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Land – Geschichte – Identität. Geschichtswahrnehmung und Geschichtskonstruktion im 19. und 20. Jahrhundert – eine historiographische Bestandsaufnahme, hg. v. Gräf, Holger Th./Jendorff, Alexander/Monnet, Pierre (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 174). Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt und der Historischen Kommission für Hessen, Darmstadt 2016. X, 269 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Land – Geschichte – Identität. Geschichtswahrnehmung und Geschichtskonstruktion im 19. und 20. Jahrhundert – eine historiographische Bestandsaufnahme, hg. v. Gräf, Holger Th./Jendorff, Alexander/Monnet, Pierre (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 174). Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt und der Historischen Kommission für Hessen, Darmstadt 2016. X, 269 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Geschichte ist zwar nur das in der Zeit Geschehene und scheint von daher leicht und eindeutig greifbar. Tatsächlich ist sie aber wie vieles andere im menschlichen Leben weitgehend unkörperlich und damit flüchtig. Von daher bedarf sie in den meisten Bereichen stetig neuer Vergewisserung durch immer andere Betrachter.

 

Das vorliegende Werk geht auf eine wissenschaftliche Tagung gleichen Titels zurück, die in Bad Homburg am 6. und 7. November 2015 in der Werner-Reimers-Stiftung durchgeführt wurde. Ihr Ziel war die Nachforschung nach dem Ungefähren im Verhältnis von Land, Geschichte und Identität aus Anlass der 25. Wiederkehr der Gründung des Archivs des Hochtaunuskreises in Bad Homburg. Zu diesem Zweck wurden nach einer Einleitung durch die Herausgeber 14 Überlegungen vorgetragen, die sich in Blicke von außen, die Analyse der regionalen Historiographie des Main-Taunus-Raumes und Institutionen gliedern.

 

Die Blicke von außen beginnen mit Wiinfried Speitkamps Erfindungen: Raum – Land – Landesgeschichte, an die sich ein Kommentar Pierre Monnets anschließt, dem Blicke aus der Schweiz, Luxemburg und dem Preußenland folgen. Die Analyse der regionalen Historiographie enthält Überlegungen zur Ethnisierung der Geschichte der Taunusregion, zu Kategorien der entstehenden Landeskunde der Taunusregion, zur Konzeptualisierung des Raumes der Landesgeschichtsschreibung an dem Beispiel Nassaus, zur Wahrnehmung und Verarbeitung der Reformations- und Konfessionsgeschichte in der Rhein-Main-Taunus-Region des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zu Aufklärung und Revolution. Als Institutionen werden der Verein für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg v. v. Höhe (Barbara Dölemeyer), das Stadtarchiv in (Bad) Homburg vor der Höhe, das Kreisarchiv des Hochtaunuskreises sowie die Historische Kommission für Nassau und die Institutionalisierung der Landesgeschichte in Hessen in den Blick genommen, wonach der gesamte vielfältige Band durch ein Verzeichnis der 14 Autorinnen und Autoren abgeschlossen wird.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler