Bonnett, Alastair, Die seltsamsten Orte der Welt. Geheime Städte – Verlorene Orte – Wilde Plätze – Vergessene Inseln, 2. Aufl. Beck, München 2015. 296 S., 9 Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Bonnett, Alastair, Die seltsamsten Orte der Welt. Geheime Städte – Verlorene Orte – Wilde Plätze – Vergessene Inseln, 2. Aufl. Beck, München 2015. 296 S., 9 Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Der Mensch war von Anfang an auf Grund seines Verstandes außer an dem bereits Vertrautem auch an Neuem interessiert. In diesem Rahmen hatte nicht nur das Wichtige einen besonderen Platz, sondern auch das Seltsame. Von daher erweckt ein Werk über die seltsamsten Orte der Welt auch noch in der Wissen an sich in bisher unbekanntem Ausmaß bietenden Gegenwart unmittelbares Interesse.
Der 1964 geborene Verfasser des vorliegenden, von Andreas Wirthensohn aus dem Englischen übertragenen Werkes ist anscheinend literarisch erstmals 1993 mit einer Untersuchung über Radicalism, anti-racism and representation hervorgetreten. Derzeit wirkt er als Professor of Social Geography an der Universität Newcastle. Insgesamt sind ihm rund 50 besonders seltsame Orte aufgefallen, auf die bereits vor einer ausführlicheren Rezension eines sachkundigen Rezensenten hingewiesen werden kann.
Gegliedert ist die Sammlung in insgesamt acht Abschnitte. Sie betreffen verlorene Orte wie Sandy Island, das alte Mekka oder die (durch den Menschen aus dem früheren Aralsee geschaffene) Aralkum-Wüste, versteckte Geographien wie den Nordfriedhof in Manila, Niemandsländer wie die Verkehrsinsel, Geisterstädte wie den archäologischen Park des unfertigen Sizilien, Ausnahmeräume wie den Berg Athos, Enklaven und abtrünnige Nationen wie das Vereinigte Königreich der Lunda oder Gagausien, schwimmende Inseln wie „The World“ und vergängliche Orte wie das Parkdeck am Flughafen von Los Angeles. Mit ihnen hat der Verfasser bei interessierten und neugierigen Lesern insgesamt offensichtlich einen vollen Treffer gelandet, weil anderenfalls wohl nicht bereits die zweite Auflage vorgelegt hätte werden können.
Innsbruck Gerhard Köbler