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Jungmann-Stadler, Franziska/Devrient, Ludwig, Giesecke & Devrient. Banknotendruck 1955-2002. Banknote Printing 1955-2002. Anhang VEB Wertpapierdruckerei der DDR (WPD) 1951-1990. Böhlau, Köln 2014. 352 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Jungmann-Stadler, Franziska/Devrient, Ludwig, Giesecke & Devrient. Banknotendruck 1955-2002. Banknote Printing 1955-2002. Anhang VEB Wertpapierdruckerei der DDR (WPD) 1951-1990. Böhlau, Köln 2014. 352 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Banknote ist in der Wirtschaftsgeschichte ein sichtbares Kennzeichen entwickelten Handels, weil bei großen Geldbeträgen der Gebrauch metallener Münzen auf Grund ihres Gewichts umständlich und schwerfällig war. Deswegen wurde in China Papiergeld schon um die erste Jahrtausendwende und  in Europa am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit benutzt. Als Spezialist für die Herstellung von Banknoten und Wertpapieren wurde das Unternehmen Giesecke & Devrient in Leipzig am 1. Juni 1852 von Hermann Giesecke (1831-1900) und Alphonse Devrient (1821-1878) als typographisches Kunstinstitut gegründet.

 

Nach dem knappen Geleitwort der Gesellschafterin Verena von Mitschke-Collande berief ihr wenige Jahre zuvor Jutta Devrient heiratender Vater Siegfried Otto in München im Frühsommer 1948 eine außerordentliche Hauptversammlung der Giesecke & Devrient AG ein, deren wichtigster Beschluss die wirtschaftliche Verlagerung aus der sowjetischen Besatzungszone und der Aufsicht der sowjetischen Militäradministration in die amerikanische Besatzungszone und damit die Marktwirtschaft war. Damit wurde der Aufstieg zu einem internationalen Technologiekonzern möglich, der seit etwa 1960 auch Sicherheitspapiere und seit etwa 1970 auch Maschinen für die Produktion dieser Erzeugnisse herstellte und weltweit mehr als 10000 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Dokumentation der Unternehmensentwicklung wurde bereits vor drei Jahren ein erster Band über die von Giesecke & Devrient hergestellten Banknoten der Jahre zwischen 1854 und 1943 veröffentlicht, dem sich das gewichtige vorliegende Werk ansprechend anschließt.

 

Gegliedert ist es in eine kurze Einführung und eine knappe Darstellung der Grundzüge der Banknotenherstellung. Der Bildteil setzt mit dem Banco Central de Reserva del Perú im Jahre 1955 ein und wird 61 Einheiten später mit Da Afghanistan Bank im Jahre 2002 abgeschlossen, während der Banknotendruck durch die zwischenzeitlich in Volkseigentum befindliche Ausgangsunternehmung in Leipzig auf bescheidenerem Raum zusammengefasst werden kann. Wer immer sich für die Unternehmensgeschichte im Allgemeinen und die Geschichte des deutschen Banknotendrucks im Besonderen interessiert, hat mit vorliegenden Werk einen grundlegenden repräsentativen Ausgangspunkt zur Verfügung.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler