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Bleicken, Jochen, Die römische Republik. Oldenbourg, München 2012. 128 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Bleicken, Jochen, Die römische Republik. Oldenbourg, München 2012. 128 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die römische Republik ist ein Teil des geschichtwissenschaftlichen Weltkulturerbes der Menschheit, der zahllose Spuren bis zur Gegenwart hinterlassen hat und auch in der Zukunft weiter bewirken wird. Die Idee der Verhinderung von Machtmissbrauch und Korruption durch Auswechselung der Amtsträger nach festen kurzen Amtsperioden und gleichzeitiger gegenseitiger Kontrolle durch Kollegialität ist zeitlos gültig. Würde sie überall wirklich ernst genommen, könnte dies dem Machtunterworfenen sehr nützlich sein, weil Macht in der Regel korrumpiert.

 

Der in Westerland auf Sylt 1926 geborene, als Professor für alte Geschichte in Hamburg, Frankfurt am Main und in Göttingen (1977-1991) wirkende, 2005 in Hamburg verstorbene Jochen Bleicken galt bereits lange vor seinem Tode als einer der bedeutendsten Kenner der römischen Verfassungsgeschichte und Sozialgeschichte. Die Grundlagen hierfür hatte er in Kiel 1954 unter Alfred Heuß mit einer Untersuchung über das römische Volkstribunat und in Göttingen 1961 mit einer Habilitationsschrift über Senatsgericht und Kaisergericht gelegt. Seitdem hatte er Standardwerke zur Geschichte der römischen Republik, der Kaiserzeit und der frühen Spätantike verfasst.

 

Das vorliegende, vom Verlag ohne weitere Erklärung veröffentlichte Werk bietet einen kurzen und klaren Überblick. Es gliedert sich in insgesamt zehn Abschnitte über Italien im frühen ersten vorchristlichen Jahrtausend, (die konkurrierenden) Etrusker und Griechen, die Frühzeit mit Gründung und Königtum, die Republik bis 338 v. Chr., Staat und Gesellschaft nach dem Ausgleich zwischen Patriziern und Plebejern, den Kampf um Italien (gegen Samniten und König Pyrrhos), den Aufstieg zur Weltmacht im Ringen mit Karthago, die Ursachen der inneren Krisen seit den Gracchen und die Auflösung der Republik durch Pompeius und Caesar bis zur Aufrichtung der Monarchie durch Gaius Iulius Caesar. Jenseits der vorsichtigen Vermutungen zu den Anfängen und der gut verständlichen Beschreibung der Entwicklung bis zum Prinzipat verzichtet der überzeugende Leitfaden dabei auf jegliches Beiwerk einschließlich eines Registers.

Innsbruck                                            Gerhard Köbler