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Buer – Geschichte(n) einer Stadt -. Ein starkes Stück Gelsenkirchen, hg. v. Goch, Stefan/Escher, Gerd (= Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte, Beiträge 16). Klartext, Essen 2014. 387 S., Kart. Besprochen von Gerhard Köbler.

Buer – Geschichte(n) einer Stadt -. Ein starkes Stück Gelsenkirchen, hg. v. Goch, Stefan/Escher, Gerd (= Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte, Beiträge 16). Klartext, Essen 2014. 387 S. Kart. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das in einer Gabe des Jahres 1003 erwähnte, inhaltlich nicht sicher gedeutete Puire wird als ältester Beleg für das in der Gegenwart zu Gelsenkirchen gehörige Buer angesehen, dessen tatsächliche Entstehung wegen verschiedener Funde vielleicht noch früher angesetzt werden kann. 1448 wurden dem Mittelpunkt eines Kirchspiels im Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln die Rechte einer Freiheit verliehen. Im Jahre 1911 erhielt der 1873 mit der Zeche Hugo in den Kohlebergbau des Ruhrgebiets einbezogene, 67108 Bewohner zählende Ort Stadtrecht.

 

Die hundertste Wiederkehr dieses bedeutenden Ereignisses bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden, mit einer kolorierten Postkarte des Rathauses geschmückten, stattlichen Veröffentlichung.  Sie enthält nach der Einleitung der Herausgeber 16 vielfältige, als Vorträge entstandene Einzelbeiträge sowie verschiedene Anhänge. Dabei beginnt der Oberbürgermeister Gelsenkirchens mit einer Würdigung des Jubiläums und einer Kolumne vom 1. April 2011, während Stefan Goch Buer als Beispiel der Stadtentwicklung im Ruhrgebiet schildert und nach der Rolle Buers in und für Gelsenkirchen fragt.

 

Weitere Studien betreffen die Bauerschaften und die alte Freiheit Buer, die erste und bis 2000 bestehende letzte Zeche (Hugo) in Buer, den Grüngürtel, die preußischen Staatszechen Bergmannsglück und Westerholt, Chemie und Benzin, Amtmänner und Bürgermeister, die Emscher, die Anfänge des Nationalsozialismus in Buer, die aus Eingesessenen und Zugewanderten bestehende Bevölkerung, das Rathaus, beispielhafte Familiengeschichten und die Baukultur. Im Anhang wird eine Chronik der letztlich 1928 in Gelsenkirchen aufgegangenen Großstadt Buer geboten, der Archivbestand Buer des fördernden Instituts für Stadtgeschichte vorgestellt und die ausgewählte und verwendete Literatur zur Geschichte der Gemeinde Buer aufgeführt. Abbildungsnachweise und Anmerkungen runden den mit vielen Abbildungen versehenen, eines Sachregisters entbehrenden  Band hilfreich ab.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler