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Emptio-Venditio. Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags, hg. v. Mattiangeli, Daniele (= Salzburger Studien zum europäischen Privatrecht 35). Lang, Frankfurt am Main 2014. 416 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Emptio-Venditio. Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags, hg. v. Mattiangeli, Daniele (= Salzburger Studien zum europäischen Privatrecht 35). Lang, Frankfurt am Main 2014. 416 S.

 

Durch die Erfindung des Geldes war zu einem unbekannten Zeitpunkt der Übergang von dem schwierigeren Tausch zu dem einfacheren Kauf möglich. Dadurch wurde der Wechsel von der einfacheren Hauswirtschaft zur bedürfnisbefriedigenderen Marktwirtschaft erleichtert. In der Gegenwart ist der Kauf wohl das mit Abstand häufigste Rechtsgeschäft auf der gesamten Welt.

 

Im Mai 2012 hatte der mit einer Untersuchung über die Vorteile der Romanitas im Bereich des Vertragsrechts aus einer historisch-vergleichenden Perspektive hervorgetretene, als Rechtsanwalt in Rom zugelassene und als Universitätsassistent am Fachbereich Privatrecht der Universität Salzburg tätige Herausgeber nach dem kurzen Vorwort des vorliegenden Sammelbands die Idee, eine neue Veröffentlichung zu realisieren, die nicht nur die Grundlagen des römischen Kaufvertrags auf eine einfache und zusammenfassende Art darstellen, sondern auch die römischen Anteile des modernen Privatrechts in diesem Bereich aufzeigen sollte. Damit konnte ein aktueller Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion um ein einheitliches europäisches Kaufrecht geliefert werden. Dies ist mit Hilfe europäischer Freunde, Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Schweden, der Schweiz, Portugal, England, Ungarn, Österreich, Schottland und Estland in ziemlich kurzer Zeit gelungen.

 

Das dabei entstandene Werk geht in italienischer Sprache von den römischen Grundlagen des Kaufvertrags aus, die der Herausgeber in sechs Kapitel und drei Anhänge gliedert. Der zweite, die modernen Entwicklungen und besonderen Perspektiven des Kaufvertrags in Europa darstellende, insgesamt ein Dutzend Studien umfassende Teil setzt mit Benedikt Forschners ungleichen Brüdern des deutschen Kaufrechts und römischen Erbes ein und endet mit des Herausgebers Betrachtung des Kaufvertrags im österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch und seiner römischen Wurzeln. Auf diesen Weg wird das Verhältnis des römischen Kaufvertrags zu vielen nationalen Gestaltungen des Kaufes in Gegenwart und jüngerer Vergangenheit in beeindruckender Vielfalt aufgezeigt, so dass dadurch in Kenntnis geschichtlicher Entwicklungen hoffentlich auch die Suche nach einer künftigen europäischen Gestaltung erleichtert wird.

 

Innsbruck                                           Gerhard Köbler