Vordenker und Vorreiter der Ökobewegung. 40 ausgewählte Porträts, hg. v. Simonis, Udo Ernst. Hirzel, Stuttgart 2014. 161 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Vordenker und Vorreiter der Ökobewegung. 40 ausgewählte Porträts, hg. v. Simonis, Udo Ernst. Hirzel, Stuttgart 2014. 161 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Die Erfolgsgeschichte der Menschheit hat, wie kaum anders zu erwarten, ihre jedenfalls der Erde auch nachteiligen Schattenseiten. Spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde allgemeiner bewusst, dass der Mensch durch sein tatsächliches Verhalten, seine Umwelt und damit auch sich selbst bedroht und gefährdet. Klimaerwärmung, Luftverschmutzung und Wasserverschmutzung sind in diesem Zusammenhang wohl die deutlichsten Hinweise.
Im Hinblick auf dieses Geschehen sind zwecks Erinnerung und Vergewisserung der neuzeitlichen Entwicklung zwischen 2003 und 2014 in dem Jahrbuch für Ökologie Porträts verschiedener Menschen vorgestellt worden, die sich bereits früher mit dieser Problematik öffentlich beschäftigten. Für die betreffenden Philosophen, Naturwissenschaftler, Gesellschaftswissenschaftler sowie Praktiker standen dabei jeweils drei Buchseiten zur Verfügung. Die ausgewählten 24 Vordenker umspannen das 18. bis 20. Jahrhundert, die vorgestellten 16 Vorreiter die Neuzeit des aktiven Umweltschutzes und des Nachhaltigkeitsdiskurses.
Als Vordenker erfasst sind von dem für Umweltpolitik an dem Wissenschaftszentrum Berlin tätigen emeritierten Herausgeber Hans Carl von Carlowitz („Erfinder der Nachhaltigkeit“ 1645-1714), der 1713 an Hand von Kenntnissen über Venedig, England und Frankreichs eine Anweisung zur wilden Baumzucht, veröffentlichte, Alexander von Humboldt, Henry B. Thoreau, Karl Marx, Ernst Haeckel, Rudolf Steiner, Albert Schweitzer, Günther Anders, Hans Jonas, Erwin Chargaff, Rachel Carson, Leopold Kohr, E. F. Schumacher, Georg Picht, Elisabeth Mann Borgese, James Lovelock, Joseph Beuys, Carl Amery, André Gorz, Ivan Illich, Elinor Ostrom, Günter Altner, Malte Faber und Donella Meadows. Als Vorreiter sind ausgezeichnet Paul B. Sarasin („Der erste Weltnaturschützer“, 1856-1929), der 1914 über die Aufgaben des Weltnaturschutzes schrieb, Phyllis Barclay-Smith, Jacques-Yves Cousteau, Bruno H. Schubert, Hans Willi Thoenes, Kurt Oeser, Maurice Strong, Karl Ludwig Schweisfurth, Hans Glauber, Christiane Underberg, Wangari Maathai, Beate Weber, Jakob von Uexküll, Angelika Zahrnt, Christian Kornevall und Ignacio Campino. Insgesamt 23 Autoren halten in dem eines Registers entbehrenden Band in Wort und Bild die Erinnerung an verdiente Einsätze von Männern wie Frauen zu Gunsten der Natürlichkeit auch des Menschen auf durchschnittlich vier Druckseiten in ansprechender, verdienter Erinnerung.
Innsbruck Gerhard Köbler