Politik in Tirol. Jahrbuch 2014, hg. v. Karlhofer, Ferdinand/Pallaver, Günther. StudienVerlag, Innsbruck 2014. 201 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Politik in Tirol. Jahrbuch 2014, hg. v. Karlhofer, Ferdinand/Pallaver, Günther. StudienVerlag, Innsbruck 2014. 201 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Nach der kurzen Einleitung des Jahrbuchs haben die Herausgeber als erfahrene wissenschaftliche Betrachter festgestellt, dass entsprechend der allgemeinen menschlichen Entwicklung sich Tirol seit den 1990er-Jahren markant rascher verändert als in den Jahrzehnten davor. Daraus ergeben sich wie von selbst neue Ansprüche. Angesichts der egoistischen Individualität der Einzelnen und der sie unterstützenden Anhänger können hieraus leicht Interessenkonflikte erwachsen, welche die Autoren näher betrachten und beleuchten wollen.
Insgesamt stellt dabei das Jahrbuch acht interessante Beiträge vor. Ferdinand Karlhofer befasst sich mit dem Wählerverlust der Österreichischen Volkspartei auch in Tirol, der immerhin bereits zur Aufnahme der Grünen in die Landesregierung geführt hat, ohne dass freilich bisher eine grundsätzliche politische Änderung erkennbar ist. Benedikt Sauer verfolgt geschichtlich das Regieren nach Eduard Wallnöfer (1963-1987) von (Alois Partl 1987-1993 und) Wendelin Weingartner (1993-2002) über Herwig van Staa (2002-2008) bis zum derzeitigen (seit Konrad von Schenna im Jahre 1342 82.) Landeshauptmann GüntherPlatter.
Den Intentionen, Erfolgen und Hürden im Rückblick der Landesrätinnen widmet sich Gisella Schiestl, die wirtschaftliche Entwicklung behandeln allgemein Josef Nussbaumer und Andreas Exenberger, bezüglich der Landwirtschaft Markus Schermer, hinsichtlich des von Brüssel wesentlich mitbestimmten Verkehrs Peter Hilpold und in Bezug auf die Medien Günther Pallaver, Julia Wippersberg und Irene Czermak. Reinhold Gärtner weist zusammenfassend besonders auf die Schatten der Vergangenheit hin. In loser Ausweitung auf Wien und Bozen wird auf diese Weise eine sachkundige Bestandsaufnahme auf wichtige Entwicklungen im Bundesland Tirol während der Untersuchungszeit geboten, auf dem Perspektiven für eine stetig weiterführende Zukunft aufgebaut werden können.
Innsbruck Gerhard Köbler