Wegera, Klaus-Peter/Schultz-Balluff, Simone/Bartsch, Nina, Mittelhochdeutsch als fremde Sprache. Eine Einführung für das Studium der germanistischen Mediävistik, mit einer Audiobegleitung von Lindemann, Dorothea. Erich Schmidt, Berlin 2013. 236 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.
Wegera, Klaus-Peter/Schultz-Balluf, Simone/Bartsch, Nina, Mittelhochdeutsch als fremde Sprache. Eine Einführung für das Studium der germanistischen Mediävistik, 2. Aufl. Erich Schmidt, Berlin 2013. 236 S.
Die deutsche Sprachwissenschaft hat die älteren Sprachstufen des Deutschen erst in den letzten Jahrhunderten aus dem Vergessen durch den unumkehrbaren Zeitablauf wieder befreit. Kaum ist dieses Wissen wiedergewonnen, ist es durch die weitere Entwicklung erneut bedroht. In den Zeiten des globalen Internet wird es durch das einfachere und mächtigere Englisch gefährdet und gleichzeitig werden die sich selbst aufgebenden Deutschen durch im Grunde fremdsprachige Immigranten zusehends abgelöst.
Zwar ist die mittlere deutsche Sprachstufe des Hochdeutschen zwischen etwa 1070 und 1350 oder 1500 für muttersprachliche Deutsche eigentlich keine fremde Sprache, wird aber mangels ernsthafter Thematisierung im schulischen Unterricht selbst von vielen germanistischen Erstsemestern als fremde Sprache empfunden. Diese Lage haben sich die Verfasser zu Nutze gemacht und deshalb in dem 2011 in erster Auflage vorgelegten Werk in das Mittelhochdeutsche unter Verwendung fremdsprachendidaktischer Methoden und Erkenntnisse eingeführt (s. ZIER 2 [2012] 30). Selbst für die Autoren war der anschließende schnelle Absatz freilich überraschend.
Früher als geplant können sie eine zweite Auflage vorlegen. In ihr sind offensichtliche Fehler sowie Versehen der Herstellung behoben und kleine Veränderungen vorgenommen worden, während anderes erst im Rahmen einer tiefergehenden Bearbeitung in einer gegebenenfalls späteren Auflage berücksichtigt werden kann. Ergänzt ist das erfolgreiche, im Wesentlichen auf seinen 236 Seiten unveränderte Lehrwerk um einen didaktischen Leitfaden und Lösungsschlüssel in Form eines gesonderten Begleithefts.
Innsbruck Gerhard Köbler