Original Ergebnisseite.

Ekkebert von Hersfeld, Das Leben des heiligen Heimerad. Erinher, Metrische Paraphrase von Ekkeberts Leben des heiligen Heimerad, hg., eingeleitet, übersetzt und mit Anmerkungen versehen v. Fleck, Michael (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen 67, Kleine Texte mit Übersetzungen 5). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2014. XIV, 272 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Ekkebert von Hersfeld, Das Leben des heiligen Heimerad. Erinher, Metrische Paraphrase von Ekkeberts Leben des heiligen Heimerad, hg., eingeleitet, übersetzt und mit Anmerkungen versehen v. Fleck, Michael (= Veröffentlichungen der historischen Kommission  für Hessen 67, Kleine Texte mit Übersetzungen 5). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2014. XIV, 272 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Mensch war an ungewöhnlichen Lebensverläufen von Mitmenschen schon so bald interessiert, dass Lebensbeschreibungen zu den frühen schriftlichen Zeugnissen insgesamt gehören. Zu den dabei Interessierenden zählt dabei im Kreise der christlichen Heiligen auch der in Meßkirch um 970 geborene Heimerad, Haimrad oder Heimo, der auf dem Hasunger Berg am 28. Juni 1019 starb. Um 1077 verfasste der Mönch Ekkebert von Hersfeld eine Vita für diesen zwischen Hessen und Sachsen missionierenden Priester und Prediger, die 1852 von Rudolf Köpke in den Scriptores der Monumenta Gemaniae Historica veröffentlicht wurde..

 

Der Herausgeber dieses für die hessisch-sächsische Landesgeschichte an der Grenze zwischen Frühmittelalter und Hochmittelalter bedeutsamen Werkes ist anscheinend literarisch erstmals 1974 mit einer Marburger geschichtswissenschaftlichen Dissertation des Jahres 1974 mit Untersuchungen zu den Exempla des Valerius Maximus hervorgetreten. 2007 hat er das Leben des heiligen Lullus des Lambert von Hersfeld vorgelegt, 2010 Leben und Wundertaten des heiligen Wigbert. Dem schließt sich die in der Wissenschaft weitgehend unbeachtet gebliebene Vita Heimerads in überzeugender Ausstattung nun erfreulicherweise an.

 

Nach einer kurzen Vorbemerkung führt die Einleitung des in den Ruhestand getretenen Oberstudienrats sachkundig in die Person Heimerad und ihr Verhältnis zu Abt und Konvent in Hersfeld sowie zu Bischof Meinwerk von Paderborn, den Verfasser und die Entstehungszeit der Vita, die behandelten Wunder und Erinhers metrische Fassung ein. Den hilfreichen Hinweisen zur Textgestaltung folgen die Editionen und die neuen bzw. erstmaligen neuhochdeutschen Übersetzungen. Umfangreiche sachliche Anmerkungen und Register von Alberada bis Yemma bzw. von Alikki bis Worms schließen den Inhalt auf, 14 Abbildungen veranschaulichen ihn, so dass auf dieser ansprechenden Grundlage jedem Leser eine eigenständige Einordnung der Quelle in die deutsche Geschichte möglich ist.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler