbarkeit durch Verzicht zugunsten Bayerns verloren. 1803 wurde T. säkularisiert und die Bibliothek nach München gebracht. L.: Geiger, S., Tegernsee, ein Kulturbild, 1936; Hartig, M., Die Benediktinerabtei Tegernsee 746-1803, 1946; Die Traditionen des Klosters Tegernsee 1003-1242, hg. v. Acht, P., 1952; Ruppert, K., Das Tegernseer Tal, 1962; Angerer, J., Die Bräuche der Abtei Tegernsee, 1968; Flohrschütz, G., Die Dienstmannen des Klosters Tegernsee, Oberbayerisches Archiv 112 (1988); Störmer, W., Tegernsee, LexMA 8 1996, 524; Die Tegernseer Briefsammlung des 12. Jahrhunderts, hg. v. Plechl, H., 2002; Buttinger, S., Das Kloster Tegernsee und sein Beziehungsgefüge im 12. Jahrhundert, 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis 1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme 1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte 1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787 gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental), Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als Reichsfürstentum Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten Bayerns, Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt jedoch 1815 durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening. L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Thurn und Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren, 2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt. Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980; Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.; Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis, 2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Tirol (Grafschaft, Bundesland). Das Einzugsgebiet von Lech, Inn, Drau und Etsch in den Alpen war zunächst von Kelten bewohnt. Seit 16/15 v. Chr. gliederten es die Römer den Provinzen Rätien, Noricum (östlich des Ziller) und Venetia et Histria ein. Später drangen Alemannen, Langobarden und Slawen ein, die aber im 6. bis 8. Jahrhundert von den Bayern verdrängt wurden. 788 kam das Gebiet bis Bozen und ins Pustertal mit Bayern an die Franken und wurde eingedeutscht. 952 schuf König Otto der Große die Mark Verona und unterstellte sie dem Herzog von Bayern, der sie 976 an das Herzogtum Kärnten verlor. Cadore fiel an das Hochstift Freising (973-1510), das Unterinntal an das Hochstift Regensburg. 1004/1027/1091 kamen die Grafschaften um den Brennerpass an die Hochstifte Brixen (oberes Eisacktal, Inntal, Pustertal, vorderes Zillertal) und Trient (Etschtal, Vinschgau, unteres Eisacktal). Die Bischöfe von Brixen und Trient galten im 13. Jahrhundert als Reichsfürsten, doch verloren sie zahlreiche Rechte an ihre Vögte. Von den miteinander konkurrierenden Adelsgeschlechtern der Grafen von Eppan, Andechs und T. (ab 1141) setzten sich die nach der Burg T. (ältester erhaltener Balken von 1106, Brand um 1300) bei Meran benannten, zunächst mit der Grafschaft im Vinschgau belehnten Grafen von T. durch und erlangten in der Mitte des 12. Jahrhunderts (um 1150) die Vogtei des Hochstifts Trient und damit seit dem 13. Jahrhundert allmählich Bozen, 1210 nach den Grafen von Andechs die Vogtei des Hochstifts Brixen sowie 1248 die Grafenrechte der Grafen bzw. Herzöge von Andechs-Meranien und nach 1250 der Grafen von Eppan. 1253 starben sie aus und vererbten über die Tochter Albrechts III. von T. die Grafschaft T. an die Grafen von Görz. Diese teilten 1267/1271 ihre Güter in eine Görzer und eine Tiroler Linie. In der Tiroler Linie sicherte Graf Meinhard II. (1249-1295) mit Gewalt, Geschick, Geld und Glück eine vergrößerte Grafschaft T. zwischen Ziller, Arlberg, Avisio und Mühlbacher Klause. 1363 gab Margarete Maultasch trotz je einer Heiratsverbindung mit den Luxemburgern und Wittelsbachern das vielerseits begehrte T., das seit 1330 als Reichslehen galt, an ihren Vetter Herzog Rudolf IV. von Österreich, der zugleich die Vogtei über das Hochstift Trient gewann. 1379 kam T., das durch Salzburg und Görz von den anderen habsburgischen Ländern getrennt war, an die leopoldinische Linie der Habsburger. 1373 wurde Primiero, 1396 Lodron, 1412 Valsugana und 1440 Arco gewonnen. Bereits 1379 bzw. von 1400 ab war Schloss Tirol Sitz einer Tiroler Nebenlinie Habsburgs. 1420 verlegte Herzog Friedrich IV. von Tirol bzw. Österreich die Residenz von Meran nach Innsbruck. König Maximilian (I.), der 1490 T. von der Seitenlinie zurückerlangt hatte, erwarb 1500 das Erbe der Grafen von Görz (vordere Grafschaft Görz, Osttirol), 1504/1505 von Bayern nach dem Landshuter Erbfolgekrieg die Landgerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg sowie 1509/1511 und 1521/1523 von Venedig Ampezzo, Ala, Mori, Riva und Rovereto. Seit dem 16. Jahrhundert wurde T. vielleicht wegen des Alters seiner Grafschaften als gefürstete Grafschaft bezeichnet. 1564 bildete sich erneut eine tirolische Linie des Hauses Habsburg, die 1648 das Elsass an Frankreich verlor und bis zu ihrem Aussterben 1665, bei dem das zum österreichischen Reichskreis zählende T. wieder an die Hauptlinie Österreich bzw. Habsburg zurückfiel, in Innsbruck, das 1669 eine gegenreformatorische Universität erhielt, residierte. Im 17. Jahrhundert gab der Bischof von Chur seine Leute im Vinschgau an T. ab. Tarasp blieb bei T. (1684 Fürsten von Dietrichstein). 1803 wurden die Hochstifte Trient und Brixen säkularisiert und mit T. vereinigt. 1805 fiel T. an Bayern. Nach dem erfolglosen, in Absprache mit Habsburg erfolgten Freiheitskampf Andreas Hofers gegen Bayern und Frankreich 1809 wurde T. geteilt, wobei der Norden bis Meran und Klausen an Bayern kam, der Süden an das Königreich Italien, der Osten (östliches Pustertal, Lienz) zu den illyrischen Provinzen. 1814 fiel ganz T. wieder an Österreich. 1815 erhielt es die ehemaligen Gerichte Salzburgs im Zillertal, Brixental und Iseltal (mit Windisch-Matrei) (Matrei in Osttirol), wurde 1919 aber wieder geteilt, wobei Nordtirol und Osttirol (Lienz) zum österreichischen Bundesland T. wurden, das zu 97 % deutschsprachige Südtirol bis zum Brenner dagegen an Italien kam. Von 1938 bis 1945 umfasste der Reichsgau Tirol auch Vorarlberg und seit 1943 Bozen, Trient und Belluno, der Reichsgau Kärnten auch Osttirol. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Törring (Graf, Reichsgraf). Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der zum vornehmsten bayerischen Adel zählende Graf von T. wegen Gronsfeld (Gronsveld) die Abtei Gutenzell und nannte sich seitdem Törring-Gutenzell. 1806 wurde er in Württemberg mediatisiert. 1951/1952 kam Gutenzell zu Baden-Württemberg. L.: Törring 554 II b 63, 16; Ksoll, M., Die wirtschaftlichen Verhältnisse des bayerischen Adels zwischen 1600 und 1679, 1986. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Traungau (Gau, Grafschaft). Vermutlich aus dem Chiemgau stammt ein Adelsgeschlecht, das auf der um 972/985 erstmals genannten Stirapurhc (Steyr) saß und wohl über die Grafen von Lambach Güter und Grafschaftsrechte im T., Hausruck und an der Donau erlangte und damit das mittlere Ennstal und das obere Trauntal in Händen hatte. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts leitete es die Karantanische Mark, die 1180 zum Herzogtum Steiermark erhoben wurde. 1186/1192 fiel die Steiermark nach dem Aussterben der Herzöge (Otakare) an die verwandten Babenberger (Herzöge von Österreich). 1254 wurde der T. als Teil Oberösterreichs mit dem Herzogtum Österreich verbunden. L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue, Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 307, s. Trungouwe, II, 16, 24, Trungouwe, ‚Traungau‘. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz des Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand an der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit Pfarrkirche. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia genannte Burg errichtet, nach der sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am Ende des 11. Jahrhunderts Grafen von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau und um Blaubeuren begütert. Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle der Grafen von Dillingen Pfalzgrafen von Schwaben. Um 1150/1167 beerbten sie die Grafen von Bregenz (Bregenzer Linie der Udalrichinger), von denen sie die Grafschaften Bregenz (überwiegend) und Churrätien (bis 1167?) erlangten, die aber am Beginn des 13. Jahrhunderts durch die Teilung in eine pfalzgräfliche Linie und eine Linie Montfort wieder getrennt wurden. Zu ihren weiteren Gütern zählten außer T. Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen sowie der alte Reichsforst Schönbuch, die Vogtei über Blaubeuren (bis 1277) und außerdem auf Grund weiblicher Erbfolge Gießen, das 1265 an die Landgrafen von Hessen verkauft wurde. Mit weiteren Teilungen nach 1219 (Linien Horb bis 1293 [um 1294], Herrenberg bis um 1391 bzw. 1667, Asperg bis nach 1357, Böblingen bis 1377) kamen diese Güter an das Kloster Bebenhausen und vor allem an die Grafen von Württemberg (Asperg 1308, Beilstein 1340). 1342 fiel T. durch Kauf für 20000 Pfund Heller an Württemberg, das 1477 die Eberhard-Karls-Universität in T. gründete. 1381 wurde die letzte der alten Herrschaften (Herrenberg) veräußert. 1634 starb die letzte Linie auf der in der Mitte des 14. Jahrhunderts erheirateten Burg Lichteneck im Breisgau aus. Von 1945 bis 1952 war T. Hauptstadt des Landes Württemberg-Hohenzollern, mit dem es 1951/1952 an Baden-Württemberg kam. L.: Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L., Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J., Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen. Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968; Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff. 1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.; Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477-1977, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a., Bd. 1ff. 1977ff.; Sydow, J., Bilder zur Geschichte der Stadt Tübingen, 1980; Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik, Pfalzgrafenamt, Adelsherrschaft im Breisgau, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a., 1981; Tübingen 1995; Eberl, I., Tübingen, LexMA 8 1996, 1075ff.; Das älteste Tübinger Ehebuch (1553-1614), hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 592. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ungarn (Land). Die von Donau und Theiß durchflossene, von den Karpaten umschlossene Tiefebene wurde zunächst von Illyrern, Jazygen, Thrakern und Kelten bewohnt. 29 v. Chr. besetzte der römische Prinzeps Augustus Mösien, 11-8 v. Chr. Tiberius Pannonien. Nach zwischenzeitlichem Zustrom von Germanen wurde das gesamte Gebiet am Ende des 4. Jahrhunderts von den Hunnen erobert. An ihre Stelle traten bald wieder Germanen und danach Awaren und Südslawen, die unter König Karl dem Großen in eine gewisse Abhängigkeit vom fränkischen Reich kamen. In den Jahren nach 881 besetzten Magyaren (Ungarn) aus dem von ihnen spätestens seit dem 5. Jahrhundert verwendeten Raum zwischen Ural, mittlerer Wolga und Kama die gesamte Donauebene (895/896 Landnahme im Karpatenbecken). Unter dem sie einenden Arpaden Geisa (Geza 970/972-997) als Großfürsten wurde das vielleicht 500000 Köpfe zählende Volk christianisiert. Geisas Sohn Wajk (Stephan der Heilige, 1001 König) heiratete die Tochter des Herzogs von Bayern und begründete mit Hilfe Bayerns eine strenge Alleinherrschaft. 1001 wurde das Erzbistum Gran (Észtergom) eingerichtet. Die zwischen 1044 und 1100 entstandene Lehnshoheit des Kaisers wurde wieder abgeschüttelt. Im 12. Jahrhundert wurden nacheinander Kroatien, Dalmatien, Galizien und weitere Gebiete im Osten unterworfen. König Andreas III. heiratete Gertrud von Andechs-Meranien und sicherte Siebenbürgen mit Hilfe des Deutschen Ordens und herbeigerufener deutscher Bauern. König Bela IV. (1235-1270) nahm U. zum Schutz gegen die Mongolen wieder vom Reich zu Lehen. Nach dem Aussterben der Arpaden (1301) gewann Karl I. Robert von Anjou (1308) den Thron. 1358 wurde die Küste Dalmatiens von Venedig erworben, 1370 Polen gewonnen (bis 1386). Ludwig der Große vermählte seine Tochter mit dem Luxemburger Sigismund (1368-1437), den U. nach schweren Kämpfen 1387 als König anerkannte. Er verlor 1396 an die Türken die Walachei, Bosnien und Serbien, 1412 an Polen die Moldau und andere Gebiete. Ihm folgte der mit seiner Tochter Elisabeth vermählte Habsburger Albrecht V. (1437-1439), dann der nachgeborene Wladislaw (Ladislaus) I. Postumus (1440-1457) und später der Sohn des zum Reichsverweser gewählten Johann Hunyadi, Matthias Corvinus (1458-1490). Er gewann 1479 Mähren, Schlesien und die Lausitz von Böhmen, 1485 Niederösterreich, Oststeiermark und Wien von Österreich. Nach seinem Tod folgten auf Grund einer Gegenbewegung des Adels Wladislaw II. (Ladislaus) von Böhmen und dessen Sohn Ludwig. Nach dessen Niederlage bei Mohacs am 29. 8. 1526 gegen die Türken fiel U. östlich der Linie Plattensee-Adria (Mitte und Süden) an das Osmanische Reich, im Übrigen auf Grund Erbrechts und Wahl an Habsburg bzw. Österreich (Westen und Norden). Gleichzeitig verselbständigte sich (im Osten) Siebenbürgen bis 1687. 1699 kam ganz U. an Österreich. 1782 wurde Siebenbürgen mit U. vereinigt. Das 1804 errichtete Kaisertum Österreich schloss U. ein. Nach einem Aufstand 1849 wurde U. einer harten Militärdiktatur unterworfen, die 1867 nach der Niederlage Österreichs gegen Preußen (1866) durch einen Dualismus Österreich-Ungarn abgelöst wurde. Am 11. 11. 1918 wurde U. Republik. 1945 verließ etwa die Hälfte der (1941) 500000 in Ungarn lebenden Deutschen das Land. L.: Timon, A., Ungarische Verfassungs- und Rechtsgeschichte, 2. A. 1909; Szekfü, J., Der Staat Ungarn, 1918; Domanovsky, S., Geschichte Ungarns, 1923; Hóman, B., Ungarns Mittelalter, Bd. 1f. 1940f.; Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa Bd. 2: Das Schicksal der Deutschen in Ungarn, 1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, Ungerland, Landname, Ungarn, Pannonien; Bogyay, T., Grundzüge der Geschichte Ungarns, 1967; Die Geschichte Ungarns, hg. v. Planényi, E. (ins Deutsche übersetzt von Alpári, T./Alpári, P.), 1971; Székely, A., Kleine ungarische Geschichte (ins Deutsche übersetzt von Alpári, T./Alpári, P.), 1974; Halász, Z., Kurze Geschichte Ungarns (ins Deutsche übersetzt von Köster, G.), 1974; Bogyay, T. v., Grundzüge der Geschichte Ungarns, 3. A. 1977; Hoensch, J., Geschichte Ungarns 1867-1983, 1984; Boshof, E., Das Reich und Ungarn in der Zeit der Salier, Ostbairische Grenzmarken 28 (1986); Adrianyi, G., Beiträge zur Kirchengeschichte Ungarns, 1986; Südosteuropa-Handbuch, Bd. 5, Ungarn, hg. v. Grothusen, K., 1987; Die Geschichte Ungarns von den Anfängen bis zur Gegenwart, hg. v. Hanák, P., 1988; Sugar, P./Hanak, P., History of Hungary, 1990; Hoensch, J., Ungarn-Handbuch, 1991; Bak, J., Ungarn, LexMA 8 1996, 1224ff.; Fata, M., Ungarn, 2000; Molnár, M., A Concise History of Hungary, 2001; Krauss, K., Deutsche Auswanderer in Ungarn, 2003; Varga, G., Unganr und das reich, 2003; Dalos, G., Ungarn, 2004; Borhy, L., Die Römer in Ungarn, 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Unterdeufstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher und kam an nichtritterschaftlichen Adel, danach an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft). Von 1651 bis 1678/1681 war auch Unterelsass (die unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft) der Reichsritterschaft angeschlossen, ehe sie 1680 unter die Herrschaft Frankreichs geriet. 1773 zählten zum Kanton U. (der Reichsritterschaft) 40 Familien (Andlau, Berkheim [Berckheim], Bernhold von Eschau [1775/1816], Berstett [1893/1970], Bettendorf [Bettendorff], Birkenwald [Birckenwald] [1783], Bock von Bläsheim und Gerstheim [1791/1792], Bodeck von Ellgau [1907], Böcklin von Böcklinsau, Dettlingen, Eckbrecht von Dürckheim, Flachslanden [Ende 18. Jh.], Gail, Gailing [Gayling von Altheim] [1940/1987], Glaubitz, Gohr zu Nahrstett [1936], Grempp von Freudenstein [Gremp von Freudenstein] [20. Jh.], Haffner von Wasselnheim [Wasslenheim] [1800], Albertini [1808], Joham von Mundolsheim [1820], Kageneck, Landsberg [Landsperg] [1837/1842], Müllenheim, Neuenstein, Oberkirch [1882/um 1930], Rathsamhausen [1819/1890], Röder von Diersburg, Schauenburg, Schenk zu [von] Schmidtburg, Schönau [Schönau-Zell] [1847], Streit von Immendingen [1858], Ulm zu Erbach, Volz von Altenau [Voltz von Altenau] [1757/1807], Wangen [zu Geroldseck am Wasichen], Weitersheim [1839], Wetzel von Marsilien [1797/1810], Wurmser von Vendenheim [1844/1851], Zorn von Bulach, Zorn von Plobsheim [nach 1860], Zuckmantel von Brumath [1781/1789]). L.: Wolff 296; Kageneck, A. Graf v., Über die Anerkennung des Freiherrenstandes elsässisch-deutscher Familien durch König Ludwig XV. im Jahre 1773, Deutsches Adelsarchiv 1963/1964 (1965), 15ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Venedig (Herzog, Stadtstaat). Seit dem Einbruch der Langobarden in Oberitalien (568) entstanden in dem in römischer Zeit als Venetia et Istria bezeichneten Gebiet innerhalb vorgelagerter Lagunen am Nordende der Adria feste Siedlungen auf zunächst auseinanderliegenden Inseln, die der Herrschaft von Byzanz unterfielen. Nach der Beseitigung des Exarchats von Ravenna (751) verselbständigte sich der Ort trotz Fortbestandes der byzantinischen Oberhoheit unter einem dux (Dogen). Bald wurde er zum Haupthandelsplatz zwischen Ostrom und dem fränkischen Reich. Unter Kaiser Otto dem Großen wurde eine gewisse Oberhoheit des Reiches anerkannt. Otto III. verlieh dem Dogen Peter Orseolo II. den Titel dux Venetiae et Dalmatiae bzw. dux Veneticorum et Dalmaticorum. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begründete V., das eben den alten Namen Rialto (ripa alta, hohes Ufer) abgelegt hatte, den Veroneser Bund gegen den Kaiser von 1164, doch lenkten seine Auseinandersetzungen mit Byzanz es ab. 1338 könnten rund 160000 Einwohner die Lagunenorte bewohnt haben. 1339 begann nach dem Erwerb zahlreicher Güter im Mittelmeer mit dem Gewinn der Mark Treviso die Bildung eines festländischen Herrschaftsgebiets, das 1404/1405 über Padua, Vicenza, Verona, Brescia und später fast bis Mailand, Cividale, Alpen, Adda und Po reichte (Feltre, Belluno, Friaul). 1435 erklärte sich der Doge Francesco Foscari bereit, die festländischen Erwerbungen, die altes Reichsgut waren, vom Kaiser zu Lehen zu nehmen. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verlor V., das zwecks Verhinderung der Verlandung 1488 die Umleitung der größten der in die Lagune einmündenden Flüsse in die Adria beschloss, wichtige Positionen im Mittelmeer (1462 Lesbos, 1470 Euböa, 1503 Lepanto, Koron, Navarino und Ägina) und mit der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien (1498) auch sein Monopol im Südosthandel. Seit 1477 gewann es zwar Teile des Herzogtums Mailand und des Hochstifts Trient, erlitt aber 1509 eine schwere Niederlage gegen Reich, Papst, Spanien und Frankreich und verlor die neapolitanischen Häfen an Spanien, die Romagna an den Papst und Riva, Rovereto und Ala an Österreich. 1510 annektierte es die 973 an das Hochstift Freising gelangte Grafschaft Cadore im Osten der Dolomiten. 1566 kam Naxos, 1570 Zypern (Cypern) und 1669 Kreta an die Türken. Seit dem 18. Jahrhundert wurde V. zunehmend Protektorat Österreichs. 1797 besetzte Frankreich V. Österreich erhielt das Gebiet östlich der Etsch und Dalmatien, das übrige Land wurde der Zisalpinischen Republik und 1805 dem Königreich Italien Frankreichs angegliedert, zu dem 1805 auch noch der östliche Teil und Dalmatien kamen. 1809 wurden die Departements Passerino (Udine) und Istrien (Capo d'Istria) mit Frankreichs Illyrischen Provinzen vereinigt. 1815 gelangten Venedigs Gebiete zusammen mit der Lombardei als Lombardo-Venezianisches Königreich an Österreich, das sie 1866 an das neue Königreich Italien (1861) abtreten musste. L.: Kretschmayr, H., Geschichte von Venedig, Bd. 1ff. 1905ff.; Romanin, S., Storia documentale di Venezia, Bd. 1ff. 2. A. 1912f.; Battistella, A., La Repubblica di Venezia, 1921; Pölnitz, G. v., Venedig, 1951; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge Oberitaliens, 1956; Storia di Venezia, hg. v. Centro internaz. delle arti e del costume, 1957; Eickhoff, E., Venedig, Wien und die Osmanen, 1970, 2. A. 1992, 3. A. 2008; Stato, società e giustizia, hg. v. Cozzi, G., 1980; Cozzi, G., Repubblica di Venezia e stati italiani, 1982; Zorzi, A., Venedig. Geschichte der Löwenrepublik, 1987; Fees, I., Reichtum und Macht im mittelalterlichen Venedig, 1988; Ventura, P., Venedig. Geschichte einer Stadt, 1988; Calimani, R., Die Kaufleute von Venedig. Die Geschichte der Juden in der Löwenrepublik, 1988; Rösch, G., Der venezianische Adel bis zur Schließung des großen Rats. Zur Genese einer Führungsschicht, 1989; Castagnetti, A., Il Veneto, 1990; Storia di Venezia, Bd. 1ff. 1992ff.; Ortalli, G., Venedig, LexMA 8 1996, 1459ff.; Venetien Istituto regionale per la storia del movimento di liberazione nel Friuli-Venezia Giulia, Friuli e Venezia Giulia, 1997; Heller, K., Venedig, 1999; Rösch, G., Venedig, 2000; Venice Reconsidered, hg. v. Martin, J. u. a., 2000; Fees, I., Eine Stadt lernt schreiben, 2002; Chauvard, J., La circulation des biens à Venise, 2005; Landwehr, A:, Die Erschaffung Venedigs, 2007; Eickhoff, E., Venedig - spätes Feuerwerk, 2006, 2. A. 2007; Dorigo, W., Venezia romanica, 2003; Mathieu, C., Inselstadt Venedig, 2007; Gottsmann, A., Venetien 1859-1866 (mit Karte); Müller, R., Immigrazione e cittadinanza nella Venezia medievale, 2010 (rund 3630 Menschen von 1200 bis 1500); Crowley, R., Venedig erobert die Welt, 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Vercelli (Stadtkommune). Bei dem von den Ligurern an die Römer gelangten V. (Vercellae) an der Sesia wurden 101 v. Chr. die Kimbern von den Römern geschlagen. Seit etwa 340 war der Ort Sitz eines Bischofs, später Mittelpunkt eines Herzogtums der Langobarden und einer fränkischen Grafschaft. Seit dem 12. Jahrhundert (1141) sind consules in der durch Handel reich werdenden Stadt bezeugt. Nach inneren Parteikämpfen fiel V. 1335 an die Visconti bzw. Mailand, 1427 an Savoyen und kam über Sardinien mit diesem zum Königreich Italien (1861). L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Maragnoni, G., Vercelli, 1931; Brizio, A. M., Vercelli, 1935; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien, 1979; Ordano, R., Storia di Vercelli, 1982; Andenna, G., Vercelli, LexMA 8 1996, 1495ff.; Libro delle investiture del comune di Vercelli, hg. v. Degrandi, A., 2005; I Libri iurium duecenteschi del comune di Vercelli, hg. v. Fissore, G., 2 1-2, 2009 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Veringen (Grafschaft). Veringendorf bei Sigmaringen war Sitz eines Adelsgeschlechts, das später die Burg über Veringenstadt erbaute. Die Grafschaft V. kam am Ende des 13. Jahrhunderts (1280) an Habsburg. 1534/1535 fiel sie lehnsweise an die schwäbischen Hohenzollern, 1575/1576 an Hohenzollern-Sigmaringen. 1805 erlosch die Lehnshoheit Österreichs. Über Preußen (1849) kamen V. und Veringenstadt 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Gumpelzhaimer 73; Wolff 46; Zillenbiller, E., Stadt Veringen, 1963; Kerkhoff, J., Die Grafen von Altshausen-Veringen, 1964; Genitz, F., Dorf und Stadt Veringen, 1972; Stadtwerdung im Landkreis Sigmaringen, Burg und Stadt Veringen, hg. v. Zillenbiller, E., 1985; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 376. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Vianden (Grafen). Nach der Burg V. an der Our nannten sich von den Grafen von Sponheim abstammende, seit 1090 bezeugte Grafen (seit der Mitte des 12. Jahrhunderts). 1264 wurden sie nach zahlreichen Fehden Vasallen der Grafen von Luxemburg. 1331 heiratete Adelheid von V. Graf Otto II. von Nassau (Nassau-Dillenburg) und vererbte die Hälfte des Gutes an ihren Sohn Johann. Die andere Hälfte gelangte 1417/1420 von Simon von Sponheim an Johanns Sohn Engelbert I. von Nassau in Breda. Die nassauische Grafschaft umfasste die Herrschaften Bütgenbach und Sankt Vith (Vith) (im heutigen Belgien), die Herrschaft Dasburg (mit zeitweise Pronsfeld) und V. Nach der Besetzung durch Frankreich kam 1815 der größte Teil Viandens an Preußen. V. fiel an Luxemburg. L.: Wolff 57; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Schuppener, U., Die Grafschaft Vianden und ihre Zugehörigkeit zu Nassau, Nassauische Annalen 107 (1996), 7ff.; Herborn, W., Vianden, LexMA 8 1996, 1611ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Virneburg (Grafen, Grafschaft). Die nach der Burg V. am Nitzbach benannte Grafschaft V. in der Eifel gehörte den Pfalzgrafen. Die Pfalzgrafen gaben die Grafschaft den Grafen von Sayn zu Lehen. Als Afterlehen übertrugen die Grafen von Sayn die Güter den seit der Mitte des 11. Jahrhunderts belegten Herren und späteren Grafen (um 1100) von V., welche die Herrschaft im 13. Jahrhundert durch den Erwerb zahlreicher Vogteien erweiterten. 1445 kam es zu einer Teilung. Nach dem Aussterben der Grafen von V. 1545 fiel die Grafschaft in weiblicher Erbfolge an die Grafen von Manderscheid-Schleiden, die 1554 Monreal an der Elz (Eltz) und die sog. große und kleine Pallenz bzw. Pellenz um Mayen an das Erzstift Trier abgeben und das restliche Herrschaftsgebiet in der Eifel westlich von Mainz als Lehen Triers nehmen mussten. 1600/1615/1623 kam die Grafschaft erbweise an die Grafen von Löwenstein-Wertheim. Um 1790 war die im westfälischen Reichsgrafenkollegium des Reichstags und im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis vertretene Grafschaft 1,3 Quadratmeilen groß und hatte 2600 Einwohner. Mit der Besetzung durch Frankreich ging sie 1794 unter. Die 1684 zerstörte Burg fiel 1815 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. a. Löwenstein-Wertheim-Virneburg. L.: Wolff 356; Zeumer 554 II b 63, 13; Wallner 705 WestfälRK 48; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Iwanski, W., Geschichte der Grafen von Virneburg, Diss. phil. Bonn 1912; Klapperich, K., Die Geschichte des Grafengeschlechtes der Virneburger, Diss. phil. Bonn 1920; Herborn, W., Virneburg, LexMA 8 1996, 1713; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsches Archiv, Grafschaft Virneburg, Inventar des Bestands F US 6, bearb. v. Eder-Stein, I. u. a., 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Vohburg (Grafen). V. an der Donau wird 805 zusammen mit dem Grafen von V. erstmals erwähnt. Seit dem späten 11. Jahrhundert nannten sich die Grafen von Cham nach V. Von ihnen war Adela von V. mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verheiratet (bis um 1153). Mit dem Aussterben der Grafen 1204 fiel V. an die Herzöge von Bayern. L.: Wolff 136. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Vohenstein (Reichsritter). Die 1737 ausgestorbenen V. zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken und weiter wegen Gütern in Talheim, Utzmemmingen und Adelmannsfelden zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. L.: Hölzle, Beiwort 62; Riedenauer 128; Schulz 273. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Waldkappel (Ganerbschaft). Das Dorf Kappel an der Kreuzung mehrerer Fernstraßen bei Eschwege erscheint 1226 erstmals, seit 1379 als W. Lehnsherren der Herren von Kappel waren die Grafen von Bilstein, seit 1301 die Landgrafen von Hessen. 1358 schlossen mehrere berechtigte Adelsfamilien eine Ganerbschaft bezüglich des Dorfes. 1449 kaufte Hessen den Anteil der bis 1451 bezeugten Herren von Kappel, später weitere Anteile. Über Hessen-Kassel und Preußen (1866) kam W. 1945 an Hessen. L.: Wolff 254; Landau, G., Die Stadt Waldkappel, Zs. des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde 7 (1958); Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Walkenried (Stift, Reichsstift). Um 1127 (1129?) gründete die Gräfin Adelheid von Klettenberg am Südrand des Harzes die Zisterzienserabtei W. Sie wurde rasch zum reichsten Zisterzienserkloster Norddeutschlands (mit Gütern vor allem in der Goldenen Aue bei Nordhausen und in der Mark Brandenburg [seit 1236]) und beanspruchte wegen ihres geschlossenen Herrschaftsgebiets (u. a. mit Mönchpfiffel, Schauen bei Osterwieck) Stimmrecht im obersächsischen Reichskreis, war aber nicht im Reichstag vertreten. Sie wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört. 1546 wurde die Reformation eingeführt. Die Vogtei über das Kloster war Lehen Sachsens an die Grafen von Hohnstein, von denen sie auf Grund eines Vertrags von 1574 an das Hochstift Halberstadt überging. Nach dem Aussterben der älteren Grafen von Hohnstein 1593 belehnte Halberstadt die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1648 wurde das Kloster säkularisiert und kam 1648/1673/1694 an die Linie Braunschweig-Wolfenbüttel. Um 1800 umfasste sein Gebiet etwa 3 Quadratmeilen. Über Braunschweig kam W. 1946 an Niedersachsen. L.: Wolff 410; Wallner 710 ObersächsRK 21; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3; Niebelschütz, E. v., Kloster Walkenried, 1924; Kirchner, J., Das Reichsstift Walkenried, 1971; Heutger, N., 850 Jahre Kloster Walkenried, 1977; Germania Benedictina, Bd. 12, hg. v. Faust, U., 1994; Petke, W., Walkenried, LexMA 8 1996, 1976; Urkundenbuch des Klosters Walkenried, Bd. 1 bearb. v. Dolle, J., 2002. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wallenstein (Reichsfürst). 1617 wurde Albrecht von W., der vom Angehörigen eines kleineren alten böhmischen Adelshauses (Waldstein) zum kaiserlichen Heerführer aufstieg, Reichsgraf, 1623 Reichsfürst. Seine Güter wurden 1624 zu dem Fürstentum Friedland in Böhmen zusammengefasst, dessen erblicher Herzog er 1625 wurde. 1627 erhielt er das Herzogtum Sagan, 1627/1629 das unmittelbare Reichslehen Mecklenburg. Nach seinem Sturz und der Ermordung am 25. 2. 1634 blieben seine Familienangehörigen Grafen von Waldstein und fanden 1654 im schwäbischen Reichsgrafenkollegium Aufnahme. L.: Klein 150. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wallsee (Herren). Die ursprünglich dem Kloster Weißenburg, den Welfen und den Staufern dienenden, zwischen Donau und Iller begüterten ministerialischen Herren von W. (Waldsee, Bad Waldsee in Oberschwaben) kamen vermutlich mit König Rudolf von Habsburg oder Albrecht I. aus Schwaben in das Ennstal (W. bei Amstetten). 1331 verkauften sie ihre Stammherrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Sie erwarben in verschiedenen Linien (Linz bis 1400, Enns bis 1483, Graz bis 1363, Drosendorf) Herrschaften in Oberösterreich, wo sie das Amt der Hauptmannschaft innehatten, Niederösterreich und der Steiermark. 1383-1388 errichteten sie die Burg Neuen Wallsee (Neuenwallsee). 1471 erkauften sie Fiume. 1483 starb das Geschlecht mit der Ennser Linie im Mannesstamm aus. Nach dem Tod der letzten, mit Siegmund von Schaunberg verheirateten Wallseerin kam W. 1506 an die Grafen von Reichenberg, danach an die Weltzer-Spiegelfeld bzw. Welzer-Spiegelfeld (1570), Kölnpöck (1576), Weiß (1614), Saint-Julien (Saint Julien) (1630), Daun (1757) und Grafen von Stechinelli-Wieckenberg (1810). S. Waldsee. L.: Samwer, C., Geschichte von Wallsee, 1889; Doblinger, M., Die Herren von Wallsee, Arch. f. österr. Geschichte 95 (1906); Hruza, K., Die Herren von Wallsee, 1995; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Weimar (Grafen, Fürstentum, Residenz des Markgrafen von Meißen bzw. des Herzogs von Sachsen). Die Burg W. an der Ilm ist erstmals (899 Viugmara? oder) 975 erwähnt. Sie war Sitz von nach ihr benannten Grafen im Dreieck zwischen Ilm und Saale, die 949 im Thüringgau erschienen, 1043 die Pfalzgrafschaft in Sachsen, 1046 die Mark Meißen und das Osterland erhielten und auch die Markgrafschaft in Krain verwalteten. Sie starben 1112 in männlicher Linie aus. Ihnen folgten über die Erbtochter Adelheid die askanischen Grafen von Orlamünde, die nach 1247 die inzwischen durch Heirat um Güter der Grafen von Andechs erweiterten Güter teilten (osterländische Linie um Orlamünde, thüringische Linie um Weimar, Rudolstadt und Kulmbach) und ihrerseits 1373 ausstarben. Damit kam W. (1346) an das Haus Wettin und wurde 1382 Sitz einer Linie. Seit 1485 gehörte es zur ernestinischen Linie und wurde 1552 wieder Residenz. Das Fürstentum bestand aus Stadt und Amt W., den Ämtern Oberweimar, Kromsdorf (Kramsdorf), Berka an der Ilm, Rossla, Brembach und Hardisleben, Kapellendorf, Heusdorf (Häußdorf), Dornburg, Bürgel und Oldisleben, den adligen Pflegen Denstedt, Schwerstedt, Neumark, Synderstedt, dem Amt Apolda und den Gerichten Buttelstedt, Bösleben (Bößleben), Tannroda, Flurstedt (Fluhrstedt), Graitschen (Groitschen), Wormstedt, Oßmannstedt (Ossmanstedt, Osmanstedt), Guthmannshausen, Stedten, Wallichen (Walichen), Tromlitz und Mechelroda (Michelroda). Um 1775 zählte die Stadt W. etwa 6000 Einwohner. 1920 kam W. zu Thüringen. S. Orlamünde, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach. L.: Wolff 396; Tille, A., Die Anfänge der Stadt Weimar, FS Dobenecker, O., 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die Geschichte Thüringens, 1931; Beiträge zur Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1ff. 1931ff.; Neue Beiträge zur Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1f. 1934ff.; Tille, A., Die Anfänge der Stadt Weimar und die Grafen von Weimar und Orlamünde, 1939; Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Günther, G./Wallraf, L., 2. A. 1976; Bibliographie zur Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Günter, G./Wallraf, L., 1982; Gräbner, K., Die großherzogliche Haupt- und Residenzstadt Weimar, 1988; Pretzsch, A./Hecht, W., Das alte Weimar skizziert und zitiert, 4. A. 1990; Lange, P., Zur Geschichte der Grafschaft Weimar-Orlamünde, (in) Thüringen im Mittelalter, 1995, 183; Bünz, E., Weimar, LexMA 8 1996, 2115f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 615. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Weingarten (Reichsstift, Reichsabtei). In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts (nach? 934, um 1000?) gründeten die Welfen ein Frauenkloster neben dem 1053 erstmals erwähnten Dorf Altdorf. Nach dem Brand von 1053 wurde die Benediktinerinnenabtei von den Welfen als Hauskloster auf den Martinsberg verlegt und W. genannt. 1056 wurden die Nonnen durch Mönche aus dem oberbayerischen Altomünster ersetzt. Spätestens 1191 kamen Dorf und Kloster an die Staufer. 1268 wurde das von Welfen, Staufern und anderen reich begabte Kloster reichsunmittelbar (1274 bezeugt). Das Dorf Altdorf wurde unter König Rudolf von Habsburg Sitz der Verwaltung der Landvogtei Oberschwaben, die den Schirm über das Kloster ausübte. In Verträgen von 1531 und 1533 mit Österreich, das 1486 pfandweise die Landvogtei erlangt hatte, konnte W. seine Reichsunmittelbarkeit behaupten, verblieb aber mit dem größten Teil seines Gebiets unter der Landeshoheit der Landvogtei. 1802 wurde W., das Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsprälatenkollegium und beim schwäbischen Reichskreis hatte und dem die freie Reichsritterherrschaft Blumenegg, die Herrschaften Brochenzell und Liebenau, die Gerichte Ausnang (Auswang) und Waldhausen (Unterwaldhausen), die Ämter Hagnau, Hasenweiler, Esenhausen, Frohnhofen, Blönried, Blitzenreute, Aichach, Bergatreute, Schlier, Bodnegg, Karsee, die Zehntämter jenseits und diesseits der Schussen und das Priorat Hofen am Bodensee mit 1227 Gütern und Höfen in verschiedenen Ämtern, insgesamt 6 Quadratmeilen bzw. 320 Quadratkilometer Gebiet mit 14000 bzw. 11000 Einwohnern und 120000 Gulden Einkünften, gehörte, von Nassau-Oranien-Dillenburg säkularisiert und fiel 1806/1808 mit einem Teil seines früheren Gebiets an Württemberg. 1865 wurde der Name W. auf den Ort Altdorf übertragen. Über Württemberg gelangte W. 1951/1952 an Baden-Württemberg. L.: Wolff 181; Zeumer 552 II a 36, 2; Wallner 686 SchwäbRK 20; Die Territorien des Reichs 5, 232; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; König, E., Die süddeutschen Welfen als Klostergründer, Vorgeschichte und Anfänge der Abtei Weingarten, 1934; Festschrift zur 900-Jahr-Feier des Klosters Weingarten 1056-1956, hg. v. Spahr, G., 1956; Reinhardt, R., Restauration, Visitation, Inspiration. Die Reformbestrebungen der Benediktinerabtei Weingarten von 1567 bis 1627, 1960; Scherer, P., Reichsstift und Gotteshaus Weingarten im 18. Jahrhundert, 1969; Spahr, G., Die Basilika Weingarten, 1974; Weingarten, 1975, Germania Benedictina V: Baden-Württemberg; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten (12.-15. Jahrhundert). Dargestellt am Beispiel von Weingarten, Weißenau und Baindt, 1986; Weingarten, 1992; Zotz, T., Weingarten, LexMA 8 1996, 2132f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Weißenau(, Weissenau) (Reichsabtei). Die seit 990 bestehende Einsiedelei W. wurde 1145 unter Mitwirkung des welfischen Ministerialen Gebizo von Bigenburg (Bisenberg) zu einer Prämonstratenserpropstei und 1257 zur Abtei erhoben. 1164 nahm Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Kloster unter seinen Schutz und legte damit den Grund für die Reichsunmittelbarkeit. Die hohe Gerichtsbarkeit übte die Landvogtei Schwaben Österreichs aus. 1760 erwarb die dem schwäbischen Prälatenkollegium des Reichstags und dem schwäbischen Reichskreis angehörige Reichsabtei die hohe Obrigkeit über das Klöster und drei Dörfer. 1802/1803 kam W. durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 mit 0,5 Quadratmeilen Gebiet an die Grafen von Sternberg (Sternberg-Manderscheid), 1806 an Württemberg. 1835 wurde es von Württemberg durch Kauf erworben. 1951/1952 fiel es mit Württemberg an Baden-Württemberg. L.: Wolff 188; Zeumer 552 II a 36, 10; Wallner 689 SchwäbRK 85; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Reden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten (12.-15. Jahrhundert). Dargestellt am Beispiel von Weingarten, Weißenau und Baindt, 1986. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Weißenburg, Weißenburg im Elsass (gefürstete Propstei, Residenz des Fürstpropsts), Wissembourg. In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts wurde in W. eine 661 erstmals urkundlich erwähnte Benediktinerabtei gegründet, die wohl nach der Mitte des 8. Jahrhunderts Königskloster wurde. Sie wurde von König bzw. Kaiser Karl dem Großen sehr gefördert und war einer der kulturellen Mittelpunkte des fränkischen Reichs (Weißenburger Katechismus 789, Otfrids Krist 870). Seit Otto dem Großen und damit de Mitte des 10. Jahrhunderts galt sie als reichsunmittelbar und wurde 973 Fulda, Reichenau und Prüm gleichgestellt. Seit dem 13. Jahrhundert nahm der Abt eine reichsfürstliche Stellung ein. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Abtei von der Reichsstadt W. und dem umliegenden Adel schwer bedrängt. 1524 wurde sie in ein weltliches Kollegiatstift umgewandelt. Dieses wurde 1546 mit dem Hochstift Speyer vereinigt und, nachdem W. 1672 an Frankreich gefallen war, 1789 aufgelöst. L.: Wolff 296; Zeumer 552 II a 32; Traditiones Wizenburgenses. Die Urkunden des Klosters Weißenburg 661-864, hg. v. Doll, A., 1979; Dette, C., Liber possessionum Wizenburgensis, Edition mit Kommentierung, 1987; Ludwig, U., Weißenburg, LexMA 8 1996, 2138f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 617 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Welfen (Geschlecht). Die W. sind ein fränkisches (bayerisches, Wurzeln am Lech aufweisendes?, schwäbisches?), in karolingischer Zeit um Maas und Mosel bzw. Metz begütertes, seit dem 12. Jahrhundert als W. bezeichnetes Adelsgeschlecht, das seit der Mitte des 8. Jahrhunderts nördlich des Bodensees um Altdorf/Weingarten Güter erlangte. Mit Graf Welf I. († 820/825) beginnt die gesicherte Stammreihe des bald in verschiedene (westfränkische [bis 887/888], burgundische, alemannische) Linien aufgeteilten Geschlechts. Seine Tochter Judith († 843) war mit Kaiser Ludwig dem Frommen, seine Tochter Emma († 876) mit König Ludwig dem Deutschen verheiratet. Von seinem Sohn Konrad († 863) stammen über Konrad den Jüngeren die burgundische, 1032 ausgestorbene Linie der Rudolfinger, die 888 die Herrschaft über das Königreich Burgund (Hochburgund) erlangte, und über Welf II. die schwäbische Linie ab, die seit König Konrad I. umfangreiche Allodialgüter und Lehnsgüter in Schwaben, Rätien und Bayern (u. a. der Grafen von Bregenz) erlangte. Sie erlosch mit Welf III., 1047 Herzog von Kärnten, 1055 im Mannesstamm. Das Erbe ging über auf den Sohn seiner (nach Italien verheirateten) Schwester Kunigunde (Kunizza) und des aus langobardisch-oberitalienischem Haus stammenden Markgrafen Albrecht (Azzo) II. von Este, Welf IV. (1030/1040-1107), denen Heinrich IV. 1070 mit dem Herzogtum Bayern (Welf I.) belehnte. Sein Sohn Heinrich der Schwarze (um 1074-1126) heiratete Wulfhild, eine der beiden Erbtöchter des 1106 ausgestorbenen sächsischen Herzogshauses der Billunger. 1137 erlangten die W. unter Heinrich X. dem Stolzen (um 1100-1139), der Gertrud, die Tochter Kaiser Lothars III., ehelichte, auch die Würde des Herzogs von Sachsen. 1180 verlor deren mit Mathilde von England verheirateter Sohn Heinrich der Löwe (1129-1191) die Herzogtümer Bayern und Sachsen, nicht aber das Eigengut Braunschweig-Lüneburg, das – nach dem glücklosen Zwischenspiel Ottos IV. als deutscher König und Kaiser - 1235 zum Herzogtum (Ottos des Kinds) erhoben wurde, aber durch zahlreiche Erbteilungen seit 1267 zersplitterte (Grubenhagen, Wolfenbüttel, Göttingen, Calenberg, Lüneburg, Dannenberg). Der Linie Calenberg des Neuen Hauses Lüneburg gelang 1692 der Aufstieg zum Kurfürstentum Hannover (1714-1837 Personalunion mit England), das 1866 von Preußen einverleibt wurde. 1918 verlor das älteste noch bestehende europäische Adelsgeschlecht auch Braunschweig. L.: Krüger, E., Der Ursprung des Welfenhauses und seiner Verzweigungen in Süddeutschland, 1898; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Fleckenstein, J., Die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland, (in) Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen und frühdeutschen Adels, hg. v. Tellenbach, G., 1957; Schnath, G., Das Welfenhaus als europäische Dynastie, (in) Schnath, G., Streifzüge durch Niedersachsens Vergangenheit, 1968; Schmid, K., Welfisches Selbstverständnis, (in) FS G. Tellenbach, 1968; Zillmann, S., Die welfische Territorialpolitik im 13. Jahrhundert, 1975; Geschichte der Welfen, hg. v. Heine, A., 1986; Pischke, G., Die Landesteilungen der Welfen, 1987; Heinrich der Löwe und seine Zeit, hg. v. Luckhardt, J. u. a., Bd. 1ff. 1995; Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof, hg. v. Schneidmüller, B., 1995; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996; Schneidmüller, B., Welfen, LexMA 8 1996, 2147ff.; Seibert, H., Heinrich der Löwe und die Welfen, HZ 268 (1998), 375; Die Welfen, hg. v. Ay, K. u. a., 1998; Schneidmüller, B., Die Welfen, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 204; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Welf IV., hg. v. Bauer, D. u. a., 2004; Pfannkuche, G., Patrimonium - feudum - territorium, 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wertheim (Grafschaft). 779/795 erscheint das rechtsmainische Dorf Kreuzwertheim (W.) am Main, das 1009 ein Marktprivileg erhielt. Die in ihrer Herkunft ungewissen, 1132 erstmals bezeugten Grafen von W., die sich (ursprünglich vielleicht nach einer Burg Walm am Untermain? und) seit 1132 nach der linksmainischen Höhenburg W. nannten und nach der Niederlage der Grafen von Henneberg gegen das Hochstift Würzburg von diesem die zuvor in den Händen der Henneberger befindliche Grafschaft als Lehen erhielten, bauten auf Zentrechte und Vogteirechte gegründet eine ansehnliche Herrschaft beiderseits des Mains und an der unteren Tauber auf und legten zwischen 1192 und 1244 die Stadt W. an. 1327 gewannen sie Teile der Herrschaft Breuberg, die 1407 einer 1497 die Hauptlinie beerbenden Nebenlinie zugeteilt wurde. Unter Kaiser Karl IV. nahmen die Grafen 1362 ihre Güter von Böhmen zu Lehen. Unter Graf Georg II. (1521-1530) führten sie die Reformation ein. Nach dem Aussterben des zum fränkischen Reichsgrafenkollegium gehörigen Geschlechts 1556/1574 fielen die Güter zum kleineren Teil an die verwandten Erbach, zum größeren Teil an die verschwägerten Grafen von Stolberg(-Königstein-Rochefort). Über deren jüngste Erbtochter Anna kam die Grafschaft 1598/1600 großenteils an die nach Jahren gemeinsamer Herrschaft (seit 1574) ihre Mitregenten ausschaltenden Grafen von Löwenstein, die sich seitdem Grafen von Löwenstein-Wertheim nannten, aber in schweren Kämpfen mit dem Hochstift Würzburg bis 1670/1667 fast alle wertheimischen Güter außerhalb der Grafschaft verloren. Sie besaßen in der Grafschaft die Stadt W., jeweils einen Teil der Ämter Remlingen und Schwanberg, die Ämter Königheim, Laudenbach, Kleinheubach und die Herrschaft Breuberg. 1806 kam die Grafschaft, die Sitz und Stimme beim fränkischen Reichsgrafenkollegium und beim fränkischen Reichskreis hatte und etwa 12 Quadratmeilen (abzüglich umstrittener Gebiete 5 Quadratmeilen oder 282 Quadratkilometer) und 13739 Einwohner [1803] in der Stadt Wertheim und knapp 30 Dörfern und Flecken umfasste, mit den Gütern links des Mains (W.) an Baden, im Übrigen an das Fürstentum Aschaffenburg, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt und 1814 an Bayern. S. a. Löwenstein-Wertheim. L.: Wolff 121; Zeumer 554 II b 62, 4; Wallner 692 FränkRK 10; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Die Territorien des Reichs 4, 214; Ortmann, W., Die Stadt Wertheim am Main, Diss. Darmstadt, 1950; Mader, K., Entstehung und Entwicklung der Stadt Wertheim, Mainfrk. Jb. 4 (1952); Friese, A., Der Lehenhof der Grafen von Wertheim im späten Mittelalter, Mainfränk. Hefte 21 (1955); Ehmer, H., Wertheim im Großherzogtum Baden, 1979; Ehmer, H., Geschichte der Grafschaft Wertheim, 1989; Wendehorst, A., Wertheim, LexMA 9 1998, 12; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Bachmann, M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Gläser, S., Die Mediatisierung der Grafschaft Wertheim, 2006; Rückert, P., Stadt - Land - Heimat. Wertheim und seine Grafschaft, Wertheimer Jb. 2006/2007, 17ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Westfalen (Herzogtum, Provinz, Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen besetzte Gebiet zwischen unterer Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im 12. Jahrhundert wurde der Name W. wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser und Rhein ausgedehnt, wobei gleichzeitig Engern als Gebietsbezeichnung schwand. Beim Sturz Heinrichs des Löwen 1180 wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens (östliches Sauerland mit nördlich angrenzenden Gebieten südlich der Lippe) das Herzogtum W. mit dem Mittelpunkt Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in W. und Engern) an das Erzstift Köln kam, das bereits Arnsberg, Werl, Rüthen und die Grafschaft Volmarstein innegehabt hatte. Das kölnische Herrschaftsgebiet umfasste später nur den Kern des heutigen W. Im übrigen kam dieser Raum zu den Landesherrschaften der Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn sowie der Grafen zur Lippe, von der Mark und Ravensberg (daneben Tecklenburg, Limburg, Steinfurt, Gemen, Hoya, Schaumburg, Pyrmont, Waldeck, Rietberg, Everstein, Schwalenberg, Sternberg, Spiegelberg). 1368 wurde von Köln die restliche Grafschaft Arnsberg erworben. 1444/1449 ging Soest an Kleve verloren und Arnsberg bzw. Brilon wurde Vorort. Das kölnische, seit 1512 dem kurrheinischen Reichskreis angehörige Westfalen, ohne Vest Recklinghausen, kam 1803 mit rund 3965 Quadratkilometern und 195000 Einwohnern mit Ausnahme des an Hessen-Kassel gefallenen Volkmarsen an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Andere Teile Westfalens fielen an Preußen, Arenberg, Croy und Salm, während Lippe und Waldeck fortbestanden. Außer Hessen-Darmstadt, Lippe und Waldeck wurden diese Staaten 1807/1810 beseitigt, wobei westfälisches Gebiet im Norden an das Großherzogtum Berg und im Süden an Hessen-Darmstadt kam und Napoleon unter anderem aus Braunschweig, dem größten Teil Hessen-Kassels, hannoverschen und sächsischen Gebieten sowie den preußischen Stücken Paderborn, Minden, Ravensberg, Münster, Hildesheim, Goslar, Altmark, Magdeburg, Halberstadt, Hohnstein, Quedlinburg, Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen und Stolberg-Wernigerode das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel bildete. Dieses wurde 1810 um Gebiet Hannovers vergrößert, zugleich aber durch Abtrennung des Nordwestens (westlich der Linie Bielefeld-Lauenburg) an Frankreich verkleinert. 1813 zerbrach es. 1815/1816 fiel das heutige W. (westfälische Güter Preußens außer Kleve und Nieder-Lingen [Niederlingen], Herzogtum W. mit Wittgenstein, weiter Korvei [Corvey] Dortmund [durch Tausch mit Hannover], Amt Reckenberg, Arenberg, Salm, Steinfurt, Gemen, Gronau, Rietberg, Rheda, Limburg, durch Tausch mit Nassau-Weilburg Kreis Siegen) mit Ausnahme von Osnabrück, Lippe und Waldeck an Preußen (30. 4. 1815 Provinz W. [auch mit Oberstift Münster, Vest Recklinghausen, Anholt, Bentheim, Dülmen, Rheine <Rheina> Bocholt, Horstmar, Neunkirchen <Neukirchen>, ohne Niederstift Münster], seit 1816 mit Herzogtum W. und Grafschaften Wittgenstein, seit 1851 mit Lippstadt, zuletzt 20214 Quadratkilometer), am 23. 8. 1946 - zusammen mit (Teilen) der preußischen Rheinprovinz und Lippe – an das neugebildete Land Nordrhein-Westfalen. L.: Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J., Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A., Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;) Hammerschmidt, W., Die provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909; Hartmann, J., Geschichte der Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg. v. Aubin, H./Philippi, F., Bd. 1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der Provinz Westfalen (1933); Braubach, M./Schulte, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815, 1934; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch 1939-1974, Bd. 3, Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd. 1ff. 1949ff., 2. A. 1962; Teilband 2; Wrede, G., Die westfälischen Länder im Jahre 1801, Politische Gliederung, Übersichtskarte, 1953; Westfälische Bibliographie, bearb. v. d. Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, Bd. 1ff. 1952ff.; Engel, J., Karten des westfälischen Raums aus dem 16. Jahrhundert, 1957; Le Coq, Topographische Karte von Westfalen im Jahre 1805, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III, 10, Westfalahun, Volksname, Landname (Westfala); Krauss, G., Geschichtliche Entwicklung der topographischen Landesaufnahme in den Rheinlanden und Westfalen, Rhein. Vjbll. 29 (1964); Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1816-1871 und 1871-1961, Beitr. zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, 3 c u. d, 1966; Hömberg, A., Westfälische Landesgeschichte, 1967; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 3. A. 1970; Kunst und Kultur im Weserraum 800-1600, Ostwestfäl. weserländische Forschungen zur gesch. Landeskunde, hg. v. Stoob, H., 3 (1971); (Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im Königreich Westphalen, 1973; )Leesch, W., Quellen und Erläuterungen zur Karte „Politische und administrative Gliederung um 1590“ im geschichtlichen Handatlas von Westfalen, Westfäl. Forschungen 26 (1974); Zur Karte „Gemeindegrenzen 1965“, Westfäl. Forschungen 24 (1972); zur Karte „Gemeindegrenzen 1897“, Westfäl. Forschungen 26 (1974); Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v. Hartlieb, A. v./Wallthor, U./Kohl, W., 1. Lief. 1975; Westfälischer Städteatlas, hg. und bearb. v. Stoob, H., 1. Lief. 1975; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 166ff.; Klueting, H., Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1802-1834, 1980; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 4. A. 1980; Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v. Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2. Lief., 1982; Westfälische Geschichte, hg. v. Kohl, W., 1983f.; Klein, H., Kartographische Quellen zur westfälischen Landeskunde, Zusammenstellung der in Berlin vorhandenen Bestände des 16. bis 19. Jahrhunderts, T. 2, Spezialkarten und Register zu den Teilen 1 und 2, Westfälische Forschungen 35 (1985); Engel, G., Die Westfalen. Volk, Geschichte, Kultur, 1987; Keinemann, F., Westfalen im Zeitalter der Restauration und der Julirevolution 1815-1833. Quellen zur Entwicklung der Wirtschaft, zur materiellen Lage der Bevölkerung und zum Erscheinungsbild der Volksabstimmung, 1987; Rösener, W., Grundherrschaft und Bauerntum im hochmittelalterlichen Westfalen, Westfälische Zs. 139 (1989); Bockhorst, W., Westfalen. Ein Gang durch die Geschichte, 1991; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Kohl, W., Kleine westfälische Geschichte, 1994; Engelbrecht, J., Landesgeschichte Nordrhein-Wetfalens, 1994; Janssen, W., Territorialbildung und Territorialorganisation niederrheinisch-westfälischer Grafschaften, (in) Hochmittelalterliche Territorialstrukturen in Deutschland und Italien, 1996, 71; Johanek, P., Westfalen, LexMA 9 1998, 22ff.; Klueting, H., Geschichte Westfalens, 1998; Westfälischer Flurnamenatlas, Bd. 1ff. 2000ff.; Zunker, A., Adel in Westfalen, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411; Das Herzogtum Westfalen. Das kurkölnische Herzogtum Westfalen, hg. v. Klueting, H., 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wetterau (Landvogtei, Reichslandvogtei). Das Gebiet zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam seit 15 n. Chr. unter römischen Einfluss und wurde um 85 in die Provinz Germania superior einbezogen. In der Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer es an Germanen (Alemannen, am Ende des 5. Jahrhunderts Franken) preis. Seit karolingischer Zeit erscheint dann die vom Fluß Wetter ausgehende Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in der Hand der Konradiner), die im 13. Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach 1036 zog der König die W. an sich. 1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes gelangte an die Ministerialen von Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten Grafen bzw. Herren von Nidda, Büdingen, Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen, Solms, Nürings, Diez, Nassau, Katzenelnbogen und Eppstein hervor. Bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa versuchte unter Nutzung alter Rechte, das Gebiet als Reichsland zu gewinnen. Sein Enkel Friedrich II. bildete eine von König Rudolf von Habsburg nach 1273 erneut aufgegriffene Reichslandvogtei, welche die Reichsgrafschaften Isenburg, Hanau, Eppstein, Katzenelnbogen, Nassau, Solms, Leiningen, Ziegenhain, Wertheim und Wied, die Reichsganerbschaften Friedberg, Gelnhausen, Kalsmunt, Staden, Lindheim, Dorheim und Reifenberg (Reiffenberg) sowie die Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar in einem losen Rahmen zusammenschloss. Seit 1419 wurde das Amt des Reichslandvogts nicht mehr besetzt. Seine Aufgaben wurden teilweise von dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium wahrgenommen, das im 16. Jahrhundert Stimmrecht im Reichsfürstenrat gewann. 1803 kamen die einzelnen Herrschaften im Westen an Nassau und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen, im Osten an Hessen-Darmstadt und damit 1945 ebenfalls an Hessen. L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O., Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues Wettereiba, 1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 Wedereiba, Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach bzw. Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff, Ostheim, Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer Territorialgeschichte, Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F., Studien zur Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess. Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im Rhein-Maingebiet, Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich, Adel und Kirche in der Wetterau, 1965; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972; Herrmann, F., Von der Vorzeit zum Mittelalter, 1989; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein, 1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9 1998, 46; Geschichte von Wetterau und Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1 1999; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 525. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wittelsbach (Grafen). Vielleicht von den Aribonen, die von 976 bis 1055 Pfalzgrafen von Bayern waren, und den Liutpoldingern (Luitpoldingern) stammten die wahrscheinlich aus der gräflichen Edelfreienschicht hervorgegangenen, mit Otto I. (Vogt des Hochstifts Freising) sichtbaren, in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts urkundlich fassbaren, wohl auch mit Welfen, Huosi, Fagana und den Grafen von Ebersberg zu verbindenden Grafen von Scheyern (Skyrun, 1039/1047?, 1073) bei Pfaffenhofen an der Ilm. Sie beerbten vermutlich die Grafen von Hörzhausen. Seit 1115/1116 nannten sie sich nach der Burg W. (Witilinesbac) bei Aichach. Zwischen 1111/1116 und 1120 erhielten sie das Pfalzgrafenamt für Bayern, 1180 die Heinrich dem Löwen abgesprochene Herzogswürde von Bayern und nach Erlöschen des bayerischen Pfalzgrafenamts (1208) 1214 die Pfalzgrafschaft bei Rhein. Auf der Grundlage der Eigengüter ursprünglich zwischen Paar und Ilm, dann zwischen Lech und Isar, und begünstigt durch das Aussterben von Nebenlinien der Grafen von Scheyern (Grafen von Dachau 1180 bzw. 1182, Grafen von Valley 13. Jahrhundert [1238]) und anderer Geschlechter (Grafen von Bogen 1242, Grafen von Andechs 1248, Staufer 1268) errichteten sie bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts das mächtige Territorialherzogtum Bayern, das durch Landesteilungen von 1294/1329 bis 1799 von der Pfalz getrennt und mehrfach in verschiedene Teile (Oberbayern, Niederbayern) aufgespaltet war. Am 15. 5. 1724 vereinbarten die Linien in der Wittelsbacher Hausunion die wechselseitige Erbfolge der beiden katholischen Häuser, die sich 1799 verwirklichte. In Bayern dankten die Wittelsbacher 1918 ab. L.: Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Böhmer, J., Wittelsbachische Regesten, 1854; Wittmann, F., Monumenta Wittelsbacensia, Bd. 1f. 1857ff., Neudruck 1969; Haeutle, C., Genealogie des erlauchten Hauses Wittelsbach, 1870; Heigel, K., Die Wittelsbacher, 1880; Doering, O., Das Haus Wittelsbach, 1924; Tyroller, R., Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter, 1962; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1./2. A. 1969ff.; Wittelsbach und Bayern, hg. v. Glaser, H., 1980; Das Haus Wittelsbach und die europäischen Dynastien, 1981 (Zs. f. bay. LG. 44, [1981] 1); Boehm, L., Das Haus Wittelsbach in den Niederlanden, Zs. f. bay. LG. 44 (1981), 93; Rall, H./Rall, M., Die Wittelsbacher in Lebensbildern, 1986; Wittelsbacher Hausverträge des späten Mittelalters. Die haus- und staatsrechtlichen Urkunden der Wittelsbacher von 1310, 1329, 1392/93, 1410 und 1472, 1987; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214-1803, 1989; Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Straub, E., Die Wittelsbacher, 1994; Schwertl, G., Wittelsbacher, LexMA 9 1998, 270; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 218; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Menzel, M., Die Wittelsbacher Hausmachterweiterungen in Brandenburg, Tirol und Holland, DA 61 (2005), 103; Holzfurtner, L., Die Wittelsbacher, 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wollin, Wolin (Bistum). Das vom Bischof von Bamberg und den Herzögen von Pommern 1140 eingerichtete Bistum W. (Bischof Adelbert), das Pommern bis zur Leba umfasste, wurde 1176 nach Cammin (Kammin) verlegt. L.: Wolff 405; Heyden, H., Kirchengeschichte Pommerns, Bd. 1 1957; Herrmann, J., Wolin, LexMA 1998, 318. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich, Land, Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg Wirtinisberc auf dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083 Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen (Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben sie um 1245 von den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14. Jahrhundert (1321) Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482 offiziell Hauptstadt und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und Geleitsrechte an wichtigen Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach dem Untergang der Staufer rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich (Waiblingen). 1259 wurde Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz Schwaben und kaufte die Grafschaft Urach (Urach, Münsingen, Pfullingen, Nürtingen). Eberhard I. gewann 1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das Herrschaftsgebiet um fast die Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319], Hohenstaufen [1319], Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg, Glemsgaugrafschaft mit Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier und Horburg im Elsass, 1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339 Vaihingen, 1343 Tübingen mit dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft Teck mit Kirchheim, Winnenden, die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381 von den Herzögen von Teck (Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu. Eberhard III. erhielt die Herrschaft Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen sowie dem Rest von Bietigheim. Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die Grafschaft Mömpelgard (bis 1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte Grafschaft des Reiches nach einem Verzeichnis der württembergischen Lehen und Eigengüter als Reichslehen die Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart, Cannstatt (Canstatt, Cannstadt), Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll zu Göppingen, die Grafschaft Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei zu Jesingen, das Herzogtum Teck mit den Städten und Schlössern Kirchheim, Gutenberg, Wielandstein und Hahnenkamm, die Grafschaft Neuffen, die Grafschaft Urach mit den Städten Urach, Wittlingen und Münsingen, die Pfalzgrafschaft Tübingen mit den Städten Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen und dem Forst Schönbuch, die Grafschaft Calw mit Stadt Calw, Wildbad und Zavelstein, die Grafschaft Vaihingen mit den Städten Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen), Horrheim und Hohenhaslach (Haslach), die Herrschaft Magenheim mit der Stadt Brackenheim, die Stadt Markgröningen als ein Fahnlehen, die Grafschaft Asperg, die Herrschaft Horburg und die Grafschaft Wickisau (Willisau) mit der Stadt Reichenweier im Elsass, die auf der rechten Rheinseite oberhalb Breisach gelegene Burgfeste Sponeck, die Herrschaft Waldhausen bei Welzheim, die Herrschaft Nagold mit den Städten Nagold und Haiterbach (Haitersbach), die Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen Rosenfeld, zeitweise die Grafschaft Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und die Feste und die Hälfte von Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen, Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein, Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg (Vogtsberg), Großgartach und Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen (Laufen), Backnang, Winnenden, Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg), Hundersingen, Sternenfels, Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg, Reichenberg, Waldenstein, Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen, Blankenhorn, Bietigheim, Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen, Veringen, Achalm, Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf und Wasseneck. Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt Neuenbürg (Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar (Bottwar) und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde das damit bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt. Ludwig I. begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw. Stuttgart (mit Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die Hauptlinie beerbte). 1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz abgeschlossen. 1482 stellte Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie (1450-1496), der Gründer der Universität Tübingen (1477), die Einheit des Landes wieder her (Vertrag von Münsingen), erließ eine Landesordnung (1495) und erreichte 1495 vom Kaiser für die größte Grafschaft des Reichs die Erhebung zum Herzog und die Einordnung des Landes als Reichslehen, womit zugleich eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen Besitzrechte gegeben war. Nach seinem Tode gewann zwar W. 1504 noch das Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft Löwenstein und die Ämter Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und Heidenheim, doch erlangte der Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen der Annexion Reutlingens von 1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522) bzw. Österreich und musste danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs (Reichsafterlehen) anerkennen. Um 1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555 ein romanistisch geprägtes Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das zum schwäbischen Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor (zeitweilig ein Drittel seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen 450000 Einwohner und geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde in eine Hauptlinie und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674 entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr 9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen weiterer Güter auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1803 wurde der Herzog Kurfürst. Als Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Güter an Frankreich 1796/1801 (Mömpelgard, Gebiete im Elsass [Horburg, Reichenweier], Freigrafschaft Burgund, 7 Quadratmeilen mit 14000 Einwohnern) bekam er 1803 durch § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses unter der Auflage verschiedener Renten die Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal und Zwiefalten, fünf Klöster und Stifte (Comburg, Rottenmünster, Heiligkreuztal, Oberstenfeld, Margarethausen) sowie die neun Reichsstädte Reutlingen, Esslingen, Rottweil, Heilbronn, Giengen, Aalen, Weil der Stadt, Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd nebst dem Dorf Dürrenmettstetten, insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). Außerdem erhielt W. an geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in Schwäbisch Gmünd, Kloster Gotteszell, das Karmeliterkloster in Heilbronn und das Benediktinerinnenkloster Mariaberg, drei Klöster in Rottweil und das Augustinerkloster in Weil der Stadt. Im Jahre 1804 fielen das Kapuzinerkloster in Rottweil und 1805 die Johanniterkommenden Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil und Dätzingen und die Deutschordenskommende Heilbronn an W. 1806 folgten die Deutschordenskommenden Altshausen und Kapfenburg, das Kapuzinerkloster Bartenstein, das Bruderhaus in Bernstein, das Dominikanerinnenkloster Binsdorf, das Chorherrenstift Ehingen-Rottenburg, das Kollegiatstift und das Dominikanerinnenkloster in Horb, die Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental (Löwenthal) bei Friedrichshafen und Oberndorf, das Wilhemiten- bzw. Benediktinerkloster in Mengen, die Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg), Pfedelbach und Rottenburg, das Karmelitenkloster in Rottenburg, die Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee, das Benediktinerkloster Wiblingen und das Benediktinerinnenkloster Urspring. 1807 gelangte das Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche Ordenskloster in Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in Mergentheim und Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in Biberach, Schwäbisch Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in Heilbronn und das Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in Langenargen und Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und schließlich 1830 die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit der Anlehnung an Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805), die österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und verheiratete seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das Deutschmeistergebiet von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass das Land nach verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816 trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819 eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919 trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die Länder Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und Württemberg-Baden (amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf. S. a. Neuwürttemberg. L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel 169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168; Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff. 1841ff.; Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.; Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910; Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.; Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm. f. Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1894ff.; Bibliographie der württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W., Bd. 1ff. 1895ff.; Mock, A., Die Entstehung der Landeshoheit der Grafen von Wirtemberg, 1927; Hertlein, F. u. a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff. 1928ff.; Veeck, W., Die Alamannen in Württemberg, 1931; Weller, K., Die Grafschaft Württemberg und das Reich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, Württemberg. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte 38 (1932); Hölzle, E., Württemberg im Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A. 1978; Dehlinger, A., Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser, E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilband 2; Müller, E., Kleine Geschichte Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die württembergische Geschichte. Von der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zs. für württemberg. LG. 38 (1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und der westfälische Friede, 1976; Kann, J., The Making of a State: Württemberg 1593-1793, London 1984; Wicki, H., Das Königreich Württemberg im ersten Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus Württemberg, hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985; Vann, J., Die Entwicklung eines Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl. übers. v. Nicolai, K./Nicolai, H.), 1986; Barth, C., Geschichte von Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg, oh deine Herren! Ein Streifzug durch die württembergische Geschichte, 1986; Buszello, H., Der Oberrhein in Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der Landkreise in Baden und Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987; Saurer, P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Gerner, J., Vorgeschichte und Entstehung der württembergischen Verfassung im Spiegel der Quellen (1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische Hofgericht (1460-1618), 1989; Stievermann, D., Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg, 1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Holzgerlingen, 1995; Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995; Eberl, I., Württemberg, LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C., Herrschaft über Land und Leute, 2000; Schnabel, T., Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933, bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches Klosterbuch, hg. v. Zimmermann, W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909 (Württemberg mit Mömpelgard); Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I., 2004; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Mann, B., Kleine Geschichte des Königreichs Württemberg, 2006; Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg. v. Rückert, P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges im Spiegel von Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v. Hippel, W. v., 2007; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008; Die Protokolle der Regierung des Volksstaates Württemberg, bearb. v. Baumann, A. u.a., Bd. 1 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Zorn von Bulach (Freiherren, Reichsritter). Die Z. sind eines der ältesten Adelsgeschlechter des Elsass. Im 18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren Z. zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Anton Joseph Z., Herr zu Grol [Groll]) sowie als bereits im Stichjahr 1680 angesessene und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierte Familie mit der Hälfte Enzheim, der Hälfte Gerstheim und Osthausen zum Ritterkreis Unterelsass. S. Zorn. L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67; Neumaier 73. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Zürich (Reichsstadt). Am Ort des römischen Turicum (am Lindenhof) gründete Kaiser Karl der Große neben einem Königshof das Chorherrenstift Großmünster Z. (810/820 Zurih), König Ludwig der Deutsche 853 die Reichsabtei Fraumünster (Frauenmünster). Die Reichsvogtei (Kastvogtei) hierüber kam 1098/1173 als Erbe der Grafen von Lenzburg (10. Jahrhundert) an die Herzöge von Zähringen. Mit deren Aussterben 1218 erlangte Z. Reichsunmittelbarkeit. Mit Hilfe König Rudolfs von Habsburg unterwarf Z. den umwohnenden Adel. Am Ende des 13. Jahrhunderts brachte es das Fraumünster (Frauenmünster) und das Großmünster unter seine Herrschaft. 1291 schloss es ein erstes Bündnis mit Uri und Schwyz. Von 1313 bis 1336 verband es sich mit den Habsburgern. 1351 schloss es sich der Eidgenossenschaft der Waldstätte an. Bald wurde es, begünstigt durch die Lage an der Straße vom Sankt Gotthard nach Basel, Mittelpunkt der Eidgenossenschaft der Schweiz. Bereits im 14. Jahrhundert erlangte es ein ansehnliches Herrschaftsgebiet am Zürichsee (Wädenswil 1342, Zollikon 1358, Küsnacht am Zürichsee 1384, Thalwil [Talwil] 1385). Zwischen 1400 und 1415 erwarb es die Herrschaften am See Greifensee (1402), Grüningen (1408), Regensberg (1409), die Reichsgrafschaft Kiburg (Kyburg) (1424/1452) und ein Stück des östlichen Aargaus (Freiamt, Kelleramt, Steinhausen [1415], Andelfingen [1434]). In der Reichsmatrikel von 1521 wurde es nicht mehr geführt. Unter Zwingli setzte sich seit 1523 die Reformation durch. 1648 erlosch die Reichszugehörigkeit mit der übrigen Eidgenossenschaft der Schweiz. Seit 1712 übernahm Z. zusammen mit Bern wieder die 1531 verlorene Führung der Eidgenossenschaft. S. Zürich (Kanton). L.: Wolff 518f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F2; Bluntschli, J., Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, 2 Teile 2. A. 1856; Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1ff. 1888ff.; Dändliker, K., Geschichte der Stadt und des Kantons Zürich, Bd. 1ff. 1908ff.; Largiadèr, A., Die Anfänge der zürcherischen Landschaftsverwaltung, 1932; Weiss, L., Verfassung und Stände des alten Zürich, 1938; Largiadèr, G., Geschichte von Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1f. 1943 ff; Kunz, E., Die lokale Selbstverwaltung in den zürcherischen Landgemeinden im 18. Jahrhundert, Zürich 1948; Kläui, P./Imhof, E., Atlas zur Geschichte des Kantons Zürich, 1951; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 30, 31, 32, Zurihgouwe, pagus Thuregum, Duricinum, Turegia provincia, ‚Zürichgau‘;) Karte des Kantons Zürich aus dem Jahre 1667 in 56 Messtischblättern von Gugger, H. C., hg. v. Imhof, E./Winkler, E., 1967; Raiser, E., Städtische Territorialpolitik im Mittelalter, Diss. phil. Hamburg 1969; Plattner, A., Die Herrschaft Weinfelden, 1969; Vogt, E./Meyer, E./Peyer, H. C., Zürich von der Urzeit zum Mittelalter, 1971; Dietrich, C., Die Stadt Zürich und ihre Landgemeinden während der Bauernunruhen von 1489 bis 1525, 1985; Zürich. Geschichte einer Stadt, hg. v. Schneebeli, R., 1986; Geschichte des Kantons Zürich, Bd. 1 1995; Hürlimann, K., Zürich, LexMA 9 1998, 790; Kleine Zürcher Verfassungsgeschichte 1218-2000, hg. v. Staatsarchiv des Kantons Zürich 2000; Koch, B., Neubürger in Zürich, 2002; Vonrufs, U., Die politische Führungsgruppe Zürich (1450-1489), 2002; Müller, M., Gesellschaftlicher Wandel und Rechtsordnung, 2005; Die Entstehung der neuen Zürcher Kantonsverfasssung, 2006; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 261. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Züschen (Herrschaft). Z. bei Fritzlar unterstand anfangs den Grafen von Waldeck. 1382 gelangte es an den örtlichen Adel. Bis 1810 bildete es eine kleine Herrschaft, die danach an Waldeck zurückfiel. Über Preußen (1929 zur Provinz Hessen-Nassau) kam Z. 1946 an Hessen. L.: Wolff 268. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelburg Bayern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelebsen Calenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelmann von Adelmannsfelden* (RRi, RFreiH, RG) Hohenstadt, Lang (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelmannsfelden* (Ht) Bernerdin, Gültlingen, Harling, Hohenheim, Hohenstadt, Jungken genannt Münzer von Morenstamm, Nettelhorst, Vohenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsdorf Bibra, Schlüsselberg, Stiebar von Buttenheim bzw. Stibar von und zu Buttenheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsheim* (FreiH, RRi) Edelfingen, Maienfels, Pfedelbach, Schrozberg, Sennfeld, Stettenfels (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelshofen* (RRi) (bei Eppingen) Neipperg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelshofen (zu Fürstenfeldbruck) Fugger (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsreute* (Ht) Salem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelsreuth (Ht) s. Adelsreute (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Adelstetten* (bei Alfdorf) (RRi, Ht) Eltershofen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Baden* (Gt, MkGt, GroßHztm) Aach, Adelsheim, Adelsreut (Adelsreuth), Allerheiligen, Allmut bzw. Almut, Altensteig, Amorbach, Baar, Baden-Baden, Baden-Durlach, Baden-Württemberg, Badenweiler, Basel (FBtm, Hochstift), Bauerbach, Bayern, Beinheim, Bellheim, Berlichingen, Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Biberach, Binningen, (Bischofsheim), Blumberg, Blumenfeld, Bödigheim, Bodman, Bohlingen, Bonndorf, Buol (Boul), Breisach, Breisgau, Bretten, Bronnbach, Burkheim, Dagsburg, Deuring, Deutscher Bund, Diersburg, Dilsberg, Durlach, Eberbach (RS), Eberstein, Ebringen, Edelfingen, Elsass-Lothringen, Elsenz, Emmendingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Flehingen, Frauenalb, Freiburg (G), Freudenberg, Fürstenberg, Gailingen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbtei), Gengenbach (RS), Geroldseck, Grafenhausen, Gräfenstein, Hachberg, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hegau (LGt), Heidelsheim, Heiligenberg, Heinsheim, Heitersheim, Helmstadt, Herdwangen, Herrenalb, Hesperingen, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hewen, Hilzingen, Hochberg, Hochburg, Hoffenheim, Hohenbodman, Holdermann zu Holderstein, Hoppetenzell, Hornberg, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Ittendorf, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Kastelberg, Katzental, Kehl, Kinzigtal, (Kirnberg,) Klettgau, Königsbach, Konstanz (Hochstift), Konstanz (RVS), Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Kreuznach, Kurfürstenkollegium, Kürnberg, Lahr, Lahr-Mahlberg, Laufenburg, Lauffen, Leiningen, Leiningen-Billigheim, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Leiningen-Neudenau, Lenzburg, Lenzkirch, Leyen, Lichtenau (Bg), Lichteneck, Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Mahlberg, Mainau, Mannheim, Martinstein, Mengen, Menzingen, Meßkirch, Modena, Modena-Breisgau, Mosbach, Münchhöf, Münchwald, Munzingen, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neipperg, Nellenburg, Neuenburg (RS), Neuhaus, Neuweier, Niefern, Nimburg, Norddeutscher Bund, Oberkirch (Ht), Oberschefflenz, Odenheim (und Bruchsal), Offenburg, Ortenau, Petershausen, Pfalz, Pforzheim, Pfullendorf, Prechtal, Ramsberg, Reibeld, Reichenau, Reifferscheid, Reischach, Rheinbund, Richen, Rodemachern, Rosenegg, Rötteln, Rüdt von Collenberg, Säckingen, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim, Sankt Blasien, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Sausenberg, Sayn-Wittgenstein, Schenkenzell, Schlackenwerth, Schlatt am Randen, Schüpfer Grund, Schuttern, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Österreich, Schwarzach (RAbt), Schwarzenberg, (Gt, F), (Schweigern,) Schwetzingen, Schwörstadt, Sennfeld, Sickingen, Singen, Sinsheim, Speyer, Sponheim, Sponheim-Starkenburg, Staufen, Steinegg, Stotzingen, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzburg, Sulzfeld (H, rriOrt), Tengen, Tennenbach, Tiefenbach, Triberg, Überbruck (Überbrick) von Rodenstein, Überlingen, Üsenberg, Vorderösterreich, Waibstadt, Waldburg, Waldkirch, Waldstädte, Walldorf (RDorf), Walldürn, Wehr, Weil der Stadt, Weißenstein, Wellendingen, (Wenkheim,) Wertheim, Widdern, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Wolfach, Worms (Hochstift), Württemberg, Zähringen, Zell am Harmersbach, Zobel zu Giebelstadt, Zwingenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Baden-Württemberg* (L) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achberg, Achstetten, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelsreute, Adelstetten, Albeck, Aldingen, Alfingen, Allerheiligen, Almut, Alpirsbach, Altburg, Altdorf (RDorf), Alteburg, Altensteig, Althohenfels, Altmannshofen, Altshausen, Argen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Aulfingen, Baar, Bachenau, Baden, Badenweiler, Baindt, Baldern, Ballmertshofen, Balzheim, Bargau, Bartenstein (Ht), Bartholomä, Bauerbach, Baumgarten-Eriskirch, Bebenhausen, Berg, Berlichingen, (Bernau,) Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Beuron, Biberach, Binningen, (Bischofsheim,) Blaubeuren, Blumberg, Blumenfeld, Böbingen, Böckingen, Bödigheim, Bodman (zu Bodman,) Bohlingen, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, Börstingen, Braunsbach, Breisach, Breisgau, Bretten, Brochenzell, Bronnbach, Bronnen, Buchau, Buchhorn, Buol, Burgberg, Burkheim, Bussen, Bußmannshausen, Calw, Crailsheim, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dietenheim, Dilsberg, Dischingen, Donaustädte, Dorfmerkingen, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Durlach, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberbach, Eberhardzell, Ebringen, Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellrichshausen, Ellwangen, Elsenz, Emerkingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Erbach, Erkenbrechtshausen, Eroldsheim (Erolzheim), Eschenbach (rriHt), Esslingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Flehingen, Flochberg, Frauenalb, Freiburg (G, RS), Freudenberg, Freudental (rriHt), Friedberg-Scheer, Fürfeld, Gaildorf, Gailingen, Gammertingen, Gärtringen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbt), Gengenbach (RS), Geradstetten, Geroldseck, Giengen, Glatt, Grafenhausen, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grüningen (rriOrt), Gültlingen, Gundelfingen, Gutenzell, Hachberg, Hafner, Haigerloch, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Harthausen, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hechingen, Hegau (LGt), Heggbach, Heidelsheim, Heidenheim, Heilbronn, Heiligenberg, Heiligkreuztal, Heinsheim, Heitersheim Helfenstein, Helmstadt (RRi, Ort), Herbrechtingen, Herdwangen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwart von Bittenfeld (Herwarth von Bittenfeld), Hettingen, Heuchlingen, Hewen, Hilzingen, Hirsau, Hirschlatt, Hochberg, Hofen, Hoffenheim, Hohenberg, Hohenbodman, Hohenfels, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, (Homberg,) Höpfigheim, Hoppetenzell, Hornbach (Ht), Hornberg (Ht), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RS), Ittendorf, Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Jungnau, Justingen, Kaltenburg, Kastelberg, Katzenstein, Katzental, Kehl, Kinzigtal, Kirchberg (Gt, Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg, Klettgau, Kocherstetten, Königsbach, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konstanz, Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Künzelsau, Kürnberg, Lahr, Langenburg, Laufenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Lenzkirch, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenau, Lichtenberg (Ht), Lichteneck (Liechteneck), Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Lindach, Lobenhausen, Lossburg, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Mahlberg, Maienfels, Mannheim, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten, Massenbach, Mauerstetten, Maulbronn, Mengen, Menzingen, Mergentheim, Messkirch, Michelbach (Ht), Möhringen, Moosbeuren, Mosbach (RS), Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Munderkingen, Munzingen, Murrhardt, Nagold, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg (RS), Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhaus, Neuhausen, Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuweier, Niederstetten, Niederstotzingen, Niefern, Nimburg, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschefflenz, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Odenheim, Odenheim (und Bruchsal), Odenwald, Oeffingen, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Offenburg, Oggelsbeuren, Öhringen, Orsenhausen, Ortenau, Oßweil, Ostrach, Ow, Petershausen, Pfedelbach, Pfeil, Pfullendorf, Pfullingen, Plettenberg, Prechtal, Preußen, Quadt, (Quadt-Wickrath, Quadt-Wickrath und Isny,) Racknitz, Ramsberg, Ramsenstrut, Ravensburg, Reibeld, Reichenau, Reichenbach, Reichenstein, Reinsbronn, Reiß von Reißenstein, Reutlingen, Richen, Riedlingen, Riedheim (Rietheim) (Ht), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Romberg, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein, Rothenburg ob der Tauber, (Rothenstein bzw. Rotenstein), Rott, Rötteln, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Rüdt von Collenberg, Sachsenheim, Säckingen, Saint Vincent, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim bzw. Salm-Krautheim, Sankt Gallen, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Saulgau, Sausenberg, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenkenzell, Schlat, Schlatt am Randen, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrotzberg bzw. Schrozberg, Schüpfer Grund, Schussenried, Schuttern, (Schütz-Pflummern,) Schwaben, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwaigern (Schweigern), Schwarzach (RAbt), Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Schwetzingen, Schwörstadt, Seibold von Horkheim, Sennfeld (Ht), Sickingen, Siggen, Sigmaringen, Singen, Sinsheim, Söflingen, Speyer, Stadion, Stammheim, Staufen, Staufenberg, Steinegg, Sternegg, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzfeld, Talheim, Tannheim, Tengen, Tennenbach, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Tiefenbach, Törring, Triberg, Trochtelfingen, Tübingen, Überlingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmetingen, Urach, Urslingen, Urspring, Üsenberg, Uzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Veringen, Waibstadt, Waldburg-Scheer, Waldburg-Zeil-Wurzach, Walden, Waldkirch (G, RRi), Waldmannshofen, Waldsee (Ht, Gt), Waldstädte, Waldstetten, Walldorf, Walldürn, Waltershofen, Wangen (RS), Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen, Wehr, Wehrstein, Weihersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten (RStift, RAbtei), Weinsberg (Ht, RS), Weißenau, Weißenstein, Weißenstein, Wellendingen, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Widdern, Wiesensteig, Wildberg, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfach, Wolfegg, Wöllstein, Württemberg, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern, Wurzach, Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zell am Harmersbach, Zimmern, Zobel zu Giebelstadt, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Binau Adelsheim, Riaucour, Waldkirch (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Dewangen Adelmann von Adelmannsfelden, Lang (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Dörtel Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Edelfingen* (Ganerbschaft) Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Ellwangen* (FPropstei, Ftm, Residenz) Abtsgmünd, Adelmannsfelden, Baiershofen, Baldern, Böbingen, Bronnen, Dorfmerkingen, Fach, Heuchlingen, Neuwürttemberg, Oettingen-Baldern, Ramsenstrut, Reichenbach, Rodamsdörfle, Schwäbischer Reichskreis, Schwenningen, Stimpfach, Truhendingen, (Unterwaldstetten,) Waldstetten, Wasseralfingen, Westerstetten, Wöllstein, Württemberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Faulherrnhof Adelmann von Adelmannsfelden, Lang (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hachtel (bei Bad Mergentheim) Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Hohenstadt* (bei Abtsgmünd) (rriOrt) Adelmann von Adelmannsfelden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Kocher* (RiKa) Abtsgmünd, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Aldingen, Amerdingen, Angeloch, Aufhausen, Bächingen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Bemmelberg, Berger, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Bertrand, Besserer, Bidembach von Treuenfels, Bissingen, Blarer von Wartensee, Bletz von Rotenstein, Bock, Böcklin von Böcklinsau (Böchlin von Böchlinsau), Bode, Bönnigheim, Bose, (Bouwinghausen,) Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach, Breuning von Buchenbach, Bronnen, Buchholz, Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), Buwinghausen (Bouwinghausen), Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Dachenhausen, Dachröden, Degenfeld, Diemantstein, Diemar, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dunstelkingen, Ebersberg, Echter von Mespelbrunn, Elster (Elstern), Eltershofen, Eroldsheim, Eschenbach, Eyb, Faber von Randegg, Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fischer von Filseck, Frauenberg, Freudental, Freyberg (Freiberg), Fugger, Gaisberg, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Göler von Ravensburg, Göllnitz, Grafeneck (Graveneck), Grävenitz, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Großaspach, Grün, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg (Güss von Güssenberg), Hallweil, Harling, Hausen, Hehl, Heidenopp, Helmstadt, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Heuchlingen, Hochaltingen, Hochberg, Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoheneck, Hohenfeld, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein, Holdermann von Holderstein, Holtz, Höpfigheim, Horkheim (Horckheim), Horneck von Hornberg, Huldenberg, Hürnheim, (Imhof), Imhoff von Kirchentellinsfurt, Jäger von Gärtringen, Jagstheim (Jaxtheim), Junghen genannt Münzer von Morenstamm, Kaltental (Kaltenthal), Katzenstein, Kirchen, Kniestedt, Kroneck, Lang, Laubenberg, Laymingen, Leiher von Talheim, Lemlin von Horkheim, Leonrod, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenstein, Lierheim, Linck von Kirchheim, Lindach, Lomersheim, Magolsheim, (Marktbissingen bzw. Bissingen), Massenbach, Megenzer von Felldorf, Menzingen, Moser von Filseck, Mühlhausen, Münch, Münchingen, Neidlingen, Nettelhorst, Neuhausen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oeffingen, Oggenhausen, Oßweil, Ostein, Palm, Pappenheim, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg, Pfeil, Pflummern, Pfuel, Plato von Janersfeld, Plieningen, Preysing, Racknitz, Ramsenstrut, Rauch von Winnenden, Rechberg, Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reiß von Reißenstein, Remchingen,Rresch von Reschenberg, Rinderbach, Rodamsdörfle, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Saint-Vincent,) Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein,) Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schilling von Cannstatt, Schlat, Schmidberg, Schütz-Pflummern, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwarzach, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (bzw. Senft von Sulburg), Specht von Bubenheim, Sperberseck, Speth, Stadion, Stammheim, (Stein,) Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Stimpfach, Stockhammer, Sturmfeder, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Trauschwitz, Trochtelfingen, Ulmenstein, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Venningen, Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Waldstetten (Unterwaldstetten), Weiler, Weittershausen, Welden, Wernau, Werneck, Westernach, Westerstetten, Winzerhausen, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Zazenhausen, Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Züllenhard (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Laudenberg Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Limpurg* (Schenken, Gt) Adelmannsfelden, Braunsbach, Dörzbach, Fränkisches Reichsgrafenkollegium, Gaildorf, Hausen (Ht), Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Sontheim, Limpurg-Speckfeld, Löwenstein-Wertheim, Michelbach, Obersontheim, Pückler (Pückler-Limpurg, Pückler-Limpurg), Schenk von Limpurg, Schwäbisch Hall, Speckfeld, Waldmannshofen, Welzheim, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Württemberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Nassau (bei Weikersheim ) Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Neubronn (bei Abtsgmünd) Adelmann von Adelmannsfelden, Bose, Gemmingen, Werneck (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Neuhaus (bei Adelsdorf) Crailsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Odenwald* (Ka bzw. RiKa) Absberg, Adelsheim, Adler, Aichholzheim, Albini, Aletzheim, Altenheim, Amorbach, Ansbach, Appold, Aschaffenburg, Aschhausen, Auerbach, Aufsess, Autenried (RRi), Ayrer zu Rossbach, Babenhausen (RRi), Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bartenau, Bauer von Eiseneck (RRi), Behr, Berlichingen, Berlichingen-Rossach, Bernheim, (Bernhold,) Bernhold von Eschau, Bertram (RRi), Bertremoville, Betringen, Bettendorf, Biberern, Bicken, Bieberehren (Biberen), Bobenhausen, Bödigheim, Bohn, Botzheim, Bouwinghausen, Brasseur, Braunsbach, Brendel von Homburg, Bronnbach, Buchenau, Buches von Wasserlos, Burggraf zu Heppenheim, Burghausen, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buwinghausen (Bouwinghausen), Cammermeister, Cappler von Oedheim genannt Bautz, Carben, Chelius, Clarstein, Clebes von Nelsbach (Clebes von Nelßbach), Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Curtius zu Umstadt, Dachröden, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Deutscher Orden, Didelzheim, Dienheim, Dölau, Dörzbach, (Dürn,) Dürn zu Riedsberg, (Ebenheim,) Eberbach, Echter, Ega, Egloffstein, (Ehenheim,) Ehrenberg, Eisack, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Endtlicher, Enslingen (Enßlingen), Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Esch, Eyb, Falkenhausen, Fechenbach, Felberg, Finsterlohr, Fork, Forstner, Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenstein (Franckenstein) (RRi, FreiH), Frieß, Fronhofen, Fuchs von Neidenfels, Führer von Heimendorf, Fürbringer, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gayling von Altheim (Gailing von Altheim), Gebsattel, Geismar (Geißmar), Gemmingen, (Geyer,) Geyer von Giebelstad (Geyer zu Giebelstadt), Geypel, Goldochs zu Beratsweiler, Göler von Ravensburg,) Gränrodt, (Grorodt,) Greck von Kochendorf (Greck zu Kochendorf), Greifenclau, Grempp (, Gremp), Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Grumbach, Grün, Grünau (Kl), Grünrod, Gundelsheim, Guntzenroth, Guttenberg (Gutenberg), Habe, Habern, Habsberg, Hamilton, Hammerstein, Handschuhsheim, Harseldt, Harstall, Hartheim, Hattstein, Hatzfeld, Hausen, Haxthausen, Hebele, Heddesdorf (Hettersdorf), Hedingshausen, Heilbronn, Helmstadt, Herda, Herold, Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel, Hettman, Heusenstamm, Heussen, Heußner, Heydt, Hildebrandt, Hirnsberg, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim, Hoheneck (RRi), Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, (Holzschuher), Holzschuher von Aspach und Harrlach, Horkheim (Horckheim), Hornberg, (Horneck,) Horneck von Weinheim, Huckelheim, (Hund,) Hund von Wenkheim, Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Imhoff (Imhof), (Ingelheim) Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (FreiH, RRi), Ippesheim, Jacob von Holach (Jakob von und zu Holach), Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim, Jemmerer, Kaltenbrunn, Kaltenthal, Kammermeister genannt Camerarius (Cammermeister), Kleinschmidt, Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Koch, Kocherstetten, Kolb von Rheindorf, Kottenheim, Kottwitz, Krautheim, Kronberg zu Ladenberg, Küchenmeister, Künzelsau, (Landschad,) Landschad von Steinach, Laudenbach (Lautenbach), Lauffen, Lauter, Lay, Lehrbach, Leiningen von Lemburg, Leo, Lerchenfeld, Leuzenbronn (Leutzenbrunn), Lichtenstein (RRi), Limpurg, Lochinger, Lorsch, (Löwenstein-Wertheim,) Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maienfels, Mainz (EStift), Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayerhofer, Merchingen (Merckingen), (Merlau bzw. Mörlau zu Münkheim), Metternich, Meyer zu Osterwald, Mock (Möckh), Modschiedel, Mörlau zu Münkheim, Morstein (zu Niedernhall), Mosbach, Muggenthal, Münch von Rosenberg, Mylius, Neckarsteinach, Neideck, Neidenfels, Niederstetten, Oeringer, Oetinger (Öttinger), Offingen, Öpfner, Ostein, (Otzberg) (Gans von Otzberg), Pfalz, Pfraumheim genannt Klettenberg, Pöllnitz, Pretlack, Rabenhaupt, Racknitz, Rassler, Ratzenberg, Rauchhaupt, Rechenbach, (Rechtern,) (Rechtern-Limpurg), Reck, Redwitz, Reibeld, Reichenbach, Reigersberg, Reinstein, Reitzenberg, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Riaucour, Ried, Riedern, Riedigheim, Rielern, Rinderbach, Rodenheim, Rosenbach, Rosenberg (Ht), Rothenburg (ob der Tauber), Rothenhausen, Rüdt von Collenberg, Rumrodt, Rußwurm, Saint-André (Saint André), Schad, Schaffalitzky (Schaffelitzky), Schall-Riaucour (Riaucour), Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schelm von Bergen, Schenk von Stauffenberg, Schertel von Burtenbach, Scheuring, Schletz, Schmid, Schmidberg, Schneeberg (Schneeberger), Schönberg (RRi), Schönborn, Schöntal, Schrautenbach, Schrozberg (RRi), Schwalbach, Schwarzenberg, Seckendorff, Seibolstorff, Seinsheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Senftenberg, Sicherer, Sickingen, Soden (FreiH, G, RRi), Solms, Sparr, Sparneck, Speyer (Hochstift), Speyer (RS), Spieß, Spork, Stadion, Stammler, Starkh, Stein zu Lobelbach, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser) (von Neidenfels), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, Stingelheim, Sultzel, Swerts von Landas zu Weinheim, Tann, Tänzl von Tratzberg, Thüna, Thurn, Trebra, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, (Überbrick), Überbruck von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, Utterod, Varrenbach, Vestenberg, Vogt von Kallstadt (Vogt zu Kallstadt), Voit von Rieneck, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein) (Hunolstein), Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg), Vogt zu Wallstadt, Vohenstein, Volmar, (Vorburger) Vorburger zu Bödigheim, Wächter, Waldenburg genannt Schenkern, Walderdorff, Waldkirch, Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallert, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warrenbach, Wasen, Wechinger, Wehrenbach, Wehrn, Weiler, Weißenbach, Welden, (Wellwarth,) Wenk, (Wenkheim,) Wernau (Werdenau), Wichsenstein, Widdern, Winckler von Mohrenfels, Windsheim, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolmarshausen(, Wollmarshausen), (Wollmershausen) (RRi), Wollmershausen, Wöllwarth, Worms (Hochstift), Worms (RS), Wurm, Wrede, Württemberg, Würzburg Domkapitel, Würzburg Juliusspital, Zobel (Zobel von Giebelstadt), Zorn, Züllenhard, Zwingenberg am Neckar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Oettingen* (G, F) Aalen, Adelmannsfelden, Ansbach, Aufkirchen, Auhausen, Baldern, Bissingen, Burgberg, Crailsheim, Dagstuhl, Diemantstein, Dinkelsbühl, Dischingen, Eichstätt, Ellwangen, Feuchtwangen, Flochberg, Franken (BaDO bzw. DOBa), Fürstenberg-Weitra, Harburg, Hirschberg (G, Ht), Hohenstadt, Hürnheim, Katzenstein, Neresheim, Neufürstliche Häuser, Nördlingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Oettingen, Oettingen-Spielberg, (Öttingen,) Schwäbischer Reichskreis, Spielberg, Sulzfeld, Utzmemmingen, Wallerstein, Weitra, Wemding (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Reichenbach* (bei Aalen) (rriHt) Adelmann von Adelmannsfelden, Lang (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rhön-Werra*(, Rhön und Werra) (RiKa) Abersfeld, Adelsheim, Allendorf, Arnstein (RRi), Auerochs, Aura, Bastheim, Behaim (Behem), Benzenau, Berg (RRi), Berlepsch, Bernstein, Bettenhausen, Bibra, (Bieber,) Bildhausen, Bischofsheim, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Borié, Bose, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidenbach, Breittenbach, Brende (Brend), Brinck, Bronsart, Buchenau, Buchholz, Burghausen, Burgsinn, Buttlar, Calenberg (RRi), Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Castell (Gt), Castell-Remlingen, Cleßheim, Creutzburg, (Dalberg), Dalberg zu Dalberg, Degenfeld, Dernbach, Deutscher Orden, Diener, Dörnberg, Drachsdorff, Dürn zu Riedsberg, Ebers, Ebersberg (FreiH, RRi) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Eberstein, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eichelberg, Elm, Eltingshausen, Erffa, Erthal, Eschwege, Exdorf, Fahnenberg, Faust von Stromberg, Fechenbach, Fischborn, Fladungen, Forstmeister von Gelnhausen (Forstmeister zu Gelnhausen), Forstmeister von Lebenhan, Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenstein bzw. Franckenstein, Froberg-Montjoie (Frohberg), Fronhofen (Frohnhoffen), Fulda (Abtei), Gebsattel, Geismar bzw. Geißmar, Gersfeld, Geyso zu Mansbach, Gleichen genannt von Rußwurm (Gleichen) (FreiH, RRi), Gofer, Gopp von Marezek (Goppe von Marezek), Grappendorf, Greusing, Grolach, Grumbach, (Gudenberg,) Günderode, Guttenberg, Habermann, Hain, Hanstein, Hatzfeld, Haun, Hebenhausen, Heddesdorf, (Hettersdorf) Heesperg, Helbe, Heldritt, Herbstadt, Herda, Heringen, Hessen-Kassel, Heßler, (Hettersdorf,) Heußlein von Eussenheim, (Hingka bzw.)Hingka zu Henneberg, Hutten, Hutten vom Stolzenberg, Ilten, (Ingelheim,) Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Jagsthausen, (Jaxthausen), Kalb von Kalbsrieth (Kalb von Kalbsried), Kämmerer von Worms, Karspach, Kere (Kehr), Kempinsky, (Kettschau,) Keudell zu Schwebda, Kotlinsky, Kötschau (Kettschau), (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Landas (Landaß), (Landschad,) Landschad von Steinach, Langenschwarz, Lauter, Leinach, (Lengsfeld),) Lochner von Hüttenbach, Lüchau, Mansbach (RRi), Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Meiningen (RRi), (Merlau genannt Böhm), Metsch, Müdesheim, Mörlau (Mörlau genannt Böhm), Müller zu Lengsfeld, Münster (FreiH, RRi), Muth, Neuenburg, Neukirchen, Nordeck von Rabenau, Obernitz, Oepp, Ostheim (Ganerbschaft), Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Pfersdorf (Pferdsdorf), Plittersdorf (Plittersdorff), Quadt (Quadt-Wickrath), (Rabenau) (Nordeck von Rabenau), Rapp, Rauche, Reckrodt, Reinstein, Reitzheim, Rettersbach, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rosenberg, Rottenbach, Rüdt von Collenberg, Rumrodt, Rußwurm, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Römhild, (Sänger von Moßau,) Schachten, Schad, Schadt, Schaumberg, Schauroth, Schelm von Bergen, Schenk von Schweinsberg (Schenk zu Schweinsberg), Schewen, Schleiffraß, Schletten, Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schütz, Schutzbar genannt Milchling, Schwegerer, Seefried, Selbitz, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden (FreiH, G, RRi), Soyecourt, Specht, Speßhart, Stadtlengsfeld, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Stein zu Nord- und Ostheim, Stepfferts, Sternberg (RR), Tann (ruHt), (Tann) (RRi), Tastungen, Thon, Thumbshirn, Thüngen, Trimberg, Trott zu Heusenberg, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Ussigheim, Vasolt, Vitzehagen, Vogelius, (Vogt,) Voigt von Rieneck, Voigt von Rieneck zu Urspringen, Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg), Völkershausen, Waizenbach (Damenstift), Wallenstein, Wangenheim, Warnsdorf, Wechmar, Wehrn, Weibenum, Weingarten, Wenkheim, (Werdenau,), Wernau (Werdenau), Weyhers, Wiener, Wiesenfeld (Wiesenfelden), Wildungen, Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl), Wolfskehl von Reichenberg, Wolzogen, Woyda (Woyde), Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg Juliusspital, Würzburg Universität, Würzburg Sankt Stephan, Zeitlofs, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zufraß, Zurhein, Zweifel (Zweiffel) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Rodamsdörfle* (rriHt) Adelmann von Adelmannsfelden, Lang (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Salem* (im Bodenseekreis) (Abtei, Reichsstift) Adelsreute (Adelsreuth), Baden, Bohlingen, Gutenzell, Hausen (Ht), Heggbach, Heiligkreuztal, Hohenzollern-Sigmaringen, Münchhöf, Ostrach, Schemelberg, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsprälatenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schechingen Adelmann von Adelmannsfelden, Hohenstadt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Sennfeld* (bei Adelsheim) (Ht) Adelsheim, Rüdt von Collenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Steigerwald* (RiKa) Abenberg, Adelshofen, Aisch, Albrecht, Ansbach, Aschbach, Aschhausen, Aurach, Bach, Bamberg Domkapitel, Bamberg Hochstift, Bamberg Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael, Bamberg Sankt Stephan, Bastheim, Baunach (RiKa), Bebendorf, Bernheim, Bibergau, Bibra, Bickenbach (RRi), Blümlein, Brakenlohe, Breidenbach, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronsart, Bruggen, Burghaslach, Buttlar, Cammermeister, Chrichton, Crailsheim (FreiH, RRi), Dachröden, Dachsbach, Danckelmann, Dangrieß, Dernbach, Dettelbach, Deutscher Orden, Ebermann, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckersberg, Egloffstein, Ehenheim, Eichler von Auritz, Enckevoort (Enckevort), Erthal, Esel von Altenschönbach, Franken (RRiKreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frick von Frickenhausen, Fuchs, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Wiesentheid, Furtenbach, Geldern, Giech, Gießen (RRi), Gnodstadt (Gnodtstatt), Gottesmann zum Thurn, Grumbach, Guttenberg (FreiH, RRi), Haberkorn, Habermann, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Heinrichen, (Heppenheim genannt Saal,) Heppenheim, Herbstadt, Hessberg, Heußlein von Eussenheim, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach, Horschelt, Hutten, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Jagstheim, (Johannitermeister bzw.) Johanniterorden, Jöstelsberg, Kalb von Kalbsrieth, (Kammermeister genannt Camerarius) (Cammermeister), Kere (Kehr), Kitzingen (Spital), Kitzingen (Stadt), Köstner, Krauseneck, Künßberg (Künsberg), Laihsheim, Lamprecht von Gerolzhofen, Lauffenholz, Lauter, Lechner von Lechfeld, Lentersheim, Limpurg, Lindelbach, Lisberg (Lissberg) (RRi), Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Markt Taschendorf, Marschalk von Ebneth (Marschalk von Ebnet), Marschalk von Ostheim, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Meyern, Morgen, Mörlbach, Muffel, Muffelger, Münster (FreiH, RRi), Neustetter genannt Stürmer, Nürnberg, Oberländer, Obernitz, Pappenheim, Pöllnitz, Randersacker, Ranhoff, Raueneck (Rauneck), Redwitz, Reichsritterschaft Franken, Reinsbronn, Reitzenstein, Rimbach (Rimpach), Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rotenhan, Rothschütz, Rumrodt, Schaumberg, Schefer, Schenk von Simau, Schenk von Stauffenberg, Schertel von Burtenbach, Schlammersdorf, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidt, Schnodsenbach, Schönborn, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schrottenberg, Schuhmann, Schutzbar genannt Milchling, Schwarzenberg (Gt, F), Seckendorff, Seefried, Seinsheim, Sengelau, Soden (FreiH, G), Spick, Stadion, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Steinau zu Nord- und Ostheim, Steinheim, Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Stockheim, Streitberg, Sugenheim, Tann, (Taschendorf,) Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Trautenberg, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Vestenberg, Voit von Rieneck (Vogt von Rieneck), Voit von Salzburg (Vogt von Salzburg,) (Vogt von und zu Salzburg), Wechmar, Weiden, Wenkheim, Wernheim, Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenstein (RRi), Winckler von Mohrenfels, Windsheim, Wirsberg, Wolf von Wolfsthal, (Wolfsthal,) Wunschel, Wurster von Kreuzberg, Würzburg (Hochstift), Würzburg Jesuiten-Administration, Würzburg Juliusspital (bzw. Julius-Hospital), Würzburg Universität), Würzburg Stift Haug, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Vohenstein* (RRi) Adelmannsfelden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Volkshausen Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Wachbach Adelsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Württemberg* (G, Hztm, KgR) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achalm, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelstetten, Aichelberg, Albeck, Aldingen, Alfingen, Alpirsbach, Altburg, Alteburg, Altensteig, Altmannshofen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Baden-Württemberg, Baindt, Baldern, Bartenstein (Ht), Bassenheim, Bayern, Bebenhausen, Beroldingen, Biberach, Bidembach von Treuenfels, Blaubeuren, Böbingen, Böckingen, Bodman, Bodman zu Bodman, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Braunsbach, Breisgau, Brochenzell, Bronnen, Buchau (RS), Buchau (Reichsstift), Buchhorn, Buol (Boul), Burgberg, Bussen, Bußmannshausen, (Buwinghausen,) Calw, Colloredo, Comburg, Crailsheim (FreiH, RRi), Crailsheim (RS), Degenfeld, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Deutscher Bund, Dietenheim, Dischingen, Dorfmerkingen, Donaustädte, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberhardzell, Ebersberg (rriHt), Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellwangen, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbach-Wartenberg-Roth, Erkenbrechtshausen, (Erolzheim) Eroldsheim, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Freudental, Friedberg-Scheer, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg (G, F, Ftm), Gaildorf, Gärtringen, Geradstetten, Giengen, Grafenhausen, Grävenitz, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grötzingen, Grüningen, Gültlingen, Gutenzell, Harthausen, Hegau, Heggbach, Heidenheim, Heilbronn, Heiligkreuztal, Helfenstein (G), Herbrechtingen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwarth von Bittenfeld, Heuchlingen, Hewen, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirsau, Hirschberg, Hochberg, Hofen, Hohenberg, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Horburg, Horn (Hornbach), Hornberg (Ht), Hornstein, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ifflinger von Graneck, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RAbtei), Isny (RS), Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Justingen, Kaltenburg, Karpfen, Katzenstein (Ht), Kirchberg (Gt), Kirchberg (Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg (Kißlegg), Kocherstetten, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konzenberg, Krautheim (Ftm), Kreuzlingen, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Langenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenberg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld, Lindach, Lobenhausen, Loßburg, Löwenstein (Gt), Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Maienfels, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten (Ht), Massenbach, Maulbronn, Mengen, Mergentheim, Metternich, Mömpelgard, Montfort, Moosbeuren, Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Munderkingen, Muri, Murrhardt, Nagold, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg, Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhausen (RDorf), Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuwürttemberg, Niederstetten, Niederstotzingen, Norddeutscher Bund, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, (Oberstotzingen,) Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Oeffingen, Oels, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Oggelsbeuren, Oggenhausen, Öhringen, Orsenhausen, Oßweil, Österreich, Ow, Pfalz, Pfedelbach, Pfeil, Plettenberg, (Quadt-Wickrath, Quadt Wickrath und Isny), Racknitz, Ramsenstrut, Ravensburg, Rechberg, Reichenbach, Reichenstein, Reichenweier, Reinsbronn, Reischach, Reutlingen, Rheinbund, Rhodt, Riedlingen, Riedheim (Rietheim), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein (Ht), Rothenburg ob der Tauber (RS), Rott, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Sachsenheim (H), Saint Vincent, Salm, Sankt Georgen im Schwarzwald, Saulgau, Schaesberg-Tannheim, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenk von Castell, Schlat, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrozberg, Schussenried, Schütz-Pflummern, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Österreich, Schwaigern, Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Siggen, Sigmaringen, Söflingen, Stadion, Stammheim, Sternberg-Manderscheid, Sterneck, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Stuttgart, Sulz, Sundgau, Talheim, Tannheim, Teck, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Thurn und Taxis, Törring, Trauchburg, Triberg, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmentingen, Urach, Ursberg, Urslingen, Urspring, Utzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Vorderösterreich, Waldbott-Bassenhaim (Waldbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Wurzach, Waldenstein, Waldmannshofen, Waldsee, Waldstetten, Waltershofen, Wangen, Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen (Alfingen), Weikersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten, Weissenau, Weinsberg, Weissenau, Weißenstein (Ht), Welden, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Wickisau (Willisau,) Widdern, Wiesensteig, Wildberg, (Willisau,) Windischgrätz, Winnenden, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfegg, Wöllstein, Wurzach, Würzburg (Hochstift), Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)

 

Würzburg* (Hochstift, Residenz) Adelsheim, Amorbach, Ansbach, Aschaffenburg, Auhausen, Bamberg (Hochstift), Bartenstein, Bastheim, Bayern, Bergrheinfeld, Bibart, Bibra, Bickenbach, Braunsbach, Bronnbach, Burgsinn, Castell, Comburg, Darmstadt, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebrach, Edelfingen, Eltmann, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg (rriOrt), Fränkischer Reichskreis, Freudenberg, Gersfeld, Giech, Gochsheim, Grabfeld, Groß, Grumbach, Guttenberg (FreiH, RRi), Hafenpreppach, Hardheim, Hatzfeld, Heidingsfeld, Heilbronn, Henneberg, Henneberg-Aschach, Hessen-Darmstadt, Hildburghausen, Hohenlohe-Bartenstein, Jagstberg, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Katzenelnbogen, Kirchlauter, Kitzingen, Krautheim, Kreuznach, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Lambach, Langenburg, Leiningen, Lichtel, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim, Lützelfeld (Lutzelenvelt), Meiningen, Mainberg, Mainz (EStift), Marktheidenfeld, Meiningen, Murrhardt, Niederstetten, Nierstein, Oberbronn, Ortenburg, Ostheim (Ganerbschaft), Paderborn, Redwitz, Reichelsberg, Rheinbund, Rieneck, Rothenburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Salzburg (EStift), Salzburg (Ganerbschaft), Schlüchtern, Schlüsselberg, Schmalkalden, Schönbornl, Schott von Schottenstein, Schweinfurt, Seinsheim, Seligenstadt, Sennfeld, Sommerhausen, Streitberg, Sulzfeld (RDorf), Thüngen, Toskana, Trimberg, Truhendingen, Walldorf, Walldürn, Wels-Lambach, Wertheim, Wetzhausen, Widdern, Wiesentheid, Windsheim, Winterhausen, Wolfskehl von Reichenberg, Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)