Original Ergebnisseite.

Matasović, Ranko, Slavic Nominal Word-Formation. Proto-Indo-European Origins and Historical Development (= Empirie und Theorie der Sprachwissenschaft 3). Winter, Heidelberg 2014. 221 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Matasović, Ranko, Slavic Nominal Word-Formation. Proto-Indo-European Origins and Historical Development (= Empirie und Theorie der Sprachwissenschaft 3). Winter, Heidelberg 2014. 221 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Die zur indogermanischen Völkergruppe zählenden Slawen erscheinen in der Völkerwanderung und besiedeln von den Germanen freigegebene Gebiete in Ostmitteleuropa. Sie werden überwiegend von Byzanz (Kyrill, Methodos) aus christianisiert und bilden verschiedene Reiche (Polen, Russland u. s. w.). Die Zusammenhänge zwischen den indoeuropäischen Anfängen und dem Frühslawischen sind von allgemeinem philologischem Interesse.

 

Der Verfasser des vorliegenden Werkes wurde in Zagreb 1968 geboren und  1995 mit einer Dissertation über A Theory of Textual Reconstruction in Indo-European Linguistics promoviert. Seitdem hat er neben verschiedenen Übersetzungen aus dem Lateinischen, Griechischen, Litauischen, Hettitischen, Irischen und Englischen eine Reihe unterschiedlicher Werke vorgelegt, darunter auch ein Etymological Dictionary of Proto-Celtic. Nach mehr als zwanzigjähriger Befassung mit dem Indoeuropäischen und nach zehnjähriger Beschäftigung mit dem neuen etymologischen Wörterbuch des Kroatischen fand er ein modernes Handbuch der Wortbildung des Slawischen in besonderem Maße nützlich und verfasste es, weil er keinen Schüler dazu zu überreden vermochte, mit eigener Hand.

 

Gegliedert ist das schmale, interessante Werk nach einem kurzen Vorwort in drei Sachabschnitte. Sie betreffen die Ableitung durch Suffigierung (einschließlich der Wurzelnomina), für die der Verfasser wohl weit mehr als 100 Möglichkeiten aufzeigt, die Präfigierung von Nomina (21 Gruppen von *do- bis *be-) und die Nominalkomposita. Am Ende bietet er sehr hilfreiche Register seiner Erkenntnisse für das Frühslawische wie das Frühindoeuropäische.mit schätzungsweise mehr als 1000 bzw. mehr als 500 Einträgen.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler