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Michael Berolzheimer 1866-1942. His Life and His Legacy, hg. v. Berolzheimer, Michael G. Berolzheimer/Literaturhandlung München, Stockton 2014. 239 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Michael Berolzheimer 1866-1942. His Life and His Legacy, hg. v. Berolzheimer, Michael G. Berolzheimer/Literaturhandlung München, Stockton 2014. 239 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Michael Berolzheimer wurde in Fürth in Bayern am 22. Februar 1866 in einer jüdischen Unternehmerfamilie, die durch Herstellung von Vertrieb von Bleistiften zu einem Vermögen kam, geboren. Er studierte ab 1885 in München Rechtswissenschaft und ließ sich anschließend als Rechtsanwalt nieder. 1904 zog er mit seiner Familie in ein Sommerhaus in Untergrainau bei Garmisch-Partenkirchen.

 

Im Laufe seines Lebens sammelte er rund 800 Handzeichnungen und etwa 600 druckgrafische Blätter (beispielsweise die 1895 bei Hugo Helbing ersteigerte Sammlung Bugoslav Jolles) und setzte sich als Schatzmeister des 1905 gegründeten Museumsvereins dafür ein, privat Kunst zu kaufen und staatlichen Museen zur Verfügung zu stellen. Am 26. Juli 1938 wechselte er wegen der nationalsozialistischen Herrschaft im Deutschen Reich über die Schweiz in die Vereinigten Staaten. Die nach den Ausreiseauflagen zurückgelassene Grafiksammlung wurde durch das Auktionshaus Weinmüller in München am 9. und 10. März 1939 unter Hinweis auf die Herkunft aus der Sammlung Boguslav Jolles an unterschiedliche Interessenten versteigert.

 

Zwei Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs begannen die Erben des 1942 verstorbenen Michael Berolzheimer die Suche nach dem früheren Eigentum, die aber nach anfänglichen Erfolgen allmählich zum Erliegen kam. Als 2009 die Rechtsnachfolge nach Michael Berolzheimer im Streit mit der Albertina Wien geklärt war, verstärkte der Herausgeber die Suche nach den seinem Großonkel einst gehörenden Stücken und kam erneut zu zahlreichen Ergebnissen. Der vorliegende, vorzüglich ausgestattete Sammelband beschreibt Leben und Erbe des früheren Eigentümers der großteils noch immer verschollenen Kunstsammlung sehr eindringlich und eindrucksvoll.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler