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Schmelzer-Ziringer, Barbara, Mode Design Theorie, mit Illustrationen von Rabitsch, Jaël (= UTB 4403). Böhlau, Wien 2015. 282 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Schmelzer-Ziringer, Barbara, Mode Design Theorie, mit Illustrationen von Rabitsch, Jaël (= UTB 4403). Böhlau, Wien 2015. 282 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Mode als die (gegenwärtig bevorzugte) Art hat sich wohl im 17. Jahrhundert auf der Grundlage des lateinischen Wortes modus für das Maß entwickelt. Sie hat in erster Linie gesellschaftliche Bedeutung mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen. Deswegen ist es kaum überraschend, dass einzelne Ausstrahlungen auch das Recht betreffen, in dem zum 1. Januar 2014 das Designgesetz mit dem Kern des Designs als zweidimensionaler oder dreidimensionaler Erscheinungsform eines Erzeugnisses oder Erzeugnisteils sogar das ältere Geschmacksmustergesetz abgelöst hat.

 

Mit einem bedeutsamen Teilbereich der damit verbundenen Fragen beschäftigt sich das vorliegende Werk der in den frühen 1990er-Jahren als Praktikerin und nach der wissenschaftlichen Ausbildung in Graz, Linz und Berlin als Dozentin im Theorie- und Praxisbereich tätigen Verfasserin. Es gliedert sich nach einer ansprechenden Einleitung in insgesamt zehn Abschnitte. Sie betreffen etwa Modedesign, Kunsthandwerk und Industriekultur, Image building durch Kommunikation, Bekleidungsverhalten als soziologisches Phänomen, Massenmedien im Verhältnis zu Massenmoden, Amor und Psyche und die Körpermoden des 21. Jahrhunderts, Ethno-Trends und Anthropo-Mode, Bekleidungsverhalten und Gender, Moral, das menschliche Maß als Gestaltungsparadigma oder die Mode als okzidentalen Fetisch.

 

Durch den interdisziplinären Zugang gelingen der Verfasserin vielfältige Verknüpfungen, die insgesamt implizite und explizite Wissensbestände zur Bekleidungsgestaltung als soziokulturellen Akt fokussieren. Durch die beigegebenen Illustrationen wird die bestmögliche Veranschaulichung versucht. Ein Personenregister von Ackermann bis Zwingli schließt die gedankenreiche Studie am Ende benutzerfreundlich auf.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler