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Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867, Abteilung III Das Ministerium Buol-Schauenstein, Band 7 4. Mai 1858-12. Mai 1859), bearb. und eingeleitet v. Malfèr, Stefan. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015. LV, 408 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867, Abteilung III Das Ministerium Buol-Schauenstein, Band 7 4. Mai 1858-12. Mai 1859), bearb. und eingeleitet v. Malfèr, Stefan. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015. LV, 408 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Karl Ferdinand von Buol-Schauenstein (Wien 17. 5. 1797- Wien 28. 10. 1865), der Sohn des ersten Präsidenten des Bundestags des Deutschen Bundes, war nach diplomatischen Tätigkeiten in Karlsruhe, Darmstadt, Stuttgart, Turin, Sankt Petersburg und London seit 1852 Außenminister Österreichs. Während dieser Zeit verschlechterte sich das Verhältnis seines Landes zu Russland. Nachdem darüber hinaus sein Ultimatum am 28. April 1859 zum Krieg mit Savoyen-Sardinien geführt hatte, musste er zurücktreten.

 

Der vorliegende Band schließt die dritte Abteilung der Protokolle des österreichischen Ministerrates von 1848-1867 ab. Zugleich ist damit die erste Serie der Gesamtedition der Ministerratsprotokolle (1848-1867) beendet. Seit 1970 sind insgesamt 27 Textbände erschienen, die rund 15000 Seiten umfassen.

 

Das Vorwort des verdienstvollen Bearbeiters des vorliegenden Bandes weist zu Beginn darauf hin, dass der Kaiser am 1. Mai 1858 in Wien anlässlich der traditionellen ersten Praterausfahrt den Franz-Joseph-Quai am Donaukanal eröffnete, der nach der Schleifung der Stadtmauern und der Errichtung der Ringstraße die Residenzstadt verschönern, die Wirtschaft fördern und Modernität zeigen wollte. Wenig später trafen allerdings am 21. Juli des Jahres einander der Ministerpräsident Italiens und der Kaiser der Franzosen zu einem sehr geheimen Gespräch über die Neuordnung der Staaten der italienischen Halbinsel mit der späteren Folge des Krieges gegen Österreich. In seiner überzeugenden Einleitung legt Stefan Malfèr diese und viele andere Begebenheiten auf Grund der durch ergänzende Protokolle und Beilagen anderer Provenienz abgerundeten Dokumente Nr. 450 (4. Mai 1858) bis 516 (12. Mai 1859) sachkundig dar, so dass insgesamt einschließlich des hilfreichen Registers von ABGB bis Zürich ein vorzüglicher Abschluss eines großen und wichtigen Editionsvorhabens gelungen ist.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler