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Meineke, Birgit, Die Ortsnamen des Kreises Minden-Lübbecke (= Westfälisches Ortsnamenbuch 7). Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2015. 565 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Meineke, Birgit, Die Ortsnamen des Kreises Minden-Lübbecke (= Westfälisches Ortsnamenbuch 7). Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2015. 565 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Da jeder Mensch in einem Ort lebt oder sich aufhält, interessieren die Ortsnamen viele Menschen in ihrer Herkunft und Bedeutung. Es ist daher ein großes Unterfangen, auch nur die deutschen Ortsnamen der Allgemeinheit auf neuester wissenschaftlicher Grundlage zu erklären. Mit den Ortsnamen des Kreises Minden-Lübbecke wird nunmehr bereits der siebte Band des von Kirstin Casemir und Jürgen Udolph herausgegebenen Westfälischen Ortsnamenbuchs (WOB) der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, das in Münster als Teil des Forschungsunternehmens Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe – Onomastik im europäischen Raum der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen geschaffen wird.

 

Die Bearbeiterin ist bereits durch die Bearbeitung der Ortsnamen des Kreises Lippe (2010), der Ortsnamen des Kreises Herford (2011) und der Ortsnamen des Stadt Bielefeld (2013) hervorgetreten. Im vorliegenden neuen Band erfasst sie rund 290  auch in die vorschriftliche Zeit zurückreichende Siedlungsnamen zwischen dem beginnenden achten Jahrhundert und dem Jahr 1600. Davon sind rund 235 zusammengesetzte Ortsnamen (vor allem mit dorp und husen), etwa 30 (vom Namensbildungstyp her ältere) Suffixbildungen und gleich viele Einzelwortortsnamen einschließlich mehr als 100 wüstgefallener oder später überbauter Ansiedlungen.

 

Im Anschluss an eine kartographisch veranschaulichte allgemeine Übersicht und Hinweise zum Aufbau und zur Benutzung des Lexikonteils beginnt das überzeugende Werk mit der 1231 bezeugten, unbestimmt im Bereich des alten Kirchspiels Rahden vielleicht in der Nähe von Linteln gelegenen, zu aha, as., F., Wasser gestellten, inzwischen wüsten Siedlung A. Es endet mit dem zwischen 983 und 993 belegten Wülpke (Porta Westfalica) und wird mit einer Zusammenstellung der Ortsnamengrundwörter und Ortsnamensuffixe (aha, ard, au, bad, beke, bere, berg, bom, borstel, brede, brok, brücke, bur, burg, busch, dam, dik, dorp 18, dum. feld, garde, god, hagen, hem, hof, holt, hop, horn, husen mehr als 70, kamp, kirche, kopf, lage, lede, loh, lucke, men, mar, mund, ort, stede, stein, swede, wald, wede, winkel, wise, wulf, Dentalsuffix ohne Bindevokal, ei, ing, ithi, l, n, nt, r, s, sn und st, einem Literatur-, Quellen- und Kartenverzeichnis und einem Register von A bis Zwieten abgeschlossen. Möge auch die Weiterführung der wichtigen Reihe in ähnlich ansprechender Art und Weise rasch und zuverlässig gelingen.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler