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Bürger – Kleriker - Juristen. Speyer um 1600 im Spiegel seiner Trachten, in Verbindung mit dem historischen Verein der Pfalz hg. v. Andermann, Kurt. Thorbecke, Ostfildern 2014. 92 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Bürger – Kleriker - Juristen. Speyer um 1600 im Spiegel seiner Trachten, in Verbindung mit dem historischen Verein der Pfalz hg. v. Andermann, Kurt. Thorbecke, Ostfildern 2014. 92 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das wohl auf keltische Ursprünge zurückgehende, 614 als Bischofssitz bezeugte, von den salischen Herrschern durch verschiedene Privilegien ausgezeichnete Speyer am Rhein war von 1526/1527 bis zur Bedrohung durch Frankreich 1688 Sitz des Reichskammergerichts des Heiligen römischen Reiches. Dementsprechend nahm es im Reich um 1600 einen herausragenden Rang ein. Dieser Blickwinkel war auch für den Herausgeber seit dem Beginn seiner beruflichen Tätigkeit am Generallandesarchiv in Karlsruhe von besonderer Bedeutung.

 

Seit dieser Zeit sah er es als wichtiges Anliegen an, die in der Handschrift Generallandesarchiv 65 Nr. 626 überliefertem Aquarelle von Trachten Speyerer Bürger, Kleriker und Juristen aus dem frühen 17. Jahrhundert einem größeren Kreis von Interessenten leichter zugänglich und damit auch stärker bekannt zu machen. Für dieses Vorhaben fand er eine Reihe bereitwilliger, ihn unterstützender Kollegen. Mit Hilfe eines großzügigen Druckkostenzuschusses der Volksbank Kur- und Rheinpfalz war die Veröffentlichung des auf diese Weise gelungenen Werkes an bekannter Stelle möglich.

 

Drei der sechs Beiträge des schmalen Sammelhefts stammen von dem Herausgeber, der nicht nur Speyer um die Wende des 16. Jahrhunderts anschaulich beschreibt, sondern auch die ratsfähige Oberschicht und am Ende die erfasste Handschrift sachkundig darstellt.  Gerhard Fougquet behandelt den Domklerus, Annette Baumann die Juristen des Reichskammergerichts und Jan Ulrich Krupp die gemalte Mode der Trachtenbilder. Diese selbst sprechen für sich in der Mitte der eindringlichen, eines Registers entbehrenden Studien und veranschaulichen den Inhalt des Bandes in bestmöglicher Weise.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler