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Hlawitschka, Eduard, Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk, Band III 1198 – 1250 (= Monumenta Germaniae Historica - Hilfsmittel 29). Harrassowitz, Wiesbaden 2014. XLVIII, 482 S., 21 Taf. Besprochen von Gerhard Köbler.

Hlawitschka, Eduard, Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk, Band III 1198 – 1250 (= Monumenta Germaniae Historica - Hilfsmittel 29). Harrassowitz, Wiesbaden 2014. XLVIII, 482 S., 21 Taf. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Seit der französischen Revolution vom 14. Juli 1789 sind theoretisch alle Menschen gleich und doch zeigt die tägliche Praxis der Internetnutzung, dass sie in völlig unterschiedlichem Maße die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen. Von daher ist es gut verständlich, dass sich die Geschichtswissenschaft von ihren Anfängen an vor allem mit den bedeutenden Einzelnen befasst hat und eine Gleichbehandlung aus den verschiedensten Gründen weder möglich noch sinnvoll sein dürfte. Vor diesem Hintergrund verdient der dritte Band des kommentierten Tafelwerks des Verfassers besonderes Interesse.

 

Sein 1928 in Dubkowitz im böhmischen Mittelgebirge geborener, in Rostock, Leipzig und Freiburg im Breisgau ausgebildeter, 1956 mit einer von Gerd Tellenbach betreuten Dissertation über Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962) promovierter, in Saarbrücken 1966 bei Ludwig Buisson und Eugen Meyer habilitierter, ab 1967 am Deutschen Historischen Institut in Rom tätiger, 1969 nach Düsseldorf und 1975 nach München berufener Autor hat sich auch für die mittelalterliche Genealogie schon sehr früh besonders interessiert. In Fortsetzung wichtiger Studien über die Äbtissinnen von Remiremont, die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, die Thronwechsel der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts oder die Konradiner-Genealogie hat er sich zuletzt auf die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen konzentriert.

 

Als kommentiertes Tafelwerk sind in diesem Zusammenhang bereits früher zwei Bände erschienen, von denen der erste Band in zwei Teilbänden die Jahre zwischen 911 und 1137 behandelt (2006) und der zweite Band die Zeit zwischen 1138 und 1197. Die nunmehr gelungene, viele tatsächliche Schwierigkeiten bewunderswert meisternde Fortsetzung brauchte an Zielsetzung und Darbietungsart grundsätzlich nichts zu ändern und kann auf dieser Grundlage über die bisherigen 40 Ahnentafeln hinaus zehn neue Ahnentafeln für König Philipp von Schwaben, Königin Irene/Maria von Byzanz, König und Kaiser Otto IV., Königin Beatrix von Schwaben, Königin und Kaiserin Maria von Brabant, König und Kaiser Friedrich II., Königin und Kaiserin Konstanze von Aragon, Königin und Kaiserin Isabella/Elisabeth von Brienne bzw. Jerusalem, Königin und Kaiserin Isabella/Elisabeth von England und die auf ihrem Totenbett als Ehefrau legitimierte Konkubine Bianca Lancia vorlegen. Ergänzungen und Korrekturen zu den früheren Bänden sowie Register der Orts- und Personennamen runden die große, in jedem Fall zu uneingeschränktem Dank der Allgemeinheit verpflichtende Leistung hilfreich ab.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler