Reichsversammlung zu Frankfurt 1454, bearb. v. Helmrath, Johannes, unter Mitarbeit v. Annas, Gabriele (= Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe Band 19, 2). Oldenbourg, München 2013. 1046 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Reichsversammlung zu Frankfurt 1454, bearb. v. Helmrath, Johannes, unter Mitarbeit v. Annas, Gabriele (= Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe Band 19, 2). Oldenbourg, München 2013. 1046 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der vorliegende, gewichtige Band bringt die Edition der deutschen Reichstagsakten erfreulicherweise einen weiteren einzelnen Schritt voran. Er fand bei seinem Erscheinen umgehend das Interesse des bekanntesten rechtsgeschichtlichen Sachkenners. Leider konnte der Verlag dafür kein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellen, so dass der Herausgeber nach Ausleihe in wenigen Sätzen auf die Publikation hinweisen muss.
Gegliedert ist die Edition in zahlreiche Einzelabschnitte. Sie beginnen nach einer allgemeinen Einleitung des Bearbeiters mit den Vorakten über die Vorbereitungen am kaiserlichen Hof, an deren Spitze als Einleitung (in Auszügen) 13 Briefe des Enea Silvio Piccolomini in den Jahren 1454/1455 gestellt werden. Dem folgen der Besuch des Frankfurter Tages von September 1454 bis November dieses Jahres mit Teilnehmerverzeichnissen, Berichte (vor allem des bayerischen Gesandten Konrad Rottenauer) über den Verlauf, Briefe vom Frankfurter Tag von Oktober bis Dezember 1454, Reden zum Türkenkrieg (darunter Enea Silvio Piccolominis über die türkische Eroberung Konstantinopels), Abschied (Heerfahrt gegen die Türken, 27.-29.? Oktober 1454) und Anschlagslisten, den Deutschen Orden auf dem Frankfurter Tag, kurfürstliche Sonderverhandlungen, Vorgänge am kaiserlichen Hof (nach Briefen Piccolominis), Städtetage im Anschluss an den Frankfurter Tag in Frankfurt am Main, Ulm und Nürnberg sowie die böhmisch-sächsischen Auseinandersetzungen und den Fürstentag zu Breslau.
Nach den Vorbemerkungen des Herausgebers sind die Briefe des Enea Silvio Piccolomini Herzstück und Gerüst des Bandes zugleich und verbinden den Frankfurter Tag mit der Briefkultur des Humanismus. Auf ihrer Grundlage wird das Geschehen in vielen Einzelheiten bestmöglich erfasst. Verzeichnisse der vielen benutzten Archiv- und Bibliotheksbestände von Aachen bis Würzburg und ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis runden den umfangreichen Band benutzerfreundlich ab.
Innsbruck Gerhard Köbler