Strydonck, Mark van, From Myotragus to Metellus. A journey through the pre- and early-history of Majorca and Minorca. Librum publishers & editors, Hochwald 2014. 160 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Strydonck, Mark van, From Myotragus to Metellus. A journey through the pre- and early-history of Majorca and Minorca. Librum publishers & editors, Hochwald 2014. 160 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Frühgeschichte der Menschheit ist vielfältig und wegen der Beschränktheit der Funde nur mit großen Lücken aufzuklären. Die Balearen stehen dabei als mediterrane Inseln verständlicherweise nicht im Mittelpunkt des Interesses. Die langen Wege aus der ostafrikanischen Wiege in die weite Welt waren in den Anfängen der Zivilisation nur mit den eigenen Füßen und noch nicht mit Wasserfahrzeugen zu durchmessen.
Nichtsdestoweniger haben auch Majorca und Minorca eine interessante Frühgeschichte. Ihnen widmet sich der vorliegende, schmale, aber meist farblich reich bebilderte Band. Sein Verfasser ist der Leiter des Radiokarbonlaboratoriums des Instituts für kulturelles Erbe in Brüssel, der sich mehr als 25 Jahre zusammen mit zahlriechen Kollegen um die archäologische Erfassung der Inseln bemühte.
Gegliedert ist das ansprechende vielfältige Werk nach einer über Myotragus und (Quintus Caecilius) Metellus (123 v. Chr.) aufklärenden Einleitung in elf Abschnitte und einen Epilog. Behandelt werden dabei geographische Informationen über die Entstehung der Inseln, die Besiedlung der Inseln, die Bergziege Myotragus balearicus, die Herkunft der Siedler wohl aus dem heutigen Frankreich, die Bronzezeit, die prätalayotische Periode, die talayotische Kultur, ihre Krise, die klassischen Autoren und schließlich die Eingliederung in das römische Weltreich sowie die spätere Entwicklung. Insgesamt kann der interessierte Leser dem Verfasser nur in der Erkenntnis beipflichten, dass die beschriebenen Inseln im Vergleich zu ihrer geringen Größe eine bemerkenswert vielfältige Geschichte durchlebt haben, in die das Werk überzeugend einführt.
Innsbruck Gerhard Köbler