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Voß, Klaas, Washingtons Söldner. Verdeckte US-Interventionen im Kalten Krieg und ihre Folgen. Hamburger Edition, Hamburg 2014. 590 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Voß, Klaas, Washingtons Söldner. Verdeckte US-Interventionen im Kalten Krieg und ihre Folgen. Hamburger Edition, Hamburg 2014. 590 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Die Herrschaften der Gegenwart müssen den gewandelten technischen Bedingungen folgen. Wer die Welt nach seinen Interessen gestalten will, muss daher an vielen Orten ihre Durchsetzung versuchen. Nicht immer lässt sich dies durch die überzeugenderen Werte allein erreichen, weswegen viele andere Mittel eingesetzt werden, durch die aber zur Wahrung des Gesichts die Kraft der Ideale nach Möglichkeit nicht allzu erkennbar gefährdet werden soll.

 

Mit diesem gerade auch in der Gegenwart sehr bedeutsamen Gegenstand beschäftigt sich die vorliegende Dissertation des zwischen 2002 und 2009 in Hamburg und den Vereinigten Staaten von Amerika in Geschichte, Politikwissenschaft und Amerikanistik ausgebildeten Verfassers, der durch Stipendien der Fulbright-Kommission und der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert wurde. Er geht von drei Fällen aus, in denen in der jüngeren Vergangenheit die Vereinigten Staaten von Amerika ausländische Militärexperten, Militärtechniker oder spezielle Freiwillige einsetzten, die sie letztlich mit ihren Mitteln finanzierten. Die Fälle betreffen die Stabilisierung der Regierung in dem früher belgischen Kongo, die Unterstützung der prowestlichen Unabhängigkeitsbewegungen  UNITA und FLNA in Angola sowie die Abwehr kubanischen Vordringens in Nicaragua.

 

Der einnehmenden Darstellung liegen vor allem  Akten der Vereinigten Staaten zu Grunde, neben denen bei Bedarf auch Berichte überlebender Beteiligter verwendet wurden. Im Ergebnis kann der Verfasser zeigen, dass die Vereingten Staaten sich jeweils in einem längeren Vorgang der inneren Abstimmungen für die Verwendung verdeckt mit Entlohnung angeworbener ausländischer Kämpfer (Südafrikaner, Exilkubaner, Abenteurer) entschieden. In jedem Fall mussten die Aktionen möglichst geheim bleiben, sollten den politischen Gegnern im Kampf um Einfluss und Ressourcen schaden und kamen doch über bescheidene Erfolge kaum hinaus, ohne dass gesichert ist, dass hieraus bleibende Lehren für zwischenmenschliches Verhalten jenseits hehrer Ideale gezogen werden werden.

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Innsbruck                                                                              Gerhard Köbler